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Drei ???-Themen die in kein bestehendes Forum passen oder auch das Sammelsurium

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2622) Mihai Eftimin © schrieb am 12.03.2021 um 14:40:38: @Perry: Ich bezog mich mehr auf Bertis Aussage, bzw. die seines jüngsten Sohnes, also müssten wir aus der Richtung mehr Details erfahren, was genau gemeint ist, aber ich schätze auch erst mal, dass das gemeint ist, aber klar, die Arthur-Fälle waren vermutlich realistischer für die damalige Zeit. Für die heutige Zeit, in der es Smartphones gibt, vermutlich nicht mehr ... wobei mich das auch nie wirklich gestört hat (ich bin gerade noch alt genug, um mich an eine Zeit vor der Omnipräsenz von Handys erinnern zu können). Mein Lieblingsbeispiel ist da Bobs und Peters Flucht in der "flüsternden Mumie", wo sie rennen, bis sie nicht mehr wissen, wo sie sind, und den Ort mit dem Sarkophag nur wiederfinden, weil sie die Tür mit einem Fragezeichen markiert haben und Justus aus der Zeitung vom Einbruch in das nahegelegene Uhrengeschäft gelesen hat. (Im Buch wird es ja dank Skinny noch schwieriger.) Absolut geniale Szene, bei der man es fast schon bedauert, dass sie heutzutage dank Smartphones und Google Maps so nicht mehr funktionieren würde, da es keine Herausforderung mehr wäre, herauszufinden, wo man sich befindet, selbst wenn man im Sarkophag mitreist. Vermutlich sind es gerade solche Sachen, die für mich den Reiz der Klassiker ausmachen ...
Ich schätze mal, mit "näher an der eigenen Lebensrealität" sind auch nicht nur Handys gemeint, sondern eben auch die Tatsache, dass nicht jeder einen Rolls-Royce mit Chauffeur zur Verfügung hat oder einen weltbekannten Regisseur kennt. Wobei man sich dann, da muss ich dir recht geben, schon fragen muss, wie oft man sich im Durchschnitt mit Mafiabossen anlegt, geheime Atomraketen findet, in den Weltraum fliegt, oder sich von einer Femme Fatale auf die kriminelle Seite ziehen lässt. Aber ich nehme nicht an, dass das hier gemeint ist ...
Zum Thema Alter, ja, da quasseln wir vermutlich aneinander vorbei ... Hat Herr Ruch möglicherweise die passenden Worte gefunden? Du sagst ja, du hältst seine Ansichten in der Hinsicht für vernünftig. Vielleicht sollte ich da auch mal reinhören.
2621) PerryClifton © schrieb am 12.03.2021 um 07:23:17: BTW, Andreas Ruch schein ja ganz vernünftige Ansichten zum Thema Alter usw. zu haben, wenn man sich so das Interview im neuen SSP anhört.
2620) PerryClifton © schrieb am 12.03.2021 um 07:20:14: @Mihai Da muss ich dir mal etwas widersprechen. Ich finde keineswegs, dass man pauschal sagen kann, die neueren Folgen seien eher an der Lebensrealität. Klar, du meinst wahrscheinlich sowas in der Richtung, dass es jetzt Handys gibt und dass man nicht mehr wie früher für Infos zur Bibliothek muss. Aber bei so einem Aspekt gibt es auch noch ganz andere Betrachtungsweisen. Da muss man nicht erst den Realismus von Space-Shuttle-Bob gegenüber einem Ausflug zur Ölbohrplattform abwägen. Die Fälle früher spielten sich meist in kleinem, übersichtlichem Rahmen ab (innerhalb dessen die Realität natürlich etwas gebogen wurde), während man heute alles an Geschützen auffährt, über Atomraketen, bis Triaden und Bekämpfung von Mafiabossen, bis zu Hannibal Lecter Psychokram, bis zu Zeitreisen, bis zu märchenhaften Settings a la Hexenhandy und Auge des Drachen usw. Sagen wir mal so: Ich halte es für wahrscheinlicher, dass man in den 60ern einen Arthur-Fall erleben konnte, als dass man heute einen durchschnittlichen zeitgenössischen Fall erleben würde. Was die Sache mit dem Alter angeht, hat mich glaube ich hier keiner so richtig verstanden, aber ich weiß auch nicht, wie ich es besser erklären soll Auf jeden Fall hast du Recht, was das stimmige Gesamtbild angeht, an dem man (bzw. das Lektorat) sehr viel stärker arbeiten müsste.
2619) Mihai Eftimin © schrieb am 11.03.2021 um 22:15:58: @Berti: Interessant, da hast du natürlich den direkten Vergleich. Die einen bevorzugen Folgen, die inhaltlich näher an der Lebensrealität sind, während andere dieser zu entfliehen suchen, und da werden Erstere eher die neueren Folgen, und Letztere eher die Klassiker bevorzugen - wobei es vermutlich durchaus nicht wenige Folgen aus allen Ären gibt, die von älteren und jüngeren Fans generell gleichermaßen gemocht werden. Ich glaube ohnehin, dieser "Generationenkonflikt" ist eher eine Eigenheit der RBC, wo sich nun mal die "Nerds" tummeln, und wird außerhalb wenig bis gar nicht ausgetragen. Hier haben Leute wie Micro oder ich halt das "Pech", zur "Generation Hexenhandy" zu gehören, während sehr viele andere hier eben zur "Generation Phantomsee" gehören. (Ola dann vielleicht "Generation Comic-Diebe"?) Und wären da nicht soziale Medien etc., gäbe es mittlerweile auch eine "Generation Puppengeflüster", und ich würde anfangen, willkürlich 15jährige zusammenzustauchen, à la "Wag' ja nicht, mein heißgeliebtes 'Auge des Drachen' kaputtzuquatschen, sonst ziehe ich dir mit der Reitpeitsche eins über!"
@Perry: Naja, das Alter wäre in dem Falle vermutlich immer 16, egal wie inkonsequent erzählt wird ... wie gesagt, natürlich könnte man einen Retcon machen und alles ab Folge 47 für unkanonisch erklären (kenne solche Aktionen aus eigenen Roleplay-Erfahrungen), aber das würde, wie gesagt, Leser/Hörer der Zielgruppe vermutlich ziemlich verwirren, zumal das zwangsweise Auswirkungen auf die Zählweise hätte ("Warum sind die in Folge 221 noch 16, in Folge 222 aber wieder 12?"). Wir müssen wohl mit der Situation leben, aber auch die könnte man mit wiederkehrenden Elementen wie regelmäßig auftretenden Nebencharakteren aufwerten (siehe Beitrag #2614). Die Klassiker hatten ihre eigenen Elemente dieser Art (von dir aufgezählt in #2612), die Crimebusters hatten wieder ihre eigenen (mir persönlich gefallen da vor allem Trash-Faktor und California-Feeling). Auch die BJHW-Ära, und selbst die Prä-Rechtsstreit-Ära wirkten insgesamt recht stimmig für ihre Zeit, bei gleichem Output wie heute (in letzterem Falle wohl begünstigt durch den kleineren Autorenpool). Momentan ergibt sich halt kein stimmiges Gesamtbild, begünstigt durch ein Lektorat, das anscheinend willens ist, nahezu alles durchgehen zu lassen, und für welches die Möglichkeit, klare Maßstäbe zu setzen, offensichtlich keine Option ist. Das ist für mich die momentane Kernproblematik, nicht das Alter der drei ??? per se.
2618) Mr. Peacock © schrieb am 11.03.2021 um 20:53:33: Naja, das hängt ja wirklich sehr von der Zählweise ab. Reguläre Folgen haben beide derzeit 34 geschrieben. Wenn man hingegen alle Specials mitzählt, bekommt man deine Zahlen, alle Kurzgeschichten (einzeln gezählt, "Feuerdiamant" inklusive) hat Marx 2 und Sonnleitner 8, alle Specials ohne Kurzgeschichten haben beide je 2 ("Feuerteufel" nur als regulärer Band gezählt). Eigentlich müsste man die Seitenzahlen ALLER Folgen addieren und diese dann vergleichen, und ich vermute mal, dass Marx da wegen der Dreiteiler vorne liegt. Das ist mir aber auch wieder zu viel Aufwand, und wirklich vergleichbar sind die Bücher auch nicht alle, weil das Layout sich auch etwas gewandelt hat. Alles mitgezählt hat Sonnleitner jetzt aber schon etwas länger mehr Folgen geschrieben. Letzten Endes kommt es aber eh auf die Qualität an, und wenn es danach geht, liegt Marx klar vorne. Bei Sonnleitner kommt meiner Meinung nach die Qualität oftmals zu kurz, auch wenn die Quantität sehr hoch ist.
2617) Mr. Murphy © schrieb am 11.03.2021 um 19:58:38: Mal etwas anderes:

Kann es sein, dass es vor kurzem unbemerkt zu einer Zäsur in der drei ??? Welt gekommen ist?

Ich habe bemerkt, dass Marco Sonnleitner aktuell mehr drei ??? Folgen als André Marx geschrieben hat. Sonnleiter hat 40 Geschichten geschrieben und André Marx 38. Ich glaube, Sonnleitner hat Marx erstmals überholt. Stimmt das? In den Gesamtzahlen sind allerdings alle Specials (z. B. inkl "Dein Fall" und Kurzgeschichten) enthalten. Allerdings dürfte aktuell Marx noch der Autor mit dem meisten Text sein, da Sonnleitner bisher keine Jubiläums-Trilogie geschrieben hat, Marx hingegen schon drei.
2616) PerryClifton © schrieb am 11.03.2021 um 13:52:40: Dann plädiere ich für eine Ergänzung auf der ersten Seite: Neben "ist Fan von" etc. bitte das Alter der drei für die jeweilige Folge dazuschreiben. Dann kann ich alles im Bereich von 16/17 komplett ignorieren und muss mich nicht mehr über inkonsequentes Erzählen ärgern Was man in der Fantasy worldbuilding nennt, hat bei mir einen wichtigen Einfluss darauf, ob es funktioniert oder nicht. Und Flexibilität ist da gar nicht zu gebrauchen.
2615) Berti © schrieb am 11.03.2021 um 09:47:51: Ich glaube nicht, dass es allein eine Altersfrage der Leser ist. Ich bin 53 und lese immer noch alle Bücher. Ich habe als Kind mit den Klassikern angefangen, bin vor den Crimebusters ausgestiegen und habe dann auch viel später wieder angefangen zu lesen. Grund war, dass ich gesehen hatte, dass es die drei ??? noch gibt und ich Sie mit meinen Kindern gelesen habe. Da meine drei Kinder einen großen Altersunterschied haben (15 Jahre), habe ich immer wieder neue Bewertungen und Eindrücke von Ihnen erhalten. Und mein subjektives Ergebnis ist, dass bei allen - die nicht wie wir hier, alles genau verfolgen - es keine große Rolle spielt, aus welcher Epoche die Folge stammt. Es ist bei den Folgen doch sofort erkennbar, ob die ??? nun 11/12 sind oder 16/17 sind. Mein Eindruck ist das - auch hier beliebte - Folgen bei allen Altersgruppen gut ankommen und auch umgekehrt. Mein jüngster Sohn (11) findet neuere Folgen viel besser als die Klassiker, weil diese vielmehr an seiner Lebenswirklichkeit sind als die Klassiker. Eine klarere Abstimmung mit neuen Charakteren (Freunden, Widersachern, Helfern...) würde ich sehr begrüßen. Dies liegt natürlich auch daran. dass ich alle Bücher lese bzw. die Hörspiele höre und dadurch Brüche extrem auffallen. Dies bleibt wohl ein unerfüllter Wunsch. Dann müsste der Output geringer und dadurch wohl auch besser werden. Zurück zum angesprochenen Thema: Ein natürlich nur subjektiver Eindruck. Meine Kinder, die nie nach den Autoren gefragt hatten, konnten nie unterscheiden, ob der Autor ein Mann oder Frau waren. Aber Sie konnten unterscheiden, ob das Buch von Marx/Erlhoff/Vollenbruch/Buchna oder BHJW/Dittert/MASO war.
2614) Mihai Eftimin © schrieb am 10.03.2021 um 17:47:13: Ja, wie gesagt, ich bin mit Folgen aus ganz unterschiedlichen Blöcken aufgewachsen, daher waren diese starken Unterschiede damals für mich weniger problematisch. Es erschien mir halt realistisch, dass die Jungs älter werden, und mit dem Älterwerden ändern sich Dinge eben auch mal. Ein 17jähriger kann gut auf die Idee kommen, dass "Ich arbeite bei der Musikagentur Sax Sandler!" bei den Mädels eher Eindruck schindet als "Ich wälze Bücher in der Stadtbibliothek!", und dass Patrick und Kenneth in späteren Folgen nicht mehr da waren, hat mich auch weniger erstaunt - nicht jeder hat Lust, sein Leben lang als Schrottplatzgehilfe zu arbeiten (warum kein Ersatz gesucht wurde, hab ich dann aber auch wieder nicht kapiert). Und Hitchcock lebt ja auch schon eine ganze Weile nicht mehr ... Die von dir genannten Gimmicks der Klassiker waren mir durchaus bewusst, und ich habe sie geschätzt, aber ich habe mir dann doch weniger Gedanken darüber gemacht. Ich bin damals einfach unbedarfter an die Sache herangegangen. Ich schätze, heutigen Hörern/Lesern in dem Alter geht es nicht viel anders. Ich kann halt nur sagen, wie es für mich war, und das ist eben eine sehr subjektive Kiste.
Das Ding ist halt auch einfach, dass, was besagte Gimmicks angeht, das Kind schon vor recht langer Zeit in den Brunnen gefallen ist. Was wäre also zu tun? Uhr zurückdrehen und alles auf den Stand von Folge 46? Ich glaube, das würde die Zielgruppe noch mehr verwirren. (Ich bin geneigt, zu sagen, selbst ich wäre verwirrt.) Ich denke, wenn es nicht mehr realistisch möglich ist, die alten Gimmicks aufrechtzuerhalten, dann brauchen wir eben neue. Neue Nebenfiguren, die regelmäßig auftauchen oder wenigstens im Hintergrund herumwuseln, wären meiner Meinung nach schon mal ein Anfang. Neue Freunde, neue Helfer, neue Widersacher. So hätte man ein stimmiges Konzept. Das krankt halt vorrangig daran, dass jeder Autor (und die eine Autorin) sein eigenes Süppchen kocht, sodass jede Stringenz ausbleibt. Welches Konzept man verfolgen will, ist mir letztendlich latte, solange überhaupt eins existiert und es gut gemacht ist. Das ist das, was heutige Folgen von den Klassikern, den Crimebusters und auch der BJHW-Ära unterscheidet. Aber dazu müsste man sich ja auf seine vier Buchstaben setzen und was ausarbeiten, an das sich dann alle zu halten haben, und wer will das schon ... wäre ja mehr Aufwand für den gleichen Profit.
(Endlich wieder stänkern! Ihr glaubt gar nicht, wie ich das vermisst habe ... )
Ja, stimmt, BJHW hatte auch ein paar gute dabei. Arthur hatte nicht viele im Programm (war bei Arthur außer Lisa Logan überhaupt mal ein Mädchen dabei?), Arden genauso, und Carey hat's halt etwas ausgeglichener gemacht. Nichts davon ist in irgendeiner Weise schlimm, das kann jeder Autor halten wie'n Dachdecker.
2613) Ola-Nordmann © schrieb am 10.03.2021 um 17:40:39: Klar, man kann die Figuren nicht beliebig altern lassen, sonst wären Justus, Peter und Bob inzwischen auch schon fast im Rentenalter und man hätte eine sehr langlebige Serie, die eher an eine Fernsehserie mit Schauspielern erinnert. Und auch wenn die Zielgruppe hinter den Kulissen sicher eine andere ist, hat diese ja auch aus einem bestimmten Grund zur Serie gefunden - eben weil das Grundkonzept passt. Das muss also größtenteils beibehalten werden, wobei die Schwierigkeit auch noch darin besteht, dass jeder es etwas anders sieht. Und das ist meiner Meinung nach, da stimme ich Mihai zu, oftmals eine Altersfrage. Boomtown schrieb ja mal, dass ihm damals der Sprung zu den Crimebustern aufgestoßen ist. Den habe ich nicht so wahrgenommen, weil bereits beide in Deutschland auf dem Markt waren, als ich zu den ??? gestoßen bin, und Mihai ist mit noch neueren Folgen zur Serie gestoßen. Dass sich da die Gimmicks in ihrer persönlichen Bedeutung unterscheiden, ist vermutlich zwangsläufig. Man hat ja im Prinzip unterschiedliche Serienkonzepte kennengelernt.
2612) PerryClifton © schrieb am 10.03.2021 um 16:51:23: Ja, man muss das wohl aufteilen in "hinter den Kulissen" und "vor den Kulissen". Als (älterer) Leser ist es natürlich die logischte Sache der Welt, dass die Charaktere auch einfach älter werden und sich entsprechend verhalten. Hinter den Kulissen aber sitzen Autoren, die sich fragen müssen, wie sie ein bewährtes Konzept am Leben erhalten und wieviel sie ändern müssen/können/dürfen, ohne dass man nichts mehr wiedererkennt. Was nützen mir Justus, Bob und Peter, wenn sie nur noch die Namen auf dem Papier sind und nicht mehr die Charaktere, die man kennt? Sie leben ja nicht wirklich und können dementsprechend auch nicht "einfach so" älter werden, sondern man muss das mit Bedacht entwickeln. Und vor allen Dingen stringent und mit Grundkonzept. Nun besteht gerade diese Serie aber aus so vielen Gimmicks (nicht herabwertend gemeint), die dann alle verloren gehen. Der Rolls Royce. Die zelebrierte Karte mit Justus-Monolog. Der überlegene Freund bei der Polizei. Hilfe durch Patrick und Kenneth. Alfred Hitchcock. Der vermeintliche Spuk. Mathildas Reglementierungswut. Skinny Norris als Widersacher. Erwachsene, die die Kinder nicht ernstnehmen. All das fällt entweder weg oder wird unglaubwürdig bis überflüssig. Wer will denn einen altklugen 17-Jährigen mit Sherlock Holmes Komplex und Verkleidungskünsten lesen, der durch Tunnel 2 kriecht? Und wenn man dann alles erwachsen macht, was sind dann Justus, Bob und Peter außer vertrauten Namen? Der heutige Bob hat z.B. nullkommagarnichts mehr mit der ursprünglichen Figur zu tun und ohne den Sprecher würde das ganz bestimmt auch mehr auffallen.
Yup, so sieht das aus, was Careys Figuren betrifft. BJHW hatte neben einigen Figuren, die "etwas beweisen mussten" allerdings auch ein paar gute weibliche Charaktere im Programm. Ich glaube Arthur und Arden haben einfach den Fokus mehr auf Jungs gelegt, was ja auch nicht verkehrt ist.
2611) Ola-Nordmann © schrieb am 10.03.2021 um 16:41:59: Im Prinzip sind es ja auch verschiedene Dinge, ob man über oder für 12 bzw 16-Jährige schreibt. Natürlich besteht da zu einem gewissen Grad ein Zusammenhang, aber nicht 1-1. Nur weil man die Jungs älter macht, heißt das ja noch lange nicht, dass man auch die Zielgruppe um den gleichen Sprung älter macht (die Zielgruppe ist ohnehin inzwischen eine ältere, egal was offiziell verlautet wird). Den Sprung auf die Crimebuster habe ich ebenfalls erst relativ spät mitbekommen, für mich war das eben auch eine logische Entwicklung: Spätere Folge, eben älter. Ob man sich beim Konzept eher an den Klassikern, oder eher Richtung Crimebuster, wäre mir da relativ egal. Es müsste halt gut gemacht sein.
2610) Mihai Eftimin © schrieb am 10.03.2021 um 16:11:32: Bei mir ist es vielleicht einfach eine Alterskiste. Eine meiner ersten Folgen war "Der finstere Rivale" - der mit 12jährigen Detektiven absolut lächerlich gewirkt hätte. "Das Erbe des Meisterdiebs" gehörte ebenfalls zu den ersten Büchern, die ich gelesen habe, und auch das hätte mit einem 12jährigen Justus im Leben nicht funktioniert. (Auch die "Villa der Toten" gehörte zu meinen ersten Folgen, aber die hätte auch bei den Klassikern funktionieren können.) All das, während ich gleichzeitig Folgen wie den "lachenden Schatten", die "flammende Spur", den "Doppelgänger" oder die "bedrohte Ranch" konsumiert habe. Davon, dass es den Alterssprung durch die Crimebusters gab, habe ich erst durch die RBC erfahren. Mir erschien es damals plausibel, dass DDF in Folge 110 älter sind als in Folge 10. (Ich mit 12: "Ist ja logo, die Stimmen klingen ja jetzt auch älter!") Dementsprechend hatte ich auch nie ein Problem damit, dass es eine Weiterentwicklung gab und irgendwann Autos, Freundinnen etc. aufgetaucht sind - ein Detektivtrio, das sich bereits mehrfach mit der Unterwelt und sogar einmal der CIA angelegt hat, rufst du ja nicht an, weil deine Katze entlaufen ist, oder weil du meinst, am Strand einen Drachen gesehen zu haben. Oder weil dir einfach langweilig ist und du deine Fruchtgummis irgendwo verbunkert hast ... äh, oh, Moment ...
Dass mich keiner falsch versteht - natürlich ändert das nichts daran, dass es momentan kein stimmiges Gesamtkonzept gibt. Wenn sich DDF in einer Folge mit der chinesischen Unterwelt anlegen, nur um kurz darauf dann wieder irgendwelche Spukgestalten zu jagen, ist das konzeptuell leicht suboptimal. Die Preisfrage wäre nun, wohin genau man eine Weiterentwicklung der Serie wünscht. Eher back to the roots, oder eher hin zu Young Adult Fiction? Da streiten sich die Geister ja nun nicht erst seit gestern ...
Zu den gelungenen Frauencharakteren, nebst Allie und den anderen frechen Mädchen, ja, da scheint Careys Anteil tatsächlich recht groß zu sein. Wie gesagt, ich halte es nicht für unvorstellbar, dass mehr Autorinnen in der Hinsicht eine Bereicherung darstellen können, aber ich denke nicht, dass das zwangsläufig auch der Fall sein MUSS.
Lisa Logan fiel mir vor allem deshalb ein, weil sie ja bereits im "Rubin" Interesse bekundet, und weil sie ja nicht unbedingt dem Typus Allie/Jelena/Barbara/etc. entspricht. Zudem liegt's vielleicht auch daran, dass ich vor einer Weile die Fanstory "The Secret of the Ancient Astronauts" gelesen habe, wo sie (im Original ja Liz) Bob in der Bibliothek trifft ... da hatte ich mir schon gedacht, die könnte man vielleicht mal wiederbeleben. Natürlich nur dann, wenn es für die Story Sinn ergibt.
Gerade zu Careys Charakteren fällt auf, dass sie häufig aus dem Leben gegriffen sind - jeder von uns kennt das freche Mädchen, die neugierige Vermieterin, die durchgeknallte Esoterik-Tante, die naive Hausfrau, die irgendwelchen Kappes glaubt, oder die eingebildete Zimtzicke. Das macht sie für uns greifbar ("Ja, mit so einer war ich damals in der Klasse!" oder "Ja, die Frau Müller drei Häuser weiter, das ist auch so eine!"). Dennoch haben sie immer diese eine, stark hervorgehobene Eigenschaft, die sie unverwechselbar macht. Dementsprechend gut behält man sie in Erinnerung (sowohl männliche als auch weibliche Charaktere). Demgegenüber stehen die Crimebusters, wo die Nebencharaktere vor allem durch ihre ausgefallenen Namen glänzen ... :D
2609) PerryClifton © schrieb am 10.03.2021 um 14:29:57: Übrigens, was gelungene Frauencharaktere angeht, sind sowohl die Autoren als auch wir in unseren Diskussionen oft auf nur einen einzigen Typus festgelegt: Das freche Mädchen. Davon gibt es mittlerweile viele Varianten. Für mich funktioniert Allie da am besten und mehr in der Richtung ist eigentlich unnötig. Andere mögen Jelena lieber oder Kelly etc. okay. Aber wenn ich an GELUNGENE Frauencharaktere innerhalb der Serie denke (also nicht immer zwangsläufig sympathische), dann fallen mir eher Mrs. Boogle, Kathleen Hammond, Lisa Logan, Tante Mathilda, Patricia Osbourne, Mrs. Macomber, Mrs. Chumley, Letitia Redford, Mrs. Barron, Constance Carmel, Sarah Temple, Margie oder Marilyn Pilcher ein. Augenscheinlich hat M.V. Carey hier also einen großen Anteil
2608) PerryClifton © schrieb am 10.03.2021 um 14:11:04: Ein großes Problem ist, dass es zwar nur ein klitzekleiner schleichender Schritt war, die drei zu 16/17 Jährigen zu machen, dass man aber für 16 Jährige völlig anders schreibt, als für 12 Jährige. Das ist kein Unterschied von ein paar Jahren sondern von Welten. Und da das ganze Konzept fest im Bereich für unter 12 Jährige angesiedelt ist, wirken Versatzstücke von Young Adult Literatur zwangsläufig automatisch fehl am Platz. Es gibt da gar nichts negativ zu sehen, was Love Interests angeht, es passt nur einfach nicht zur etablierten Serie. Womit wir wieder bei der Vermengung von DDF und Crimebusters sind, die konzeptuell einen großen Schaden angerichtet hat. Die Crimebusters haben für ihre Entwicklungen damals aber wenigstens den richtigen Rahmen geschaffen. Aber wenn ein 12-Jähriger Detektiv sich 12 Jährig verhält und Fälle für und aus der Sicht von 12 Jährigen bearbeitet (wenn sie funktionieren sollen), dann stimmt da etwas gewaltig am Bild nicht, wenn er plötzlich auf eine Femme Fatale abgeht und in entsprechende Konflikte gerät. Jemand, der am Strand nach Drachen sucht, geht auch nicht einen Tag später "mit seiner Freundin zur Blitztrauung nach Vegas". Und gräbt auch nicht jede Sekretärin jeder Musikagentur an oder gleich seine eigene Psychologin. Und wenn doch, dann heißt es ade Spukgestalten, ade Morton, ade Ausweis von Kommissar Reynolds, ade "Ich muss meine Eltern fragen", ade so ziemlich alles, womit die Serie sich ihren Ruhm aufgebaut hat. Beides kann man in diesem Fall einfach nicht haben. Jedenfalls nicht, ohne bei jeder neuen Folge die Sinnfrage stellen zu müssen.

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