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Meine Empfehlung - Hörenswerte Hörspiele

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3671) Mihai Eftimin © schrieb am 28.08.2021 um 14:44:29: "Domnule Eftimin" wäre die korrekte Anrede im Rumänischen. ;-) Ja, dass du die Bücher nicht kennst, habe ich schon erwartet, da du Stefan Wolf ja schon bei TKKG lieber durch den Francis-Filter genießt. Hier teile ich deine Einschätzung bezüglich Kinderbuch vs. Jugendbuch durchaus; "Locke" spricht hier klar eine ältere Zielgruppe an. Locke hat wie Gaby immer die Infos von Papi bereit, und Tom ist wie Tim der Karate-Fighter schlechthin (andere Kampfsportarten scheint er aber im Gegensatz zu seinem TKKG-Gegenstück nicht zu beherrschen - Tim/Tarzan hatte ja ursprünglich mit Judo begonnen). Locke ernährt sich streng vegetarisch, was bei Gaby eine eher neue Tendenz ist, die Wolf bei ihr so nicht angelegt hatte. Tom hingegen ist leiblichen Genüssen aller Art durchaus sehr aufgeschlossen - nicht direkt wie Klößchen, sondern eher wie Peter in den DDF-Klassikern. Das unterscheidet ihn leicht von Tim, der ja durchaus an einer Pizzeria vorbeigehen kann, ohne mit der Wimper zu zucken.
Beispiel für Mentalitätsunterschiede zwischen TKKG und "Locke": In "Die Hand an den Sternen" fragt Adolf Anschütz, ob er denn rauchen dürfe, woraufhin TKKG beteuern, es sei ja seine Wohnung, also könne er dies natürlich tun. Locke hingegen spaziert in einer Folge (nur im Buch) munter ins Polizeirevier und "verbietet" einem Polizeikommissar direkt den Genuss seiner Zigarre in seinem eigenen Büro. (Natürlich muss man hier anfügen, dass TKKG auch keine Kinder von Traurigkeit sind und sich auch gerne mal aufspielen. Dass mich hier keiner missversteht. ;-))
Bei "Locke" fehlt natürlich Klößchen als Spruchmaschine, dafür hauen sich Tom und Locke gerne mal Sprüche um die Ohren, und einige davon wären für ein Kinderbuch (nach meiner Einschätzung) eine Spur zu makaber. Die Karl-Rolle wird hier auch nicht besetzt, weshalb es einer "Wie nützlich war ...?"-Rubrik hier nicht bedürfte.
Dass "Locke" weiblicher ausgerichtet ist, kann man nicht nur der Covergestaltung entnehmen, sondern auch schon daran ersehen, dass der Pelikan-Verlag viele Anfragen bekam, warum Wolf seine zweite Jugendbuchserie ausgerechnet für Mädchen schreibe. Wolf äußerte, die Serie sei explizit für beide Geschlechter geschrieben. (Das Statement ist im Buch zu "Terror durch den heißen Draht" abgedruckt.) Offenbar gab es da Missverständnisse bei den Lesern, vor allem denjenigen, die sonst die Rollenverteilung von TKKG gewohnt waren.
Über die Hörspiele brauche ich nicht groß Worte zu verlieren - sie entsprechen dem damaligen Standard bei EUROPA-Hörspielen und sind gerade deswegen dringend zu empfehlen. :-)
3670) PerryClifton © schrieb am 28.08.2021 um 13:16:44: Soso, HERR Eftimin ;-) Ich hatte natürlich auf deine Einschätzung dazu gewartet, aber das trifft sich dann ja hervorragend. Die Bücher kenne ich nicht, doch da mein Abenteuer im Bereich der TKKG-Bücher auch eher kurz war, vermute ich mal, dass ich auch hier lieber bei den Hörspielen bleiben sollte. Ich bringe mal wieder die Theorie von den Unterschieden der Kinder- und Jugendliteratur ins Spiel: TKKG war eher auf Kinder ausgelegt, während Wolf dann bei "Locke" eher etwas im Bereich Jugendserie schreiben wollte, was man schon an Themenwahl, -Behandlung und Charakterverhalten merkt. Er wollte dann wohl auch das Ganze eher weiblich fokussieren. Leider ist dann dabei herausgekommen, dass er bessere Kinderbücher schreibt. Denn Locke ist Gaby auf 200 gedreht, Tom ist Tim, die Verbrecher sind die gleichen, die Moral und Weltsicht auch, es wird aber aus Wolfs Sicht wohl durch Biertrinken, Rollerfahren und Freundinnen-Versetzen zur Jugendserie. Und die Teenie Locke ist in Wirklichkeit mehr ein zweites kleines Gabyli-Töchterchen mit ihrem "Papi". Das zeigt ganz gut, warum Kinder- und Jugendliteratur eben doch völlig unterschiedlich sind bzw. eigentlich sein sollten. Davon abgesehen kann man als Erwachsener mit den gut gemachten Hörspielen aus dieser Zeit und einem zugedrückten Auge durchaus schon wieder was damit anfangen :-)
3669) Mihai Eftimin © schrieb am 28.08.2021 um 12:57:47: Sie werden mir allmählich unheimlich, Mr. Clifton - ich hab mich in letzter Zeit auch eingehender mit "Locke" beschäftigt. Hier lohnt sich auch bei nahezu jeder Folge der Buch-Hörspiel-Vergleich, denn die Geschichten in den jeweiligen Medien unterscheiden sich oft sehr stark voneinander (insbesondere, weil die "Locke"-Bücher noch umfangreicher waren als die TKKG-Bücher). Ja, der Zeigefinger ist hier noch stärker ausgeprägt, wobei besonders Locke an einigen Stellen ziemlich radikal ist, Tom weniger (auch er hat starke Meinungen, aber wirkt nicht "extremer" als Tarzan/Tim). Ob TKKG deswegen erfolgreicher war, weil sie vergleichsweise moderate Ansichten hatten, lässt sich schwerlich beurteilen, aber der Gedanke liegt nahe.
3668) PerryClifton © schrieb am 28.08.2021 um 12:47:14: Ich habe mal wieder in "Tom und Locke" reingehört, in die Hundejäger-Folge. Wo mir die Serie zwar einerseits von der Machart her gefällt (alter Europa-Stil) und ich sie durchaus mag, ist sie andererseits nicht auch... ähem... vielleicht... ein absolutes Sammelbecken für alles, was bei Stefan Wolf inhaltlich NICHT so rund lief bzw. auch ein bisschen genau das in Reinform, was eigentlich immer TKKG zu sein unterstellt wird? Also wenn er die Nummer bei TKKG auch in dieser Ausprägung gefahren hätte bzw. wenn das in den Hörspielen so gewesen wäre, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie so erfolgreich gewesen wären. Andererseits wären die Rufe nach ideologischer Nähe zur "falschen" Seite wie in aktuellen Medien wohl auch nicht so ausgeprägt gewesen. Oder doch? Egal, auf jeden Fall ist das hier soviel Klischee und Zeigefinger, dass gerade am Rand noch ein bisschen Folge stattfindet
3667) Mihai Eftimin © schrieb am 09.08.2021 um 21:13:54: Natürlich, man kann sich auch Blytons Gesamtwerk anschauen und ihre FF-Originale dort in einen Kontext setzen, was mit Sicherheit auch einige interessante Ergebnisse zutage fördern würde. Aber da würde ich in der Tat aus guten Gründen dir das Feld überlassen. Das wäre dann ein Thema für einen anderen Nerdtalk.
3666) PerryClifton © schrieb am 09.08.2021 um 21:07:03: Du hast Recht und was die Entwicklung von FF nach Blyton angeht, weißt du wahrscheinlich besser bescheid als ich, genau wie bei den TKKG-Sachen nach 100. Dafür kann ich Blytons verschiedene Serien eventuell besser aufdröseln. Naja, anderes Thema
3665) Mihai Eftimin © schrieb am 09.08.2021 um 21:01:28: Bei den Fünf Freunden ist es ja noch komplizierter, aufgrund der nichtlinearen Veröffentlichungsgeschichte nach Blytons 21 Klassikern. Man könnte auf die Entwicklung der Hörspiele eingehen, wie Francis/Quoos-Raabe, Hartmann, McClean & Co. das Famous-Five-verse weiterentwickelt haben, oder auch darauf, welche Richtungen beispielsweise Bosse und Voilier unabhängig voneinander in ihren Büchern eingeschlagen haben ... die Figurenkonstellation mag der Darstellung Blytons ja noch entsprechen, am Setting hingegen wurde noch einiges geschraubt, ähnlich am Genre selbst, gerade in den Hörspielen, in denen der Rahmen maßgeblich erweitert wurde, ohne dass der Kern der Serie verlorenginge. Ja, das könnten wir jetzt alles erörtern. Oder wir warten gespannt auf ein gewisses Buchreview ...
3664) PerryClifton © schrieb am 09.08.2021 um 20:40:48: Nee, mach ruhig, ich muss mein Gold der Wikinger Review zu Ende schreiben
3663) Mihai Eftimin © schrieb am 09.08.2021 um 20:36:16: Die Noobfilter-Frage schlechthin, absolut. ;-)
Dann überlasse ich dir gerne den Vortritt, was diese Abhandlungen betrifft. ;-)
3662) PerryClifton © schrieb am 09.08.2021 um 20:28:48: Ja, die Frage: "In welcher Hörspielfolge überfallen Justus, Bob und Peter besoffen eine Tankstelle?", trennt die Spreu vom Weizen, was Nerds und Hochstapler angeht
Bezüglich Fünf Freunde und Perry Clifton müsstest du aber erst an mir vorbei *g* Funk Füchse kenne ich nur peripher.
3661) Mihai Eftimin © schrieb am 09.08.2021 um 20:21:11: Ich könnte das gleiche Fass zu den Fünf Freunden aufmachen. Oder diesen anderen ominösen Satzzeichen. Oder den Funk-Füchsen. Oder sogar zu Perry Clifton. :D Ich will nur sicherstellen, dass diese Unterschiede bekannt sind und der "Kulturschock" nicht zu heftig ausfällt, insbesondere bei denen, die TKKG noch nie gehört haben (Hilltop weiß ja, worauf er sich einlässt).
Noch zu den Sprechern: Allein deshalb lohnt sich "Die Nacht des Überfalls". Die drei ??? überfallen besoffen eine Tanke. 'Nuff said.
3660) PerryClifton © schrieb am 09.08.2021 um 20:05:12: Amen (Aber verschreck doch die Leute nicht, jetzt hatte ich gerade versucht, sie mit den Gemeinsamkeiten zu DDF anzulocken *g*)
3659) Mihai Eftimin © schrieb am 09.08.2021 um 19:49:26: Zum Inhaltlichen ganz generell: Wenn man an TKKG mit der Erwartungshaltung herangeht, eine Art "vier lustige, blaue drei Fragezeichen" geboten zu bekommen, hat man eigentlich schon verloren. Klar, beides sind Kinder-/Jugenddetektivserien, aber abseits dessen sind beide Serien schwer vergleichbar. Die Figurenkonstellation ist eben bei TKKG eine andere, das Setting ist ganz anders, die Eigenschaften und Hintergründe der Protagonisten sind ganz anders, und somit ist auch die Interaktion untereinander komplett anders, und selbst die macht über die Serie hinweg (auch und gerade innerhalb der Frühphase) eine klar beobachtbare Entwicklung durch. Stefan Wolf hatte völlig andere Denkweisen und Intentionen, als es Arthur, Carey, Arden etc. hatten. Arthur hat eine Welt geschaffen, in die man zwar einen Einblick gewinnt, aber immer mit der (als Kind vermutlich weniger stark bis gar nicht wahrgenommenen) Gewissheit, dass man selbst nie Teil dieser Welt sein wird (oder wieviele von euch waren als Kinder mit berühmten Regisseuren per Du, hatten einen eigenen Campinganhänger auf einem Schrottplatz sowie einen Rolls-Royce samt Chauffeur für nöppes zur Verfügung? Oder sind/haben irgendwas davon heute? Mal Hand hoch ;-)), wodurch diese zu einem Faszinosum wurde, während Wolf darauf bedacht war, sich möglichst nah am Lebensumfeld seiner Leser zu orientieren und ein Gefühl zu suggerieren, die Geschichten spielten vor der eigenen Haustür. Deshalb spielen die drei ??? in Rocky Beach, Kalifornien, und würden so auch nur dort in dieser Form funktionieren, während TKKG in einer nicht namentlich genannten Stadt spielen, die praktisch überall liegen könnte. Die Frühklassiker der drei ??? behandeln oft mystische Thematiken, die man bei TKKG bis auf ganz wenige Ausnahmen überhaupt nicht findet. Zu Wolfs Intentionen, siehe "Podcasts"-Thread, Posts #444 und #1021 - ich will das jetzt nicht schon wieder alles runterleiern. ;-) So, das wäre die ellenlange Predigt für heute. Kurz gesagt: Beide Serien sind konzeptuell komplett unterschiedlich. Deshalb gibt es ja die Leute, die nur eine von beiden Serien mögen (nach meiner Erfahrung eher die drei ???, wobei ich auch Leute kenne, die TKKG mögen und DDF eher nicht), und die Leute, bei denen beide Serien (inhaltlich) gut ankommen, bei denen dann aber zwei unterschiedliche Nerven getroffen wurden.
Zur Produktion hat Perry ja schon alles gesagt, das muss ich jetzt auch nicht nochmal wiederholen. ;-)
3658) PerryClifton © schrieb am 09.08.2021 um 18:21:34: Ganz ehrlich, selbst wenn man TKKG inhaltlich nicht mag, die Hörspielserie ist einfach Bombe produziert. Günther Dockerill ist mindestens so gut wie Pasetti und wurde dann abgelöst von Günther König, der ebenfalls hervorragend ist. Eric Vaessen's kurzer Auftritt überzeugte ebenfalls. Alle ganz unterschiedlich und jeder sehr gut. Dann die Musik, die zwar auch von Bohn ist, aber oft so eingesetzt wird, dass sich ein ganz anderes Bild ergibt als bei DDF, welches trotzdem genauso gut ist. Dann die Backert & co. Phase, für die dasselbe gilt und die bei TKKG eigentlich sogar besser rüberkommt als bei DDF. Die gleichen tollen Sprecher wie bei DDF. HGFs knackige Bearbeitungen...
3657) Mihai Eftimin © schrieb am 09.08.2021 um 18:07:45: Okay, also kennst du immerhin schon mal ein paar solide Folgen, aber eher nur im Bereich 1 bis 20. Und ja, der Einsatz der Bohn-Stücke war da ganz anders und hat da für eine völlig andere Atmo gesorgt, wobei ich auch finde, die Neuabmischungen sind bei TKKG um einiges besser als bei den drei ??? (was Musikauswahl und Klangteppich betrifft, versteht sich - nicht die Kürzungen, die sind ähnlich grauenhaft, wenn man beide Versionen kennt). Auch die Musik von (u.a.) Backert und Kuntke, ab Folge 34 bis ca. 70, kommt bei TKKG wesentlich besser zur Geltung als bei DDF, und das nicht nur, weil sie in wesentlich mehr Folgen eingesetzt wurde. Günter Dockerill (Folgen 1 bis 56) war natürlich ein überragender Erzähler, dem kann ich nichts entgegenhalten. Dann musst du natürlich gucken, inwieweit dir der Klangteppich in der Post-Bohn-Ära zusagt, wenn du an Folgen wie die "Nacht des Überfalls", "Gefangen in der Schreckenskammer" oder an die "TV-Staffel 2" (bei den Hörspielen Folge 47 bis 52) herangehst. Ich finde, die Atmosphäre dort ist nochmal ganz anders.

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