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Drei ???-Themen die in kein bestehendes Forum passen oder auch das Sammelsurium

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447) eldiabolo schrieb am 20.08.2013 um 20:43:00: @443 über die filme im speziellen hab ich nichts geschrieben - ich hab über tarantino und seine filmkunst geschrieben. steht doch recht deutlich da, oder?
446) Arbogast © schrieb am 20.08.2013 um 20:09:59: Eine sehr merkwürdige Diskussion, wie ich finde...
Zitat eldiablo (#432): "is ja richtig, dass ein film nicht unbedingt 'die realität' abzubilden hat, aber irgendeine art von aussage/substanz/charakter sollte er haben - so man ihn nachhaltig ernst nehmen soll. und das genau ist eine kritik an tarantino: seine film'kunst' speist sich recht selbstreferenziell aus dem sujet von filmen und zeitgeist. eine mundgerechte collage von themen, techniken und motiven des zeitgeistes, nur - was ist der inhalt? wo die aussage?"

Nicht dass ich IB oder Django verteidigen wollte, bis auf Waltz' Darstellung haben beide Filme nicht viel zu bieten, doch die Begründung, mit der hier Tarantino leichtfertig abgesprochen wird, veritable Kunst hervorzubringen, finde ich, um ehrlich zu sein, haarsträubend. Es mag ja legitim sein, für sich selbst einen Kunstbegriff sehr eng zu fassen (wie im Zitat) und seine Filme für sich ganz persönlich nicht unter diesen Begriff zu subsumieren. Aber als allgemeingültig wird man das wohl kaum verkaufen können.
Es wird Tarantino diesbezüglich tatsächlich vorgehalten, es mit den Fakten nicht zu genau zu nehmen bzw. sich eines Sujets zu bedienen, das zu verwenden geschmacklos oder unmoralisch ist? Seit wann muss sich Kunst an Geschmacksgrenzen halten? Seit wann muss Kunst eine Message rüberbringen? Seit wann braucht es eine Aussage? Das sind alles ganz fragwürdige Thesen - sorry.
Einen eigenen Charakter haben die Tarantino-Filme ganz sicher. Ob sie gefallen, ist - wenigstens auch - eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich gebe zu bedenken, dass seine Filme Kunst sein könnten, ohne zu gefallen.
eldiablo schreibt, Tarantinos Filme speisten sich aus dem Sujet von Filmen und Zeitgeist, seien eine mundgerechte Collage von Themen, Techniken und Motiven des Zeitgeistes... und gerade darin würden vermutlich so manche seine Kunst sehen.
Im übrigen glaube ich nicht, dass es Tarantino ernsthaft darum geht, seine Filme durch Bezüge zum Holocaust oder der Sklavenhaltung aufzuwerten und ihnen eine Relevanz anzuheften, die sie nicht haben. Wenn überhaupt, dann ist es eher das Gegenteil (!) dessen, was zutrifft.
IB und Django würde ich nicht vorwerfen, keine Kunst zu sein. Ich würde ihnen vorwerfen, schlechte Kunst zu sein - und zwar weil sie, meiner Meinung nach, beide IN SICH (innerhalb des eigenen, durch QT vorgegebenen Handlungsrahmens) nicht stimmig sind, aber das ist jetzt tatsächlich ein weites Feld. Mir ging es eher um den fragwürdigen Kunstbegriff, der hier unwidersprochen einfach hingenommen wird/wurde. Naja, bis jetzt.
445) baphomet schrieb am 20.08.2013 um 19:37:43: Der Bomi von der Prüfstelle? Dem Hort der Selbstgerechtigkeit, Oase für Kirchenjulen und Sozialsusen, die mich schon soviel Umstand und Geld gekostet haben??? Keine weiteren Fragen.
444) Hunchentoot © schrieb am 20.08.2013 um 19:31:36: @441 Klar, es wird oft im Film instrumentalisiert, das gehört in gewisser Weise dazu, aber es wird meistens verzeihbar, wenn es der Unterstützung einer Gesamtaussage dient. Bei Tarantino wirkt es so, als verkäme es zum reinen Selbstzweck und diene primär der Unterstüzung seines Geldbeutels ;-) Was Rodriguez angeht, will ich ihn jetzt nicht in Punkto Qualität verteidigen, ich finde nur, seine Filme gehen einfacher 'runter', ohne dass man sich über die versäbelte Message ärgern muss. Machete z.B. kann man sich vollkommen frei von jeglicher Gehirnaktivität mit nem Bier in der Hand angucken, bei IB denkt man immer "Oh, Nazis, Weltkrieg, dramatisch, dabei muss sich doch irgendwas denken lassen... aber WAS denn jetzt? Warum der ganze Zirkus?" Für reine Unterhaltung ist die Themenwahl einfach zu ernst, genau wie mit der Sklaverei. Einen ganzen Planeten voller Zombies niederzumähen regt da schon weniger zu moralischen Betrachtungen an ;-)
Sagen wir mal so: es gibt reine Unterhaltungsfilme, die Spaß machen und von mir aus auch unterste Schublade sind, kann ich mir angucken. Dann gibt es Filme zum Nachdenken, die haben genauso ihren Platz. Aber ich mag es nicht, wenn solcherlei Unterhaltung wie bei Tarantino als tiefschürfendes Kino präsentiert wird und dann nur ärgerlich ist, weil es den selbstgesetzten Ansprüchen nicht genügt. Wäre er etwas weniger anmaßend in seiner Darstellungsweise, könnte man IB wahrscheinlich problemlos neben den original B-Movie ins Regal stellen. Aber so sehe ich Massen von Leuten, die mit Freund/Freundin und Hund ins Kino rennen um sich den neuesten gehypten Film anzugucken, während sie die Filme, von denen er inspiriert wurde, nur mit Entsetzen schnellstmöglich abschalten würden.
443) Boomtown © schrieb am 20.08.2013 um 19:22:17: @436 Über Filme, die du nicht gesehen hast? Nein.
442) Boomtown © schrieb am 20.08.2013 um 19:07:28: @434 Naiver Unsinn, weil er Himmler vergessen hat?? Soll das jetzt der Beweis sein, dass IB als Doku versagt? Nun ja, Glückwunsch zu der Erkenntnis aber das schrieb ja bereits. Himmler ist als farbloser, opportunistischer, feiger Versager in die Geschichte eingegangen und dürfte international weniger bekannt sein als Goebbels und Hitler. Wäre also ein recht lahmer Charakter im Film gewesen. Vermutlich hat er deshalb keine Verwendung gefunden. Du kannst gerne weiter versuchen IB mit historischen Fakten beizukommen, um ihn als fürchterlich trivialen Mist zu entlarven. Auf der Schiene wirst du mich jedenfalls nicht überzeugen können.
441) Boomtown © schrieb am 20.08.2013 um 18:57:51: @433 Sollte man also generell keine fiktionalen Filme über das Dritte Reich drehen, weil das dann zwangsläufig publikumswirksam instrumentalisiert wird? C'mon, das haben Chaplin, Lubitsch und Disney schon in einem zeitlich wesentlich heikleren Kontext gemacht und 1000 andre danach. Ebenfalls ahistorisch und wenig zimperlich. Das ist doch keine Erfindung Tarantinos. Und wie du gleichzeitig Rodriguez etwas abgewinnen kannst aber bei Tarantino das Stilisieren und salonfähig machen von "Exploitationgewalt" kritisieren kannst, erschließt sich mir auch nicht. Rodriguez macht doch nichts anderes. Ich halte ihr Publikum für weitaus weniger doof als du. Ein Bruchteil geht doch da ins Kino und glaubt ernsthaft einen historisch korrekten Aufriss der Dinge geliefert zu bekommen.
Die "verrohende" Wirkung dieser comichaft überzeichneten Gewalt hält sich in Zeiten des "Torture-Porn"-Booms à la Saw auch eher in Grenzen. Die Rezeptionsgewohnheiten haben sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren massiv verschoben. Ich habe mal für die FSK gearbeitet und saß in diversen Ausschüssen. Da wurde gerade in Neuprüfungen eine seinerzeit indizierte (!) Version von Scream auf 16 runtergestuft und Psycho auf 12. Aber das ist dann nochmal ein ganz anderes Thema.
440) eldiabolo schrieb am 20.08.2013 um 16:46:59: @437 also dogs, pulp, brown und dusk hab ich gesehen! :)
439) Hunchentoot © schrieb am 20.08.2013 um 16:45:03: @438 Bei mir gehts.
438) arbogast1960 © schrieb am 20.08.2013 um 16:41:03: Hallöle, ist es hier bei anderen auch so, dass man die Hörproben bei amazon nicht mehr abspielen kann?
437) Hunchentoot © schrieb am 20.08.2013 um 16:40:49: @436 Bleibt zu hoffen, dass du wenigstens überhaupt mal nen Tarantino-Film gesehen hast
436) eldiabolo schrieb am 20.08.2013 um 16:33:18: und jetzt kommt der hammer liebe gemeinde: ich hab ja weder bill, bastards noch django gesehen und habe das auch nicht vor! aber ne meinung darf ich doch trotzdem habe, oder? ;)
435) eldiabolo schrieb am 20.08.2013 um 16:15:31: @433 zwei doofe, ein gedanke!
434) baphomet schrieb am 20.08.2013 um 16:14:58: Nennt hier jemand Kubrick in einem Atemzug mit QT? Der hat ewig an einem Film über den WK2 und den Holocaust gesessen und immer gezögert, bis er darüber weggestorben ist. "Schindlers Liste" tat das ihrige dazu. Es lag wohl auch daran, dass Kubrick selber Jude war und kein Arschkriecher wie QT, der sich mit seinem "Bear Jew" locker beim hauptsächlich jüdischen Hollywoodestablishment andienen konnte. Und was hätte Hitlers Tod bedeutet? Himmler, der ihn vor Kriegsende fast wirklich beerbt hätte, stand schon in den Startlöchern und der war ein noch extremerer Antisemit. QTs abruptes Kriegsende ist naiver Unsinn. Mandingo-Kämpfe kommen natürlich von dem gleichnamigen Film, aber es gibt einen sehr aktuellen Bezug, den ich hier im Forum nicht diskutieren kann und will. Hitchcock hat fast nur recht schundiges Material für seine Filme gebraucht und Logik ist bei ihm immer zweitrangig, man nehme nur "Vertigo", gerade zum besten Film aller Zeiten gekürt, das ist ein gutes Beispiel.
433) Hunchentoot © schrieb am 20.08.2013 um 16:13:10: @431 2001 ist im Gegenteil eher ziemlich gut in der Darstellung. Es geht nicht darum, dass IB und Django keine Dokus sind, sondern dass die Themen Sklaverei und Judenverfolgung publikumswirksam instrumentalisiert werden, um stilisierte Exploitationgewalt salonfähig zu machen, von der sich der durchschnittliche Zuschauer ansonsten mit heiligem Zorn und gerechtem Ekel abwenden würde, weil sie so "verrohend" sind. Das ist genau das, was Tarantino möchte, da er selbst auf B-Movies steht und sie so zum Mainstream macht, ohne dass die Mehrheit kapiert, was sie da wirklich vorgesetzt bekommt.
Mich persönlich stört aber am meisten der fehlende Sinn, das große Ganze in der Anhäufung von "coolen" Szenen, die Tarantinos Filme sind. Oder anders ausgedrückt, er ist einfach unglaublich überbewertet. Was nicht heißt, dass seine Filme keine Qualität haben, oder dass sie nicht wenigstens auf gewisse Weise unterhaltsam sind. Und ja, viele Leute erwarten auch nichts anderes von Filmen. Aber bei ihm fällt der Mangel an Aussage und Konzept einfach zu stark auf, für meinen Geschmack.

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