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André Marx - Das Autorenforum

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703) baphomet schrieb am 31.05.2013 um 02:33:18: @700 Der Übersichtlichkeit wegen, möchte ich Dir sagen, lieber Jürgen, genau hier gehören die erörterten Fragestellungen hin, zu denen auch die Aussagen des Forumsnamensgeber gehören. Aber zu versuchen, den roten Teppich, den manche hier für Seine Heiligkeit ausgelegt sehen, partout sauber halten zu wollen, indem man die Diskussion von hier auslagert, halte ich für fragwürdig, gerade wenn man sich fragt, wer hier die dreckigen Füße hat.
702) baphomet schrieb am 31.05.2013 um 02:17:18: @701 Du hast die polemische Spitze überlesen, was die "Fantasy" betrifft. Vielleicht kann man das auch nicht immer erwarten. Ich zielte auf den Begriff "Fantasiewelt" ab, weil er hier dazu dient, alles zu entschuldigen, was eigenmächtig in die Serie eingefügt und dem jeweiligen Gusto angepasst wurde. Marx möchte die Ansprüche, die man an ein fiktionales Werk haben kann, gerne auf eine wortwörtlich einwandfreie Harmlosigkeit herunterschrauben, die den Autoren alle Freiheiten legitimiert. Das wäre alles auch legitim, wenn er oder ein anderer deutscher Autor die Serie geschaffen hätte. Dem ist aber nicht so, vielmehr hat kosmos schon bei BJHW ein Erbe angetreten, denn die Klassiker-Bände werden auch weiter von kosmos vertrieben und man profitiert von einer Marke, die sie sicher mitgeformt, aber nicht alleine geschaffen haben, sondern deren Ursprung letztlich dem Genius von Robert Arthur zu verdanken ist. Sich aber hinzustellen und zu sagen, das ist jetzt unsere deutsche Serie, da machen wir, was wir wollen, ist eine Unverschämtheit und genauso imperialistisch wie die bösen Amis sein sollen, die Marx so gerne aufs Korn nimmt. Man darf nicht vergessen, dass bei einem fiktionalen Werk ein Vertrag mit dem Leser vor und während der Lektüre abgeschlossen wird. Ein zehnjährirges Kind, das ein Buch aufschlägt, was in den USA spielen soll, selbst wenn es weiss, dass der Autor Deutscher ist, erwartet, noch mehr als ein ernüchterter Erwachsener, dass der Autor alles getan hat, so authentisch wie möglich zu sein. Wenn Dir die ??? auch wie Deutsche vorkommen mögen, sie sind es nicht. Und RB gibt es, es ist in den ersten 40 Klassikern entworfen worden, das kann nicht beliebig changieren. Übrigens noch zum Fähnchenschwenken: Es mag im alternativen Hänger-Berlin noch nicht angekommen sein, aber spätestens seit 2006 (siehe WM) ist das Schwenken der Dinger auch in der BRD allgemein salonfähig geworden.
701) Tuigirl © schrieb am 31.05.2013 um 01:21:47: @689- Lieber Herr Marx, danke fuer die Beantwortung meiner Fragen. Das erklaert mir einiges.
@696 und 697- ich denke, wir muessen hier zwischen einer "Fantasy"-welt (Mittelerde) und einer fiktiven Welt unterscheiden...in den drei ??? wird nicht das wirkliche Amerika abgebildet- es ist eher ein fiktives Amerika. Aber natuerlich ist es nicht Mittelerde- die Zwerge und Elfen haben sich bisher immer als Faelschungen herausgestellt.Und- als Anmerkung die ich mir nicht verkneifen kann- auch Neuseeland ist nicht Mittelerde. Auch wenn die es gerne waeren. Und damit werben. Aber all die Werbung zeigt nur ein fiktives Land. Bei der Wirklichkeit stellen sich mir oefter mal die Nackenhaaere auf. Nur ein Beispiel- es fliesst einer der vergiftesten und dreckigsten Fluesse der westlichen Welt durch meine neuseelaendische Heimatstadt. Der Manawatu. Arsen, Quecksilber, Blei und Tonnen Kuhmist. Und keine Klaeranlagen. Eine Schande.
Zu der "Amerikanismus"-Diskussion- ich hab dazu auch was im Sammelsurium geschrieben, falls da jemand mit mir weiterdiskutieren will...in jedem Fall meinte ich nicht krasse Beispiele wie "Flaggenhissen" sondern viel subtilere Sachen. Ich muss Herrn Marx in seinen Antworten zustimmen- ich sehe einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen den deutschen und den amerikanischen Buechern.
700) Jürgen © schrieb am 31.05.2013 um 00:42:46: Die Frage, ob sich die drei ??? amerikanisch, deutsch oder irgendetwas dazwischen verhalten, ob sie in einer Fantasiewelt (fiktive Umgebung) aufhalten, oder nicht, kann man meiner Meinung nach disskutieren, allerdings verhalten sich die drei Jungs aus Rocky Beach jetzt seit etwa 175 Folgen so, wie sie sich verhalten. Denke nicht, dass auch nur einer hier ernsthaft will, dass sie sich nun in Zukunft anders verhalten. Deshalb würde ich vorschlagen, diese Disskussion in ein anderes Forum zu verlegen und hier außschließlich Fragen und Themen einzustellen, die im weiteren Sinne, oder noch besser im engeren Sinne, mit Andrè Marx zu tuen haben. Mir ist auch klar, dass dieses Thema auch hier reinpasst, da er ja durch seine Bücher die Karaktere mitgestalltet hat. Aber trotzdem, der Übersichtlichkeit wegen...
699) baphomet schrieb am 30.05.2013 um 23:20:30: @698 Gut, dass Du den Begriff "Nationalismus" erwähnt hast, in der tendenzhaften Verwendung bei 689, war er mir gleich sauer aufgestoßen, habe ihn im Eifer aber vergessen zu kritisieren.
698) Boomtown © schrieb am 30.05.2013 um 22:54:53: ups, mein Post überschneidet sich inhaltlich teilweise mit baphos. Den hab ich jetzt erst gesehen.
697) Boomtown © schrieb am 30.05.2013 um 21:51:20: @689 Danke für deine Antworten, André. Ein paar Anmerkungen zum Thema "Eindeutschung". Egal wie man den amerikanischen Patriotismus beurteilen mag, mit Nationalismus sollte man das beim besten Willen nicht gleichsetzen. Das sind zwei paar Schuhe. Nicht jeder Fähnchenschwenker dort ist ein Nationalist. Das wäre auch wirklich gruslig. Darüber hinaus gibt es durchaus auch amerikanische Wertvorstellungen, die man deutschen Kindern zumuten könnte. Die amerikanische Gesellschaft besteht zum Glück nicht nur aus Waffennarren, religiösen Fundamentalisten und Hardcore-Kapitalisten, um bei deinen Beispielen zu bleiben. Insofern fand ich das Verhalten der Figuren bei DDF auch nie besonders unauthentisch. Kindern würde ich jedenfalls genauso wenig ein Larifari-Amerika vorsetzten wie Erwachsenen. Im Gegenteil, das halte ich für ziemlich fragwürdig. Wozu bewusst eine falsche Darstellung vermitteln?
Und bei aller Fiktion gab es von Beginn an bei DDF signifikante Rückkopplungen in die Realität und auch in das reale Amerika mit gesellschaftlich, kulturell und politisch relevanten Themen, realen Orten, Personen usw. Unter anderem das hob die Serie schon früh von direkten Konkurrenzserien ab. Als reine Fantasiewelt habe ich das nie wahrgenommen.
696) baphomet schrieb am 30.05.2013 um 21:28:19: @689 Ich wusste gar nicht, dass RB eine "Fantasiewelt" ist. Das klingt wie Hogwarts oder Neverland. RB ist eine fiktive Stadt in der realen Welt. Niemand hat bei den Klassikern geglaubt, dass LA oder Santa Barbara nicht um die Ecke liegen. Und die stehen für reale Plätze. Wenn ich mir natürlich den Blödsinn angucke, der heute veröffentlicht wird, ist das korrekt, Fantasy Island. Als ich als Kind die Bücher gelesen habe, habe ich nichts anderes geglaubt und habe sie nicht beliebig mit anderen Genres verwechselt, was nach einer solchen Definition möglich wäre. Hier zeigt sich wirklich unverblümt der faule, eskapistische Ansatz, der zu dem Müllhaufen Rocky Beach geführt, den wir heute reingeschoben bekommen. Als Kind habe ich die Serie auch nicht gelesen und gehört, um überhaupt "Werte" vermittelt zu bekommen, ausser Gut und Böse. Dass Werte aus "unserem Kulturkreis" vermittelt werden, ist ja toll, aber wie sehen die aus? Mülltrennen, radeln und die ganze Welt bevormunden? In den USA gibt es wenigstens eine Trennung von Kirche und Staat, hier jault in jedem Gremium eine Bibeljule mit, entsprechend wird überall gegängelt und betroffen gemacht. Nach diesem Marxschen Manifest wechsele ich die Lager und bin jetzt Verfechter des Erlhoffschen Quasierwachsen-Ansatz. Ansonsten, Kinder an die Macht und Ihr werdet in Grund und Boden gelacht.
695) Morton der Chauffeur schrieb am 30.05.2013 um 20:09:36: Lieber Andre es ist sehr schön wieder etwas von dir hier im Forum zu lesen. Wie stehst Du zu der häufig geäußerten Kritik, dass die drei ??? Bücher momentan einem deutlichen Qualitätsverfall unterliegen? Dass der Verlag zu sehr auf Trend- und Modethemen setzt, dass es zu viele Fußballfolgen gibt?
694) Besen-Wesen © schrieb am 30.05.2013 um 14:29:09: Manchmal ist nicht die Software verantwortlich sondern der User.
693) dcc © schrieb am 30.05.2013 um 13:32:24: Warum steht da jetzt "eine"??? Der letzte Beitrag war von mir... Ich versteh die "Forums-Software" nicht
692) eine schrieb am 30.05.2013 um 13:21:07: 1. Hast du eigentlich Lieblingsautoren unter "den Anderen"? (ok, das wirst du ersten nicht beantworten wenn es so wäre und zweitens liest du vermutlich keine Bücher der heutigen anderen Autoren). 2. Kennst du vielleicht andere talentierte Autoren, die auch gerne für ??? schreiben würden? 3. Deine Bücher sind oft viel persönlicher oder haben ernsthaftere, persönliche Hintergünde. Ist das bewusst oder glaubst du, das muss bei einem guten Buch so sein? (Beispiele:Sieben Tore, Der geheime Schlüssel, Das versunkene Dorf...) 4. Da du wohl der beliebteste Autor der ??? bist, was denkst du macht eine gute ??? Story aus? Schaust du bewusst darauf, was du glaubst, was die fans lesen wollen? Ich persönlich finde deine Stories oft viel einfacher und verständlicher als die komplizierten, verworrenen und dadurch unglaubwürdigen Stories einiger Kollegen
691) André Marx © schrieb am 30.05.2013 um 12:35:26: 1. Wie kam es dazu, dass du wieder ein normales Buch geschrieben hast? War für dich der Kurzgeschichten Band der Auslöser, oder hättest du unabhängig von diesem wieder angefangen zu schreiben?
Siehe 688. Tatsächlich gab es zwischen meiner Tätigkeit als Lektor, der Kurzgeschichte und „Spur des Spielers“ keinen kausalen Zusammenhang, auch wenn es so aussah.
2. Hast du während deiner 'drei ??? freien Zeit' regelmäßig/ ab und zu hier auf der rbc vorbeigeschaut oder erst seit dem du selbst wieder Geschichten zur Serie beigesteuert hast?
Ich habe schon regelmäßig vorbeigeschaut, aber nicht so häufig. Da verging schon mal ein Monat, ohne dass ich hier war. Das ist jetzt wieder anders.
3. Wie kommt es, dass du dich erst jetzt, relativ spät nach deinem Comeback, zu Wort meldest? (kein Vorwurf!) Schließlich warst du immer einer der Autoren, welche sich am meisten mit den Fans auseinander gesetzt haben. Als fest stand, dass du etwas zum Rätsel der Sieben beisteuerst, wurde hier ja fleißig und euphorisch diskutiert.
Eigentlich war ein Interview mit der rbc geplant oder zumindest angedacht. Aber das fand dann nie statt, vermutlich, weil es in Vergessenheit geriet. Ich wollte nicht drängeln, und deshalb habt ihr so lange nichts von mir gehört.
3b. Gäb es diese Irritationen wegen der E-Books nicht, wärst du dann weiter stiller Beobachter hier oder hättest du dich sowieso nach langer Zeit wieder gemeldet?
Die Idee, mich mal wieder zu melden, hatte ich schon länger. Aber ich dachte, dass die Interviewfragen vielleicht doch noch kommen, und so habe ich das immer weiter hinausgezögert. Bis ich schließlich dachte: Nein, jetzt müssen hier mal ein paar Dinge richtiggestellt werden.
4. Wie wirkt diese ganze Euphorie eigentlich auf dich? Dein Buch wurde ja - völlig zurecht - sehr, sehr gut rezensiert; manche Fans fangen jetzt sogar nur wegen dir wieder an die Bücher zu lesen. Dazu war das Interesse ja stets hoch, wie es mit dir und den drei ??? weitergeht.
Mir war klar, dass viele sich auf ein neues Buch von mir freuen würden. Womit ich nicht gerechnet hatte, war die positive Resonanz, nachdem es erschienen war. Ich hatte eher damit gerechnet, dass die Leute enttäuscht sein würden, weil „Spur des Spielers“ den hohen Erwartungen nicht gerecht wird. Aber ich scheine dann doch mehr richtig gemacht zu haben, als mir bewusst war. Die vielen guten Kritiken waren natürlich toll, und ich war und bin deswegen sehr dankbar, denn ich war so was von nervös! Bei negativer Resonanz hätte ich wahrscheinlich sofort gesagt: Ha, ich wusste es, ich bin uninspiriert und langweilig geworden, ich höre sofort wieder auf!
5. Hat sich für dich irgendetwas bei den ??? seit deiner Pause 2007 verändert?
Ja. Es fällt mir ungleich schwerer, für die drei ??? zu schreiben, als damals. Und damals ist es mir schon nicht leicht gefallen. Aber mein Perfektionismus hat sich leider verstärkt, weshalb ich auch deutlich länger brauche. Die Leichtigkeit, mit der ich mal durch Rocky Beach spaziert bin, hat sich verflüchtigt. Weshalb es jetzt harte Arbeit ist, es wenigstens leicht aussehen zu lassen. Ist jetzt auch nicht so die tolle Antwort, aber auch hier: die Wahrheit halt.
6. Es wird Zeit dass du dein Profil hier auf der rbc änderst, denn ich glaube nicht, dass dich "Das aktuelle Die Dr3i-Drama" am Meisten nervt! :p
Danke für den Hinweis!
7. War der Grund für deine Pause damals tatsächlich nur der Mangel an Ideen oder war der Hauptgrund der Rechtsstreit?
Es kam Einiges zusammen. Der Rechtsstreit legte sich wie eine sehr dunkle Wolke über ganz Rocky Beach, und die Welt der drei ??? verlor für mich ihre Unschuld. Auch nach dem Ende des Rechtsstreits war es einfach nicht mehr wie vorher. Hinzu kam, dass ich mit jedem weiteren Buch eine Idee weniger hatte und mich mehr und mehr anstrengen musste, um noch etwas Interessantes erzählen zu können. Punkt drei: Nach so vielen Jahren und so vielen Büchern stellten sich einfach Ermüdungserscheinungen ein. Das wäre auch ohne Rechtsstreit und ohne Ideenmangel passiert. Und auch bei jedem anderen Job. Routine ist nun mal ein Innovationskiller. All das zusammengenommen waren für mich die Gründe, meine Autorentätigkeit für die drei ??? für unbestimmte Zeit auf Eis zu legen.
Alles in Allem möchte ich mich einfach nur bedanken, dass du wieder da bist! Ich freue mich schon auf dein nächstes Buch - und ich verwette so einiges darauf, dass es Band 175 ist! ;)
Vielen Dank! Ich hoffe, Deine Wetteinsätze waren nicht zu hoch.
690) Crazy-Chris schrieb am 30.05.2013 um 12:10:53: Hallo Andre, wie ist denn eigentlich die Abgrenzung zwischen den drei ??? und den drei ??? Kids ? Deiner Antwort 689 entnehme ich, dass die Haupt- bzw. Originalserie auch noch als Kinderserie angesehen wird. Ich hätte erwartet, dass das Zielpublikum der Originalserie auch die langjährigen Altfans mit einschließt (aktuelles Beispiel: "Straße des Grauens" von K. Erlhoff), dementsprechend es sich um keine reine Kinderserie mehr handelt, weil diese Aufgabe ja von den DDF Kids übernommen wird.
Zwei reine Kinderserien mit großer Schnittmenge im angepeilten Zielpublikum erscheinen mir merkwürdig.
689) André Marx © schrieb am 30.05.2013 um 11:57:08: 1. Ich hab jetzt angefangen, die englischen Originalbuecher zu lesen (die man hier billig gebraucht kaufen kann) und mir ist aufgefallen, dass sich einige Charaktereigenschaften der Detektive veraendert haben. Was mir besonders auffaellt- in den englischen Buechern wird immer besonders darauf hingewiesen, dass Justus so ein guter Schauspieler ist, und diese Kunst auch immer wieder einsetzt um zu ermitteln. In den deutschen Buechern ist das ziemlich verloren gegangen, was ich sehr schade finde. Gibt es dafuer einen Grund?
Keinen Grund in dem Sinne, dass das irgendwann mal irgendwer entschieden hätte. Die Serie hat sich halt entwickelt, und mit ihr sind auch die Figuren mal mehr in diese, mal mehr in jene Richtung geschlingert. Während der Crimebusters-Ära waren Verfolgungsjagden und Kampfsporteinlagen deutlich wichtiger als Justus' Schauspielkunst. Da die ersten deutschen Bücher sich wiederum eher auf die Crimebusters bezogen als auf die Klassiker, blieben die Schwerpunkte andere, auch wenn der Kampfsport deutlich zurückgefahren wurde. Und so ging Justus' Schauspieltalent nach und nach verloren. Obwohl es natürlich nicht ganz weg ist. Auch in den aktuellen Büchern kommt es hin und wieder zum Einsatz, wenngleich natürlich nicht mehr so häufig wie früher, das stimmt. Ich denke, durch die komplette Neuorientierung der Crimebusters hat sich sehr viel verändert, aber das kann man ausnahmsweise nicht den deutschen Autoren ankreiden. Anders als Punkt zwei:
2. Hier im Forum wurde auch diskutiert, dass die Detektive sich in den deutschen Buechern ziemlich unamerikanisch verhalten. Ich persoenlich mag das- fuer mich sind das ein paar Deutsche mit amerikanischen Namen, die in einem fiktiven Land leben.Gut gegen mein Heimweh. Ich hab einige amerikanische Freunde hier (darunter ein Maedel aus Kalifornien) und ich muss zustimmen, die drei Detektive verhalten und reden einfach nicht wie Amis. Beispiele- die wenig entwickelte nationale Einstellung und auch der wenig ausgepraegte Kapitalismus. In den englischen Buechern verlangen sie Geld, hier in Deutschland arbeiten sie umsonst und sind die guten Samariter...alle Amerikaner die ich kenne (sogar die "Gruenen") schauen doch sehr aufs Geld. Das kriegen die wohl schon in der Muttermilch mit. Frage- war diese Entwicklung geplant? Nachdem die Serie ja jetzt fest in deutscher Hand ist, wurde sie sozusagen der deutschen Kultur angepasst? Ich bin mir naemlich nicht sicher, wie gut die drei Jungs in Deutschland als echte Amis ankommen wuerden....
Nein, geplant war die "Eindeutschung" der Figuren natürlich auch nicht. Eher ein schleichender Prozess. Es ist für einen deutschen Autor nun mal schwierig, mit dem amerikanischen Nationalismus umzugehen, weil uns dieses Selbstverständnis so fremd ist. Gleiches gilt für den ausgeprägten Kapitalismus. Natürlich könnte ich Justus demnächst mal sagen lassen: "Wir übernehmen den Fall für hundert Dollar." Aber das würde nicht nur mich irritieren, sondern auch die kindlichen Leser. Die nun einmal deutsche Leser sind. Es ist ganz klar, dass eine Buchserie aus deutscher Feder und mit hauptsächlich deutschen Lesern Werte und Ideale transportiert, die in unserem Kulturkreis verbreitet sind. Wäre es eine Serie für Erwachsene, sähe das anders aus. Da würde ich mich bei den Kritikern einreihen, den Zeigefinger ausstrecken und "total unauthentisch!" rufen. Aber bei einer Kinderserie hätte ich Schwierigkeiten damit, den Lesern Werte wie "Mach nix für umsonst" oder "Häng deine Landesfahne aus dem Fenster und sag 'Gott schütze XY'" beizubringen. So geht es vermutlich auch den Kollegen. Ich kann die Kritik nachvollziehen, würde die Figuren aber trotzdem nicht amerikanischer anlegen, als sie sind. Denn die Wahrheit ist ja: Es gibt Rocky Beach nicht. Es gibt auch das Amerika, in dem die drei ??? leben, nicht. Wir reden hier von einer Buchserie, in der drei fiktive Jungs in einem fiktiven Land wohnen, das sich Amerika nennt und so ähnlich aussieht wie Amerika, aber ganz klar nicht Amerika ist. Es ist und bleibt eine Fantasiewelt, in der nicht jeder zweite eine Waffe hat, sondern nur die Bösen, und wo sich die Leute auch mal aufs Fahrrad setzen oder zu Fuß gehen. Dafür werden Amphibienfahrzeuge als Drachen verkleidet, und Kleinwüchsige können sich unbemerkt als Kinder ausgeben. All das hat nichts mit der Realität zu tun.

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