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Der Fluch des Drachen
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Erzählt
von: André
Marx, © Kosmos-Verlag August 2006
Durch Justus Jonas' Schuld ist eine wertvolle Vase, die ein Kunde auf
dem Schrottplatz deponiert hatte, in tausend Scherben zersprungen. Die
drei ??? haben 24 Stunden Zeit, um für Ersatz zu sorgen. Aber nicht
nur Justus, Peter und Bob haben großes Interesse an einer dunkelblauen
Vase mit einem weißen Drachenmotiv. Ein gefährliches Abenteuer
nimmt seinen Lauf...
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Justus Jonas verdirbt Mr. Johnson die Geburtstagsüberraschung
für seine Freundin, und hegt Gedanken, auszuwandern. Ob es daran liegt,
dass er plötzlich Mitleid für Kreaturen wie Mäuse oder alte
Erzfeinde empfindet? |
Peter Shaw liest offensichtlich
am stillen Örtchen die Frauenmagazine seiner Mutter. Natürlich
rein aus ermittlungstechnischen Gründen |
Bob Andrews hat auch nach 130 Fällen
immer noch leichte Probleme, sich unfallfrei über den Schrottplatz
zu bewegen - sehr unpraktisch bei der Beschattung von Verdächtigen. |
Mathilda Jonas' Sinn für Geschäfte
wird nur von einem übertroffen: Ihrem Sinn für Romantik. |
Titus Jonas, der "komische Kauz aus Rocky Beach",
legt nicht viel Wert auf aufdringliche Kunden, und verweist diese schon
gerne mal seines Grundstücks. |
Thomas Johnson will für seine Verlobte
Heather eine wertvolle Vase im Gebrauchtwarencenter deponieren, und löst
damit den Fall aus. Er ist in den Dreißigern, trägt einen ausgebeulten
braunen Anzug und fährt ein dazupassendes altes Auto. |
Zwei Verkäuferinnen in den Andenkenläden
von Santa Monica verweisen die Fragezeichen bei ihrer Suche nach einer
Ersatzvase auf den "chaotischen Trödelladen in Rocky Beach, der zwar
überwiegend nur Schrott hat, wo man aber auch ab und zu etwas nettes
findet". |
Mr. Burns vom "Burns Antikmarkt" bietet Waren
an, die weit außerhalb der finanziellen Möglichkeiten der Fragezeichen
liegen. Er kann wertvollere Hinweise als die anderen beiden Verkäuferinnen
liefern; außerdem wurde er gebeten, den Wert einer (gestohlenen)
chinesischen Vase zu schätzen. |
Daniel Baker, alias "Prinz Eisenherz", macht
sich verdächtig, als er nach der zerbrochenen Vase am Schrottplatz
fragt, und darauf besteht, sie zu sehen, als ihm sowohl Justus als auch
Onkel Titus diesen Wunsch verwehren |
Officer Bukowski, Seargent OCallaghan und
seine Kollegen dürften ihre Ausbildung bei den "Police Academy" Filmen
genossen haben und arbeiten jetzt beim RBPD. |
Beverly Leung, 28, ist eine Hollywood-Schauspielerin
mit Wohnsitz Bel Air. Sie joggt jeden Morgen und hat ihr Haus chinesisch
eingerichtet. Ihr wurde eine Woche vor Beginn des Falls die Sammlung chinesischer
Vasen gestohlen. |
James, Bodyguard oder Fitneßtrainer von
Beverly Leung, hat eine irritierend hohe Stimme, aber nicht viel zu sagen.
Als bei ihr eingebrochen wurde war er mit seiner Arbeitgeberin bei einer
Filmpremiere. |
Alecsandri Luchian, der "Potter", töpfert
nur mit Keramik. Da er sich nicht mit Porzellan auskennt verweist er die
Fragezeichen an einen Bekannten, nämlich... |
Mr. Grogan ist ein sehr kleiner, gebeugt gehender
Gnom mit schlohweißem Haar, einer schmalen Brille und runder Nase.
Er hält nicht viel von »der heutigen Jugend« und ist leicht
verwirrt, wenn man ihm freundlich gegenübertritt. |
Skinny Norris hat seinen Finderlohn aus dem
"finsteren Rivalen" in Las Vegas durchgebracht und hat sich daher eine
schäbige Bleibe in Little Rampart gesucht. |
"Rubbish George" Cooper kennt ganz Rocky Beach,
und ist dazu bereit, Informationen auch ab und zu zu einem kleinen Discount
herauszurücken |
Inspektor Cotta darf - wie meist immer - am
Ende alle verhaften. |
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Bob wollte gerade eine der Scherben aus dem Labor holen, um die Formen
der Drachen zu vergleichen, als er ein Geräusch von draußen
hörte. Das mussten Justus und Peter sein! Aufgeregt sprang Bob zur
Tür, die in die Freiluftwerkstatt hinausführte, und riss sie
auf. »Just, ich glaube, ich hab sie gefun-» Doch da war überhaupt
niemand in der Freiluftwerkstatt.
»Merkwürdig«, murmelte Bob, schloss die Tür wieder
und ging zum Periskop. Eigentlich war es ein mit Spiegeln versehenes Ofenrohr,
das aus dem Dach der Zentrale herausragte und sich drehen ließ. Damit
konnte er alles beobachten, was auf dem Schrottplatz vor sich ging. Bob
kniff die Augen zusammen, um da draußen irgendetwas erkennen zu können.
Doch auf dem Schrottplatz war alles still und verlassen. Hatte Bob sich
getäuscht?
Der dritte Detektiv wollte sich gerade abwenden, als plötzlich
ein geduckter Schatten durch die Nacht huschte! Ein großer, schlanker
Schatten, der weder zu Justus noch zu Peter passte.
»Ein Einbrecher!«, flüsterte der dritte Detektiv.
Der Schatten bewegte sich aus dem Blickfeld des Periskops heraus. Als Bob
das Periskop drehte, um ihm zu folgen, ertönte ein unangenehmes Quietschen.
Bob hielt erschrocken inne. Die Gestalt auf dem Schrottplatz ebenso. Sie
hatte das Quietschen gehört und versuchte nun, die Quelle des Geräuschs
ausfindig zu machen. Dabei stand sie mitten im schwachen gelblichen Licht
einer Straßenlaterne, die über den Holzzaun hinausragte. Bob
konnte einen Blick auf das Gesicht des Eindringlings erhaschen.
Der Einbrecher war kein Unbekannter.
Schlagartig schlug Bobs Angst in Zorn um. »Das gibts ja wohl
nicht!« Ohne zu zögern griff der dritte Detektiv zum Telefonhörer.
Wären Justus und Peter hier gewesen, hätten sie es vielleicht
gemeinsam mit dem Kerl aufgenommen, aber allein wollte Bob lieber auf Nummer
sicher gehen.
»Polizeirevier von Rocky Beach.«
»Guten Abend, hier spricht Bob Andrews. Ich beobachte gerade
einen Einbrecher auf dem Gelände des Gebrauchtwarencenters Titus Jonas.
Schicken Sie bitte sofort jemanden vorbei!«
»Wie war Ihr Name?« erkundigte sich der Mann am anderen
Ende.
»Bob Andrews«, wiederholte Bob genervt.
»Befinden Sie sich in unmittelbarer Gefahr?«
»Nein, aber das heißt nicht, dass Sie sich Zeit lassen
können!«
»Wir schicken eine Streife vorbei«, versprach der Polizist.
»Danke«, erwiderte Bob knapp und legte auf. Die Polizei
war also unterwegs. Gut. Es würde nicht lange dauern, bis sie hier
war. Vielleicht sollte Bob doch nach draußen gehen. Dann konnte er
im Notfall eingreifen, falls der Kerl abhauen sollte. Er öffnete vorsichtig
die Tür und schlich durch den Wellblechtunnel zum Kalten Tor. Der
Kühlschrank tat ihm den Gefallen, nicht zu quietschen. Lautlos trat
er hinaus in die kühle Nachtluft und stand eine Weile still, bis sich
seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann schlich er zu der
Stelle, wo er den Einbrecher zuletzt gesehen hatte.
Er war nicht mehr da. Bob konnte ihn nirgendwo entdecken. Einer spontanen
Eingebung folgend schlich er zu dem Regal hinüber, in dem das Porzellan
aufbewahrt wurde. Und tatsächlich: Dort stand die Gestalt, mit dem
Rücken zu ihm, und suchte das Regal anscheinend nach etwas Bestimmtem
ab.
Bob wollte nicht eingreifen, nur beobachten. Wenn er nur noch ein paar
Schritte näher herankäme...
Plötzlich sprang ein kleiner, dunkler Schatten aus einem Stapel
leerer Pappkartons und huschte fauchend in die Nacht. Eine Katze! Bob erschrak
so sehr, dass er einen Schritt zur Seite machte. Er stolperte über
einen herumliegenden Autoreifen. Eine Sekunde lang versuchte er noch verzweifelt,
sein Gleichgewicht zu halten. Dann fiel er hin und riss dabei ein altes
Staubsaugerrohr, eine Stehlampe und zwei Blecheimer mit, die ohrenbetäubend
laut schepperten. |
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Peter erinnert sich anhand der eingeritzten Initialen an Skinnys Tür
an das "schreckensbleiche Nervenbündel" aus dem Gespensterschloß. |
Das aus dem "Schatz der Mönche" bekannte Elendsviertel Little
Rampart ist auf einen Häuserblock zusammengeschrumpft. |
Die Reynolds-Karte existiert trotz dessen Pensionierung noch immer
und wird von O'Callaghan beim Filzen der Zentrale übersehen. |
Inspektor Cotta zieht sich am Wochenende gerne in abgelegene Gegenden
zum Angeln zurück. Will er damit einem Anruf der Fragezeichen entgehen? |
Die Ming-Dynastie herrschte zwischen 1368 und 1644 in China. Ab 1520
gab es große Fortschritte im Handwerk, der Landwirtschaft und dem
Militärwesen. Gehandelt wurde vorwiegend mit Reis, Korn, Salz, Tee,
Baumwolle, Seide und Porzellan |
Drachen gelten in Asien als weise, halbgöttliche Wesen und stehen
für Glück. In China standen sie außerdem noch für
den Kaiser. Kindern, welche im Jahr des Drachen geboren wurden, werden
folgende Eigenschaften zugeschrieben: Gesund, energiegeladen, leicht erregbar,
ungeduldig, hartnäckig, zuverlässig, ehrlich, mutig, streben
nach Harmonie und Rechtschaffenheit. |
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