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Die Weiterentwicklung der Serie

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170) PerryClifton © schrieb am 25.03.2018 um 18:49:39: Ja, ab Mitte der 30er habe ich damals auch bemerkt, dass es anders wurde, aber ich hab ehrlich gesagt immer damit gerechnet, dass es auch wieder in die entgegengesetzte Richtung gehen könnte. Den verschwundenen Filmstar und den riskanten Ritt hielt ich durchaus für eine Art Rückbesinnung auf alte Themen und Stärken. Auf die Idee, mal nach den Autoren zu forschen, kam ich erst in der BJHW-Ära Da wurde es ja auch langsam wirklich offensichtlich. Und bei den Hörspielen gab es ab da so eine Art Versackungseffekt. Während des Hörens war es mir auf einmal nicht mehr möglich, ein klares Bild von der Story im Kopf zu haben und zu ahnen, wo es hingehen soll. Selbst nach dem Hören. Aus Gewohnheit hab ich die Dinger aber immer weiter gehört, bis mir irgendwann klar wurde, dass da plötzlich was ganz anderes "drin" war, als vorher. Und selbst da hab ich gedacht, das mich die ganze Serie vielleicht einfach nicht mehr interessiert. Beim Wiederhören der Klassiker Jahre später wurde mir allerdings klar, dass es keineswegs daran gelegen hat.
169) Boomtown © schrieb am 25.03.2018 um 03:32:27: Same here. Bin völlig ohne Hintergrundwissen ausgestiegen, als ich als junger Jugendlicher einen Crimebsuter las - Automafia. Habe ich nach vier Seite weg gelegt. Hatte keine Ahnung, dass das in den USA ein Spin Off war, aber natürlich gemerkt, dass es nicht mehr die eigentliche Serie war. Angefixt von dem noch sehr langsam aufkommende Hype Ende der 90er, hatte ich durchaus auch nochmal Spaß an der Serie. Das gebe ich gerne zu. Aber auch da war schon offensichtlich, dass es keine homogene Reihe mehr ist, da es ganz offensichtliche und massive Qualitätsschwankungen gab. Auf Labyrinth der Götter folgte Todesflug. Auch noch ohne auf die Autoren zu schielen, war da bereits alles klar. Im Prinzip ist es so geblieben, nur dass die Highlights über die Jahre immer seltener wurden und die Filler irgendwann alles überschwemmten.

Den Rechtsstreit und den damit verbundenen Ausstieg von Marx würde ich rückblickend als Cut sehen. Inhaltliche Qualität ging dadurch flöten und eine extreme Kommerzialisierung begann in der Vordergrund zu treten. Die MoC-Tour und das Interesse daran waren einerseits der Auslöser dafür, andererseits aber auch noch eine Art letztes unschuldiges, nerdiges Zusammentreffen für Insider. Man muss sich das vorstellen, man saß seinerzeit noch in muffigen Uni-Hörsälen, die Performance kam völlig ohne Showeffekte aus und anschließend gab 0,0 Merch, nicht mal T-Shirts mit Logo. Als dann klar wurde, was für ein Goldesel die Serie eigentlich ist, gab es dann kein Halten mehr. Hätten die Sprecher da gesagt das war's, wäre das eigentlich der perfekte Zeitpunkt gewesen. Für die Serie. Für sie selbst aus finanzieller Sicht vermutlich nicht.
168) hilltop.house © schrieb am 25.03.2018 um 00:07:48: Den Schnitt nach Folge 36 (Hörspiele) sehe ich heute übrigens auch noch, auch wenn ich die Folgen 37-46 mittlerweile natürlich ganz anders bewerte, mit dem Wissen was danach passierte. So sehe ich beispielsweise den Humor in den Spätklassikern auf dem Höhepunkt der Serie.
167) hilltop.house © schrieb am 24.03.2018 um 23:36:26: So ging es mir damals auch, allerdings schon ab Folge 37 und da war ich gerade mal 8 oder 9. Jedenfalls dachte ich da schon, irgendetwas läuft hier in eine falsche Richtung und meine letzte Folge war dann "Der schrullige Millionär", während ich die ersten Folgen weiterhin verschlungen habe. Grundsätzlich wird wohl jede Änderung (Musik, Sprecher, Atmoshäre) von etwas funktionierendem erstmal als schlecht empfunden.
166) PerryClifton © schrieb am 24.03.2018 um 14:50:24: Ich unterstützte mal Boomtowns Absicht, die Diskussion aus dem Thread "Im Bann des Drachens" auszulagern, der Übersichtlichkeit halber. Zumindest der Schuh dürfte sich auch darüber freuen ;-)
@91/Micro/anderer Thread: Folge 61-120 waren die besten? Also die Folgen, als Minninger Francis abgelöst hat? Mit anderen Worten, ohne Francis waren die Hörspiele am Höhepunkt, so ungefähr bis Feuermond erschienen ist? Ansonsten liegt der Schnitt mitten in der BJHW-Ära und ich sehe da keine anderen nachvolziehbaren Abgrenzungen. Also rein objektiv. Persönlicher Geschmack ist natürlich ein anderes Feld.
Ich sage das jetzt nicht, um dich zu ärgern, Micro, sondern weil es den Tatsachen entspricht: zu dieser Zeit hatte ich mit den Hörspielen komplett aufgehört, weil sie mir zu schlecht wurden. Und damals hab ich das alles rein geschmacklich beurteilt, ohne großes Hintergrundwissen. Und auch "die Klassiker" waren damals nicht das Kriterium. Ich hatte mich einfach gewundert, warum die Serie plötzlich so komisch wurde.
Später habe ich natürlich auch in dieser Phase die "guten Folgen" ausfindig gemacht, aber nur in Buchform.
Naja, jeder Jeck is anders :-)
165) Boomtown © schrieb am 08.03.2018 um 16:08:00: Ich führe die Diskussion aus dem "Im Bann des Drachen" Threads mal hier fort. Finde ja in dem Zusammenhang den hier auf der Startseite verlinkten Artikel über die Produktlinienerweiterung ganz aufschlussreich. Die Pläne von Kosmos und Sony belegen ja, dass man eigentlich nur am Marketing arbeitet und man sich inhaltlich mir dem Status Quo zufrieden gibt, weil der Markt in Deutschland stabil und gesättigt zu sein scheint. Bin sehr gespannt, ob man die Marke in anderen Ländern wieder etablieren kann, wo man sich hier doch sehr auf Kult-Status und Dauersammler und deren Nachwuchs verlässt.
164) Boomtown © schrieb am 25.01.2015 um 02:35:30: Wobei Volker Sassenberg im Windschatten der Fragezeichen auch recht gute Voraussetzungen hatte, um sein Pendent zu erschaffen. Und auch sonst könnte sein Workflow in allen Belangen sicher kaum konträrer zu dem DDF-üblichen sein. Direkt vergleichbar wäre das ja eigentlich nur, wenn Arthur gemeinsam mit Arden heutzutage mit großem Auswand zwei Folgen pro Jahr direkt als Hörspiel produzieren würden (und Arthur dazu noch professioneller Musikproduzent wäre)

Wo Sassenberg als Schöpfer die kreativen Fäden in allen Bereichen selbst in der Hand hat, werkelt bei DDF schon der 20. Autor. Alleine die Ambitionen und klare Visionen, die es braucht, um neue Serien wie eben PW oder Gabriel Burns auf diesem Markt zu etablieren, sucht man bei DDF vergeblich. Kosmos kam wie die Jungfrau zum Kinde zu der Serie und hat sie von Anfang recht stiefmütterlich nebenbei laufen lassen. Einen großen Strippenzieher im Hintergrund hielt man nicht für nötig.
Buchna hat unlängst bei einen kritischen FB-Kommentar zur aktuellen Folge angemerkt, dass man als Autor oft ratlos sei, weil sich die Fanlager selbst widersprächen und man es nicht allen recht machen könne. Schade ist nur, dass man das immer weiter versucht. Man will es allen recht machen, um keine potentiellen Käufer zu verprellen. Der große kommerzielle Erfolg steht der Serie leider immer mehr im Weg.
163) Choronzon © schrieb am 23.01.2015 um 09:49:21: @162 Korrektur, fünfter Satz: Das Gefühl transportiert ??? natürlich schon länger NICHT mehr.
162) Choronzon © schrieb am 23.01.2015 um 08:04:37: @161 Retro wird K nicht machen und E allein hat nicht mehr dieses strahlende Ensemble von einst, was Altfans begeistern könnte. Die meisten sind schon tot. Ich weiss gar nicht, ob man auf diesen aktuellen Markt wirklich schauen sollte. Warum gibt es PW denn überhaupt? Weil ??? schoon länger das vom mir oben beschriebene Gefühl transportiert. PW ist ganz aufs Medium konzipiert, Dialoge, Atmos, Sprecher sind immer auf der Höhe, es gibt da kaum Schwankungen, Nebenchakatere werden unverkrampft ein- und ausgeführt. Allein der Running Gag mit dem wechselnden Haustier im Leuchtturm verhöhnt spielend die stumpfe Perma-Krächzlangeweile im Wohnwagen. Von den teilweise funkelnden Plotideen bei PW ganz zu schweigen. Und Modemätzchen wie dauerndes Handygechatte, GPS oder Suchen im Internet gibt es nicht, wird diskret ausgeblendet, weil unnötig. Die USA bei PW wird bis zum Äußersten gedehnt und man nimmt es nicht böse, weil es überzeugt. ??? macht nicht einmal was aus sonniger Pazifikküste, den Hollywood Hills, der Filmindustrie überhaupt, Downtown LA, den reichen ethnischen Szenen, Mexico als Fluchtpunkt, hinauf nach Silicon Valley etc. Warum? Weil K und E die Serie längst in eine gemütliche Resterampe des Immergleichen degeneriert haben, in der man einfach IRGENDWAS bringt, mit Freifahrtschein Kinderbuch. Niemand ist ja da weg oder wohnt da, man braucht auch keine Bücher lesen oder Filme gucken, man kloppt das so zusammen. Es ist für alle einfach, die Autoren, die Lektoren, die nix überprüfen müssen. Und der Fan, der sowieso doof gehalten werden kann, nur um in seine Kinderwelt vorm Einschlafen abdriften zu können. Zum Hörzombie degeneriert, der ja kaum das Ende bei Bewusstsein erreicht, wie OR gerne süffisant betont. Das wird jetzt schon absichtlich kalkuliert bedient. Diesen Schlafwagen kann man gut im "Eisenmann" hören, echt gelungen, aber doch wohl nicht Sinn der Sache. Siehe bspw. den Endlossynthloop, der am Anfang einfach immer weiter nudelt. Dazu kommt einfach das Untalent der meisten Autoren, denen nichts Geschmeidiges mehr einfällt, von starken Szenen, guten Dialogen oder nur einem zwingenden Plotaufbau träumt man vergebens. Wenn sie mal einem "neuen" Charakter haben wie Mrs. Kretschmer, die nur eine Tüte schwache Bigotterie ist, glauben sie gleich, im Himmel ist Jahrmarkt! PW kann alles machen, auch sich vom realen Amerika entfernen, weil die Autoren trotzdem überzeugen mit Ideen und cleveren Anleihen. Die ??? haben alle echten Trends verschlafen und wenn, dann wird es zum Plattmeier.
161) Boomtown © schrieb am 22.01.2015 um 16:28:41: @158 Stimmt, mit der momentanen Verlagsstrategie würde sich das nicht vertragen, weil man der Serie ein klares Profil geben müsste, das nicht mehr die Bedürfnisse einer diffusen Zielgruppe auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunter brechen dürfte. Momentan wirft man ja jedem ein paar Bröckchen hin. Mit den Midis, Kurzgeschichten und Trendthemen kleine bekömmliche Häppchen für die Kleinen und hin und wieder mal ein bisschen Klassikerflair für die Altfans. Dazwischen wird mit reichlich MaSo-Einerlei aufgefüllt.
Solange die Hörspiele das ganze ziehen, wird sich eh nichts ändern, aber dann wird man sich überlegen müssen, wie man möglichst viele der hörenden Altfans zu den Büchern lotsen kann. Oder man setzt voll auf die heranwachsende Leserschaft. Aber ganz ehrlich, gibt es wirklich so wahnsinnig viele 11-jährige, die Geschichten über nahezu erwachsene Protagonisten lesen wollen, die zudem ihre eigenen Eltern toll finden?

Mal abgesehen davon, ob man nun das Ende von Hugenay in Feurmond in allen Einzelheiten mochte oder nicht, so könnte eine Modell für Verknüpfungen einzelner Bände doch gut aussehen. Feuermond funktioniert eigenständig, baut aber auf dem Meisterdieb auf, hat Rückbezüge zu Poltergeist und könnte mit einer Story über Julianne Wallace, Brandon Meyers und den verkannten Hernandez-Gemälden problemlos weitergeführt werden (mit Wilbur Graham als Querschießer). In sich abgeschlossen Fälle mit einem roten Faden.

@159 Inzwischen schreiben deutsche Autoren für einen deutschen Markt, der bewusst Kinder wie mitgealtertern Fans umfassen soll. Zudem sind die Protagonsien selbst keine Kinder mehr sondern junge Erwachsene und die medialen Gewohnheiten haben sich grundlegend geändert. Wie sollen in dem Kontext wirkliche ???-Bücher entstehen? Entweder drückt man den Resetknopf und knüpft eine Retroserie unmittelbar an die Klassiker an, was wir ja auch schon diskutiert haben, oder man versucht ernsthaft neue Wege zu gehen. (Oder man lässt die Serie bis zu ihrem Ende weiter in die Belanglosigkeit rutschen, so wie es seit Jahren erfolgreich praktiziert wird.)

Point Whitmark lebt ja u.a. auch von einem lebendigem Figuren-Ensemble, das es bei DDF seit den Klassiker so nicht mehr gibt. Das würde mit als folgenübergreifende Verknüpfung für den Anfang ja schon reichen. Aber je populärer die Hauptsprecher wurden, desto weniger Wert hat man auf die Nebenfiguren gelegt. Wenn es Auftritte gibt, werden sie spätestens in den Hörspielen regelmäßig geschnitten, um Sprecher zu sparen.
160) Hunchentoot © schrieb am 22.01.2015 um 11:18:01: @159 Muss ich mich wohl doch mal gründlicher mit PW beschäftigen.

Ich muss gestehen, ich werde es auch langsam müde, über die immer gleichen Probleme der aktuellen Serie zu diskutieren. (Obwohl es in letzter Zeit deutlich angenehmer geworden ist, da man es nur noch mit intelligenten, lesenswerten Beiträgen zu tun hat und nicht mehr mit kindischem Getrolle). Vielleicht leiten ja mal neue Bücher eine positive Kehrtwende ein (wie jetzt?). Ich schreibe gern positive Rezensionen; man kommt momentan nur so selten dazu.
159) Choronzon © schrieb am 22.01.2015 um 00:55:20: Man muss aber erstmal nach dem Grundcharakter fragen, der die Serie einstmals ausgemacht hat. Man denke zurück: Die Serie, egal, ob Buch oder Kassette, hatte einen unwiderstehlichen Nimbus im Regal oder im Aufsteller. Man konnte sie quasi blind zum Geburtstag verschenken oder selber konsumieren. Woran lag das? Ich denke, jede Folge war in sich ein Ereignis, eine abgeschlossene Welt, zwar mit bekannten Protagonisten und etwas internem Klüngel, aber das Hauptevent war immer das jeweilige interessante Setting, der ausgefeilte Plot, der unerhörte Aufhänger, ob übernatürlich oder nicht. Da war es völlig unerheblich und Nebensache, was die Charaktere emotional antreibt oder wie sie sich verstricken könnten in sozialen oder moralischen Dilemmata, ob sie sogar in dumpfen Stereotypen versinken (der traurige Dicke, der ängstliche Halbdebile oder der überhebliche Allesstecher mit Brille) sollten. Es war ein Ereignis, wenn es eine neue Folge im Laden gab. Heute wird man behelligt mit allem anderen, nur die Fälle liegen ausgelutscht da, schleppen sich von Moden und populären Anleihen zu fanfiktionalen Auslotungen von Garnix, was all die Jeffreys, Jelenas und falschen Skinnys produziert hat. Nur jenes Grundgefühl von einst ist weg. Wenn ich sowas noch habe, dann bei einer anderen und besseren Serie, die dabei locker diesen seltsamen dualen Markt bedient, also Altfans und Junggemüse: Point Whitmark. Spielend transportiert sie Ansprüche älterer Hörer und bietet doch kindliches Wundertheater. Dagegen wirkt der ???-Klumpen mittlerweile wie ein grauer Planet, der nach der erlösenden Spülung schreit. Die Motive sind klar, ob beim Produzent wie Konsument, Gier nach immer mehr, immer höher, Markenmaximierung, mehr Hallen füllen, Rekorde brechen, mit den Stars kuscheln, den Geldsack erleichtern bzw. erleichtert kriegen. Soll man die Kinder mitbringen oder sind es schon bald die Enkel? Ich habe vor ein paar Jahren auch noch über Handlungsbögen über einzelne Bände gestreckt nachgedacht oder eine sanfte Verschiebung in den Genremainstream für Adults erwogen. Aber das würde die Autoren aus ihrer Pflicht entlassen, WIRKLICHE ???-Bücher zu schreiben, was heute leider die absolute Ausnahme ist. Und der Backkatlog all der deutschsprachigen Ausflüchte der letzten zwanzig Jahre sollte selber endlich eine solche werden.
158) Hunchentoot © schrieb am 21.01.2015 um 15:55:33: Wäre das denn vom Verlag gewünscht und hat man dort auch die jugendliche Kundschaft abgeschrieben bzw. sind wir alten Pupse hier wirklich die Hauptabnehmer?
Das serielle Erzählen, wo eine Folge auf der anderen aufbaut und man alle kennen muss, um den Faden nicht zu verlieren, steht der Veröffentlichungsart doch im Weg, die der Verlag verfolgt. Man soll jedes Buch aus dem Zusammenhang heraus kaufen können, ohne etwas verpasst zu haben. Sonst wären die Strategien mit anlockenden, reißerischen Titeln, mit Fussball und mit Trendthemen, womit die verschiedenen Bücher und Serienableger sich gegenseitig das Wasser abgraben, sinnlos und kontraproduktiv. Die Fussballbuchkäufer würden dann gar nichts mehr kapieren, wenn sie nur die Sportfolgen zu sehen kriegten etc. Und im anderen Fall hätten wir heute Cover und Titel wie bei Jerry Cotton und nicht bunte Geister mit Grusel-Handys Zudem laufen die Kids wunderbar, besser anscheinend als die Hauptserie. Man kann daraus entweder folgern, dass das ganze Phänomen weiterhin eher für Kinder gedacht ist, oder aber, dass die Hauptserie meist nur noch von Erwachsenen gelesen wird. Wenn das aber der Fall wäre: was soll dann der ganze Kinderkram und die halbgare Thriller-Schiene? Warum dann nicht in die Vollen gehen mit richtigen, harten, erwachsenen Geschichten? Weil's vollkommen lächerlich wäre und die Zielgruppe eben doch weiterhin Kinder sind, man aber aus Ideenmangel einfach nichts anderes mehr kann, als Blockbuster-Plots zu kopieren. Und weil heute die wenigsten überhaupt noch ein Kinderbuch schreiben können. Geschweige denn einsehen wozu man das überhaupt sollte.
Soweit meine Vermutung.
157) Boomtown © schrieb am 21.01.2015 um 15:13:39: @156 Ist halt die Frage, inwieweit eine Serie, in der keine Kinder mehr auftauchen und die überwiegend von Erwachsenen konsumiert wird noch eine Kinderserie ist. Die Serienwelt aus den Klassikern gibt es so nicht mehr und die Zielgruppe in ihrer damaligen Form auch nicht. Was also tun? In den Büchern und Hörspielen wird die Serie seit Jahren nur noch mehr schlecht als recht irgendwie verwaltet und eher aus Gewohnheit noch konsumiert. Über den Daumen gepeilt ist vielleicht eine von zehn Folgen noch relevant aber für Furore sorgten zuletzt eigentlich nur noch die Live-Shows und der Promi-Status der Sprecher, was ja auch nicht im Sinne von echten Liebhabern der Serie sein kann. In meiner Wahrnehmung ist Marx Hugenay-Finale über quasi vier Bände neben den abgründigeren und komplexeren Folgen wie "Das versunkene Dorf" oder "Geisterzug" (Buch!) die letzten wirklich erinnerungswürdigen Momente. Die letztgenannten beinhalteten Ideen, die man ohne weiteres über einige Bände hinaus ausbauen hätte können bzw. vielleicht sogar müssen. Da wäre ich dann liebend gern weiter am Ball geblieben. Stattdessen wird das durch den nächsten MaSo-Fließband-Schrott abgewürgt. Schade eigentlich.
Ich glaube nicht, dass die heutigen Leser mit fortlaufenden Handlungen überfordert wären, auch nicht die jüngeren. Und natürlich dürfte das nicht in solche Auswüchse münden wie jetzt bei Erlhoff. Das wäre nun aber auch wirklich keine zwingende Konsequenz. Das Problem der letzten Jahre war, dass jeder mit den Figuren machen konnte was er will und es an Kohärenz gefehlt hat. Die könnte man durch stärke Verknüpfungen der Handlung herstellen.
156) Hunchentoot © schrieb am 21.01.2015 um 14:04:45: @153 Ja, nur die Serie WIRKLICH für die komplexen Zusammenhänge zu öffnen, die heute z.B. in TV-Serien stattfinden (oder auch schon immer in 'richtiger' Literatur), für folgenübergreifendes Erzählen und für lineare Charakterentwicklung, das alles würde die Serie komplett zerstören, denke ich. Es ist und bleibt eben eine Kinderserie, die ganz anderen Gesetzen und Vorstellungen unterliegt und sich in positiver Weise im Kreis dreht, innerhalb jeder Folge, so dass jedesmal ein konstanter Zyklus mit neuen Abenteuern in gewohnter Manier stattfindet.
Mit einer halbgaren (und imo unnötigen) Implementierung der Muster heutiger serieller Erzähltechnik und Charakterzuspitzung*, wie sie im Moment bei DDF stattfindet, kann man nur verlieren. 1. wird man es wohl auch zukünftig nicht schaffen, in die Hülle der Serie die besagten Erzähltechniken hineinzustopfen, ohne, dass diese an allen Nähten reißt, 2. sind dann die Fans selbiger Erzähltechniken von der Inkonsequenz enttäuscht und 3. stören sich die langjährigen Fans irgendwann daran, gar nichts mehr wiederzuerkennen.
Ist das noch Justus, der mit einer Knarre in der Hand auf Mord sinnt? Warum entscheidet man sich zuerst für einen Suicide-Road-Trip und mümmelt dann zum Schluss zufrieden an Kaffee und Kuchen herum? Warum kriegt ein seit Jahrzenten bekannter Charakter in einer Folge plötzlich eine Psychokrise und läuft in der nächsten Geschichte wieder herum, als wäre nichts gewesen? Und, wäre es wirklich besser, wenn Justus jetzt in jeder Folge konsequenterweise einen Zusammenbruch kriegt, weil seine Eltern tot sind, weil seine große Liebe ihn verarscht hat oder weil er sich selbst Vorwürfe macht, jemanden fast umgebracht zu haben?
Wenn man schon an Serien denkt, kämen bei DDF eben viel eher die ältere Modelle in Frage, bei denen das Grundsetting der Personen etc. immer gleich bleibt und es immer eine neue Aufgabe zu bewältigen gibt, denn aus dieser Zeit stammt die ganze Idee der drei Schrottplatzdetektive.
@154 Absolut. Ich weiß auch nicht, was eigentlich mit Marx' Frauen immer los ist. Erstens die beiden genannten, dann die alte keifende Kretchmer, dann die eiskalte Krokodiltante, die zwischendurch auch mal wenn's ihr grad in den Kram passt "Rape! Rape!" schreit... wäre da nicht Emily als positive Ausnahme, sähe das schon recht seltsam aus.

*die übrigens auch manchmal so gewollt und krampfhaft sind und nur noch auf "Excitement" schielen, dass bereits DAS auch schon wieder platt und klischeehaft werden kann; meiner persnlichen Meinung nach ist das oft genauso trivial und hat zusätzlich noch einen Beigeschmack von purer Freude am Elend anstatt von realistischer Ausdifferenzierung

Mal ne ganz andere Frage: DDF sind ja Bücher/Kinderliteratur. Inwieweit sollten sie sich eigentlich überhaupt an Fernsehserien und zeitgenössischen Kinofilmen orientieren?

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