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418) Boomtown © schrieb am 18.02.2021 um 16:31:19: Da musste ich dann doch auch mal wieder den SSP hören. Hat ja wirklich was von Realsatire. Unsäglich belangloses Dampfgeplauder und plötzlich dekompensiert ein super "woker" Gast, weil er durch das Adjektiv "dunkelhäutig" getriggert wird. Mit religiösem Eifer macht er sich daran aus Die drei ??? und die schwarze Katze ein Paradebeispiel für Rassismus zu konstruieren. Die drei Dampfplauderer sind daraufhin völlig überfordert, trauen sich aber selbst dann nicht zu widersprechen, als Oliver Rohrbeck persönlich Rassismus unterstellt wird, weil er noch nicht "erwacht" und "erleuchtet" ist. Kann man sich alles nicht ausdenken. Zum Glück kann man auf Spotify mit doppelter Geschwindigkeit hören.
417) Boomtown © schrieb am 17.01.2021 um 17:19:07: Sehe ich genauso. Hofberichterstattung ist für mich z.B. der offizielle DDF-Podcast, indem regelmäßig die aktuellen Veröffentlichungen angepriesen werden. Brauche ich auch nicht. "Hörpspielplatz" ist für mich bereits eine gute Zwischenlösung, weil es eben nicht direkt von Europa produziert wird und inhaltlich eben weit davon entfernt ist, eine Werbeplattform zu sein. Im Zentrum stehen jeweils die interviewten Personen und nicht etwa das Hörspiellabel Europa. Klar, an ein paar Stellen hätte man gerade Körting noch etwas stärker in die Mangel nehmen können, als es z.B. um Treue zu den Mitarbeitern ging. Ich würde schon ganz gerne mal aus ihrem Mund hören, wie das nun mit Bohn gelaufen ist und mit Niki Nowotny. Zu TKKG schreibe ich mal im anderen Thread was, sonst wird das hier OT.
416) PerryClifton © schrieb am 14.01.2021 um 14:52:21: Das ist eine Art Balance-Akt, denke ich. Auf der einen Seite Professionalität, aber auch die Gefahr der Hofberichterstattung. Auf der anderen Seite (Fanpodcasts) theoretisch die Möglichkeit, komplett frei zu reden, aber dafür auch Subjektivität, die ins Belanglose übergleiten kann. Und leider ist es dann auch wieder nicht so einfach, weil bei den Fanpodcasts Gäste hier und Unterstützer da eine Rolle spielen, die man nicht beleidigen oder deren Gunst man sich weiterhin sichern will oder Zwänge, die einem "von irgendwelchen Lehrern" (wie Körting so schön sagte) auferlegt werden und die Twitter weiter befeuert. Also Sachen der Marke: "Er hat Indianer gesagt, die Folge ist schlecht!"
Ganz genau übrigens, ich möchte gerne mal wissen, wieviele der beinharten TKKG-Verächter sich überhaupt mit der Serie auskennen bzw. mehr getan haben, als vielleicht mal wieder eine Folge herauszukramen. Alle plappern immer nur nach, dass die arme Gaby ja stets zu Hause bleiben muss. Ich bin kein Hardcore-TKKG-Fanatiker, aber in der Serie steckt soviel drin, was einfach beiseite gewischt wird und wovon sich heutige Serien mal ne Scheibe abschneiden könnten. Alles egal, passt nicht mehr ins Weltbild, weg damit.
Was ich bei der Art der Besprechung wie sie die Reminiszenten praktizieren gut finde, ist zum einen das erwähnte Hintergrundwissen (inklusive der Fähigkeit, damit auch was anfangen zu können), und zum anderen vor allem, dass sie es nicht benutzten, um das Rezensierte gnadenlos auseinanderzunehmen, sondern gerade die guten und künstlerisch gelungenen Sachen fachkundig herauszustellen. So haben am Ende alle was davon.
415) Boomtown © schrieb am 14.01.2021 um 14:00:00: @414 Hast du eigentlich schon eine Folge gehört? Was genau ist dein Problem mit dem Podcast? Um das aktuelle Portfolio von Europa geht es jedenfalls gleich null und selbst Körting lässt sich über starke Qualitätsschwankungen bei den DDF-Skripten aus. Wenn das Werbung sein soll, wird es gut vertuscht.

@413 Über die Bemerkung zu Francis bin ich auch gestolpert. Habe aber schon öfter an anderer Stelle dein Eindruck gewonnen, dass sich Körting einfach manchmal etwas fahrig ausdrückt. Vermutlich wollte sie einfach zum Ausdruck bringen, dass sie ihm ihre Vorstellungen erklärt hat. Wenn es so einfach wäre, einem das Adaptieren von Büchern beizubringen, hätte sie das ja auch bei Minninger machen können.
Yep, ein unabhängiger aber professioneller Hörspiele-Podcast wäre natürlich toll. Genau, die Reminiszenten kenne ich. Zeigt, dass ein medienwissenschaftlicher Backround für so etwas Sinn sehr viel macht. Was mich generell nervt, ist devotes Fan-Gehabe und Halbwissen. Das ist leider auch beim Hörpsielplatz manchmal nicht anders. Wenn ich Manou Lubowski interviewe und mich mit ihm über die TV-Serie "Marco" unterhalte, dann schaue ich mir doch vorher wenigstens mal eine Folge an. Und bei TKKG scheinen mir auch viele nur aus ihrer Erinnerung heraus zu argumentieren. Bei SSP ist es allerdings noch deutlich schlimmer. Da wird ja sogar stolz mit der eigenen Unzulänglichkeit kokettiert und frei heraus erzählt, dass man die Original-Abmischungen mit der Bohn-Musik nicht kennt und die Bücher auch nur sporadisch. Und das in einem reinen DDF-Podcast. Da hat man dann halt gleich zu Beginn eigentlich keine weiteren Fragen mehr.
414) Sven H. © schrieb am 14.01.2021 um 10:51:00: @412: Aber ja doch, "Hörspielplatz" ist eine Werbesendung für Europa.
413) PerryClifton © schrieb am 13.01.2021 um 22:43:25: Gutes Interview mit Körting, sehr viel hörbarer und interessanter als die üblichen. Es wird auch mal in etwas "unbequemere" Richtungen gefragt, auch wenn alles letztlich im Rahmen bleibt. Körting kommt hier auch ziemlich gut rüber, bis auf ein, zwei Stellen. Nach Francis gefragt, hat man es ihm natürlich alles beigebracht, naja. Eigenwerbung für die erbrachten Leistungen ist ja okay, aber das Licht anderer sollte man dabei nicht unter den Scheffel stellen. Soviel die Märchenkönigin auch mit dem Zusammenführen und dem Konzipieren der Hörspiele zu tun hatte, so ist sie letztlich doch nur einer von mehreren wichtigen Faktoren, die die Qualität der Hörspiele ausgemacht haben. Skripte, Ideen, Buchvorlagen, Musik, Sprecher und natürlich auch Geräusche, Regie, Organisation, klar.
Der Podcast ist eine erfrischende Abwechslung zu den reinen Fan-Podcasts, die ja inzwischen inhaltlich immer austauschbarer werden. Andererseits haben diese natürlich den Vorteil, etwas echter und mehr frei Schnauze zu sein (jedenfalls theoretisch). Meine Idealvorstellung von einem guten Hörspiele-Podcast ist immer noch nicht ganz getroffen, sie liegt wohl irgendwo dazwischen. (@Boomtown Vielleicht sowas wie Die Reminiszenten, kennst du eventuell auch).
412) Boomtown © schrieb am 13.01.2021 um 19:13:05: @411 Genau das Beispiel Indianer hat Körting auch gebracht

@410 Und wo ist da der Widerspruch? Genau deshalb ist es ja professionell produziert und man bekommt die besten Gäste für fokussierte Gespräche anstatt stundenlangem Gelaber, Rumgemeine und Geläster von vermeintlichen Fans. Produzent ist Rocket Beans TV und es ist keine Werbesendung für Europa. Dass es nicht komplett unabhängig und neutral ist, mag sein, hab ich aber auch gar nicht behauptet.
411) PerryClifton © schrieb am 13.01.2021 um 15:53:35: Schön, was Neues zum Reinhören. Und was die Political Correctness angeht: Ich hab letztens wieder Volk der Winde gehört und dabei musste ich unwillkürlich daran denken, dass die PC-Verfechter hier wahrscheinlich im Fünfminutentakt Schnappatmung kriegen würden Es reicht dazu ja schon das Wort "Indianer". Und Twitter muss ja auch mit irgendwas seinen Traffic halten *g*
410) Sven H. © schrieb am 13.01.2021 um 15:35:14: Ja ja, ganz "professionell", dieser Podcast. Schon bemerkt, dass "Hörspielplatz" im Auftrag von Sony produziert wird?
409) Boomtown © schrieb am 13.01.2021 um 15:28:33: Mit "Hörspielplatz" gibt es inzwischen endlich auch mal einen professionellen Podcast zum Thema "Hörspiel" In jeder Folge wird mit einem Gast gefachsimpelt und die Gäste können sich sehen lassen. Bisher waren schon einige der Hautakteure von DDF und TKKG dabei. Das Gespräch mit Jens Wawrczeck ist wie so oft sehr vielschichtig. Immer wieder toll, seine Begeisterung für Filme zu hören, die ich komplett teile. Aber ach Körting lässt sich Dinge entlocken, die ich bisher noch nicht gehört habe. Unter anderem regiert auch sie genervt auf zunehmende Political Correctness-Forderungen, die von sehr wenigen Personen kämen, aber vom Label dann wohl mit vorauseilenden Gehorsam eingefordert werden. Vermutlich hat man da Angst vor den Sittenwächtern auf Twitter. Lohnenswerter Podcast.
408) PerryClifton © schrieb am 09.12.2020 um 18:57:31: So, als Erklärung deiner Sichtweise, akzeptiere ich das natürlich. Da ich aber anderer Meinung bin, werde ich jetzt inhaltlich widersprechen. Damit soll allerdings nicht geschmälert werden, dass du IMO den richtigen Weg gewählt hast bzgl. des Begründens solcher Sichtweisen.
Das Problem ist meiner Meinung nach, dass "mehr Tiefe" ebenfalls eine Art Worthülse ist. Auch dass etwas "bestens funktioniert" ist in dieser Weise durch nichts messbar. Ich würde dagegenhalten, dass "mal etwas Anderes" genausowenig automatisch gut ist, wie "mehr Tiefe". Das bedeutet, im Seelenleben einer Figur herumzuwühlen, erzeugt nicht zwangsläufig eine gute Geschichte. Ich werde noch weitere Stichpunkte aus deinem Text nehmen und sie danach zusammenführend im Kontext meiner Sichtweise erläutern. Das "tragische Ende" ist ebenfalls so ein Punkt, der im Labyrinth eben nicht bestens funktioniert, sondern das einzige große Manko an dieser guten Folge ist. Auch ist die Übertreibung deiner Gegenposition eine argumentativ unzulässige Wirklichkeitsverzerrung. Wenn die Figuren nicht auf der Psychocouch sitzen, sind sie deshalb nicht automatisch "stereotyp, austauschbar, ohne Leben, ohne Vielfalt oder reduziert". Und wenn sie "mehr Tiefe" durch Psychologisierung erhalten haben, sind sie deshalb keineswegs NICHT stereotyp und reduziert. Ganz im Gegenteil, die gewählten Dilemmata sind meist extrem klischeehaft und reduzieren die Figuren oft auf genau einen seelischen Knacks, der ihre ganze Persönlichkeit dann angeblich bestimmen soll. Und letztlich: Natürlich dürfen die drei mal ausgetrickst werden. Und Figuren dürfen auch mehr Tiefe haben. Doch jetzt kommt das Aber und damit leite ich direkt in die zusammenfassende Erklärung über.
Zunächst mal: Wir reden hier von Geschichten für Kinder. Wenn das Statement in Podcasts aufgegriffen wird, schwingt da immer so ein ironischer Unterton mit. Daher nochmal: Das heißt nicht, dass die Geschichten doof, albern, harmlos, weichgespült, oberflächlich, unlogisch, niedlich, idealistisch, moralinsauer oder realitätsfern sein sollen. Es heißt aber auch nicht, dass man sie mit Gewalt, seelischer Grausaumkeit, Ausweglosigkeit, tragischem Scheitern, Charakter-Demontage, Sex und Psychospielchen sättigen sollte. Was es erstmal vor allen Dingen heißt, ist, dass die Geschichten Kindern gefallen sollen und auf ihre Vorstellungen zugeschnitten sind. Kinder sind nicht doof. Aber sie sind auch Kinder. Und wenn Erwachsene Kindergeschichten mögen, sollten sie sich auch auf deren Spielregeln (wieder) einlassen können und nicht versuchen, ihre Welt dort hineinzuzwängen.
Die Bedürfnisse von Kindern sehen folgendermaßen aus: Sie wollen eine sympathische Hauptfigur, mit der sie sich identifizieren können. Diese Figur wird vor Schwierigkeiten gestellt (aber sie wird nicht durch psychologische Demontage als Figur in Frage gestellt!). Die Figur muss diese Schwierigkeiten überwinden. In Erwachsenenliteratur muss der Charakter sich dazu ändern, in Kinderliteratur nicht unbedingt. Und bei den Drei ??? muss er es nicht. Bei TKKG ebenfalls nicht, bei den Fünf Freunden auch nicht. Bei Dauerserien generell nicht, denn es ist schon vom Ansatz her kontraproduktiv. Besonders, wenn es sich um psychologische Dilemmata mit gravierenden Konsequenzen handeln soll (die ebenfalls ihrerseits hier schon wieder Fehl am Platz sind). Dass die Schwierigkeiten am Ende erfolgreich überwunden werden (z.B. der Fall gelöst wird) und kein Problem mehr übrigbleibt, mit dem die Kinder dann allein gelassen werden, ist ein ganz erheblicher und zentraler Bestandteil von Literatur für Kinder, ganz im Gegensatz zur Erwachsenenliteratur, wo das sogar gewünscht ist. Aber hier geht es darum, dem Kind ein Erfolgserlebnis durch die Identifikationsfigur zu verschaffen. Ob das richtig ist oder nicht, kann man pädagogisch gerne diskutieren, aber es ist genau das, was Kinder WOLLEN. Figuren mit mehr Tiefe, seelischen Problemen, realen Sinnkrisen und Schaffensschwierigkeiten, das ist etwas, was Erwachsene wollen. Kinder wollen Helden. Der zynische, desillusionierte Blick auf diese kommt erst im Erwachsenenalter. Eine Figur wie Justus wird also für seine Fähigkeiten bewundert, man hofft, dass er den Fall löst und lacht ganz unbedarft darüber, wenn er mal im Fahrstuhlschacht steckenbleibt. Man sieht darin aber keinen zersetzenden Angriff auf seine Persönlichkeit. Als Erwachsener wiederum stellt man sich (auch in Podcasts) plötzlich Fragen wie "Warum muss Justus immer alles besser wissen?" "Wie kann man ihn an seine Grenzen führen, damit er mal richtig auf die Schnauze fällt?", "Warum haben die immer Ferien?", "Warum müssen die nie ihre Eltern fragen?" Antwort: Weil IHR, liebe Podcaster, erwachsen seid. Also, ein tragisches Ende, bei dem die Protagonisten wie der Ochs vorm Berg stehen, dauerhaft in ihren Grundfesten erschütterte Hauptfiguren, das Scheitern beim Bewältigen der Schwierigkeiten, bedeuten vor allen Dingen eines: Der Autor oder die Autorin kann keine Kindergeschichten schreiben. Wenn jetzt mühsam Beispiele hervorgekramt werden, wo das in Kinderbüchern doch der Fall ist, wette ich auf zwei Merkmale, die dann erfüllt sind: 1. Es ist ein Einzelbuch und kein Titel aus einer Reihe 2. Die Schierigkeiten werden WÄHREND DER GESCHICHTE verarbeitet und der Protagonist hat zum Schluss zumindest einen sinnvollen Weg gefunden, damit umzugehen.
Kommen wir zurück zu DDF. Ich finde, dass die drei ursprünglich schon Privatleben offenbarten und zwar genausoviel, wie es nötig war. Rasenmähen, Prügelei in der Schule, Mathilda und Schrottplatz, Bobs Papa, Peters Opa und allerlei Randbemerkungen hier und da. In den Gesprächen der drei gab es dann genug Informationen, um sie charakterlich einschätzen zu können. Als ein Beispiel sei nur die Geschichte mit den kleinen Strolchen erwähnt. Das ist alles keineswegs flach und reicht völlig, denn das eigentliche Faszinosum war immer der Fall, das Geheimnis und die bewundernswerte Auflösung durch die Fähigkeiten der drei Helden. Schwierigkeiten waren immer da, sie waren sogar vergleichbar mit neuen Fällen, Waffengewalt gab es z.B. auch in den Klassikern oft. Was sich geändert hat, ist die Behandlung dieser Schwierigkeiten. Alles wird in einer Art präsentiert, die den Kindergeschichten ihre Kindlichkeit nehmen soll und sie dadurch letztlich konzeptuell zerstört. Und wo die Autoren das nicht schaffen, schlagen die Podcasts leider oft in die selbe Kerbe.
407) Micro © schrieb am 08.12.2020 um 22:21:58: @401 Dass es "mal was Anderes" ist, ist mir mittlerweile auch viel zu plump. Zumindest wenn solche Aspekte eine ganze Folge tragen (sollen), wie beim Bann des Drachen. Gegen ein tragisches Ende hätte ich dagegen nicht zwingend was, wenn es zur Geschichte denn passt und die logische Konsequenz des Geschehenen darstellt. Labyrinth der Götter ist ja so ein zarter Versuch in diese Richtung, der gut funktioniert hat. Ich kann auch nicht pauschalisieren, dass alles, was anders ist, geil ist - das geht nicht mal innerhalb einer Kategorie. Sprich, weil ich eine Psychonummer gelungen finde, heißt das nicht, dass das immer funktioniert. Es kommt immer auf mehrere, verschiedene Faktoren an, die zusammenpassen müssen. Paradebeispiel natürlich die beste Minninger-Folge "Stimmen aus dem Nichts". Ich kann mir vorstellen, dass die betreffende Szene im Buch sehr viel weniger funktioniert und eher störend wirkt, wenn sie in dem Ausmaß vorkommt, wie es im Hörspiel der Fall ist. In Selbigem funktioniert die Sitzung wunderbar. Warum? Das grandiose Zusammenspiel von Fröhlich und Winter ist ein großer Punkt. Dann die Musik, die Atmosphäre (Gewitter, Regen, "Engelschor"), die Tiefe des Dialogs, das Timing. Minninger geht in dieser Szene so tief in die Figuren rein wie niemand vor ihm und das ist hier einfach erfrischend, weil es nicht zu aufgezwungen wirkt, es passt in gewisser Weise zum Charakter Bob Andrews und zeigt, dass die drei ??? mehr sein können, als stereotype Figuren ohne Privatleben, die einfach nur stumpf von einem Fall zum nächsten springen. Eigentlich hätte Ditterts Bann des Drachen, wäre die Story nicht so kreuzbesch****n, für die Fans der ersten 30 Folgen ein echter Kracher sein müssen durch seine austauschbare, auf einen Bierdeckel passende Figurenzeichnung der drei ???, bloß dass anders als in den Klassikern auch Justus in diesem Werk total überflüssig ist. Nicht, dass wir uns missverstehen, ich bin absolut nicht scharf darauf, den drei ??? alle paar Folgen dabei zuzuhören, wie sie wegen diesem und jenem Problem zur Psychologin rennen und zehn Minuten Spielzeit über ihre Gefühle quasseln dürfen. Mir geht es um die generelle Tiefe der Figuren. Dass sie auch mal das Ein oder Andere haben, was sie privat beschäftigt, ohne dass das zu sehr in den Vordergrund rückt. Einfach ein bisschen mehr Leben in den Charakteren, ein bisschen mehr Vielfältigkeit ohne die ständige Reduzierung auf "den Altklugen, den Nervösen und den Stillen", um Marx mal zu zitieren.
Was die Gewalt in den Folgen angeht: Würde ich drauf verzichten. Nicht, weil ich das grundsätzlich nicht hören möchte, sondern weil ich Schlägereien bei den drei ??? nie ernst nehmen konnte. In den Crimebusters war's einfach nur peinlich, danach wurde es ja zurückgefahren und dieses Spiel mit ganz bösen Männern, die aber nur begrenzt böse sein dürfen (Hugenay zähle ich eindeutig nicht dazu!) wie Gabriel White oder das prominenteste Beispiel Grey, wirken ab einem gewissen Zeitpunkt immer unglaubwürdiger. Ein anderer Faktor, den man bei den drei ??? bisher nie so richtig (stark) angewandt hat, wäre psychische Gewalt. Gegner, die die drei ??? nicht mit Schusswaffen und Faustschlägen bedrohen, sondern - nun ja - "Spiele" spielen wollen, die ein wenig über "Polizei verhaftet Onkel Titus" hinausgehen. Auch das brauche ich nicht bei den drei ???, man würde es eh vor die Wand fahren. Wann gibt's eigentlich Die drei ??? Adult? :-D
Zu der Demontierung von Justus - welche Folgen schwirren dir da so im Kopf rum? Schwarze Madonna empfinde ich persönlich nicht als Störfaktor, vielmehr war's eigentlich mal notwendig dass Justus mal gewisse Grenzen aufgezeigt bekommt. Das einzige Negativbeispiel, was mir spontan einfällt, wäre Pfad der Angst, wo die Intelligenz der Jungs schlichtweg missachtet wird, als sie das Hörende Auge klauen. Ich verstehe aber den Grundgedanken. In der Schwesternserie ist man die Schiene mit den Blamagen (Hauptverdächtiger stellt sich nach einer gewissen Zeit, nach der man ihn einfach wüst, teilweise sogar vor der Polizei, ohne Beweise beschuldigt, als total unschuldig heraus) leider des Öfteren mal gefahren (inzwischen geht es), die drei ??? sind ja in der Regel schlauer. Und trotzdem können und dürfen auch sie mal ausgetrickst werden, WENN es klug gemacht ist und nicht ihr IQ dafür runtergeschraubt werden muss, so ungefähr wie bspw. im Geister-Canyon. Irren ist menschlich ;-)
406) PerryClifton © schrieb am 08.12.2020 um 15:26:35: Aber mal ein generelles Lob an alle bisher genannten Podcasts: Irgendwie schaffen sie es alle, mit einer guten Intromusik aufzuwarten, womit ich eigentlich so nicht gerechnet hätte Es scheinen wohl überall Connections zu Musikschaffenden vorhanden zu sein.
405) PerryClifton © schrieb am 08.12.2020 um 15:20:32: @Benjamin Bei euch fällt das auch weniger auf als z.B. beim SSP, was die Logik-Geschichte betrifft. Ja, das Persönliche ist durchaus in euren Besprechungen vertreten. Wenn wir aber mal ganz unverblümt drüber reden wollen: Der Aspekt des Negativen ist bei euch schon eher der Störfaktor. Abseits der Besprechungen ist bei euch alles okay. Aber mir kommen viele Sachen unterm Strich zu schlecht weg. Nichtmal unbedingt in der Punktebewertung, sondern eher in der Betrachtungsweise. Ihr selbst wisst gut zu unterhalten, aber der Funke für die Serie springt nicht über. Auch deswegen mag ich euren anderen Podcast mehr.
404) Benjamin Kasper © schrieb am 08.12.2020 um 14:48:00: Hallo, hier ist Benjamin aus "Die Zentrale". Ich kann natürlich nachvollziehen dass die Strukturen der Podcasts als störend empfunden werden, da sie sehr ähnlich sind. Für jemanden der etwas komplett anderes haben möchte, gibt es leider keine Vielfalt. Trotzdem finde ich, dass alle ganz klar ihre eigene Note haben. Auch bei Thomas und mir (Alter Fan - Neuer Hörer) begründen wir doch sehr genau, warum er als alter Hörer die Folgen anders bewertet als ich. Subjektiver geht es eigentlich kaum. Ich finde schade, dass der Aspekt komplett ausgeblendet wird, wie wir versuchen unser persönliches empfinden einzubauen. Ich kann die Kritik verstehen, dass die Podcasts alle sehr ähnlich sind...dass aber zu wenig persönliche Begründung eingebaut wird definitiv nicht. Die Bewertung am Ende (Und eine Bewertung einer Folge kann sowieso nur Subjektiv sein), besteht immer aus dem gesamten der Folge (Sprecher, Atmosphäre, Handlung, Musik) und nicht nur aus wenigen einzelnen Szenen. Liebe Grüße Benjamin

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