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335) Ankylo © schrieb am 12.06.2020 um 18:54:18: Es folgt eine überlange Abhandlung. Ich war sehr angetan von der Diskussion, habe sie aber leider etwas verpasst. Hier also mein Senf in zwei Akten.
334) PerryClifton © schrieb am 30.05.2020 um 23:29:31: Weil alles gesagt ist. Jedenfalls was uns beide und diesen Zweig des Themas angeht.
333) Dave © schrieb am 30.05.2020 um 23:05:12: Nö, ist es nicht. Das ist am unteren Rand der normalen Folgen und kommt bei einigen Folgen in diesem Zeitraum vor. Ich habe extra die Bewertungen von nahezu allen Folgen zwischen 166 und 185 gecheckt, da ist der Bereich von 3,5 bis 4,5 der normale. Im Bereich von 3,5 bis 3,7 waren dabei mindestens 5, also etwa ein Viertel. Katastrophal ist es, wenn eine Folge die drei Sterne nicht erreicht (was ind iesem Bereich auch vorkam) oder wenn sie wie "...und der FEuergeist" oder "Im Bann des Drachen" damit kämpfen muss auf zwei Sterne zu kommen. Für eine Folge, bei der man von Anfang an ausgeht, dass sie nicht jedem gefallen wird, ist eine leicht unterdurchschnittliche Wertung (die inzwischen leicht überdurchschnittlich ist) also eigentlich genau das erwartbare.
Ich lege überhaupt nicht mehr Wert darauf, deine Theorie zu widerlegen, als eigene aufzustellen. Das habe ich bereits vor mehreren Beiträgen getan, es kam nur von deiner Seite keine Antwort darauf (wie auf zahlreiche meiner Punkte). Ich habe schon lange geschrieben, dass ich den Ursprung von "Verbrechen im Nichts" in der Atmosphäre und dem Setting sehe, da das ein für Kari Erlhoff typisches Vorgehen zu sein scheint. "Tödliches Eis" ist aus der Idee, eine Geschichte über ein Schlittenhunderennen zu schreiben, entstanden und bei "Im Schatten des Giganten" erscheint dieselbe Vorgehensweise ebenfalls wahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass das Buch zu Teilen im Yosemity-Nationalpark geschrieben wurde. Was ich bisher noch nicht geschrieben habe, aber hinzufügen würde ist, dass mich die Atmosphäre in "Verbrechen im Nichts" an "...und die Silbermine" erinnert hat, was bekanntlich eine Folge mit Kari Erlhoffs Lieblingscharakter Allie Jamison ist. Außerdem ähneln sich einige der Elemente der beiden Bücher. Beide Male wird etwas Verstecktes gesucht, beide Male greifen die drei ??? auf klassische Recherchemethoden zurück (Zeitungen, etc.) und beide Male gibt es erst am Ende einen großen Knall, während der Fall zuvor eher atmosphärisch verläuft.
Du vermischst hier irgendwie zwei völlig unterschiedliche Themen. Ich bin nicht bereit mich beim Thema Mary Sue auf deinen Wissensstand zu begeben. Deshalb haben wir diese Diskussion schon vor Monaten beendet. Mit der aktuellen Diskussion hat das bis auf deine einmalige Erwähnung, die ich als Argument unkommentiert stehen und zählen lassen muss, rein gar nichts zu tun. Warum ist dann diese Diskussion notgedrungen beendet?
332) PerryClifton © schrieb am 30.05.2020 um 22:28:26: Ein Schnitt von 3,5 ist für ein DDF-Produkt bei Amazon ziemlich katastrophal ;-)
Da du ja mehr Wert darauf zu legen scheinst, meine Theorie(n) zu widerlegen anstatt z.B. eigene darzulegen, antworte ich dir: DESHALB solltest du "das tun". Ansonsten kannst du nämlich einfach nicht mitreden. Du scheinst aus irgendeinem Grund davon auszugehen, ich müsste oder wollte DICH von irgendetwas überzeugen. Dem ist aber nicht so. Das ist nicht einmal böse gemeint, es mangelt deinen Punkten einfach an Relevanz bezüglich dessen, worauf ich hinaus will. Und wenn dir die Energie oder der Wille fehlen, vor der Beurteilung von Wahrheit oder Unwahrheit anderer Leute Aussagen zunächst einmal deinen eigenen Wissensstand auf ein adäquates Level zu bringen, ist diese Diskussion hiermit notgedrungen beendet.
Ansonsten kein Stress, alles gut, wir waren vor einiger Zeit ja schonmal an dem Punkt :-)
331) Dave © schrieb am 30.05.2020 um 21:13:31: Nein, viele schlechte Kritiken hatte "Straße des Grauens" bei Amazon nie, auch wenn ich mich auch daran zu erinnern glaube, dass sie damals etwas schlechter waren als heute (Irgendwas zwischen 3,5 und 3,7 anstatt der 4,2 Sterne von heute). Und der Anstieg liegt auch nicht an einem Haufen von Ein-Satz Rezensionen, die gibt es hier nämlich kaum (Das war eher ein Phänomen bei Minningers flüsternden Puppen).
Ich suche nicht nach Beweisen, sondern nach einem schlüssigen Gesamtbild. Eine literarische Deutung ist wertlos, wenn sie nicht zu den übrigen Umständen passt. Zumal sich deine literarische Deutung ja sehr stark auf Interviews von Frau Erlhoff stützt. Wenn sich eine literarische Deutung zu sehr von den Aussagen des Autors unterscheidet besteht eben immer die Gefahr dass man nichts aus einem Text heraus, sondern eher in ihn hineinließt. Denn wie gesagt: Dank deiner Erläuterungen erscheint mir deine Interpretation zwar in sich schlüssig, ein schlüssiges Gesamtbild gibt sie für mich aber nicht ab. Dass sich keine Beweise finden lassen ist mir klar, Widersprüche sollten aber eben auch nicht vorhanden sein, zumindest nicht in dieser Menge.
Ich würde aber noch gerne nachhaken was deine Anmerkung mit den Modernisierungen nach "Straße des Grauens" angeht. Wie gesagt, ich kann mich da nicht wirklich an die Verwendnung klassischer Figuren erinnern.
Nein, ich habe mich tatsächlich nicht weitergehend mit dem Begriff Mary Sue beschäftigt. Denn das geht dann wirklich über das hinaus was mich an den drei ??? interessiert, es gibt mir beim Lesen rein gar nichts. Demenstprechend habe ich ehrlich gesagt wenig Interesse daran, meine Zeit mit der Recherche für einen Begriff einzusetzen, der mir nichts bringt. Denn selbst wenn du recht haben solltest und Ben Nevis hat hier tatsächlich eine versteckte Metakommunikation eingebaut, dann ändert das nichts an meinem Lesevergnügen und die Recherche ist zudem etwas was sich komplett außerhalb des drei ???-Kosmoses bewegt. Warum sollte ich das also tun? Ich habe mich damals kurz und knapp über den Begriff informiert und wenn das nicht reicht um das ganze zu verstehen, dann ist mir meine Zeit dafür zu schade. Bei den beiden von dir gehörten Hörspielen ist das anders. Die werde ich in jedem Fall unter diesen Gesichtspunkten anhören, kam da allerdings noch nicht dazu. Denn auch wenn die drei ??? nachwievor eines meiner mir wichtigstens Hobbies sind, sind sie längst nicht mehr das, mit dem ich die meiste Zeit verbringe. Deshalb kann es durchaus etwas dauern bis ich diese beiden Folgen höre.
330) PerryClifton © schrieb am 30.05.2020 um 17:40:21: Danke für die Antwort. Ein paar Anmerkungen: Aus der Fragebox kam der Abschnitt nicht, den ich gesucht habe. Ich weiß noch, dass es ein Videointerview war. Dort sagte sie auch etwas zur Modernität, falls ich nicht im Gedächtnis zwei Interviews vermischt habe. In meiner Erinnerung war es auch so, dass Straße des Grauens bei Amazon viele schlechte Kritiken hatte, bevor es dann von einem Haufen von "One-Sentence-Reviews" angehoben wurde. Ist aber schon länger her, wie du bereits sagtest. Bzgl. Hexengarten: Ja, einige Zeit lag dazwischen. Es gab auch immer wieder Perioden, in denen das Thema in Diskussionen erneut hochgekocht ist und solche, in denen es längere Zeit geruht hat. Außerdem reden wir immer noch etwas aneinander vorbei, denn ich spreche von einer literarischen Deutung und du suchst eher nach greifbaren Beweisen, wie in einem Gerichtsverfahren. Diese werden sich aber kaum finden lassen, egal ob es stimmt oder nicht. Ansonsten: Überzeugt hatte ich dich damals nicht und diesmal wohl auch nicht. Aber das ist vollkommen okay. Wir haben beide unsere Sichtweisen dargelegt und das reicht mir vollkommen Eine leichte Kritik möchte ich allerdings doch äußern, die aber nicht zum Streit führen soll; du hast bisher weder die von mir genannten Folgen auf die genannten Art gehört, noch hast du dich in der inzwischen vergangenen längeren Zeit mit dem Begriff Mary Sue und allem was daran hängt beschäftigt. Das ist natürlich dein gutes Recht. Aber es ist dann auch wenig verwunderlich, wenn du nicht verstehst, worauf ich hinauswill. Allerdings ist das, wie gesagt, okay, eine Darstellung und eine Gegendarstellung. Die Wahrheit mag jeder für sich selbst beurteilen.
329) Dave © schrieb am 30.05.2020 um 15:52:39: @327: Danke für die Erläuterungen. Jetzt ergibt sich eine in sich schlüssige Argumentation. Allerdings sehe ich viele Punkte die dagegen sprechen: Die herbe Kritik an "Straße des Grauens" kam aber doch eigentlich nur von einzlnen Personen. Ich würde sagen, dass die Kritik auf der RBC am stärksten war, aber selbst hier gab es zahlreiche positive Stimmen und wenn man über die RBC hinausschaut erst recht. Auf Amazon steht die Folge leicht überdurchschnittlich bewertet da (und meine sieben Jahre alte Erinnerung sagt mir, dass es damals nur unwesentlich anders war). Auch die Folgenbewertung auf dieser Seite sieht "Straße des Grauens" auf einem Niveau mit den sie umgebenden Folgen (Spur des Spielers ausgenommen). Außerdem ist es ja nicht so, dass die Kritik überraschend kam. Im Gegenteil sie sagte selbst, dass sie damit gerechnet hat und unter anderem deshalb einige Elemente des Falles, die sie schon länger im Kopf hatte vor sich hergeschoben hat.
Den Wortlaut den du sucht, findet man in ihrer Fragebox. Er lautet: "Allerdings war es -meiner Ansicht nach - einfach an der Zeit, etwas Neues zu wagen." Das klingt für mich schon anders als "Zeit etwas zu ändern". Ändern impliziert etwas dauerhaftes, etwas neues zu wagen schließt das zwar nicht zwingend aus, klingt für mich, vor allem im drei ??? Kosmos, aber für einen Schritt in unbekanntes Terrain, dem niemand anderes folgen muss. Das würde auch besser zu ihren anderen Aussagen (in der Fragebox aber auch generell) passen. Generell erscheint ihr Ansatz an "Straße des Grauens" ein anderer gewesen zu sein. In gewissem Sinne hat das Buch eben sogar diese zusätzliche Ebene, die einige Klassiker zu haben scheinen und viele Neuzeitfolgen nicht. Denn es ging Kari Erlhoff ja darum, Fragen wie "Wie weit geht man für ein Menschenleben" im Rahmen der drei ??? zu beantworten und nicht darum einen möglichst actiongeladenen, dramtischen Fall zu schreiben. Sie verweist extra auf die Diskussionen der Fans zu Fragen wie "Darf Peter in "Geister-Canyon" überlegen das Geld zu behalten" oder "Dürfen die dreii ??? in "...und der verschollene Pilot" in einer Notlage ein Auto stehlen". Für sie war die Beantwortung oder zumindest Behandlung dieser Fragen das zentrale Element der Folge und nicht Action, Gewalt und Drama. Und wenn ich mich recht erinnere ging die Kritik an "Straße des Grauens" in die gleiche Richtung. Die Action wurde wohl nie kritisiert, wieso auch, die gab es schon in den Klassikern zu Hauf, Gewalt und Drama sind zwar schon seit vielen Jahren ein immer wiederkehrender Kritikpunkt in Teilen der Fans, wenn ich mich recht erinnere, standen sie aber nie im Mittelpunkt der Kritik zu "Straße des Grauens", sondern die Tabubrüche und die Grenzüberschreitungen. Und die gehören ja zum Konzept des Buches, sollten aber nie zum neuen Standard werden. Daher stellt sich mir die Frage warum Frau Erlhoff in "Verbrechen im Nichts" das Fehlen von Action, Gewalt und Drama zum Zentrum einer Metaebene machen sollte, als Antwort auf Kritik zu (in erster Linie) "Straße des Grauens", wenn es ihr da nie primär um diese Elemente ging und diese Elemente auch nicht die kritisierten waren. Dazu kommt noch, dass sie vor "Verbrechen im Nichts" ja noch "...und der Hexengarten" geschrieben hat, ein Buch das ebenfalls auf Gewalt und Drama verzichtet und auch nicht viel mehr Action enthält als "Verbrechen im Nichts". Sie hätte ihr eigenes Argument aus der Metaebene aus "Verbrechen im Nichts" mit ihrem vorigen Band selbst entkräftet. Und ich kann mir zusätzlich dazu einfach nicht vorstellen, dass sich ein Autor mehrere Monate hinsetzt und einem Buch arbeitet mit der Prämisse, es nicht gut zu machen.
Auch Marx hat hin und wieder alte Gegenstände, etc. wieder auftauchen lassen, wenn sie nicht relevant waren, man denke nur an die Aufzählung von Gegenständen in "...und das Geisterschiff". Dass das bei Kari Erlhoff häufiger vorkommt als bei Marx sehe ich aber ebenfalls so, wenn auch nicht so deutlich wie du. Allerdings denke ich nicht, dass es sich dabei um eine Metakommunikation mit den Fans handelt, denn Frau Erlhoff hat in Interviews vor genau diesem "Namedropping" gewarnt (auch wenn sie diesen Begriff nicht verwendet hat). Dementsprechend glaube ich, dass sie tatsächlich eine Bedutung sieht, wenn sie alte Fälle, Figuren und Orte aufsucht auch wenn ich das beim Potter gar nicht und beim Gespensterschloss nur bedingt verstehen kann. Allerdings wissen wir wie gesagt auch gar nicht, ob das Gespensterschloss überhaupt ihre Idee war, oder ob die nicht vielleicht eher von Kai Schwind kam, der es auf der Livetour mit der Echohalle ja für einen zentralen nostalgischen Effekt zu nutzen wusste. Und ein kämpferisches Anliegen, altes durch Neues zu ersetzen kann ich ehrlich gesagt in ihrem Werk nicht sehen (Bei Sinfonie der Angst magst du recht haben, dazu kann ich leider gar nichts sagen, weil ich das Buch wie gesagt nur einmal gelesen habe und es auf mich einen deutlich geringeren Eindruck gemacht hat als ihre anderen Fälle): "...und die feurige Flut", wo sie Allie wieder verwendet gibt sie ihr zwar anstatt ihrem Pferd ein Auto (was aber passt, schließlich ist Allie nun auch etwas älter), baut den Fall aber sonst komplett klassisch auf und verzichtet auf Modernität. Die Zauberer-WG und der gläserne Save wirken vom Setting wie aus den Klassikern entsprungen, von Modernität keine Spur. In "Im Auge des Sturms" versprüht sie Crimebusters-Feeling, was zwar wenig klassisch, aber doch auch in keiner Weise modern ist, die Crimebusters lagen ja in den 80ern. Ehrlich gesagt sehe ich nach Sinfonie der Angst ohnehin kaum noch klassische Fälle, Figuren oder Orte die sie wiederverwendet und mit modernem mixt. Da musst du mir wohl aushelfen und sagen welche du meinst, vielleicht hab ich sie ja auch bloß vergessen (Justus Verwandtschaft, die zuvor ja eher im Dunkeln lag und daher keine Wiederverwendung ist zählt für mich nicht wirklich dazu).
Ja, zu Mary hatten wir schon eine lange Diskussion, die hole ich jetzt nicht nochmal hervor. Überzeugt hattest du mich damals nicht, was zwei Gründe haben kann: Entweder liegst du da schlichtweg falsch, oder ich konnte deiner Argumenattion nicht richtig folgen, weil ich den Begriff "Mary Sue" nur durch dich und einen Wikipedia-Artikel kenne und deshalb möglicherweise ein falsches Bild davon habe, oder zumindest ein anderes als du.
328) PerryClifton © schrieb am 29.05.2020 um 21:40:40: PS: Danke übrigens, dass du auf meinen Vorschlag eingegangen bist
327) PerryClifton © schrieb am 29.05.2020 um 21:28:37: @Dave "Denn mein Ziel ist es tatsächlich nicht unbedingt eine Folge bis ins kleinste Detail wissenschaftlich zu untersuchen, sondern nach dem Hören/Lesen schlüssige Erklärungen/Begründungen für mein subjektives Empfinden der Folge zu finden."
Hervorragend, genau darum geht es und deshalb funktioniert es auch bei Kindern. Selbst wenn die Qualität dieser Reflektion eher mit zunehmendem Alter ansteigt, in der Regel. Dann höre dir doch mal die genannten Folgen an und entscheide selbst über den Grad an Abhandlung oder Unterstützung der Geschichte in Bezug auf die genannten Themen. Übrigens, wir meinen möglicherweise doch dasselbe und verheddern uns nur in Begrifflichkeiten. Wenn du Geschichte sagst, denke ich an den reinen Plot, die reine Handlung. Wenn du hingegen von atmosphärischer "Unterstützung" redest, sind wir schon halb in dem Bereich, den ich meine, und den man guten Gewissens "Herauslesen" nennen kann, ohne etwas überinterpretieren zu müssen oder sein Germanistik-Diplom damit zu erstreiten.
Kurzer Exkurs: Dein Satz bringt übrigens einen wichtigen Punkt bezüglich der Podcast-Diskussion gut zur Geltung. Oft werden Folgen bis zum Exitus wissenschaftlich bzw. logisch zerhackt und selten wird das gemacht, was du ansprichst, nämlich dem eigenen subjektiven Empfinden sachbezogen anhand der Folge auf den Grund zu gehen.
Zu Kernfrage 1: Kari hat für Straße des Grauens herbe Kritik einstecken müssen. Sie hat in dieser Folge Action, Gewalt und Drama eindeutig in den Mittelpunkt gerückt, mit der Begründung in Interviews, dass es an der Zeit sei, etwas zu ändern (den genauen Worlaut weiß ich leider im Moment nicht mehr). Dieses Experiment mit fester Willensabsicht ging bei einem nicht unbedeutenden Teil der Fans nach hinten los. Auch hier im Forum wurde lange und viel Kritik geübt, auch an Sinfonie und Schattenwelt, die ähnliche Töne anschlugen. Jetzt kommt eine Theorie; natürlich ist das nur eine Möglichkeit und keine bewiesene Tatsache. Sie fühlte sich eventuell ungerecht behandelt und das hat ihr nächstes Buch, Verbrechen im Nichts beeinflusst. Sie wollte wahrscheinlich zeigen, dass eine Geschichte nicht funktioniert bzw. unbefriedigend bleibt, wenn man das weglässt, was sie für so bedeutungsgebend hält. Wie gesagt, reine Theorie. Straße des Grauens, Verbrechen im Nichts, zwei Titel mit inhaltsbezogenen Wortspielen, ob nun absichtlich oder nicht, vom Verlag oder von der Autorin, jedenfalls sind sie da. Womit ich direkt zur 2. Kernfrage überleiten kann:
In Sinfonie zeigte sich ebenfalls eine eindeutige Tendenz von Kari, auf einer Metaebene wertend mit den (kritischen) Fans zu kommunizieren, was die obige These wieder etwas wahrscheinlicher werden lässt. Schon ihr normaler Modus besteht aus einer Metakommunikation mit Alt-Fans, indem sie alte Fälle, Figuren und Orte aufgreift (anders als bei Marx auch, wenn diese nicht zentral für die Geschichte von Bedeutung sind, sondern nur nebenbei auftauchen), um als (Ex-)Fan den Fans zu sagen "Seht her, wir kennen das noch, nicht wahr?" Was ja erstmal vielleicht nicht für jeden wünschenswert, aber andererseits auch nicht weiter schlimm ist. Allerdings scheint ihr kämpferisches Anliegen, das Alte durch "Modernes" zu ersetzen und dabei leider das Alte durch Kommentierung und Invertierung verschlechtern zu müssen, sich nach SdG hier unverhohlen an die Oberfläche vorgearbeitet zu haben. In einem Interview sprach sie mal rechtfertigend davon, dass wir ja nicht mehr in den 80ern leben würden. Im Buch taucht nun eine Figur auf, Kappelhoff, die "wie aus den 80ern" aussieht und unschmeichelhaft beschrieben wird. Es taucht das Gespensterschloss auf, wird aber modern benutzt und kontrastiert, ich erwähe wieder die Laserharfe. Und verliert in dem Zuge und in Anbetracht anderer Probleme des Buches, wie einem guten Schuss Küchenpsychologie, komplett die in dem Klassiker vorhandene Atmosphäre, wird zum reinen Namedropping. Warum das so ist, dem kann man eventuell auf den Grund gehen, wenn man meinem unten genannten Hörtipp folgt. Jedenfalls resultiert die verstärkte Metakommunikation augenscheinlich nie in einem Qualitätsgewinn der betreffenden Bücher. (Die vorher thematisierte Bedeutungsebene ist übrigens keine Metakommunikation im gleichen Sinn, sondern einfach Literatur).
Um das jetzt nicht alles nur auf Kari abzuwälzen: Man hat auch bei anderen Autoren öfter das Gefühl, man würde über den Text hinweg gemaßregelt. Mary, genannt Sue, fällt mir da ein. Wir hatten dazu ja glaube ich auch eine Diskussion. Wie auch immer man zu der Figur steht, die Nennung des Namens "Sue" in diesem Zusammenhang war eindeutig eine Botschaft mit Zitronensaft. Danach kamen dann falsche Detektive... naja. Was an dem Buch gefehlt hat, darüber kann man reden, wenn man hermeneutisch nach diesem Beitrag und vielleicht ein paar privaten Erkenntnissen durch erneutes Hören wieder zum Anfang zurückgekehrt ist. Natürlich tauschen wir uns dann nur über das aus, was wir zu erkennen glauben, nicht über absolute Wahrheiten. Der eine wie der andere.
326) PerryClifton © schrieb am 29.05.2020 um 20:21:40: @Prof Danke für den Beitrag :-) Ich war schon fast so weit das Zitat von Ulli dem Barbaren mit Schluckauf zu verwenden ;-) Hermeneutik, welch schönes Wort zur richtigen Zeit. Und ja, ich koche wirklich auf vergleichsweise kleiner Flamme, da ich es selbst nicht mag, wenn etwas zu Tode interpretiert oder sagen wir zu starr fixiert wird. Interessanter Einblick in die Sache mit dem Feature. Ich kann dich sehr gut verstehen. Was die Gefahr angeht, vor der du mich warnst, so liegst du vollkommen richtig. Aber ich passe (auch aufgrund von Erfahrungen in diesem Forum) mittlerweile sehr gut auf. In Bezug auf manche Drachenkämpfe winkt aber manchmal die Möglichkeit eines errungenen Goldschatzes. Natürlich nicht in allen und nicht um jeden Preis. Auch ist es vielleicht eher Sisyphos als Siegfried, an den man denken könnte. Aber ich rolle keinen Stein mehr umsonst :-)
325) Sven H. © schrieb am 29.05.2020 um 16:28:27: @322: Besten Dank für den Hinweis auf den wiss. Aufsatz von Sylvia Patterson Iskander ("Arabic Adventurers and American Investigators: Cultural Values in Adolescent Detective Fiction", 1993) - wir haben ihn ins Forschungsinstitut Rocky Beach aufgenommen, dort findet man auch den Link zum Download.
324) Dave © schrieb am 29.05.2020 um 02:03:30: Und noch eine Kernfrage an mich selbst: Warum schaffe ich es nicht ein Fragezeichen hinter eine Fragestellung zu packen?
323) Dave © schrieb am 29.05.2020 um 02:00:37: @318: Zitat: "Sagen wir, wir diskutieren weiter so, wie vor den letzten zwei Beiträgen, das war doch ziemlich angenehm". Bin ich dabei! Du hast recht, dass einige Sätze von mir ebenfalls nicht sehr diplomatisch geschrieben waren. Es fällt halt schwer, etwas, dass man für völlig unvorstellbar (also absurd) hält, im gleichen Satz nochmal zu relativieren. Werd versuchen, dass in Zukunft nicht zu vergessen.
Was ich mit dem Satz "ich glaube du interpretierst schlichtweg zu viel in alles herein" meinte ist relativ einfach: Mehr als drin steckt. Allerdings kann es in diesem Punkt tatsächlich sein, dass wir etwas aneinander vorbeireden. Zumindest deutet deine Antwort an Ola-Nordmann das an. Ich hatte jetzt noch keine Zeit eine deiner beiden vorgeschlagenen Folgen erneut anzuhören, allerdings ist es mir durchaus bewusst, dass in den Klassikern teilweise ein bestimmtes Thema eine Folge beherrscht. Nur sehe ich das nicht als zusätzliche Bedeutungsebene, sondern als atmosphärisches Element, das die Wirkung der Geschichte auf den Leser verstärken soll. Eine Abhandlung über den Tod oder die Angst würde ich auch als absolut deplatziert empfinden, eine Behandlung des Themas um den eigentlichen Zweck des Buches zu unterstützen, dagegen nicht. Ich stimme dir aber zu, dass es so etwas in den Folgen der deutschen Autoren deutlich seltener gibt. Allerdings müsste ich die von dir genannten Folgen tatsächlcih nochmal hören um einen Vergleich mit Neuzeitfolgen treffen zu können, denn ich denke zwar über solche Themen/Fragen nach, aber normalerweise eben erst nach dem hören und nicht erst währenddessen. Denn mein Ziel ist es tatsächlich nicht unbedingt eine Folge bis ins kleinste Detail wissenschaftlich zu untersuchen, sondern nach dem Hören/Lesen schlüssige Erklärungen/Begründungen für mein subjektives Empfinden der Folge zu finden.
Kernfrage Nummer 1 (Auch wenn es keine wirkliche Frage ist): Wie hast du deine Anmerkung zu "Verbrechen im Nichts" genau gemeint. Bei mir kam an, dass es für dich ein Fall ist, mit dem Kari Erlhoff den Großteil der Fans, der sich mit einer simplen Schatzsuche im Nichts, ohne Action und Gewalt zufrieden gibt, verhöhnen will. Und dass kann ich mir eben beim besten willen nicht vorstellen. Weder machte sie in Interviews oder hier im Forum menschlich einen solchen Eindruck auf mich, noch würde es beruflich Sinn ergeben. Sie übt ihren Beruf gern aus und wenn ihr eine Gruppe an Fans Kopfzerbrechen bereitet und damit ihren Beruf erschwert, dann sind das doch eher wir, die wir sämtliche Folgen zerpflücken und unter die Lupe nehmen und nicht die Fans, die sich mit wenig zufrieden geben. Warum also denen eins auswischen? Andere Argumente dazu stehen ja schon in meinem letzten Beitrag.
Kernfrage Nummer 2: Was genau hat es mit deinen "Sinfonie der Angst"-Anspielungen auf sich. Damit kann ich immer noch nichts anfangen.

@322: Das ist nicht ganz richtig. Erstens bin ich nicht ins 3F-Treffpunkt Exil gegangen, sondern war zu diesem Zeitpunkt schon über zwei Jahre dort aktiv, und das regelmäßiger als hier. Zweitens lag meine jahrelange Auszeit daran, dass hier die Registrierungspflicht eingeführt wurde. Ich hab mir damals widerwillig einen Acount angelegt, mir aber das Passwort nicht aufgeschrieben (Meine Schuld, ich weiß) und der Acount musste ja erst über Nacht freigeschaltet werden. Danach hatte ich mein Passwort vergessen und nirgends eine Funktion zum Passswort zurücksetzen gefunden, was für mich ehrlich gesagt eine Selbstverständlichkeit ist und war. Deshalb hatte ich dann ausch schlichtweg keinen Bock noch irgendwie Kontakt zu den Admins aufzunehmen und den Account wieder löschen zu lassen, zumal inaktive Acounts nach kurzer Zeit scheinbar gelöscht werden sollten. Nur ist das eben nicht geschehen, und der inaktive Account hat jahrelang meine E-Mail Adresse geblockt, sodass ich mir keinen neuen Acount machen konnte (und da hier wenige los war und die Stimmung oft recht einseitig war hatte ich auch nicht das Riesenbedürfnis). Lange Rede kurzer Sinn: Mein Exil war kein Exil und zudem nicht ganz freiwillig ;)
Zum Radiofeature: Das kann ich mir lebhaft vorstellen und das tut mir dann auch leid. Allerdings habe ich der Autorin gleich bei der Empfehlung auch exakt das schon gesagt. Nur hatte ich manchmal den Eindruck, dass sie selbst nicht so ganz wusste was sie wollte.
Nein, es ist definitiv keine Arroganz über das zu schreiben, was man zu erkennen glaubt. Mir ging es mit dieser Aussage lediglich um den Tonfall, und fast gar nicht um den Inhalt. Aber das ist jetzt ja geklärt.
322) Professor Carswell © schrieb am 29.05.2020 um 00:37:39: @Dave: Während PerryClifton im dunklen Zeitalter der RBC- Nickname-Kriege die Fahne des moderaten Diskurses hochhielt gingst du ins 3F-Treffpunkt-Exil.
PerryCliftons Beobachtungen halte ich keinesfalls für Hybris oder prätentiös. Hineininterpretieren bei Literatur ist schwierig bis unmöglich da ein Buch - gedruckt oder elektronisch vorliegend - neben dem Anmerkungsapparat kaum mehr als ein paar Lesezeichen - bunt oder einfarbig - passen. Somit wird das Hineinlegen resp. Hineininterpretieren doch schwieg bis unmöglich. Daher beschäftig sich die Hermeneutik auch lieber mit dem Herauslesen (persönlich gefällt mir da die leicht verständliche Begrifflichkeit des Übersetzens).
Wenn man die - von mir erst jüngst entdeckte - Sekundärliteratur von Sylvia Patterson Iskander (Hopkins Universität) zu „adolescent formula fiction“ (Jugend-Trivialliteratur) durchgeht - die auch immer wieder T3I-Vergleiche heranzieht - und sich deren Aussagen ansieht, kann man zu der Meinung kommen PerryClifton kocht noch auf kleiner Flamme.
Als du mich gegenüber der Autorin S. Wolfrum im Treffpunkt als „der Experte“ tituliert hast war das sicherlich respektvoll und anerkennend gemeint, hatte aber Folgen – oder auch nicht. Nachdem sie hier im Forum um fundierte Infos bezüglich des BR-Radiofeatures zu DDF ersuchte nahm ich Kontakt zu ihr auf. Daraus resultierte eine sich über Tage hinziehende in Summe mehrstündige E-Mail Korrespondenz. Wieviel wurde davon in das Radio-Feature übernommen? Nicht ein My! Warum? Antwort sinngemäß: alles hochinteressant aber nicht für das Zielpublikum geeignet.
Ist es Arroganz darüber zu schreiben was man zu erkennen glaubt. Sicher nicht. Aber manchmal verschwendete Lebenszeit. Daher überlasse ich jetzt wieder PerryClifton das Wort und hoffe, dass es für ihn nicht verschwendete Lebenszeit ist.
321) Ola-Nordmann © schrieb am 28.05.2020 um 23:05:32: Ok, ich versuche es. Die Gefahr die Folge auswendig zu können besteht schon mal nicht, dafür bin ich zu sehr auf die Bücher gepolt ;)

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