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2113) PerryClifton © schrieb am 09.05.2022 um 17:42:53: @Boomtown Ich hatte befürchtet, dass du das fragen würdest ;-) Leider habe ich mir die Stelle nicht gemerkt; es war irgendwo im zweiten Drittel bzw. um die Mitte herum. Bei der Begründung würde ich mir allerdings nicht allzuviel erhoffen ;-) Es war mehr so'n Genuschel der Marke *rahh* *shitstorm gegeben* *grummel* *RBC facepalm* und das Haupt"argument" war wohl, dass besagter Seitenbetreiber, bei dem die Anregung geäußert wurde, schon länger nicht mehr ins Forum geguckt hat. Ich rühre in dem Kessel auch nur, um auf gewisse Unterschiede aufmerksam zu machen, was das reden mit wem/über wen in welcher jeweiligen Situation angeht. Von manchen Leuten hört man ja je nach Kontext immer was Anderes... und sowas finde ich ja generell so RICHTIG schön *g*

Oh, Bobcast, mal sehen, ob ich das heute noch schaffe :-)
2112) Boomtown © schrieb am 09.05.2022 um 16:27:40: Der neue Bobcast wieder großartig. Dieses Mal mit Jens, der an einem persönlichen Hitchcock-Buch arbeitet und Anekdoten über Franz Josef Steffens, vor dem alle Angst haben, was mich nicht wundert. Wer hatte als Kind keine Angst alleine vor der Stimme...😄
2111) Boomtown © schrieb am 09.05.2022 um 16:09:29: Die Stelle, wo zur Sperrung hier aufgerufen wird, würde ich ja gerne mal hören. Bei welcher Minute ist das? Bin auf die Begründung gespannt. ;)
2110) PerryClifton © schrieb am 07.05.2022 um 18:15:59: Gehört: Die Zw3i - Die falschen Detektive. Der Gag mit den vertauschten Rollen am Anfang war cool, ich fand's lustig :-) Ansonsten wie gewohnt unterhaltsam und der Spaßfaktor war wieder da, so wie man es kennt. Zur Folge: Ich finde die Geschichte ja weiterhin einfach extrem flach und die Idee mit den Doppelgänger-Detektiven ist imo die reinste Fan Fiction. Dazu kommt noch, dass ich Doppelgänger-Geschichten generell nie mochte, auch bei anderen Serien oder Filmen nicht. Die Folge selbst wurde aber gut von allen Seiten beleuchtet. Und hörte ich da was vonwegen Point Whitmark Podcast? *g*

Gesehen: Die Zentrale - Video zum Stream über die Buchcover. Wie schreibe ich das jetzt... Die netten Sachen nett, die bösen böse? ;-) Oder lieber alles neutral? Sagen wir mal so, ich schrieb ja vor kurzem, dass ich immer stichprobenartig mal reinhöre und dass dann jedesmal gegen das RBC-Forum gebasht wird... Ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht *g*
Schön, dass der Cover-Wechsel mal so ausführlich thematisiert wird. Hätte vielleicht ein bisschen eher kommen können ;-) Ich fand die Besprechung gut, weil ausgewogen. Besonders, als es zum Bereich mit der Überarbeitung bzw. Zensur der alten Bücher kam war ich froh, dass Benjamin dort ähnliche Ansichten vertreten hat wie ich. Thomas tendiert ja bei allen derartigen Themen mittlerweile in die gleiche Richtung (neutral gemeint), mit der ich perönlich nicht übereinstimme. Durch die Diskussion war es aber auch für mich gut hörbar.
Dann wurde unsere kürzliche Eskapade hier bzgl. Die Zw3i und deren Besprechung vom Aztekenschwert angesprochen. Ich beschreibe das jetzt mal ganz sachlich und lasse eine Bewertung weg. Die beiden Podcaster haben sich mit einem direkten Kommentar zurückgehalten. Das mag einerseits klug sein, andererseits denkt man sich immer seinen Teil, der eventuell "schlimmer" ist, als wenn etwas tatsächlich ausgesprochen würde. Besonders wenn Folgendes dazukommt: Es wurde einiges implizit deutlich. Ich hätte ja gerne gewusst, was Benjamin damit meinte, dass der "Shitstorm" gerechtfertigt war (kann man so oder so interpretieren). Allerdings bezeichnete Thomas(?) die Sache als solchen; meines Erachtens nach war das Ganze aber eine ergiebige und interessante Diskussion mit zwei oder drei harten Kommentaren dazwischen. Ein Shitstorm war eher sowas, wie ich es mal vor 10 Jahren hier von einigen Trollen abbekommen habe *g* Allerdings hat Boomtown keine Gefangenen gemacht und Wilbur hat souverän darauf reagiert; fand ich jetzt alles nicht besonders extrem. Egal, die Konnotation schien erneut zu sein, dass das gesamte Forum hier ja so schrecklich und dumm ist, so dass Thomas einem Seitenbetreiber vorschlug, man solle hier einige User mal zeitweise sperren. Okay, ich kriege es nicht neutral hin: Das nenne ich im besten Falle mal ziemlich dünnhäutig. Ich hätte auch gerne mehr über den Inhalt der Sache gehört anstelle von "kopfschüttelnden" Andeutungen. Hätte vielleicht auch einfach etwas besser ausgesehen, dann könnte man über andere Standpunkte nachdenken und so... Wie gesagt, ich hätte da eine inhaltliche Einlassung durchaus begrüßt, wenn man es schon anspricht. Was man stattdessen erneut bekommt, ist dieser Grundgedanke, dass man Meinungen, die einem nicht passen, am besten verbietet und ausschließt, weshalb ich das hier jetzt wieder schreibe. Diesmal war ich zwar nicht direkt das Ziel (so wie Mihai und ich beim letzten mal), aber dieser Trend scheint auch unter DDF-Fans verstärkt um sich zu greifen... :-/
2109) Boomtown © schrieb am 27.04.2022 um 07:43:39: Dass man das Thema gegenüber 14 jährigen tabuisieren sollte, würde sicher auch nicht Linus Volkmann fordern. 😉 Mir geht's btw the way nicht um Podcast oder Podcaster sondern nur um diese konkrete Aussage, die ja immerhin den Weg hier her gefunden hat. Wer sich öffentlich zur der Serie äußert, um ein paar Krümel des Hypes abzugreifen, darf sich über kritische Reaktionen ja auch nicht wundern.
2108) PerryClifton © schrieb am 26.04.2022 um 18:58:15: Für mich steckt da ja durchaus eine interessante Diskussion drin, wie man denn eine Geschichte dieser Art bzw. das Thema Ausländerfeindlichkeit heute überhaupt in Kinderbüchern umsetzen dürfte.
Davon abgesehen glaube ich nicht, dass die hier gerade auf's Korn genommenen Podcaster so viel "Feuer" verdienen, nur wegen einer oder zwei Nebenbemerkungen. Das generelle Problem sehe ich durchaus genauso wie Boomtown, aber da gibt es massenhaft lohnendere Ziele mit wesentlich mehr (selbstverschuldeter) Angriffsfläche. Ich glaube nicht, dass hier wirklich gezielt die woke Maschinerie angesprochen werden sollte. Bei einem anderen Podcast, dessen Podcaster/Autor auch Artikel schreibt, hätte ich da z.B. schon wesentlich größere Bedenken...
2107) Boomtown © schrieb am 26.04.2022 um 17:30:23: @2106 Last try, ok, wird auch ehrlich gesagt nicht besser. Jetzt attestiert du Arden also zumindest schlechten Einfluss auf seine Leserschaft, vergleichst Aztekenschwert mit deutschen Hip Hop und wirfst sonst noch alles in einen Topf, was dir beim Brainstorming zu Rassismus gerade so einfällt. Kontextualisierung? Fehlanzeige. Die entscheidende Frage ist: Wer sagt hier was, in welchem Zusammenhang sagt er es und wie wird die Szene dann aufgelöst. Im Gegensatz zu dir dürfte der allergrößte Teil der Kinder zwischen 12 und 14 in der Lage sein, dieses klare Gut-Böse-Schema in dieser Folge easy zu durchschauen und richtig einzuordnen. Hat in den letzten 40 Jahren ja auch geklappt. Und gerade Kinder aus bildungsfernen Schichten könnten dadurch profitieren. Da das Framing hier eher politisch links ist, verstehe ich gleich doppelt nicht, wieso hier eine woke Bubble auf den Plan gerufen werden sollte, sich zu beschweren.
2106) Wilbur Graham © schrieb am 26.04.2022 um 14:13:50: Wenn wir über die drei Fragezeichen sprechen, dachte ich eigentlich, dass ich nicht mehr explizit anmerken muss, dass wir uns in einem Kinder/Jugendhörspiel befinden. Lass ich mir ankreiden, dass ich mich da vielleicht expliziter hätte ausdrücken können/sollen/müssen. Ich versuch ein letztes Mal meine Sicht zu schildern, weil ich einfach vermute hier liegt ein Sender/Empfänger Problem vor oder wir reden einfach aneinander vorbei. Kann ja durchaus sein, was ja auch nicht schlimm ist. Ich hab gerade extra noch mal reingehört, nachdem ich gestern Abend lediglich ins Skript geschaut habe. Es geht doch in dem Gespräch nicht darum, dass der Autor böse Briefe bekommt oder man es ihm krumm nimmt, weil er wohlmöglich rechtes Denken in einem Hörspiel nutzt (macht er laut unserer Sicht ja nicht, zumal ich ihn im "Aztekenschwert" wie gesagt eher als Schulhofrabauken sehe), sondern um die Aussage "Verzieh dich zurück nach Mexiko", die damals zumindest im Ruhrgebiet (wird auch thematisiert) und auch für Perry nachvollziehbar eben nicht in dem ausländerfeindlichen Ausmaß betrachtet wurde, wie es heute der Fall wäre. Darauf zielt die Aussage, "der Zeitgeist war früher ein anderer" und "früher war es (Anm.: so eine Beleidigung) relativ normal" ab. Heute würden, aus den von Perry genannten Gründen, Leute auf die Barrikaden gehen, meiner Meinung auch zurecht, wenn in Hörspielen, die in diesem Fall an Kinder bis 14 Jahren gerichtet sind, das Thema Rassismus/Ausländerfeindlichkeit mit solchen Beleidigungen bzw. stellenweise überhaupt thematisiert wird, weil die Gesellschaft bei diesem vielschichtigem Thema bzw. in diesem Fall bei solchen Aussagen wie "geh dahin wo du hergekommen bist" wesentlich sensibler geworden ist. Genau deshalb gibt es ja die von dir angesprochenen Artikel über alte Kinderhörspiele. Leider vergessen die Leute dabei den zeitlichen Kontext in der das Werk entstanden ist. Wie gesagt, das meinte ich mit "der Zeitgeist war früher ein anderer". Es heißt nicht, früher waren alle Rassisten, zumal ich mir als 81er Jahrgang ja dann selbst ins Knie schießen würde, sondern dass solche Ausdrücke früher nicht in dem Ausmaß gesehen wurden, wie heute. Ein Shitstorm würde bei einer heutigen Produktion meiner Meinung nach nicht aufkommen, weil man dem Autor rechte Neigungen unterstellt, man Autor und lyrisches Ich vermischt oder dergleichen, sondern schlicht durch die Ansicht der heutigen Zeit, dass solche Themen/Beleidigungen für Kinder noch nichts sind, weil sie es je nach Alter, Entwicklung und Interessen mitunter nicht verstehen/verstehen können oder die Beleidigung wissentlich oder unwissentlich in ihren Sprachgebrauch aufnehmen könnten (ähnliche Diskussionen gibt es ja in weitreichenderer Form auch permanent in der deutschen Musik Szene). Es gibt 14 jährige mit denen kannst du dich über das politische Weltgeschehen unterhalten, andere können dir nicht sagen wer aktuell Bundeskanzler ist, aber rattern dir die Spielerwerte von FIFA runter (nein, nicht alle FIFA Spieler sind politisch desinteressiert). An wen adressieren dann die Eltern ihre Nachrichten, was solch ein Thema/eine Beleidigung in einem Hörspiel dieser Zielgruppe zu suchen hat? Da sitzt hoffentlich keine Mutter und schreibt "Sehr geehrter Skinny Norris, ich finde Ihre Äußerungen scheiße, du Nazi", wobei ich das durch so manches RTL Format schon durchaus im Rahmen des Möglichen sehe, sondern das geht an Verlag und/oder Autor mit dem Hinweis, dass dieses Thema bzw. die Ausdrucksweise nicht kindertauglich ist. Ähnliches Beispiel an anderer Stelle: Das N-Wort wurde vor gut einem Jahr aus der deutschen Synchronisation von "Kevin-Allein in New York" geschnitten. Hat 1992 soweit ich weiß, niemanden interessiert (man mag mich gerne verbessern, ich war damals 11), benutzt du das Wort heute in einem 2022 produziertem Familienfilm, gibt es dafür auf die Fresse, auch zurecht. Nicht, weil der Produzent ein Rassist ist, sondern weil es in dieser Form nichts in einem Familienfilm zu suchen hat. Alles was man früher durfte/gemacht hat, muss heute nicht zwingend richtig sein, man darf aus heutiger Sicht aber auch nicht vergessen in welchem zeitlichen Kontext das Werk entstanden ist. Davon ab, auch bei aktuellen Filmen für Erwachsene muss ich es persönlich nicht haben, wenn dauernd jemand in einem "normalen" Film über die Leinwand rennt und jeden aus Spaß als N**** oder dergleichen betitelt. Als Stilmittel um den zeitlichen Kontext darzustellen und/oder Personen zu zeichnen, kein Ding, siehe Django Unchained, aber bei einem aktuell handelsüblichen Avengers Film wäre es für mich persönlich deplatziert. Da bin ich dann einfach nicht die Zielgruppe für, würde aber auch nie auf die Idee kommen, dem Drehbuchschreiber eine Gesinnung zuzuschreiben. Wie gesagt, last try, mehr kann ich nun wirklich nicht zu Erläuterung beisteuern.
2105) Boomtown © schrieb am 26.04.2022 um 01:17:40: @2099 "Im Aztekenschwert haben wir gesagt, dass Skinnys Aussage (...) heute so in KINDER/JUGEND-Hörspielen sicher nicht mehr vorkommen wird, weil es dann bestimmt einen Shitstorm gibt, der Zeitgeist damals jedoch ein anderer war...

Das stimmt ja so nicht. Ihr sagt, dass solche Aussagen heute zu Recht (sic) ziemlich krumm genommen werden würden und der Autor dafür ein paar böse Nachrichten bekäme, aber damals sei das halt so gewesen. Damit suggeriert ihr unverhohlen, William Arden würde hier rassistisches Ressentiments via Kinderbuch bedienen, anstatt die Figur des Skinny als Antagonisten zu kontextualisieren, was dann ein gänzlich anderes Bild ergeben hätte. Wer das "Aztekenschwert" nicht kennt aber eure Analyse hört, nimmt mit, dass bei DDF früher rassistische Parolen rausposaunt wurden. Ob ihr das nun bewusst falsch verstanden oder nicht kapiert habt, das ist schlicht dieselbe Desinformation und Diskreditierung wie wir sie neulich bei dem TKKG-Artikel angesprochen haben.

Mal ganz abgesehen davon ist es mir schleierhaft, wie man das Narrativ der verfeindeten Bevölkerungsgruppen in den USA als ein schräges Phänomen von früher irgendwann mal abtun kann. In Zeiten, in denen dort schwarze und weiße Milizen aufmarschieren, westliche Gesellschaften gespaltener sind den je, ist das Thema heute vermutlich brisanter als damals. Warum also sollte das heute nicht in einem Jugendhörspiel gestreift werden? Sorry, aber das macht alles von vorne bis hinten keinen Sinn.
2104) Mr. Murphy © schrieb am 25.04.2022 um 21:18:59: Bobcast: Inzwischen habe ich auch die Bobcast-Folgen 4 (Katze) und 5 (Rubin) angehört. Auch diese Folgen haben mir sehr gut gefallen. Ich habe nicht viel neues erfahren, aber es hat trotzdem Freude gemacht dem Podcast zu lauschen. In Folge 5 gibt es ein Interview mit André Marx.
2103) Mihai Eftimin © schrieb am 25.04.2022 um 19:39:55: Joa, ich wollte auf der Thematik jetzt auch nicht ewig herumreiten. Offenbar bestand hier ein Missverständnis; die Kritik an den im Podcast gemachten Aussagen war glaub ich gar nicht inhaltlich gegen die Aussagen gerichtet, sondern eher gegen genau die Zustände, die diese beschreiben. Viele hier, mich eingeschlossen, stört eben die heutige Kultur des Shitstorms bzw. der vorauseilende Gehorsam, mit dem man aus Angst vor möglichen Shitstorms (muss nicht mal nur im Internet passieren, siehe Dannys Geschichte) etwas gar nicht erst wagen "darf". Da zu dem Thema genug sagt wurde, hier nochmal mein Mantra, das ich an solchen Stellen immer bringe: Wenn man stetig versucht es allen recht zu machen, macht man es im Endeffekt niemandem recht.
@Wilbur: Den Vergleich mit auf Städte und Stadtteile bezogenen persönlichen Beleidigungen unter Kindern im Ruhrgebiet kann ich gut nachvollziehen; ich komme aus dem ländlichen Westfalen und bin im (bei uns allgemein eigentlich als absolute Tabuzone betrachteten) Nachbardorf in die Grundschule gegangen - ist in etwa das gleiche Prinzip. :D Was Beleidigungen abseits von geographischen Hintergründen anging, herrschte bei uns allerdings, vorsichtig gesagt, auch schon ein sehr rauer Ton (da sind wir wieder bei den >10 Jahren Unterschied, die einiges ausmachen können) ...
Ich finde beide Lesarten, sowohl von dir, als auch von Perry interessant und kann beide nachvollziehen. Skinny wählt bei seinen Beleidigungen immer ein Merkmal, das er gerade als Angriffsfläche für sich sieht, sei es Justus' Figur, Peters Ängstlichkeit oder eben Diegos ethnischer Hintergrund. Wieviel Ausländerfeindlichkeit (als generelle Empfindung, nicht als Ideologie) wirklich dahintersteckt, kann man so oder so sehen, aber unmittelbar danach sowie am Ende durch die Konsequenzen ergibt sich das auch für Kinder verständliche und definitiv exakt so beabsichtigte moralische Korrektiv. Natürlich kann man die Message sowohl als "Ausländer sind genauso Menschen wie du auch und daher meist ganz gute Leute", als auch als "einfach kein Arschloch sein, dann hat man's im Leben leichter und landet z.B. nicht auf der Militärschule" deuten. Gerade die Tatsache, dass es hier mehr als eine mögliche Deutungsebene gibt, zeigt doch, dass das hier so einfach gut gelöst ist, und die Botschaft auch ohne übertriebenen moralischen Zeigefinger oder gar Utopien herüberkommt.
2102) PerryClifton © schrieb am 25.04.2022 um 18:46:59: Also deine Lesart mit dem provozierenden Schulhof-Bösewicht halte ich auch für vollkommen gerechtfertigt. Selbst wenn man meiner Interpretation folgt, steckt das von dir genannte definitv mit in der Figur drin. Die Sache mit der Ausländerfeindlichkeit sehe ich auch vollkommen im Kontext der damaligen Zeit, also nicht so, wie es heute betrachtet würde. Insofern ähneln sich unsere Sichtweisen doch sehr. Die Schulhof-Rowdys und ihre Methoden aus der Zeit kenne ich noch sehr gut, das war so, wie von dir beschrieben. Die Sache mit der Ausländerfeindlichkeit war damals auch Thema, aber dann mehr im Schulunterricht oder durch Lehrer, die anderen ins Gewissen geredet haben. (Also die erziehenden Spießer, auf die man als Kind sowieso nie gehört hat *g*) Auf dem Schulhof gab es dann die harte Realität zu den utopischen Moralpredigten. Vielleicht habe ich die Geschichte auch deswegen gemocht, weil sie sehr realistisch mit der Sache umgeht und trotzdem eine gute Botschaft zu vermitteln hatte. Heute würde der Realismus wegfallen und die Botschaft wohl nur noch ein unwahres Dogma sein. Was damals fehlte, war das "überwachende Auge der Öffentlichkeit" vor dessen Pranger und Richtstuhl alles gezerrt wurde. Heute malt ein bekiffter Jugendlicher ein falsches Symbol bei seinem Schulkameraden ins Heft und anschließend muss sich die Schule beim Bundesland und der deutschen Regierung in allen Medien entschuldigen, damit die Nachbarländer kein schlechtes Bild mehr von uns haben. Fast schon globale Konsequenzen. Okay, ich schweife ab Jedenfalls war es früher, was das angeht, wesentlich besser...
2101) Wilbur Graham © schrieb am 25.04.2022 um 17:59:50: Perry, das sind Beiträge mit denen man gerne arbeitet ;) Man kann die Szene auf verschiedenste Sichtweisen sehen, habe ich in deiner Formulierung und Argumentation auch überhaupt kein Problem mit und ist für mich auch absolut nachvollziehbar. Wie gesagt, für mich als damals 11jähriger war es eher so, Skinny mag Diego nicht, zumal er ein Freund der drei ??? ist, also haut er so eine asoziale Beleidigung raus. Generell war halt diese, ich nenne es mal ganz plump Redensart, "geh dahin wo du herkommst", früher gebräuchlicher. (jetzt muss ich aufpassen mich mit solchen Aussagen nicht in die Nesseln zu setzen). Ich meine, Jonas erwähnt es auch in der Folge, im Pott war es nicht nur explizit aufs Herkunftsland bezogen, sondern galt bei uns auch für Stadtviertel etc. Gerade beim Straßenfußball gab es solche Äußerungen öfter und hinterher hat man trotzdem zusammengesessen und ne Cola getrunken, weil man es ohne Hintergrund rausgehauen hat. Heute schmeißen die Blagen mit dem H Wort um sich, wo ich jedes Mal die Krise bekomme. Skinny ist allen Menschen, die er nicht mag, herablassend gegenüber, und nutzt dabei ihre auffälligsten Merkmale, sei es Herkunft, Körperbau, Kleidung etc. Er haut es für mich einfach so raus wie es ihm gerade großmäulig in den Kram passt, und halt nicht nur Ausländern gegenüber, und kassiert jedes Mal die Quittung. Daher sehe ich ihn nicht zwingend als ausländerfeindlich, sondern schlicht als provokantes Arschloch. Wie gesagt, ich kann deine geschilderte Sicht der Dinge absolut nachvollziehen. Die Konsequenzen für Skinny im Aztekenschwert gehen ja im Hörspiel leider eher unter. Hätte man die Konsequenzen aus dem Buch übernommen, wäre der Fingerzeig für den Hörer wahrscheinlich deutlich größer gewesen. Im Hörspiel kommt Skinny ja fast heil aus der Nummer raus, denn Hitchcocks Fazit lautet: "Für Cody und die drei Cowboys aber kamen böse Zeiten", von Skinny, der im Buch sogar noch mehr Dreck am stecken hat, keine Spur. Dass die Alvaros ihr Land behalten dürfen, dürfte für Skinny selbst in letzter Konsequenz nicht die große Bestrafung sein. Mit deinen weiteren Ausführungen bzgl. des aufkommenden Shitstorms geh ich mit dir konform, da würd ich jetzt nur fast alles wiederholen.
2100) PerryClifton © schrieb am 25.04.2022 um 17:18:01: Also für mich ist die Sache gegessen Ich glaube vollkommen, dass ihr da einfach eure Meinung rausgehauen habt und nicht mit irgendeiner "Mission" unterwegs seid. Auch die Sache mit Pandro Mischkin; Jonas zeigt da zwar einen Gedankengang, auf den ich persönlich nicht gekommen wäre, aber wenn er das wirklich so gehört hat, dann okay. Das ist schon noch was anderes als z.B. bei Ausnahme der Rose.

Jetzt unabhängig von irgendwelchen Anschuldigungen, nur mal meine persönliche Meinung zu der betreffenden Szene: In Anbetracht des erhobenen Zeigefingers, der in damaligen Kinder- und Jugendgeschichten Usus war, denke ich schon, dass die Stelle absichtlich genauso gedacht war. Also, dass Skinny ausländerfeindlich rüberkommen sollte; gleich darauf werden er und auch der Leser belehrt, dass die Mexikaner eigentlich ganz gute Typen sind, weil Diego Skinny trotzdem rettet. Skinny ist aber nicht geläutert und muss zum Schluss die Konsequenzen tragen, was die jungen Leser sicherlich mitbekommen sollen. Es könnte sich hier sogar um den deutlichsten erhobenen Zeigefinger der Klassiker handeln, wenn ich gerade mal so drüber nachdenke. Ob man sowas will oder braucht, ist eine andere Frage. Mich stört es hier nicht, aber die Belehrung ist von der Deutlichkeit her hart an der Grenze zur Übertreibung; soll heißen, gut, dass sie es nicht zu oft so gemacht haben. (Inhaltlich stimme ich der Belehrung übrigens zu; nur war DDF normalerweise aufgrund anderer Dinge gut).
Eine Differenzierung (die heute fast schon nicht mehr erlaubt ist!) muss man machen: Es ging um Ausländerfeindlichkeit, nicht gleich um Rassismus. (Nein, Twitter, das ist nicht dasselbe). Skinny hat sie wegen ihres Zugereistenstatus diskriminiert, nicht wegen ihres Aussehens etc. Also durchaus in gewisser Weise "asozial" (wie es das Anzünden einer Ranch ja auch ist), aber nicht gleich ideologisch/rassistisch. Wie gesagt, das stößt heute auf taube Ohren, aber wenn man diese Differenzierungen anwenden würde, wäre heute manches wesentlich weniger abgehoben bzw. eskaliert... dann könnte der Normalbürger auch noch sein Zigeunerschnitzel essen, ohne dafür (im Netz) quasi angespuckt zu werden.
Und da sind wir beim heutigen Problem: Ja, so eine Stelle würde heute einen Shitstorm auslösen. Und zwar vollkommen ungerechtfertigt. Denn das Ziel ist genau das Gegenteil, nämlich Kinder über Vorurteile gegenüber Ausländern nachdenken zu lassen. Exakt deswegen hielte ich sowas heute für geradezu perfekt als Behandlung des (zeitgeistaktuellen) Themas in Kinderbüchern. Was wir aber heute machen ist, alles rauszustreichen, Scheuklappen aufzusetzen und Zensur zu rufen, damit die Kiddies ja nicht mit den "falschen" Sachen konfrontiert werden. Wie gesagt, ich bin jetzt nicht der Freund von moralischen Zeigefingern, aber ein bisschen mehr von solchen Umsetzungen gepaart mit einer großen Portion Ehrlichkeit hielte ich für wesentlich besser als die aktuelle Masche. (Was heute so aussieht, als wäre es das Obige, ist übrigens häufig "positive" Diskriminierung, also jemanden nicht wegen seiner Herkunft herabwürdigen, sondern völlig überhöhen und Kritik jeglicher Art zu verbieten; damit erreicht man im Endeffekt das Gleiche bzw. meint das Gleiche: Diese Person steht abseits).

So, und wer Aztekenschwert als Kassette im Regal stehen hat, kann einfach kein schlechter Mensch sein *g*
2099) Wilbur Graham © schrieb am 25.04.2022 um 16:27:09: Ich fass mal kurz zusammen: Im Aztekenschwert haben wir gesagt, dass Skinnys Aussage "Du gibst dich neuerdings mit mexikanischen Zugereisten ab, Dicker! Das sieht dir ähnlich. Sorg lieber dafür, dass er wieder nach Mexiko abhaut!" heute so in KINDER/JUGEND-Hörspielen sicher nicht mehr vorkommen wird, weil es dann bestimmt einen Shitstorm gibt, der Zeitgeist damals jedoch ein anderer war und es eine asoziale Beleidigung war ohne die Figur in Richtung ausländerfeindlich positionieren zu wollen. Zumal mir der Gedanke beim ersten Hören, als damals wahrscheinlich 11 jähriger, bzgl. Rassismus gar nicht kam, weil es für mich überhaupt kein Thema war. Das ist auch einer der Gesichtspunkte unter dem ich ganz besonders die alten Folgen gerne noch sehe, sonst müsste ich jeden einen Rassisten nennen, der zur damaligen Zeit das Wort "Zigeuner" genutzt hat, und Justus Jonas wäre wohl ihr Anführer, der auf Benjamin Blümchen in die nächste Schlacht reitet. Dem entsprechend habe ich dann auch die Aussage getroffen, dass Skinny das Ausmaß seiner Beleidigung für Diego gar nicht wirklich bewusst war, da er diese mit den Worten "wenn dir das so wichtig ist, dann nehm ich's eben wieder zurück" mal eben so wieder zurücknimmt. Ich glaube nicht, dass sich die Sichtweise Skinnys jetzt plötzlich geändert hat, man mag ihm jedoch entgegenbringen er hat seine Beleidigung zurückgenommen um auf einfachstem Wege der Konfrontation zu entkommen. Ich nehme Skinnys Entschuldigung in dieser Situation nach dem Beinahe Unfall (und teils dem Druck der Umherstehenden) jedoch ernst. Ich sehe Skinny nicht als ausländerfeindlich, sondern viel mehr als damals gängigen großmäuligen Schulhof-Bösewicht, der immer wieder über das Ziel hinausschießt, im Buch "Aztekenschwert" ganz besonders. In einem erwachsenen Hörspiel/Film etc. geh ich gerne konform mit der Aussage, dass ein Antagonist solch eine Beleidigung als rassistische Äußerung hernehmen darf um seinen Charakter klar und deutlich darzustellen. Wie hier der ein oder andere darauf kommt, dass wir Figur und Autor gleichstellen, hui, so viel Phantasie liegt mir dann doch fern. Bei einer solchen Denkweise dürften Filme wie "Schindlers Liste" oder "JoJo Rabbit" allein zum Wohle des Autors gar nicht gezeigt werden, was durchaus schade wäre. Außerdem müsste man Stephen King ja dann sicherheitshalber auch wegsperren, wenn der gleich seiner Figuren ist. Ich ruf mal eben kurz beim FBI an, vielleicht krieg ich ja dann auch eine Ehrenauszeichnung oder zumindest eine Karte, die mich als Junior-Assistenten auszeichnet ;) Perry, nur für dich, in meinem Nerd Regal stehen lediglich zwei Kassetten für jeden direkt erkennbar, neben dem "Heimlichen Hehler" halt auch das von mir geliebte "Aztekenschwert", denn neben den für mich grandiosen Covern sind es auch 2 meiner Lieblingsfolgen ;) Boomtowns Äußerungen überlese ich mal gezielt. Ich diskutiere ja gerne und es gab ja hier wirklich viele produktive Konversationen, nur den Eindruck möchte ich mir durch so ein Niveau jetzt selbst nicht madig machen. Ich hab ja durchaus auch Spaß daran, wenn man unterschiedlicher Meinung ist, sich was an den Kopf wirft und am Ende vielleicht sogar auf einen Nenner kommt, nur ich bin dann eher Fan von klare Kante, aber mit Respekt und Anstand. Ich hab ja kein Problem damit, wenn jemand meine Meinung Scheiße findet, ich geh ja selbst auch nicht jede Meinung mit. Ich bin garantiert auch kein Kind von Traurigkeit, aber ne, sorry, so wirklich nicht :D

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