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Klassiker-Nostalgie oder Wird der drei Fragezeichen-Fan alt?

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1436) swanpride © schrieb am 22.12.2012 um 08:46:46: @1434 Ja...ich meine, ich hab mich ja schon über die Crimebuster ausgelassen, aber was BJHW der Serie angetan hat, war fast noch schlimmer, auch wenn sie wenigstens Sätze fehlerlos aneinanderreihen konnte. Aber letztendlich war sie es doch, die die Serie so fürchterlich eingedeutscht hat, und das nicht nur in der Fußballfolge. Und die angefangen hat, in Justus Gefühlswelt herumzupsychologisieren.
1435) swanpride © schrieb am 22.12.2012 um 08:43:06: @1433 Jetzt, wo du es so sagst: Stimmt! Die einzig persönlichen Ansprachen in den Büchern waren die Hinweise, und die waren ja optional...außerdem war das auch mehr, als hätte man einen zweiten Leser neben sich sitzen, der einen mal knufft und sagt "Ist dir das auch aufgefallen? Komisch, oder?" Es gab auch keine langen Monologe, in denen dem Leser bemüht irgendetwas erklärt wurde...entweder man kam mit, oder man kriegte die Auflösung ganz am Schluss, wenn Hitchcock, wieder stellvertretend für den Leser, nochmal nachharkte. In Kombination mit der deinige Seiren weg gemachten Beobachtung, dass die ?? ursprünglich eher Typen als Charaktere waren, man also die Möglichkeit hatte seine eigenen Gedanken und Gefühle in eine der Figuren hineinzuproezieren (in meinem Fall in der Regel Bob, war das Ergebnis eine Art Grundstruktur, auf der sich der Leser gedanklich viel besser entfalten konnten, als es heute der Fall ist. Und bei dem deutschen Bänden wurde das noch zusätzlich unterstützt durch die Entscheidung von Aiga, die drei niemals auf das Cover zu bringen.
Ich entsinne mich dunkel, dass irgendwann mal gesagt worden ist, welche Haarfarben die drei denn nun haben....das ist mir bis heute egal....Justus wird für mich immer sehr dunkle, fast schwarze Haare haben (und bitte schön stämmig, aber nicht übermäßig übergewichtig sein), Peter wird für mich immer halblange (keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin) rot-braune Haare haben, und Bob wird für mich immer blond und blauäugig sein, mit einer von diesen "braver Schuljunge" Frisuren, aber am Hinterkopf schon mal ein wenig strubbelig. Und solange keine Autos oder etwas anderes Teenagerspezifisches erwähnt werden, stelle ich mir bis heute die Kind-versionen von ihnen beim Lesen vor.
Interessanterweise ist es bei den Hörspielen genau umgekehrt....denn wie wir da schon festgestellt haben werden die heute in einem sehr distanzierten Märchenonkelstil erzählt, während es bei den Klassikern üblich war, den Hörer direkt anzusprechen.
1434) baphomet schrieb am 22.12.2012 um 08:40:50: Vielleicht hilft der Genre-Begriff da weiter. Die Klassiker sind Genreliteratur, also Mysteries mit enggeführter Perspektive, die nur erlaubt zu sehen, was der Protagonist sieht. Ab BJHW wurde diese Perpektive aufgeweicht durch wilkürliche Introspektionen einzelner Protagonisten. Justus bspw. kommentiert diese oder jene Situation/Person in der Handlung, was das Genre weitgehend verbietet, dies wäre nur über den Dialog oder das Verhalten der Protagonisten möglich. Nach BJHW haben sich praktisch alle Autoren immer wieder dieser Aufweichung bedient und so wirkt ??? heute character-driven, anstelle von plot-driven, wie in den Klassikern.
1433) Bird schrieb am 22.12.2012 um 04:14:55: Auf Grund der sehr interessanten Diskussion bezüglich der Klassiker und der heutigen Bücher der drei ??? habe ich mir nochmal einen Klassiker durchgelesen und dabei ist mir aufgefallen, was der Unterschied zwischen den alte und neuen Bänden ist. Die Themen, die Plots usw. spielen dabei eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Viel interessanter ist das Erzählverhalten bzw. die Erzählperspektive der Bände. In den Klassikern herrscht ein neutrales Erzählverhalten vor. Der Autor beschreibt die Fakten und Vorgänge sachlich und neutral, so wie es in einem Protokoll zu stehen hat, was die Bücher ja eigentlich seien sollen. Dieser kurze und knappe Stiel, ohne zusätzliche Bemerkungen zu bestimmten Charakteren oder Begebenheiten, macht es dem Leser einfacher in die Welt abzutauchen und seine Phantasie zu benutzen sich bestimmte Sachen aus seiner Erfahrung vorzustellen. Der Leser hat die Rolle eines Zuschauers der den drei Jungs quasi nur zuschaut wie durch eine Kamera. Er ist somit nicht viel schlauer als die drei ??? Und kann besser mitraten. Etwa der Stil, den Hitchcock prägte und den Arthur auf Grund seiner Tätigkeit als Drehbuchautor für ihn übernommen hat.
Die heutigen Bände dagegen haben größtenteils einen auktorialen bzw. allwissenden Erzähler. Dieser weiß mehr als die Charaktere, kann bestimmte Gegebenheiten bzw. Personen kommentieren und kennt deren Gefühlswelt. Der Erzähler steht somit nicht neutral den Charakteren gegenüber sondern gibt dem Leser zu verstehen, wie erbestimmte Figuren einzuordnen hat, da er ja weiß, welche Rolle sie spielen. Der Leser kann also nicht mitraten wie bei den Klassikern sondern bekommt die Hinweise auf dem Silbertablet serviert. Dieses wiederum zerstört die Spannung, die sich bei den Klassikern über das ganze Buch zieht, während es bei den neuen Fällen daran mangelt.
Kurz gesagt: Arthur und Co haben die Bücher als das dargestellt, was sie immer seinen sollten, Protokolle von Bob und dem Leser die Möglichkeit gelassen eine Umgebung (rocky beach) nach seinen vorstellungen zu kreieren während die heutigen einfach nur Geschichten im Stil eines Romans sind, in denen sich die drei ??? In einer Welt befinden, der der Autor nach seinen Vorstellungen verändert und dem Leser diese aufzwingt. Detailgetreue und Wertungen gegenüber Neutralität und Phantasie in den Klassikern.
Hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken. Bin nur Geschichtsstudent und kein Germanistikstudent.
1432) swanpride © schrieb am 22.12.2012 um 02:12:58: Naja, Geister Canyon ist, abgesehen von dem Road Movie Aspekt, ein Aufguss von "Der tanzende Teufel" (und sogar das Buch war immer eher einer der Klassiker, die ich als eher mittelmäßig einordnen würde), und so viele Fans mögen diese Folge...ich nicht. Ich finde viele Aspekte sogar besser als "Der tanzende Teufel", aber da sich der Vergleich beim Lesen immer wieder aufdrängt, kann ich die Geschichte nicht so wirklich genießen (natürlich sind da noch Peters Gier-Attacken und einige andere Aspekte, die das Buch in die Mittelmäßigkeit ziehen.
1431) baphomet schrieb am 22.12.2012 um 01:55:34: @1430 Ich bezog mich auch nur auf die Buchrezensionen. Es ist schon erstaunlich, was er hier alles in einen Band unterbringen will. In anderen wie die "Schwarze Sonne" macht er nur einen lahmen, sinnlosen Aufguß von "Dreckiger Deal", dem (zurecht) letzten Band von BJHW. Er übernimmt den Plot und ganze Szenenfolgen direkt, kappt nur die Drogen und bringt das Kunstmilieu. Der Rest ist fast 1:1. Vielleicht denkt er das niemand mehr diesen "alten" Band kennt. Aber gerade die negativen bleiben leider haften.
1430) swanpride © schrieb am 22.12.2012 um 01:03:41: @1429 Meine Rezension bezieht sich allerdings nur auf das Buch, das Hörspiel habe ich noch nicht gehört, daher kann ich es auch nicht beurteilen (obwohl, wenn es Minninger tatsächlich geschaft haben sollte, aus der Vorlage etwas brauchbares zu machen, dann hab ich ihn bislang unterschätzt).
1429) baphomet schrieb am 21.12.2012 um 19:59:52: @1428 Ich sollte nichts dazu sagen, hab das Buch nicht gelesen, erinnerte es mich zu sehr an die "Diva", die hatte ich auch nur halb geschafft und sie hat mir das ???-Lesen dann vorerst völlig verdorben. Die Kassette noch nicht mal gekauft, aber wenn ich die meisten Rezensionen auf amazon (auch Deine, swanpride) vergleiche, ist das Gemeinsame die offenbar völlige Unlogik und Unauflösbarkeit des Plots. Das deutet wieder darauf hin, daß MaSo einreicht und durchgewunken wird. Dabei mag ich durchaus trashige Aliens und das Phantom der Oper im allgemeinen. Vielleicht hat der Verlag, offenbar mutwillig mit Null-Lektorat, die Chance verpasst, ein lesbares Buch zu veröffentlichen. Aber ich will mir noch kein Urteil erlauben.
1428) swanpride © schrieb am 21.12.2012 um 16:08:06: Ums mal auf Thema zurückzubringen: Ob ich nun ein Buch besonders mochte oder nicht, für die ersten 40 Bücher (oder Hörspiele) hatte ich nie das Gefühl, meine Zeit verschwendet zu haben. Selbst eine schlechte Folge hatte noch Elemente, die ich gemocht habe. Ich hab jedes einzelne dieser Bücher zumindest mehr als einmal gelesen.
Heute kommte es schon mal vor, dass ich ein Buch noch nicht einmal zuende lese, oder wirklich bereue, meine Zeit damit verschwendet zu haben...aber noch viel öfter kommt es vor, dass ein Buch nach einem Achselzucken im Schrank verschwindet.
Wenn mir früher jemand sagte, dass er die eine oder andere Folge besser fand, dann konnte ich sehen, warum, auch wenn ich anders empfand. Aber (und ich weiß, das klingt intolerant) ich kann nicht nachvollziehen, was irgendjemand zum Beispiel am Feuergeist (das Buch) finden kann. Also wenn mir jemand sagt, "Es ist doch nicht sooooo schlimm.", dann okay, hat derjenige einfach eine höhere Schmerzgrenze als ich....aber wenn mir jemand allen Ernstes sagen will, dass er dieses Buch wirklich mag, und zwar von vorne bis hinten, dann würde ich es nicht nachvollziehen können....ich sehe in diesem Buch nicht einen Aspekt, den ich auch nur annähernd akzeptabel finde, geschweige denn gut.
Und geht das dann nicht über Geschmacksfragen hinaus?
1427) Dave schrieb am 21.12.2012 um 15:22:28: Jetzt benutz du doch nicht auch noch diese blöden Abkürzungen wie lol und rofl. Ich kann das nicht ausstehen. Lass uns doch normal miteinander diskutieren. Und irgendwie hat das gerade alles nichts mit dem Thema zu tun. Könnte es mal wieder zurückgehen???
1426) baphomet schrieb am 21.12.2012 um 08:38:17: @1425 Meine Lieblingshörspiele als Kind waren "Fluch des Rubins", "Karpatenhund" und "Gespensterschloß". Ich glaube auch heute noch das letzteres, trotz der fehlenden Teile aus dem Buch, der Gipfel der Kunst von Francis/Europa ist. Es hat eine andere Ebene der Performance erreicht, wo die Sprachmelodie, die Wahl der Sätze, die Betonungen der Sprecher, Effekte und Musik ein ganz eigenes Reich der Wahrnehmung bieten. Es hat auf mich eine geradezu mantraartig-liturgischer Wirkung, so daß man es unbewußt mitspricht. "Fluch" und "Karpatenhund" sind ähnlich, aber es fehlt noch ein ganzes Stück zum "Schloß".
1425) swanpride © schrieb am 21.12.2012 um 08:19:55: @1424 Ich denke, dass kommt auch auf das Kind an....mein Schwester hat den Karpatenhund (und die gefährliche Erbschaft) geliebt, und ihr Lieblingshörspiel war "Der Magische Kreis" - also gleich zweimal Carey. Mein Lieblingsbuch war immer der grüne Geist, und mein Leiblingshörspiel hat sich ständig geändert (erst war es "Der Zauberspiegel", dann "Das Riff der Haie" und schließlich dann "Der unsichtbare Gegner"). Wobei ich natürlich nicht all Bücher und Hörspiele gleichzeitig besaß oder sogar kannte.
1424) Besen-Wesen © schrieb am 21.12.2012 um 08:08:07: Ich kann für mich definitiv sagen, dass mir "früher" (8-12 Jahre) von den Klassikern die Arthur Folgen am besten gefallen haben. Mit den Carey-Folgen bin ich damals manchmal nicht so ganz warmgeworden. Fast alle gefallen mir heute besser. Wenn bei den heutigen Autoren gesagt wird, einige würden "erwachsenere" Bücher schreiben (Jugendbücher bleiben es allemal, und so soll es auch sein!), stellt sich mir die Frage, ob es früher auch schon so war oder ob das nur meine subjektive Empfindung war, dass Arthur am kindegerechtesten geschreiben hat und Carey am "erwachsensten"?
1423) baphomet schrieb am 21.12.2012 um 04:00:50: @1422 Ohne Frage. Aber wenn ich an M.V.Carey denke, ist es dieses unwiderstehliche okkulte Flair. "Singende Schlange" und "Kreis" geben einen Einblick in die kalifornische Szene a la Crowley/Anger/Manson/Parsons/Hubbard im dichten Filz unterhalb von Hollywood. Ihr Meisterwerk "Karpatenhund" übertritt sogar die verbotene Grenze ins wirklich Übernatürliche, jedenfalls im Original. Als ich mit acht Jahren zum ersten Mal die "Schlange" hörte, wusste ich, daß mein Leben für immer verändert war.
1422) swanpride © schrieb am 21.12.2012 um 02:42:30: Ich denke, ihr Haupttalent waren die Nebencharaktere....in fast jedem Buch von ihr gibt es Personen, die einem einfach in Erinnerung bleiben...ob das nun Ben Peck, Mr. Barron, der Potter, Allie Jamison oder Mrs. Bainbridge ist, für viele der bekanntesten Nebencharaktere der Klassiker ist sie verantwortlich.
Das fehlt mir auch sehr in den neuen Bücher..."Emily" ist mir gut im Gedächtnis geblieben, und das ist natürlich die gute "Dr. Franklin" und "Brittany", aber alles in allem fehlen mir doch die wirklich interessanten Nebenfiguren.

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