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1573) Mihai Eftimin © schrieb am 07.02.2022 um 00:07:34: Naja, ihr sprecht eure Doktorarbeiten halt ein und ladet sie als Podcast hoch, so unterschiedlich ist das nicht. :D Bob und Jelena vs. Justus und Brittany ... interessanter Vergleich. Beide lassen sich von Frauen blenden, die oberflächlich ganz nett wirken mögen, aber charakterlich auf unterschiedliche Weise ziemliche Biester sind. Nur dass Brittany als Antagonistin unterwegs ist, während Jelena eine gute Freundin darstellen soll - was mich dann wieder zum Jelena-Skinny-Vergleich bringt, und damit wieder zum erwähnten Grund, warum sie für mich ins Ensemble so schlecht reinpasst. Das ist natürlich wieder eine subjektive Empfindung - welche erfahrungsgemäß auch nicht von besonders vielen Leuten geteilt wird (bislang eigentlich nur von Perry ... :D). Die Empfindung bezüglich Allie kann ich ja zumindest intellektuell noch nachvollziehen. Dass das Pferdemädchen-Bild nicht jeder feiert, ist logisch, wobei ich sowohl im echten Leben immer mal wieder mit welchen zu tun hatte, als auch viele Hörspiele höre, in denen welche vorkommen (siehe u.a. Bibi & Tina, Wendy, Miss Melody, Kati & Azuro uvm. ... Für deine Generation dann vermutlich eher Bille und Zottel, Reiterhof Dreililien, die Wendy-Originale etc.), sodass ich damit nie wirklich ein Problem hatte. Ersteres mag auch der Grund sein, warum Allie für mich viel greifbarer ist, da ich genau solchen Mädels schon mannigfach begegnet bin, während mir Mädels im Rollstuhl, die ihre Umgebung tyrannisieren, um ihre Behinderung zu kompensieren, NOCH NIE untergekommen sind und mir Jelenas Sicht- und Handlungsweisen viel zu abstrakt und konstruiert erscheinen und mir obendrein ganz subjektiv einfach nicht gefallen. Die Unterschiede zwischen Carey und Marx bezüglich ihrer Frauenfiguren haben wir ja schon herausgearbeitet ... Generell kann ich es eher verstehen, wenn jemand Allie nicht so sehr mag, als wenn jemand Jelena total toll findet.
De Groot: Ja, dass René Genesis nicht mehr lebt, wäre natürlich ein großes Manko, zumal man seine Stimme immer im Ohr hätte, und "godverdomme" und "kein Gedonder! Sonst werd ich böse." einen natürlich nachhaltig geprägt haben. Andererseits sollte es in Hamburg eigentlich nicht so ein Problem sein, einen neuen Sprecher zu finden, der einen authentischen niederländischen Akzent hinbekommt. Ob das dann noch dasselbe wäre, wäre in Einzelfällen zu entscheiden, und kann auch wieder eine komplett subjektive Kiste sein.
Zum "grünen Geist": Ja, da spielt viel rein, WIE es gemacht wird, und nicht nur, WAS gemacht wird. Das führt natürlich ganz allgemein zu der Frage, inwieweit die Geschichten der Klassiker (ich beschränke mich der Einfachheit halber mal auf die Hörspiele; die Bücher sind nochmal 'ne andere Nummer) heute noch funktionieren würden. Vom "Super-Papagei" und von der "schwarzen Katze" gibt es ja bereits Remakes; ersteres war sogar die Version, die ich VOR dem Originalhörspiel kennengelernt habe. In dem Falle funktioniert meiner Meinung nach auch die Neuauflage noch sehr gut, was vielleicht aber auch daran liegt, dass für den SP04 noch diverse wichtige Originalsprecher aufzutreiben waren, was sich für die SK19 als ungleich schwieriger herausgestellt haben dürfte, und Letztere wurde hier, wenn ich in die entsprechenden Threads gucke, um einiges schärfer kritisiert als Erstere. Ob es nur an der Umsetzung liegt, oder ob sie das Nostalgiegefühl nur nicht mehr im selben Maße transportieren können ... das müssen die älteren Semester hier wohl beurteilen ...
Jetzt rätsle ich, wenn du mit Mr. Gilbert meinst ... den Autovermieter? Der heißt Gelbert ... Falls du den meinst, ja, der könnte sich auch für eine Antagonistenrolle eignen, wenn man ihm eine gute Hintergrundgeschichte verpasst und diese vor allem nicht an den Haaren herbeizieht. Womit wir wieder beim Thema "glaubwürdige Motive" wären ...
Zum Glück ufert das nicht schon wieder unnötig aus ... *g*
1572) Wilbur Graham © schrieb am 06.02.2022 um 23:20:26: Mal ist hier eine Woche wenig los und dann schreibt ihr 2 direkt eine Doktorarbeit. Ich muss sagen, ich hatte tierisch Spaß bei eurer Diskussion eines Antagonisten. De Groot ist großartig, wie ihr ja schon ausgearbeitet habt ist dieses Misstrauen gegen Ende einfach greifbar, er ist nicht gut und nicht böse, oder doch irgendwie. Ich habe wahrscheinlich nur ein ganz großes Problem damit, dass der Sprecher ausgetauscht werden muss, da René Genesis nicht mehr unter uns weilt. De Groot ist so großartig gesprochen, die Stimme ist so eingebrannt, dass ich das niederländische "godverdomme" in meinen Sprachschatz aufgenommen habe. Auch dass die Bösewichte in den alten Folgen eingangs unscheinbar und eher sympathisch daherkommen ohne sofort ins Visir zu geraten, ist sehr spannend. Liegt es an der damaligen kindlichen Naivität und würde es heute genau so laufen, wenn man die Folge heute zum ersten mal hört? Ähnliche Frage hab ich mir auch über den "grünen Geist" als Folge gestellt. Wenn die Folge als 215 erscheinen würde, ich würde sie garantiert eher mau finden. Ein alter Chinese der Perlen in Wasser auflöst und dadurch dem Tod ein schnippchen schnippchen schlägt, nun ja. Aber da ich sie als Kind gehört habe, gibt mir diese Folge halt nicht nur die Geschichte, sondern tolle Sprecher, kuriose und tolle Charaktere, Nostalgie und sie hat auch einfach eine tolle abwechslungsreiche Atmosphäre ohne zu sehr in eine Richtung abzudriften. Ich fand Perrys Ansatz, dass man für einen Turn jemanden nehmen muss, der nah an den DDF dran ist, aber nicht zu nah dran sein darf, sehr interessant. Mir ist dann irgendwie Mr.Gilbert in den Sinn gekommen, den man zuvor eigentlich nur ein wenig aufpolieren und ein vernünftiges Langzeit-Motiv verpassen müsste. Was Jelana angeht rennt ihr bei mir offene Scheunentore ein, die geht einfach gar nicht. In "Musik des Teufels" ist sie noch annehmbar, wobei ich da einfach Bobs Rolle nicht mag. Da könnte man schon Vergleiche zur Justus - Brittany Beziehung aufstellen. In "Botschaft von Geisterhand" finde ich sie so schrecklich, dass man sie ruhig hätte im Keller lassen können, soll die blöde Kuh doch sehen wie sie da raus kommt. :D Allie ist einfach diese nervige kleine Schwester. Wenn ich an Allie denke, habe ich immer sofort die "singende Schlange" und die Anfangsszene mit Queenie im Kopf. Vielleicht sträubt sich auch mein kindliches Ich einfach gegen diese damals typische Pferdemädchen Rolle, was zu meiner Kindheit einfach allgegenwärtig war. Was ich ihr zu Gute halte, ist dieses naive, was gerade am Ende der Silbermine deutlich wird, als Mrs Macomber in Verdacht gerät. Ich werd euren Abhandlungen jetzt definitiv nicht gerecht, aber ich fand allein dieses Mutmaßen bzgl. eines neuen "Erzfeindes" so interessant, dass ich zumindest dazu meinen Senf abegeben musste :D
1571) Mihai Eftimin © schrieb am 06.02.2022 um 17:35:09: *andere Foren, natürlich.
1570) Mihai Eftimin © schrieb am 06.02.2022 um 17:34:46: Also ist das etwas klischeehafte Bild (vgl. den "Die drei Pioniere"-Aprilscherz von damals), das in meinem Kopf entsteht, wenn ich an Kinderbücher aus der DDR denke, gar nicht so weit hergeholt? Gut zu wissen ... dann können die lustigen Zeiten ja wiederkommen. :-s Da lag ich ja mit 2015 auch nicht so weit daneben. Ich bin auf dem Sektor nicht unbedingt auf dem neuesten Stand und bekomme sowas, wenn überhaupt, eher durch dieses oder anderen Foren mit. Vermutlich besser so ...
1569) PerryClifton © schrieb am 06.02.2022 um 17:24:55: Ich glaube, ich bin erst zehn Minuten nach dem Beitrag so richtig aufgewacht ;-) Yo, die TKKG-Folge klingt immer besser :-) Hmm, ja, 2015 oder etwas in der Richtung passt ganz gut. Seitdem ist es erst richtig eskaliert. Wie das in den Kinderbüchern aus der DDR aussieht? Der Inhalt wurde teils zensiert oder umgeschrieben und die Vorworte, Nachworte, Kommentare etc. bezogen sich in jedem zweiten Satz auf das tolle System oder den Klassenfeind, also auf die politisch gewünschte Sichtweise. (Besonders toll in Märchenbüchern für Kleinkinder!) Kommt uns das irgendwie bekannt vor? :-s
1568) Mihai Eftimin © schrieb am 06.02.2022 um 16:22:13: Streiche "so" im ersten Satz, der funktioniert auch ohne.
1567) Mihai Eftimin © schrieb am 06.02.2022 um 16:21:40: Holy shit, woher nimmst du so am Sonntagmorgen diese Energie? :D Ja, ich war auch mehr positiv überrascht, dass das Thema dann doch nur angeschnitten wurde, da gibt es ja andere Formate, in denen man das genüsslich auswalzt. Aber an sich stimmt es ja - die großen Serien entstanden ursprünglich aus der Subversion gegenüber der Erwachsenenwelt heraus. Famous Five in a nutshell: "Erwachsene Begleitung, so ein Blödsinn, wir sind zu viert und haben Timmy, also können wir selbstverständlich allein quer durch England touren!" The Three Investigators in a nutshell: "Wie sich die Erwachsenen vom Mann unterm Laken in die Irre führen lassen! Also wirklich, da sind wir doch klüger!" Und bei TKKG braucht man sich ja nur "Gefangen in der Schreckenskammer" anzuhören, wo Tim nicht nur dem "untadeligen" Hartholz erklärt, auch als Schüler habe man das Recht die Anweisungen Erwachsener infragezustellen, sondern auch noch Karl behauptet, Glockner habe TKKG unterschwellig angewiesen, selbst weiterzumachen, woraufhin Tim meint, das sei ja gar nicht nötig, weil sie das ja schon längst selbst beschlossen hätten. Dazu passt auch, dass Tim Erwachsenen gegenüber allerlei freche Sprüche bringt, was ihm später ziemlich abhanden kam (in der 221 darf er endlich wieder einen rauslassen! Schimmert langsam durch, was ich an der Folge finde? :D). In einer etwas neueren Serie, deren Titel ebenfalls drei Satzzeichen enthält, kommt das sogar ebenfalls durch, mit Jubiläumsfolge 50 als Extrembeispiel (ich will davon nicht schon wieder anfangen, aber die kurze Anmerkung, dass es durchaus eine neuere, langlaufende Serie mit klassischen Elementen der Subversion gegenüber der Erwachsenenwelt gibt, kann ich mir dann doch nicht verkneifen - auch wenn sie damit einen Ausnahmefall darstellen dürfte, zumal sie so neu auch nicht mehr ist. Leider ist die 50 auch ein Beispiel für die Demontage eines wichtigen Nebencharakters ...). Doch gibt es auch irgendwas, das, um mal willkürlich eine Zahl in den Raum zu schmeißen, nach 2015 an den Start ging und diese Elemente ebenfalls noch enthält? Oder ist an der Befürchtung, diese langlaufenden Serien hätten besagten "Kommt-aus-anderen-Zeiten-Bonus" doch etwas dran? Fragen, Fragen, nichts als Fragen ... liegen leider schwer im Magen ...
Kinderbücher aus der DDR? Da wüsste ich wirklich gern mal, wie das da aussieht ... :D
1566) PerryClifton © schrieb am 06.02.2022 um 09:47:03: Was den Punkt mit der Diversität angeht: Natürlich steht die Diskussion hier (gestartet durch meinen Beitrag) nicht in Relation zum Umfang der Erwähnung in diesem Podcast; deswegen gab ich mir ja ausdrücklich Mühe damit, dessen generelle Sachlichkeit hervorzuheben :-) Das, was da durchscheint, ist vollkommen im Rahmen und durch die Meinungsfreiheit gedeckt ;-) Der Grund, warum ich darauf anspringe, ist zum einen natürlich die zeitgenössische allgegenwärtige Forcierung dieses Themas, das hier "nur mal wieder" durchscheint. Daher mein Gedanke mit dem Reboot der Serie. Was mich aber wirklich beschäftigt und letztlich meine Bemerkungen dazu ausgelöst hat (oh fuuu... das könnte jetzt ausufern, ich bemühe mich um Kürze und Verständlichkeit):
Es geht um den Satz, dass man das ja heute mit mehr Diversität machen müsse. Warum das SO schlecht funktioniert, haben wir ja unten bereits beschrieben. Auch, warum es anders funktionieren KANN und auch schon funktioniert HAT. Was mich wirklich wurmt, ist diese düstere Aussicht in Bezug auf gute, neue, aktuelle Kinderbücher. Das Lesen wird sowieso weniger und wenn man die Kinder nicht mit wirklich guten, fantasievollen Büchern wie früher abholt, ist es irgendwann ganz vorbei und sie wachsen stattdessen mit 100% Netflix und Tik Tok auf. Ja, ja, das wird jetzt ein blöder Erwachsenen-Rant über die Situation der Jugend von heute, also einfach überspringen, wenn man's nicht mehr aushält ;-) Zu Enid Blytons Zeiten hatten wir die selbstständigen, neugierigen, aktiven Kinder, die sich gegen die extrem dominante Erwachsenenwelt durchgesetzt haben. Bei DDF hatten wir die Kinder, die sich nicht einordnen ließen, die individuell und etwas Besonderes waren und die in höchst ungewöhnlichen Situationen schlauer als die Erwachsenen handelten. Bei TKKG hatten wir, neben einem mir persönlich etwas zu "privatpolizeilichen" Hang, zumindest einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und Formungswillen, auch gegen Widerstände. Und zumindest teilweise auch gegen die erzieherischen Kräfte, man denke an all die Internatsausflüge. Heute hat man das Gefühl, irgendwelche bekloppten Oberlehrer oder Politiker hätten sich in Kinderbücher eingeschlichen, um Kindern all die oben genannten Dinge abzuerziehen, damit sie fügsame Schäflein werden und in dieser Welt nichts mehr hinterfragen, um nur noch dem Massendruck zu gehorchen. Sie sollen möglichst früh mit den Problemen in Kontakt kommen, an denen Erwachsene schon verzweifeln, sie sollen möglichst schnell mit dem Kindsein aufhören, sie sollen nur mit den "richtigen" Darstellungen konfrontiert werden, um "die eine" festgelegte Vorgabemeinung aufzunehmen. Und wenn man ihnen irgendetwas anderes zeigen will, bricht die Shitstorm-Hölle los.(Es gab auch früher unter jugendlichen mal sowas wie Gegenkulturen, auch das scheint irgendwie abhanden gekommen zu sein. Nur nebenbei). Also, alle aktuellen Themen werden dogmatisch fociert. Damit geht viel verloren, vor allem gute Geschichten und der Spaß an der Sache, sowie auch Alternativen zu dem, womit man sowieso überall zugebombt wird. Ja, es gab auch in den 80ern schon Kindermedien, die solche Tendenzen beinhalteten, nur ist das aktuell sozusagen fast alternativlos geworden. Etwas überspitzt würde ich das fast eine drohende Kinderbuch-DDR nennen. (Und ja, ich habe Kinderbücher aus der DDR, ich weiß, wovon ich rede). Nein, es geht natürlich nicht darum, dass man heute mehr an unterschiedliche Protagonisten denken kann und die Sache auch mal etwas abwechslungsreicher gestalten könnte. Das ist wieder eine Diskussion für sich, wo da die Grenzen und Übergange liegen. Es geht mehr um eine inhaltliche Verarmung der Geschichten an sich. Man sollte sich trauen, auch mal gegen den Strom zu schwimmen und auch Inhalte verarbeiten dürfen, die eben nicht gerade von allen so gesehen werden (müssen). Dafür ist Literatur doch eigentlich da. Ich finde es schrecklich, dass diese Umfunktionierung als Erziehungsinstrument der Lehrmeinung von vielen so bedenkenlos mitgetragen und auch noch gefordert wird. Gerade aus den Reihen derer, dies es eigentlich besser wissen sollten, hört man zunehmend derartige Aussagen. Podcasts von Fans. Die Frage, die man stellen sollte, ist imho: "Ist die besprochene Geschichte GUT?" Punkt. Ich will mir gar nicht ausmalen, woher es kommt, dass die erste Frage mittlerweile stattdessen so oft lautet: "Ist die Geschichte politisch korrekt?" oder "Sind die Charaktere divers genug?". Meine Frage dazu: "Habt ihr sonst keine Sorgen?". Wo sind denn all die neuen, tollen, langlaufenden Serien, die mit einem derartigen Konzept gestartet sind und so viel zu sagen haben, dass sie hunderte von Folgen damit mit erfolgreich füllen können? Oder haben Leute, die derartig weichgespülte, orthodoxe, konforme Schäfchen sind vielleicht aus Mangel an Lebenserfahrung gar nichts Gehaltvolles mehr zu erzählen? Gibt es da nur noch Narzissmus, Identität und Opferhaltung? Und muss man, verdammt nochmal, die kommenden Generationen auch noch mit diesem Sch***ß zuballern?
Ahem. Leichte Eskalation. Schon vorbei. Gelobe Besserung ;-) Also, wenn nicht wir Fans der Geschichten, die es besser gemacht haben und aufgrund derer wir hier sind, diese verteidigen, wer dann?
1565) Mihai Eftimin © schrieb am 06.02.2022 um 00:57:56: So, ich hab dann jetzt auch mal den Vinylopresso-Podcast durchgehört. Doch, das Ganze klingt (oder tönt, wie der Schweizer sagt) sehr ordentlich. Einfach mal mit ein paar Leuten hinsetzen und gepflegt über DDF schnacken, das geht in einem Podcast immer. Also quasi das, was Perry und ich hier in schriftlicher Form ohnehin die ganze Zeit machen. ;-) Hat man dann auch noch Christian Rodenwald als Gast dabei, hat man praktisch schon gewonnen. :D Erstaunlicherweise hielten sich die Spitzen in Richtung TKKG ja wirklich in Grenzen, das kenne ich in wesentlich schlimmer. Ein sehr guter Punkt, den ich noch gar nicht bedacht habe, der aber Sinn ergibt, ist die Tatsache, dass Klischees in einer Serie, die direkt vor der eigenen Haustür spielt, ja deutlich eher auffallen als in solchen, die in einem aus der eigenen Sicht eher exotischen Land spielen. Es wäre natürlich wirklich denkbar, dass amerikanische, insbesondere kalifornische Kinder damals vor ihren Büchern gesessen haben und sich dachten, wat'n Quatsch. ;-) Das können wir aber halt nicht wissen, weil für uns eben besagter Exotismus mit reinspielt - wie ich unten schon anmerkte, hat Arthur eine vergleichsweise kurze Zeit in SoCal verbracht und seine Eindrücke in seinen Büchern verarbeitet, als er wieder zuhause an der Ostküste war. Doch gerade das macht seine Bücher so fantasievoll, und die seiner direkten Nachfolger, welche Kalifornier waren, wiederum so authentisch. Bei TKKG sind Klischees viel direkter erkennbar (was natürlich nicht heißen soll, dass DDF hinsichtlich Klischeehaftigkeit mit TKKG vergleichbar wären).
An der Runde gefiel mir auch, dass die Teilnehmer sehr unterschiedlichen Alters waren - zwischen 14 und 51 war ja alles dabei. Dadurch konnte auch jeder mal kurz schildern, wie er (oder sie) zur Serie gekommen ist, was sich von einem zum anderen Falle ja erwartungsgemäß deutlich unterscheidet (auch ein Thema, das wir hier vor einer Weile mal hatten). Solcherlei persönliche Anekdoten in Podcasts mag ich sowieso immer. In dem Zuge hätte ich mich gefreut, etwas mehr darüber zu hören, was genau an der Serie jeden Einzelnen persönlich abgeholt hat (insbesondere bei "unserem Mann", der ausgerechnet mit dem Eurotrip eingestiegen ist *g*), aber auch das schimmert ja bei jedem zumindest in Ansätzen durch.
Zum Thema "Diversity" etc. habe ich mich ja schon geäußert. Prinzipiell ist das natürlich eine legitime Meinung, wobei ich auch mehr den Eindruck hatte, man wolle die Fragen aufwerfen, wenn die Reihe heute neu startete, als dass nachträgliche Anpassungen in der Richtung vonseiten der Anwesenden gewünscht wären. Und ja, ich denke, wenn man heute eine neue Serie mit drei männlichen, weißen Jugendlichen starten würde, käme der Aufschrei unweigerlich auf. DDF haben somit den "Bonus", aus anderen Zeiten zu stammen. Ist jedenfalls meine Interpretation dessen, was ich gehört habe. Jedenfalls kommt das Thema kürzer als (angesichts meines Standpunktes dazu) befürchtet.
Musik geht natürlich immer. :D Interessant, das mit dem Hitchcock-Album, das ist auf jeden Fall hervorragende Filmmusik. Mir war auch neu, dass Eminem eine Hommage an diese gemacht hat. Der Beitrag von Jupiter Jones ... nun ja, wer's mag, bitte. :D (Bin selbst kein großer JJ-Hörer ... ich kenne natürlich "Still", den Song, der seit 11 Jahren ständig im Radio läuft, und der auch in der DDA-Folge "Popstar in Not" vollständig zu hören ist. Ansonsten bin ich da eher uninformiert.)
Rodenwald arbeitet an einem Buch speziell über die Klassiker? Würde kaufen. *g*
Insgesamt, wie schon erwähnt, ein sehr sachlicher Podcast, der sehr gut gemacht ist, das Werk, das es bespricht, hörbar schätzt, und sich konsequent interessant hält. Gegen mehr DDF- oder generell Hörspielserienbezogenes aus der Richtung hätte ich gar nicht soviel einzuwenden. :-)
1564) PerryClifton © schrieb am 05.02.2022 um 15:10:16: Korrekt Na dann bin ich gespannt.
1563) Mihai Eftimin © schrieb am 05.02.2022 um 15:01:47: Ja, beim letzten Mal kam bei dir glaub ich "Das Geheimnis im Jagdschloss" vorbeigelastert, wenn ich mich korrekt entsinne, da hattest du dich ja etwas über die Art der Moral gewundert, die dort vermittelt wurde. Davon ist in der 221 nichts zu spüren, da geht's eher wieder in Richtung Wolf. *g*
1562) PerryClifton © schrieb am 05.02.2022 um 14:52:00: Oh, bei DER Empfehlung musst du mich nicht lange überreden, dann wird bei der nächsten Laster-Rundfahrt mal wieder ein TKKG-Hörspiel dabei sein
1561) Mihai Eftimin © schrieb am 05.02.2022 um 14:23:40: "Angst in der 9a" hast du, soweit ich mich erinnere, mehrfach als Positivbeispiel bzw. für TKKG-Unkundige als Hörempfehlung genannt, daraus habe ich einfach mal gefolgert, dass du die Folge gar nicht mal so kacke findest. ;-) Aber ja, die Parallelen sind nicht schwer zu sehen. Arden kannte das Schicksal der mexikanischen Rancharbeiter (unabhängig davon, seit wievielen Generationen sie eigentlich schon US-Bürger sind), Wolf kannte das der italienischen Gastarbeiter und ihrer Kinder, so war es für beide naheliegend, eine Geschichte drumherum zu stricken. Dabei entwarf Wolf Otto "King" Seibold, während Arden praktischerweise für die gleiche Rolle auf Skinny zurückgreifen konnte. In beiden Fällen war es eben die harte Lebensrealität. Fans der Darstellung selbiger können beide Folgen eben ideal abholen.
Andererseits gibt es eben auch grüne Geister, flammende Spuren, Gespensterschlösser, tanzende Teufel ... ja, schon weird, dass einen beides abholen kann. *g*
(Wo wir gerade von Hörempfehlungen sprechen: Gestern ist Folge 221 erschienen, "Beim Raubzug helfen Ahnungslose", von einem neuen Autoren. Der Fall selbst hat so seine Macken, aber an der Interaktion zwischen TKKG und einigen eingeflochtenen klassischen Elementen merkt man, dass Markus Hennig, besser als jeder Autor nach Wolf, verstanden hat, was TKKG mal ausgemacht hat, und diese klassischen Elemente perfekt in die heutige Zeit transferieren kann. Da würde mich schon mal interessieren, was du dazu sagst. ;-))
Ja, stimmt, die Hardy Boys gingen schon sehr in die Richtung, und die "Hardy Boys Casefiles" a.k.a. der Anlass für den Start der Crimebusters später waren ja nochmal 'ne Spur härter, das war ja schon fast "Magnum" als Jugendroman. Es fällt nicht schwer zu sehen, was Arthur anders machen wollte.
Und danke, ich geb mir Mühe mit den Beschreibungen. :-) Und das auch noch ohne Wertung ... ja, das geht. :D
1560) PerryClifton © schrieb am 05.02.2022 um 13:57:31: Holla die Waldfee, hatte ich das mit Angst in der 9a mal erwähnt? Ja, da könnte was dran sein ;-) Aber die Dinge sind manchmal komplizierter als sie scheinen... *g* Dem Grundgedanken kann ich aber gut folgen, die realitätsbezogeneren Arden-Folgen scheinen wirklich allgemein weniger hoch im Kurs zu stehen als bei mir, und da ist es wohl auch wenig überraschend, dass die realitätsbezogeneren TKKG-Folgen bei mir am besten wegkommen, wie Angst in der 9a oder auch zum Beispiel der blinde Hellseher, die ebenfalls oft weniger gelobt wird. Andererseits kann es mir aber auch nicht grüner-geistig und gespensterschlossig genug sein, so there. (Das sieht ja fast so aus als käme es von jemandem, der sowohl TKKG als auch DDF gut findet ;-) Weird.)
Hm, DDF realistischer und mehr wie TKKG... *hust* Hardy Boys *hust*. Arthur wollte sich ja bewusst davon absetzen. Also von dem, was dann später, mit den Crimebusters und in den späten Klassikern wieder zunahm...
PS: Wieder eine schöne Beschreibung von DDF und TKKG, Mihai. Da wird man glatt ein bisschen sentimental :-)
1559) Mihai Eftimin © schrieb am 05.02.2022 um 13:32:16: Da kommt mir dann doch noch der Gedanke, dass das "Aztekenschwert" bei vielen gar nicht mal so hoch im Kurs steht. Das Buch ist von einem Kalifornier geschrieben, der hier nicht nur auf die mystischen Elemente Arthurs verzichtet, sondern auch ganz heimatnah das soziale Problem der Ausgrenzung einer ethnischen Minderheit beschreibt. Von der Grundidee her ist das ja von "Angst in der 9a" gar nicht so weit entfernt, und "zufällig" sind es beides Folgen, die dir sehr liegen. Sehe ich wieder Gespenster oder nur den Mann unterm Laken?

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