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Die Weiterentwicklung der Serie

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290) tigermilk © schrieb am 25.05.2020 um 20:58:45: @279 Ich stimme dir zu, dass die Sprecher der Kids nicht sehr gut auseinanderzuhalten sind (nach 50 Folgen schaffe ich es, Justus zu erkennen...hatte das aber bisher auch ehrlich gesagt auf mich geschoben, ist ja interessant, dass es noch anderen so geht). Allerdings finde ich, dass sie dennoch ihre Texte absolut professionell einsprechen, also die Rollen komplett ernst nehmen. Das vermisse ich beim Original leider zusehends, weil man sich da vor lauter Schenkelklopferei und Geplänkel mit Metawitzen und/oder schaurigen Kalauern aus der Buchvorlage da oft echt verrennt. Vielleicht auch, weil die Fälle teils so gurkig sind oder man nicht mehr genau weiß, wofür die Serie eigentlich steht. Das gefällt mir im Rückblick glaube ich an den Klassikern und nachfolgenden Episoden am meisten: die waren so herrlich ernsthaft und ehrlich auf eine Art.
289) PerryClifton © schrieb am 25.05.2020 um 20:50:32: @Dave Das was ich jetzt sage klingt vielleicht so, als würde ich einfach nur den Spieß umdrehen wollen, aber es ist wirklich meine Sichtweise und war sie auch schon immer: Ich finde, Erlhoff benutzt Elemente der Klassiker und versteht sie nicht, kann keine vergleichbare Kraft aus ihnen ziehen. Ihre Verwendung des Gespensterschlosses ist ein Paradebeispiel. Appearance in name only, ohne die zugehörige Atmosphäre, fast reines Namedropping. MaSo dagegen kann aus diesen Elemente zwar auch keine Folgen bauen, die soviel Substanz haben wie die Klassiker. Aber bei ihm wirken die drei ??? am authentischsten, was ihr Alter und das dazugehörige Verhalten betrifft, besonders in Bezug auf ihre Interaktion mit Erwachsenen. Und er bleibt zumindest dem Grundrahmen der Klassiker treu. Erlhoff ist doch selbst in ihren an die Klassiker angelehnten Folgen im Geiste eher bei den Crimebusters, was den Gewaltfaktor und die Profanität angeht.
288) Dave © schrieb am 25.05.2020 um 20:25:16: Kari Erlhoff geht oft in Richtung der Crimebusters, das ist sicherlich richtig, speziell "Im Auge des Sturms" hatte starkes Crimebuster-Feeling. Sie kann allerdings auch in Richtung Klassiker gehen, wenn man beispielsweise an ihre früheren Folgen "...und die feurige Flut" oder "...und der Meister des Todes" denkt. Sonnleitner ist zwar derjenige, die sich am stärksten von allen Autoren an klassischen Motiven bedient aber scheinbar auch derjenige, der sie am wenigsten versteht. Ich habe vor wenigen Monaten einen ausführlichen BEitrag zu diesem Thema im Treffpunkt der anderen Fansite geschrieben, falls es gewünscht ist kann ich den gerne hier ebenfalls posten. Die unbegründete Kurzversion ist: Marco Sonnleitner orientiert sich zwar am stärksten an den Klassikern, da er sie aber nicht versteht gelingt es ihm aber nicht eine vergleichbare Kraft aus ihnen zu ziehen. Deshalb würde ich ihn auch nicht näher am Geist der Klassiker sehen als Erlhoff, die zwar mit Elementen der Crimebusters spielt, sie aber in einer an die Klassiker angelehnten Erzählweise verpackt. Experimente wie "Straße des Grauens" die ihren ganz eigenen Weg gehen, mal ausgenommen.
287) Micro © schrieb am 25.05.2020 um 20:22:01: @282 Bzgl der Perlenvögel, da hast du was in den falschen Hals bekommen. Ich will die Folge keineswegs schlechtreden, sondern halte sie vielmehr für ein passendes Beispiel für das, was Serien wie DDF und Fünf Freunde früher so ausgemacht hat. Erinnerungswürdige Figuren und Sprecher, zeitloses Naturfeeling ohne Technik-Schnickschnack, ein „grundsolider“ Kriminalfall, weder besonders verschachtelt, noch besonders langweilig, einfach ein typisches 80er-Jahre-Hörspiel. Aber so was ist heute leider nicht mehr gefragt, das würden viele wohl als antiquiert und überholt empfinden.
286) PerryClifton © schrieb am 25.05.2020 um 20:02:27: Mmpf, nur als kurze Zwischenbemerkung: Da sieht man, wie Ansichten variieren können. Ich finde z.B. dass MaSo mit seinen Folgen (so murksig sie auch sein mögen) in letzter Zeit oft viel näher am Geist der Klassiker liegt, als Erlhoff, Dittert und Minninger zusammen. Wohlgemerkt, nicht in Punkto vergleichbarer Qualität. Aber Erlhoff z.B. geht doch voll in Richtung Crimebusters.
285) Dave © schrieb am 25.05.2020 um 19:33:28: Sorry übrigens, dass ich so viel schreibe, ich merke gerade, dass der Beitrag viel zu lang geworden ist...
284) Dave © schrieb am 25.05.2020 um 19:32:41: @280: In gewisser Weise hast du damit sicher auch recht. Die Crimebusters haben den deutschen drei ??? Autoren deutlich mehr Möglichkeiten gegeben, als sie es ohne sie gehabt hätten. Im Positiven wie im Negativen. Ein Grund mehr, der Gedanken über diese Phase überaus interessant macht.
Deine Enttäuschung über Automafia ist ja auch vollkommen legitim. Und ich will ja auch nicht abstreiten, dass du dir damals verarscht vorkamst oder das als illegitim darstellen. Es ist nur falsch aus dieser Empfindung ein allgemeingültiges Faktum abzuleiten. Zahlreiche erwachsene Fans, vermutlich sogar der überwiegende Großteil hat keine Ahnung davon, dass es in Amerika mal eine Reihe namens "Crimebusters" gab und gerade von den Hörspielhörern würde dir kaum jemand sagen können, dass zwischen Folge 46 und 47 eigentlich ein krasser Break ist. Viele werden sagen, dass die Folgen der 40er und 50er vergelcihsweise schwach sind, würden da aber keinen Cut sehen. Für sie ist es nachwievor exakt die gleiche Reihe. Und ich würde auch nicht sagen, dass die Crimebusters in den USA ein Spin Off waren, denn ein Spin Off läuft normalerweise Paralell zur eigentlichen Reihe, löst es aber nicht ersatzlos ab. Die Crimebusters waren von Anfang an als weitere Fortsetzungen gedacht und funktionieren als das eigentlich auch ganz gut.
Ich habe ja auch nie abgestritten, dass die Reihe Ende der 80er massiv an Lesern und Hörern verloren hat, im Gegenteil. Nur zeigt ja gerade das, dass die Neuausrichtung in Deutschland die Reihe dann gerettet hat. Scheinbar hat man es geschafft Folgen zu produzieren, die die nach und nach zurückkehrenden Altfans zufriedenstellen konnten, sonst wären die ja nie geblieben. Und man hat es gleichzeitig geschafft neue Leser und Hörer zu erreichen, was mit einem Konzept, dass die Folgen in den 80ern angesiedelt hätte möglicherweise nicht in dem Umfang gelungen wäre. ICh frage mich ohnehin, wieso man das tun sollte. Die Hauptreihe ist von von Anfang an immer mit der Zeit gegangen und nicht in den 60ern stehen geblieben, sondern hat bis 1986 22 Jahre zurückgelegt. Warum sollte man dann ausgerechnet 1986 stehen bleiben? Was ist so besonders an diesem Jahr, außer der Tatsache, dass Random House hier beschlossen hat die drei ??? in Reaktion auf die Hardy Boys älter werden zu lassen? Das war ja lediglich eine Reaktion auf die sinkenden Verkaufszahlen und zeigt damit, dass das Konzept schon 1986 aus der Zeit gefallen war, oder dass die Probleme an anderer Stelle lagen. Ich würde sie beispielsweise eher in der Qualität der Geschichten sehen. Mir jedenfalls sind "Poltergeist", ""...und das brennende Schwert" und "Die Spur des Raben" nach der Neuausrichtung jedenfalls deutlich lieber als "...und der gestohlene Preis", "...und das Gold der Wikinger", sowie "...und der schrullige Millionär" vor der Neuausrichtung, und auch mindestens genauso nah am Geist der Klassiker.
Siehst du wirklich nicht, dass die kids Folgen viel simpler gestrickt sind als alles was in der Hauptreihe so geschrieben wird. Ich rede hier definitiv nicht von besser oder schlechter, das dürfte von Folge zu Folge unterschiedlich sein, sondern schlicht vom Aufbau der Fälle, von der Charakterisierung der Figuren bis hin zu den Dialogen. Die drei Jungs sind zehn und Justus redet beispielsweise auch wie ein zehnjähriger Justus und nicht wie ein sechzehnjähriger. Klar, das wird in den Büchern vermutlich deutlicher als in den Hörspielen, sollte aber auch dort deutlich durchscheinen.
Ich habe auch nie von 16jährigen Teenagern gesprochen, sondern von der Altersgruppe für die die drei ??? ursprünglich gedacht/vermarktet wurde. Für Kinder von etwa 10 bis 12 je nachdem vielleicht auch bis 13. Die kids waren nie für diese Altersgruppe gedacht, sondern für die Altersstufe darunter von ca. 8 bis 10. Jetzt ist der Kosmos noch einen Schritt weitergegangen und versucht mit "Bücherhelden" noch mal die ein oder zwei Jahre darunter abzuholen. Ich weiß natürlich nicht ob der Verlag die kids heute immer noch als Sprungbrett in der Hauptreihe sieht, damals war es definitiv der Fall. Und zumindest bei den Büchern ist der Sprung auch nicht so groß. Du erkennst ja alles wieder, auch wenn die Kaffekanne gegen die Zentrale ausgetauscht wird und statt Reynolds Cotta der Ansprechpartner bei der Polizei ist. Und der Umstieg reizt ab dann, wenn bei den kids nicht mehr wirklicher Grusel oder Spannung aufkommen. Entweder man legt das Thema drei ??? dann komplett beiseite, oder man schnappt sich halt die gerade optisch dann doch deutlich erwachsener wirkenden Folgen der Hauptreihe. Hat bei mir geklappt und ich sehe keinen Grund warum ich dabei so eine große Ausnahme sein sollte.
Nun, Dittert, Minninger und Sonnleitner bekommen ja nicht nur von dir keinen Cent mehr. Von mir genausowenig. Und genauso wie du würde ich gern mehr Geld für die drei ??? ausgeben, weshalb ich immer noch hoffe, dass der Verlag sich endlich von diesen drei Autoren trennt (auch wenn ich leider nicht daran glaube). Damit würde man nicht nur einen großen Teil der schwachen Folgen eliminieren, sondern die Größe des Autorenteams auch noch auf eine Zahl reduzieren, bei der eine bessere Abstimmung möglich wäre und die Vielfalt unter den Folgen immer noch gewahrt bliebe. Eine DDF-Classic Reihe dagegen noch lange nicht automatisch helfen. Da könnte etwas tolles bei rum kommen oder es könnte absoluter Murks werden. Auch amerkianische Autoren die nur die Klassiker kennen wären kein Garant für Qualität. Auch die schwächelnden letzten Folgen der Klassiker (ich definiere Klassiker hiefür einfach mal als Folgen 1-46) sind schließlich unter diesen Vorzeichen geschrieben worden.
Ja, ganz objektiv betrachtet müsste man sich heute tatsächlich über das Grundkonzept von drei Jungs als Detektive im Wohnwagen kaputtlachen. Nur geschieht das nicht, auch nicht bei heutigen Kindern oder Jugendlichen. Ich habe die Geschichte vermutlich schonmal geschrieben, aber zur Untermauerung meiner Argumentation schreibe ich sie nochmal: Vor wenigen Jahren war ich als Mitarbeiter auf einer Jugendfreizeit dabei. An einem Tag haben ein paar davon mitbekommen, dass ich drei ??? Fan bin und haben daraufhin den Lagerleiter und mich gefragt, ob wir an diesem Abend nicht eine drei ??? Folge zum Einschlafen hören könnten. Der Lagerleiter, der selbst drei ??? Fan war, hat sofort zugestimmt und was die Hälfte der Freizeitteilnehmer in Begeisterung hat ausbrechen lassen. Und so haben wir in der Nacht mit einer großen Aktivbox den Zeltplatz mit einer drei ??? Folge beschallt. Mit einem Durchschnittalter der Teilnehmer von knapp 16. Da hat sich keiner über das Konzept lustig gemacht, im Gegenteil, es wurde voll akzeptiert.
Als Jugendlicher hab ich bei Erlhoffs Büchern tatsächlich oft gesagt "Boah, krass, das ist jetzt mal der ganz nheiße Scheiß". Ich glaube, dass keiner besser geeignet ist als sie, wenn es darum geht Jugendliche noch abzuholen. Und auch wenn ich jetzt schon lange keine Folge von ihr mehr mit der Höchstpunktzahl bewertet habe schafft sie es immer wieder mich voll und ganz zufrieden zu stellen. Erst kürzlich hat "Kelch des Schicksals" mir wieder gezeigt, dass es sich immer noch lohnt der Reihe die Treue zu halten. Gleiches könnte ich über "Im Auge ds Sturms" sagen. Vergleichbare Aussagen habe ich auch schon von Fans gehört die nochmal einige Jahre älter sind als ich.
283) PerryClifton © schrieb am 25.05.2020 um 18:03:21: @Boomtown Der letzte Satz stimmt auf jeden Fall. Aber am Puls der Zeit zu bleiben hieße ja, immer wieder etwas Neues zu machen, deshalb war die E-Mail Lawine für eine gewisse Zeit auch gut, hätte dann aber durch etwas wie eine Whatsapp-Lawine (oder so... ) abgelöst werden müssen. Es stimmt natürlich, dass die Gefahr groß ist, sich bei sowas an Trendthemen anzubiedern. Andererseits kann man heute auch nicht mehr so tun, als gäbe es keine PCs oder Handys. Man muss einen Mittelweg finden.
282) Boomtown © schrieb am 25.05.2020 um 17:47:59: @276 Also ich bekam "Automafia" seinerzeit als Buch zum Geburtstag geschenkt und habe es nach drei Seiten super enttäuscht weggelegt. Die Ära DDF war für mich damit für lange Zeit ad acta gelegt. Von einer eigenständigen Serie namens "Crimebsuters" habe ich viel später erst erfahren. Ein Spin Off einfach bei der Übersetzung unter dem original Titel weiter laufen zu lassen halte ich ganz grundsätzlich für ein absolutes Unding und ich kam mir damals völlig zu Recht total verarscht vor. Das sollte der Breaking Bad-Vergleich verdeutlichen und ein anderes Wort als Etikettenschwindel fällt mir dazu auch nicht ein, weil es genau das war: Crimebusters drin, DDF auf dem Titel.

Die Serie mag zu jeder Phase Fans dazugewonnen haben und natürlich gab es auch gute Folgen. Ich habe ja zwischenzeitlich nicht umsonst zur ihr zurückgefunden und lese nach wie vor alles von Marx. Aber, um vielleicht mal bei belastbaren Quellen zu bleiben, Körting schildert in "30 Jahre Hörspielkult" sehr detailliert, wie stark der Einbruch Ende der 80er Jahre war, dass die Serie vor dem Aus stand und es später Marktanalysen zufolge erwachsene Alt-Fans (sic) waren, die der Serie zur Renaissance verhalfen. Die Phasen des Höhenflugs und des Niedergangs sind einfach sehr deutlich dokumentiert und das spiegelt sich meiner Meinung nach auch ganz genau so beim Blick auf die Fangemeinschaft weider. Bei Veranstaltungen und in sozialen Netzwerken ist der Anteil an Millennials doch eher sehr überschaubar.

@279 Ja, das leidige Thema mit der Zielgruppe. Ich kenne die Kids tatsächlich nur als Hörspiel, denn die höre ich, welch Überraschung, mit meinen Kindern. Als was auch immer die 1999 konzipiert wurden, ich kann nicht erkennen, dass die Hörspiele HEUTE signifikant eine andere Zielgruppe ansprechen als Sportfolgen und Folgen mit Trend-Themen der Hauptserie. Für mich als Erwachsener ist "Skateboardfieber" genauso ein Hörspiel für Grundschüler wie "Surfstrand in Gefahr", wobei ich letzteres für deutlich unterhaltsamer und besser produziert halte. Und mal ehrlich, Teenager kratzt die eine Serie heute so wenig wie die andere. Welcher 16-jährige hört denn heutzutage auf Fortnite zu zocken oder Twitch zu streamen, um den "Mottenmann" zu lesen? Und welche Kinder haben Lust auf die Hauptserie umzusteigen, wenn sie sich über Jahre hinweg an den Kosmos und die Sprecher der Kids gewöhnt haben?

Insofern ja, ich frage mich tatsächlich, wieso es zwei Ableger braucht, die inzwischen ein recht ähnliches Terrain beackern, wenn man weiß, dass man einerseits ein junges Publikum mit den Kids bedien kann, und ein erwachsenses Publikum eigentlich woanders abgeholt werden will. Dann kommt zwar zur 200 der Versuch eines großen Crowd-Pleasers mit "Feuriges Auge", aber konsequent ist das halt alles nicht. Von mir aus können Dittert, Minninger und MaSo auch bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag weiterschreiben, nur gebe ich dafür keinen Cent mehr aus. Ich würde aber sehr gerne Geld für DDF ausgeben. Deshalb mein Plädoyer für ein Prequel zwischen Klassikern und Crimbebusters. Könnte ja auch unter einem anderen Namen parallel laufen: DDF-Classics, oder so.

@273 Wieso ausgerechnet die "Perlenvögel" hier als vermeintliches Fremdschämbeispiel herhalten muss, ist mir auch ein Rätsel. Es gibt mindestens 140 beknacktere Folgen. Schon das Cast ist grandios. Wenn man etwas müde belächeln will, kann man doch eigentlich ganz vorne anfangen. Alleine das Grundkonzept von drei Jungs, die in einem alten Wohnwagen Detektive spielen, ist in der heutigen Zeit so anachronistisch, dass man sich theoretisch da schon kaputtlachen müsste. Und wer liest denn ein Buch von Erlhoff und denkt, boah, kraaass, das ist aber jetzt mal der ganz heiße Scheiß?

@272 Ist eine E-Mail-Lawine nicht ein gutes Beispiel dafür, dass der Versuch, ständig am Puls der Zeit zu bleiben, zum Scheitern verurteilt ist? Eine E-Mail-Lawine ist heute ja noch anachronistischer als eine Telefonlawine. Welche Jugendliche hantieren schon noch untereinander mit Mails. Rückblickend sieht man ja recht gut, dass genau die Folgen, die in ihrer Zeit besonders modern sein wollten, heute die sind, die am schlechtesten gealterten sind.
281) PerryClifton © schrieb am 25.05.2020 um 14:40:22: Das ist lustig, das seltene Wort Immersion gleich zweimal hintereinander, ohne, dass ich deinen Beitrag vorher gelesen hatte.
280) PerryClifton © schrieb am 25.05.2020 um 14:35:55: @278 Wenn du das so formulierst, bin ich hingegen fast geneigt, dem Einfluss der Crimebusters die Schuld für alle nachfolgenden Debakel zu geben Vielleicht ist diese unsaubere Trennung in Deutschland, von der eigentlichen Serie und ihrem komplett unterschiedlichen Nachfolger, für die Verwerfungen in ihrer Weiterentwicklung verantwortlich. Weil jeder sich gerade an den Aspekten orientiert, die ihm oder ihr für einen Fall am besten in den Kram passen. Da hat man mal Autos, fährt dann wieder brav Fahrrad, klärt mal Gespensterfälle, dann wieder gewalt-gesättigte Agenten-Stories auf, wandert von Kinderbuch-Keuschheit über verschämte Teenie-Romänzchen hin zu Liebespsychothrillern, von Triaden zu Gurkenmasken, von Helikoptereltern zu bewaffneten Mafiabossen... klar, man kann sich ein paar Folgen nach Geschmack herauspicken und den Rest mit zugekniffenen Augen und Kneifzange behandeln. Oder man macht den Fehler, nach sowas wie einem stimmigen Gesamtbild Ausschau zu halten, zum Zwecke der Immersion.
279) Dave © schrieb am 25.05.2020 um 14:23:37: @271: Ich habe mehr und mehr das Gefühl dass eine weitere Diskussion hier sinnlos ist. Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber deine zwei Hauptpunkte scheinen ja zu sein, dass die Reihe aktuell in den achzigern spielen sollte, weil die eigentliche Reihe nach deinem Verständis dort endete und man als zeitgeistorientierte Alternative ja die kids hätte.
Man merkt da einfach immer wieder, dass du die kids überhaupt nicht kennst. Sie waren nie als das gedacht, als das du sie ansiehts und sind es auch heute nicht. Die drei ??? kids waren schon immer für eine jüngere Zielgruppe gedacht, Zeitweise gab es hinten sogar Werbung für die älteren Leser, dass sie doch mal die Hauptreihe ausprobieren sollten. Sie waren dafür gedacht schon jüngere Leser abzuholen und anzufixen und ich selbst bin nur eins von verutlich vielen Beispielen bei denen es hervorragend geklappt hat. Die kids waren schon immer viel kindlicher als die Hauptreihe es je war und das sind sie heute vermutlich immer noch. Ich verfolge die Reihe zwar seit fünf Jahren nicht mehr, aber die wenigen Bücher, in die ich seitdem noch reingeschaut habe bestätigen, dass die Reihe immer noch grob der gleichen Ausrichtung folgt. Kinder kurz vor der Pubertät wirst du damit nicht abholen können, heute noch viel weniger als damsls. Grundschulkinder potentiell aber schon, oder als Vorlesestoff sogar schon bevor sie es selbst lesen können. Und auch wenn ich von vielen heute Erwachsenen höre, dass sie in einem ähnlichen Alter angefangen haben die Hauptreihe zu lesen, offiziell war sie nie für dieses Alter vorgesehen.
Die Schreibweise der kids ist komplett anders als die der Hauptreihe, sodass die Idee, dass sie ein 1:1 Ersatz der Hauptreihe wären einfach nur grotesk ist. Das hat nichts mit der Realität zu tun.
@274: Bei den meisten Punkten kann ich dir nur zustimmen. Auch in meinen Augen sind die kids eine durchaus charmante Reihe mit funktionierenden Gags und fantasievollen Geschichten. Allerdings kann ich mit den zugehörigen Hörspielen recht wenig anfangen, den Sprechern fehlt das was unsere drei Hauptsprecher haben. Sie sind deutlich weniegr markant und haben in meinen Augen auch nicht so viel (stimmliches) Charisma. Aber die Bücher schätze ich bis zu einem gewissen Grad auch sehr, nur die immer neuen Freizeitparks, EInkaufszentren Villenviertel und inzwischen mindestens drei unterschiedlichen Geheimgangsysteme unter dem Brunnen von Fred Fireman stören da für mich die Immersion. Aber grundsätzlich schaue ich immer wieder gern in einen kids-Band, sei es eine Neuerscheinung oder ein Buch, dass ich schon drei Mal gelesen habe.
278) Dave © schrieb am 25.05.2020 um 14:02:56: @270: Dass die Crimebusters die Reihe alles andere als gerettet haben will ich so nicht stehen lassen. Im Hinblick auf die USA hast du sicher recht aber wenn man den deutschen Markt betrachtet ist das nicht mehr so eindeutig. Kurzfristig haben sie die Reihe auch da sicherlich nicht gerettet, langfristig gesehen möglicherweise aber schon. Denn die Crimebusters haben viele spätere Folgen erst ermöglicht. Eine Geschichte wie Nacht in Angst kann ich mir ohne die Crimebusters als Zwischenschritt nicht vorstellen. Und sosehr ich Morton auch mag, glaube ich nicht, dass es falsch war den dreien eigene Autos zu verpassen. Hätte es die Crimebusters nicht gegeben, wäre das vermutlich nie geschehen, den Mut zu einer so großen Veränderung gab es beim Kosmosverlag nämlich nie. Auch das Altern der drei ??? hat ihnen viel mehr Möglichkeiten gegeben ohne die alten Möglichkeiten wirklich zu beenden. Insofern würde ich dir widersprechen und sagen: Die Crimebusters haben die drei ??? gerettet, wenn auch auf unorthodoxe Weise. Hätte man ihren Weg konsequent weiterverfolgt gäbe es die Reihe heute zweifelsfrei nicht mehr. Doch ich denke das gleiche wäre der Fall, wenn es die Crimebusters gar nicht erst gegeben hätte. Insofern bin ich für diese kurze, etwas merkwürdige Phase dankbar, zumal uns sonst die ein oder andere wunderbar trashige Folge der drei verwehrt geblieben wäre.
277) Dave © schrieb am 25.05.2020 um 13:51:07: @268: Ich finde den Entenausenvergleich durchaus interessant, auch wenn ich da eher auf der anderen Seite stehe. Denn im Gegensatz zu dir kann ich mit den Lustigen Taschenbüchern rein gar nichts, weder auf inhaltlicher noch auf zeichnerischer Ebene. Ich erkenne darin kaum die Figuren von Barks und Rosa die ich liebe. Insofern kann ich das Gefühl, das manch einer hier bei den Folgen der deutschen Autoren hat durchaus nachvollziehen, auch wenn ich selbst eher den Vergleich nur zu Barks und Rosa ziehen würde. Denn auch die beiden schreiben sehr unterschiedliche Geschichten. Und wie viele deutsche DDF Autoren sich an den Klassikern orientieren ist Carl Barks für Don Rosa die Hauptinspirationsquelle und das worauf seine Geschichten basieren. Trotzdem kopiert er nicht einfach dessen Zeichenstil (sondern entwickelte in meinen Augen einen noch deutlich besseren), dessen Bildgestaltung oder Erzählweise sondern etablierte seinen eigenen Stil. Und ähnlich wie man es sich fragen muss, ob die drei ??? nur aufgrund der Klassiker heute noch im kollektiven Gedächtnis wären kann man sich auch fragen, ob Carl Barks das ohne den ständig auf ihn verweisenden Don Rosa in der gleichen Form noch wäre.
276) Dave © schrieb am 25.05.2020 um 13:42:21: @265: Mit dem Breaking Bad Vergleich kann ich ehrlich gesagt nichts anfangen weil ich die Serie nur vom Namen her kenne. Ich schaue keine Serien. Demenstprechend weiß ich auch nicht ob dein Szenario absurd wäre. Bei den drei ??? war es deifinitiv nicht absurd sondern hat mir und vielen anderen eine ganze Reihe toller Bücher und Hörspiele geliefert und nicht eine Sekunde über Etikettenschwindel nachdenken lassen. Dieses Wort würde ich vielleicht für einzelne Bände verwenden aber niemals für die Reihe als ganzes. Selbst heute in ihrem stark verbesserunsgwürdigem Zustand nicht.
Ola Nordmann hat ja schon erwähnt, dass sie bei den meisten erwachsenen Fans keine ausschließliche Klassikerfokussierung sieht, und das kann ich so nur unterschreiben. Das mag vielleicht bei der ältesten Fan-Generation so sein, aber du musst bedenken, dass inzwischen auch die in den 90er Jahren geborenen Fans erwachsen sind. Und die machen einen nicht unerheblichen Teil der Fangemeinschaft aus. Und ich kann dir versichern, dass sich die bei weitem nicht alle nur auf die Klassiker beziehen.
Was dass Lektorat angeht bin ich ja bei dir Boomtown. Man hätte mit einem besseren Lektorat zu jedem Zeitunkt seit Kosmos für die Reihe zuständig ist, mehr aus ihr herausholen können. Ein Fall wie Todesflug wäre dann wohl nie veröffentlicht worden, es wäre, speziell seit der 160 für ein einheitlicheres Bild gesorgt worden und auch aus den vielen guten Fällen hätte man oft noch einen Ticken mehr herausholen können. Nur spricht all das der Reihe wie sie jetzt ist noch lange nicht ihre Existenzberechtigung ab. Nur weil "Verdeckte Fouls" nicht der Oberknaller ist, macht das "Nacht in Angst" nicht schlechter. Und in meinen Augen zerstört sie auch nicht das Bild der Reihe oder der Ära, sondern passt ähnlich wie "Vampir im Internet" sehr gut in die damalige Phase. Sie sind nur eben schwache Vertreter in dieser Phase. Aber das ist "...und die flammende Spur" in meinen Augen beispielsweise auch und passt trotzdem super in die Klassiker ohne eine einzige andere Klassikerfolge dadurch schlechter zu machen. Was die Nebenfiguren angeht sehe ich das wie gesagt erst in neuerer Zeit so. BJHW hatte konstant ein breites Figurenensemble und hat stärker auf wiederkehrende Charaktere gesetzt als ein großer Teil der Klassiker (zumindest ist das bei den Hörspielen so, die Bücher hab ich dahingehend nicht empirisch untersucht). Die Freundinnen wurden als Konstante anfangs auch von Marx, Minninger und Nevis weiterverwendet. Dann kamen schließlich noch Jelene und Lesley hinzu. Vielleicht berühren die dich nicht, für mich sind die fest in der Reihe verankert und haben da genauso einen Platz wie Patrick und Kenneth (die einzigen beiden Klassikerfiguren, die Ersatzlos gestrichen wurden). Solange es nicht in einem Fremdschämdebakel a la "Höhenangst" mündet freue ich mich jedes Mal wenn Lesly auftaucht und die Buchhandlung ist ein liebgewonnener Teil von Rocky Beach geworden. Ebenso Rubbish George mit seinem Boot. Das Problem ist nur, dass diese Figuren inzwischen kaum noch vorkommen und sich neue kaum etablieren konnten. Eudora Kretschmer wurde zwar in relativ kurzer Zeit sowohl von Erlhoff, als auch von Marx verwendet, fristet seitdem aber wieder ein Schattendasein. Ebenso wie nahezu jeder andere Nebencharakter.

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