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1288) PerryClifton © schrieb am 06.11.2021 um 22:10:07: Nähmen wir mal an, ich meinete besagtes Buchstabengepfleuch Dann wäre ich rein theoretisch ja bereits mit Vorwissen herangegangen und somit vorbereitet gewesen, dass es da ein gewisses Fass aufzumachen gegeben haben hätte und wäre rein spekulativ möglicherweise dann völlig überrascht worden, dass es da noch ein ganz anderes Fass gegeben haben könnte, wenn es so hätte gesein wäre. Um mal wieder zu Wolf zu gehen, das wäre ungefähr, als hätte man am Rosenweg nach Giftmüllfässern gesucht und plötzlich einen Zettel mit der Nachricht "Hallo, Hallöchen" gefunden. Brrr.
1287) Mihai Eftimin © schrieb am 06.11.2021 um 21:47:00: Ich stell mir da ja Thomas vor, wie er vor Deutschlands größter Bahnhofskirche steht. Das Bild krieg ICH nicht mehr raus. :D
Ist das, was du gelesen hast, möglicherweise der Grund, warum ich die andere Serie mit "5F" statt "FF" abkürze, um Verwechslungen auszuschließen? ;-) Wenn ja, hab ich's raus - das Fass lass ich dennoch mal geschlossen. Das ist eine Debatte für ein anderes Mal.
Absolut. Es ist ja genau das, was ich seit Ewigkeiten immer wieder predige - die Serie bildet das jeweilige Gesellschaftsbild und den Zeitgeist ab, in teils satirischer und überspitzter Form, als Kinderkrimi aufgezogen. Die Serie ist eine satirische Chronik. Hat man das einmal verstanden und verinnerlicht, so wird einem auch schnell klar, warum Wolf mit ebendiesen Darstellungen gearbeitet hat - eben nicht, um eine bestimmte Ideologie zu pushen, egal wie sehr sein konservatives Weltbild durchscheint, sondern einfach nur, um zu unterhalten. Klar wird da jeder Punkte finden, die ihm/ihr sauer aufstoßen (bei dem einen mag es die Darstellung von Rauchern, Trinkern etc. sein, bei dem anderen eben die von ethnischen und sozialen Randgruppen) - aber genau das zeichnet gute Satire aus. Wie gesagt, auch die darf man kritisieren, aber es ist mir eben schleierhaft, warum dieser Aspekt praktisch überall unter den Tisch fällt.
Careys Tops und Flops, Stand 21:45 Uhr MEZ:
1. flammende Spur
2. Silbermine
3. Zauberspiegel
4. bedrohte Ranch
5. singende Schlange

Flop 5 (while still not being bad):
1. Millionär
2. Höhlenmensch
3. Ameisenmensch
4. Hehler
5. Werwolf

(Bei 16 Büchern sind natürlich 10 schon drin, da sind gerade bei Carey die Flop 5 eh Jammern auf hohem Niveau. ;-))
1286) PerryClifton © schrieb am 06.11.2021 um 21:13:29: "...zu 99,9% nutze ich Feuerzeuge ... oder ich befehle dem jeweiligen Objekt zu brennen..."
Ohhhh sorry, aber jetzt kriege ich dieses Bild nicht mehr aus dem Kopf. Mihai, der Feuerteufel vom Waiga-See. "Ichlieeebe Pfffeuer!" 😂
Na sagen wir mal so, was ich gelesen habe, ist im Feld der größeren Serien anzuordnen, hat auch was mit Hörspielen zu tun und vermuddelt sich initialentechnisch mit zwei anderen Serien. Mehr sage ich nicht 😉 Die Diskussion verliefe sonst sofort in eine andere Richtung, um die es hier nicht ging.
Schön, dass du das mit Wolf auch so siehst. Ja, der Zeigefinger war so over the top, dass man es schon als Kind gemerkt hat. Insofern ist es fast schon wieder raffiniert. Und durch die Namen wurde auch immer ein satirisches Element mit hereingebracht, welches einen schon damals davon abhielt, alles zu ernst zu nehmen. Aber man erkennt in diesen Klischees eben Versatzstücke der Realität und deswegen funktioniert es auch so gut. Besagter Autor, den ich gelesen habe, hat es sehr ähnlich wie Wolf gemacht und in Buchform vielleicht sogar noch besser, hatte aber wie gesagt leider andere Probleme.
MTV, ich sag nur Celebrity Deathmatch 😆 Ach ja, Musik lief da auch noch. Außerdem Beavis and Butt-Head...
Oh Mann, Careys Tops und Flops... ich mache mal ein vollkommen tagesformabhängiges Ranking:
Top 5
1.Silbermine
2.Zauberspiegel
3.Flammende Spur
4.Ameisenmensch
5.Magischer Kreis

Flop 5 (trotzdem nicht schlecht)
1.Millionär
2.Gegner
3.Hehler
4.Höhlenmensch
5.Ranch
1285) Mihai Eftimin © schrieb am 06.11.2021 um 20:27:54: @1283: Ja moooin, der mit der Bockwurst hier! ;-) Jetzt wäre ich aber wirklich neugierig, was du da letztens gelesen hast ... :D Aber ja, für genau diesen Widerspruch wollte ich ein besonders passendes Beispiel liefern. Es ist halt das eine Puzzleteil, das noch gefehlt hat, passend zu den anderen Beispielen, die ich häufig zitiere. Und ich sag ja, die Beschreibung des Penners entsprach halt schon noch der Wolf-typischen. Er hat in den wenigen Interviews, die mit ihm zu kriegen waren, immer dazu gestanden, dass er gern mit Klischees gearbeitet hat, weil sie zum Leben einfach dazugehören. (Alternativ zitiere ich auch immer mal wieder gern Thomas Magnum: "Klischees sind deshalb Klischees, weil sie entweder wahr sind, oder funktionieren." ;-)) Das war die feste Überzeugung von Stefan Wolf in seiner Rolle als Jugendbuchautor (und eben nicht als Ideologen, völlig korrekt). Damit ist er schon damals angeeckt, wohl auch ganz bewusst; in der heutigen Zeit passen die bewusst klischeehaften Darstellungen, verwendeten Begriffe sowie der allgemein stellenweise recht kantige Humor der frühen TKKG-Folgen (und eben auch der "Locke"-Reihe) eben nicht mehr in die heile Welt, die manch ein Weltverbesserer [m/w/d] gern hätte, und zunehmend auch bekommt. Es ist bezeichnend, dass drei Klassiker in den Giftschrank gewandert sind.
Nebenbei bemerkt ging mir so mancher moralischer Zeigefinger auch schon als Kind auf den Wecker, insbesondere so manche abfällige Bemerkung, wenn jemand sich ein Bier aufgemacht, eine Kippe angezündet (gut, in der Hinsicht war Wolf seiner Zeit ja um einiges voraus), oder einfach nur genüsslich Mampf von der nächstbesten Imbissbude reingeschraubt hat. Heute übergehe ich das einfach (irgendwie hat dieser erzieherische Aspekt bei mir so gar nichts gefruchtet ... wahrscheinlich, weil es einfach etwas over the top war) und schätze die positiven Aspekte dessen, was ich höre und lese, und einer davon ist, dass mir nie die Möglichkeit genommen wird, einen anderen Blickwinkel zu haben als den dargestellten. Es gibt soviele schöne Fässer, die ich jetzt wieder aufmachen könnte ... ;-) Festzuhalten bleibt aber, dass gerade das, was heute an der Serie so ausgiebig kritisiert wird, und was so heute nicht mehr erscheinen "darf", den eigentlichen Charme der alten Folgen ausmacht. Die ersten 100 Folgen wären ohne die ganzen "Schiefnasen", "Geiergesichter", "Mundwinkelnarben", "Penner" in gewissen Zusammenhängen ("Meinen Hut ...? Wie ein Penner ...? Also mein Lieber, ich finde ihn schön!") und Sprüche wie "Das haut den stärksten Eskimo vom Schlitten!" nur halb so gut gewesen. Über die allgemeine Sichtweise der damaligen Mehrheitsgesellschaft noch gar nicht gesprochen.
Natürlich darf man das alles trotzdem ansprechen, und auch kritisieren, gar keine Frage. (In einigen Fällen wäre es auch ratsam das zu tun.) Und ich mag ja auch diverse neuere Folgen, die diese Elemente nicht mehr aufweisen, dafür aber mit anderen punkten können ("Attentat am Gämsengrat" hat mir beispielsweise wieder sehr gut gefallen), so "puristisch" bin ich da jetzt auch nicht. :D Ich habe nur öfter den Eindruck (das ist nicht rein auf den Podcast bezogen, sondern auf vieles, was man "da draußen" so hört und liest), dass in TKKG-Folgen U100 oft genug das kritisiert wird, was den eigentlichen Charme ausmacht. Den DDF-Klassikern geht es ja auch stellenweise mittlerweile sehr ähnlich.

So, genug gemotzt fürs Erste - now for something completely different. ;-) Was ist MTV, was ist VIVA, und wer ist Uwe Seeler (da bekam ich kurz Schnappatmung ... :D)? Und absolut korrekt, David Hasselhoff hat die Mauer eingerissen - als Dank dafür wurde er später doch sogar Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt! ;-) Streichhölzer als Werbegeschenk muss ich zuletzt um 2012 herum erhalten haben; zu 99,9% nutze ich Feuerzeuge ... oder ich befehle dem jeweiligen Objekt zu brennen, das dauert aber normalerweise recht lange ... ;-)
Übrigens, noch kurz zu MTV, als Info für Nell, es existierte durchaus auch noch nachdem Musikvideos auf YouTube landeten und von MTV verschwanden, wurde allerdings zunehmend zum amerikanischen RTL, mit richtig hochintellektuellen Formaten wie "Sixteen And Pregnant", während Musik immer weniger eine Rolle spielte. Da wir solchen Kram aber ja schon selbst zur Genüge produzieren, brauchen wir ja nicht unbedingt eine amerikanische (oder sonstwie von auswärts stammende) Version davon als Zusatz.
So, jetzt hab ich ja richtig viel über den magischen Kreis gesprochen. ;-) Aber was soll man auch groß sagen, die Besprechung war ordentlich und hat sämtliche Erwartungen übertroffen. Wie Perry schon sagt, der Bezug zu Careys Vornamen ist gut eingebracht, mit schönem und vor allem wertneutralen Verweis darauf, dass die Zeiten damals einfach anders waren. Zu den Tops und Flops aus Careys Feder: Da hätte ich eigentlich erwartet, dass der Werwolf mehr als einmal unter den Flops genannt wird (jedenfalls das Hörspiel) - wie auch immer das Bergmonster und der unsichtbare Gegner dazwischenrutschen konnten ... wenigstens sind wir uns einig, was die flammende Spur angeht. *g* Also ja, sehr gut, weitermachen! :-)
1284) PerryClifton © schrieb am 06.11.2021 um 10:29:31: Die dreiteiligen Zwei mit dem Magischen Kreis: Da ist es nun, das versprochene Werk. Zahlreiche Schockmomente. Von der einzig wahren Erklärung bzgl. des Mauerfalls bis hin zur härtesten Red-Pill Frage der Woche 'Was ist MTV'? war alles dabei ;-) Die Kurzzusammenfassung der Folge war diesmal so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Eventuell sogar ein bisschen zu ausführlich, die Sache mit Peter hätte ich dort weggelassen, aber ansonsten perfekt. So weiß man sofort, worum es geht, ohne jede Szene durchzuerklären. Die Peter-Szene kam später ja ohnehin zur Erwähnung. Die Besprechung war insgesamt gelungen. Mal sehen, welche Folge das Rennen macht :-)
Übrigens, die "Magie" dieser "Hexenzirkel" aus Hollywood wurde in der Folge schon treffend dargestellt. Ja, auch ich hatte früher andere Assoziationen bei Cover und Titel, aber das passt schon alles. Dass Carey da auch ganz anders hätte vorgehen können, wenn sie gewollt hätte, zeigt die Singende Schlange ja deutlich.
Und gut, wie ihr das Thema mit Careys abgekürzten Vornamen behandelt habt, ohne Moralpredigt. Ja, es war früher tatsächlich so, dass Literatur für Jungen von Männern geschrieben zu sein hatte, nach der Vorstellung vieler Leute. Das sieht man heute anders und das ist auch in Ordnung. (Es sei denn natürlich, man ginge so weit zu sagen, Literatur für Jungen dürfe es gar nicht geben und wenn dann NIEMALS von einem Mann geschrieben. Hm... was ich mir da wieder ausdenke... :-s ) Andererseits war das damals Zeitgeist und die Leute, die es so gesehen haben, sowie die Leser, die es erwartet haben, waren keineswegs alle böse und verwerflich. Naja, genug des Themas. Auf jeden Fall souverän gelöst :-) Weitermachen *g*
1283) PerryClifton © schrieb am 06.11.2021 um 09:40:43: Es gab mal Zeiten, in denen jeder jeden beleidigen konnte. Heute muss man allerdings auf die Gefühle der ganzen Welt achten und jedem in den Hintern kriechen. Früher wusste man wenigstens, woran man war, heute erzählt dir jeder wie tolerant er ist und findet dich dann insgeheim so richtig scheiße. Man nennt sowas auch treffend Heuchelei. Passt immer gut zu einem getragenen Heiligenschein. Nicht, dass früher alles gut war und heute alles schlecht ist. Ein bisschen mehr Rücksicht verglichen mit früher ist nicht verkehrt, aber sehr viel weniger Stock im Gesäß als heute wäre auch eine Optimierung ;-)
Um jetzt mal mit der Vergangenheit etwas härter ins Gericht zu gehen: So sehr ich TKKG für bestimmte Aspekte mag, manchmal ging mir Stefan Wolf auch ziemlich auf den Keks. Was mich nicht dazu bringt, irgendeine modern gewordene Vollverurteilung vorzubringen. Dazu muss man ja auch erstmal die guten Seiten komplett ausblenden, und das finde ich ziemlich anstrengend ;-) Aber Wolfs Ansichten, so wie er sie vermittelt (und die ich nicht für Politik halte, sondern einfach für Kinderliteratur bzw. seine Vorstellung davon), leiden öfter an einer Zuspitzung, die sich selbst in den Hintern beißt bzw. widerspricht und die besonders bei Tom und Locke öfter mal unangenehm in den Vordergrund tritt. Das wäre tatsächlich das Problem, als das es heute von einigen Medien dargestellt wird, wenn man komplett ausblendet, dass es sich um Jugendkrimis handelt und nicht um politischen Weltanschauungsunterricht. Letzteres ist es schon allein nicht, weil man früher jederzeit die Möglichkeit hatte, die Dinge auch anders zu sehen, als in den Geschichten dargestellt. Egal. Auf jeden Fall meinte Wolf, seine persönliche schriftstellerische Moralkeule schwingend, hier mal DIESE Sicht zu vertreten und anderswo wieder eine andere. Allein daran merkt man doch schon, dass er nicht als propagandistischer Ideologe unterwegs war, sondern als Geschichtenerzähler, meinetwegen auch mit dem Hintergedanken, hier und da "erzieherisch" einzuwirken. Was ja, wenn man es rückblickend betrachtet, so ziemlich die größte Schwäche seiner Werke war.
Um zu dem beleidigenden Inhalt zurückzukehren: Ich habe letztens ein älteres Jugendbuch gelesen (ich verschweige jetzt mal welches) und fand es extrem erfrischend geschrieben, in seiner Gradlinigkeit und Unverstelltheit. Bei einigen Stellen konnte ich mir ein leichtes Augenaufreißen auch nicht verkneifen ;-) Doch es gab soviele Sachen, die eigentlich selbstverständlich sind, die man aber heute so nicht mehr hätte schreiben "dürfen", weil man dazu dann direkt alle möglichen Kommentare aller möglichen besorgten Weltretter aus den Medien im Kopf hat. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an, indem ein "Nicht-Böser" es wagt, einfach mal ungestraft 'ne Flasche Bier zu trinken *g* Um nun andererseits zu zeigen, dass die Betrachtung ausgewogen ist: Später in dem Buch kam dann etwas vor, was ich persönlich als zuviel empfand, so dass ich dass Buch losgeworden bin. Und dass ich da eigentlich nicht zimperlich bin, wurde hoffentlich deutlich. Doch in diesem Fall war es mal tatsächlich absolut nicht angebracht. Ich beziehe das allerdings komplett auf meine persönlichen Ansichten, mache daraus keinen Kreuzzug gegen besagte Bücher oder den Autoren und bin weiterhin froh, dass es mal eine Zeit gab, in der es noch erlaubt war, literarisch anzuecken, selbst wenn es hier mal gegen MEINE Vorstellungen "geeckt" hat. Denn auch sowas ist wichtig für die persönliche Bildung und Entwicklung. (BTW, nein, es ging nicht darum, dass hier meine eigene Randgruppe mal am Pranger stand. Das hatte ich schonmal in einem anderen Kinderbuch und habe es trotzdem behalten).
Soweit der Senf, Bockwurst könnt ihr selbst mitbringen ;-)
1282) Mihai Eftimin © schrieb am 05.11.2021 um 14:52:11: @Friday: So mit reichlich Verspätung (aus Zeitgründen) kam ich mal dazu, eure neueste Hollywoodschaukel-Folge zu hören. :D Vorab: Das Attribut "belanglos" für "Die Falle am Fuchsbach" finde ich persönlich etwas hart, räume aber gern ein, dass ich bei weiten Teilen der Folge, insbesondere beim Mittelteil, gerne mal an Amnesie leide. Der Anfang mit dem Auffinden des Toten und Klößchens Anruf, sowie der späte Teil mit dem Foto von Tims Vater (ich finde es nach wie vor ulkig, wie es im "eiskalten Clown" heißt, Tims Mutter habe ihm das Foto "vor kurzem" geschickt, was gut zeigt, warum es problematisch sein kann TKKG 40 Jahre lang in die neunte Klasse gehen zu lassen) haben sich hingegen tief in mein Gedächtnis eingebrannt und machen die Folge für mich immer wieder hörenswert. Aber gut, das ist jetzt ja auch nicht das erste Mal, dass ich in einem Podcast Meinungen höre, mit denen ich nicht unbedingt 1:1 d'accord gehe, und wird auch nicht das letzte Mal sein, und das ist ja auch okay. :-)

Zum ewigen Thema "Obdachlose bei Stefan Wolf" - von oft zitierten Beispielen à la "Die Vögel weigern sich für die Penner zu singen" etc. mal abgesehen, liefert uns Herr Kalmuczak in einem Juwel, das ich vor einer Weile entdeckte, eine Gegendarstellung, die in Besprechungen zu seinen Werken gern mal häufiger mit einfließen dürfte, nämlich den "Locke"-Band "Die Bande des Schreckens". In Kapitel 4, "Galle backen und Schmal machen", sind Tom und Locke abends bei strömendem Regen unterwegs und suchen in einer Garage Unterschlupf, in der sie auf einen Obdachlosen treffen (Darstellung hier natürlich mal wieder Wolf-typisch), mit dem sie sich nett unterhalten, bis der Eigentümer des Grundstücks aufkreuzt. Nachdem sie ihm erklären, dass sie keineswegs verbrecherische Absichten haben, sondern sich lediglich unterstellen wollen, meint der Eigentümer, Tom und Locke dürften bleiben, der "Penner" hingegen müsse weg. Reaktion sieht folgendermaßen aus:
[...]"Wieso darf er nicht bleiben?" fragte Locke. "Er ist genauso vor dem Regen geflüchtet."
"Da fragst du? Sieh ihn dir an. Dieses Gesindel klaut, plündert, raubt, bricht ein - und weil sie uns hassen, richten sie außerdem Zerstörung an."
"Ich hasse niemanden", sagte der Penner.
"Aber du verschwindest von meinem Grundstück!" schrie der Mann. "Los! Ich zähle bis drei. Wenn du dann noch hier bist, ist das Hausfriedensbruch. Ich hole die Polizei. Oder soll ich dir eins über die Rübe ziehen?"
Empörung verschlug Locke die Sprache. Dieser Mensch! Bestand der nur aus Vorurteilen? Bei dem war ja jeder Penner ein Verbrecher, jeder Langhaarige ein Fixer, jeder Demonstrant (Kundgebungsteilnehmer) ein Staatsfeind.
Sie pumpte Luft in die Lunge.
Aber bevor sie ihm ihre Meinung um die Ohren klatschen konnte, nahm Tom die Zähne auseinander.
"Ich weiß ja nicht, Meister", sagte er, "aus welchem Jahrhundert Sie stammen. Aber Mildtätigkeit steht wohl nicht auf Ihrer Speisekarte, wie? Daß dieser Mensch ein Nichtseßhafter ist, wie es amtlich heißt, sollte Sie mitleidig stimmen. Sie legen Ihre Figur ins wohlige Bett. Er muß unter den Brücken pennen - und das bei diesem Wetter! Na, klar! Er ist nicht so tüchtig wie Sie. Er hat es nicht soweit gebracht. Hat kein Grundstück, von dem er andere verscheuchen kann, keine Doppelgarage und keinen dicken Wagen. Aber er ist trotzdem ein Mensch. An Ihnen kann ich das nicht feststellen." Und zu Locke gewandt: "Liebste Freundin, wenn dieser Zweibeiner von seinem Hausrecht Gebrauch macht, will auch ich hier nicht länger weilen."
"Du sprichst mir aus der Seele, Engelbert."[...]
Das sind doch mal ganz andere Töne. ;-)

Zum Dialekt des Dorfsheriffs Knutlinger: Ja, der ist schwierig zuzuordnen, aber der Sprecher Gernot Endemann (R.I.P. ...) kam gebürtig aus Essen. Möglicherweise wollte die Regie, dass er möglichst nach "Landei" klingt und hat gemeint, "Sprechen Sie bitte alles außer Hochdeutsch!", und er hat einfach rausgehauen, was ihm als Erstes in den Sinn kam? ;-)

Sascha eine Anspielung auf Sascha Draeger ... nun ja, sowohl ein "Sascha", als auch ein "Dräger" kam zwischenzeitlich mal bei TKKG vor ... da müssten wir wissen, inwieweit sich Wolf zum damaligen Zeitpunkt mit den Hörspielen auseinandergesetzt hat. "Die Falle am Fuchsbach" erschien ja doch noch einige Zeit, bevor er intervenierte und das Schreiben der Drehbücher selbst übernahm. Wäre also durchaus im Rahmen des Denkbaren, dass er den Namen recht willkürlich gewählt hat.

Übrigens, dass du in Berlin lebst und Anna in L.A., ist mir natürlich komplett neu. ;-)
1281) Mihai Eftimin © schrieb am 24.10.2021 um 21:17:14: Die Verbindung ist nach dem aktuellen Stand immerhin etwas nachvollziehbarer als die Verbindung vom "magischen Kreis" zur deutschen Wiedervereinigung. Und klar, niemand wirft hier irgendwem vor, eine Folge "kaputtzuquatschen", wenn der wesentliche (und nicht unberechtigte) Kritikpunkt lediglich lautet, dass das Cover nicht passe, ich denke, das ist jedem klar. :D Ich glaube auch, dass es von enormem Vorteil ist, wenn man mit Leuten mit ganz verschiedenen Geschmäckern arbeitet - so kann man zu Meinungen auch immer gleich Gegendarstellungen geliefert bekommen (und wenn es mal darauf hinausläuft, dass da jemand plötzlich mit "Vampir im Internet" um die Ecke kommt ... :D). Und ich bin mir sicher, selbst wenn ihr mal eine Folge besprecht, die ihr alle drei nicht mögt, oder die einfach nur trashig as shit ist, wird gerade das Unterhaltungswert haben, ähnlich wie bei gewissen Folgenbesprechungen im alten Format (Letzteres ist auch ein Grund, warum ich ziemlich sehnsüchtig auf "Tyrannei Kommando Eins" von der Hollywoodschaukel warte - die Folge selbst ist schon reines Comedygold, da wird die Besprechung bestimmt auch Spaß machen!). Wenn man dabei auch noch abnerden und Bezüge zu anderen Folgen herstellen kann, umso besser!
Und ich werde jetzt nicht nachgucken, ob irgendwas von Helene Fischer jemals auf Kassette erscheinen ist ... :D
1280) Wilbur Graham © schrieb am 24.10.2021 um 20:17:57: Jetzt habe ich so viel gelesen und die entscheidende Frage ist einfach nur, wie zur Hölle kam man jetzt von Avril Lavigne zu Helene Fischer. HOLY SHIT :D Ich höre die drei Fragezeichen eigentlich immer chronologisch, innerer Monk und so, und man merkt natürlich dann einzelne Brüche und es gibt dann so ne Phase, wo es dann für mich abbaut. Höhlenmensch, Super-Wal, unsichtbare Gegner, Automarder, Volk der Winde, höllische Werwolf ist bspw. so ein Part. Heißt jetzt nicht, dass die Folgen schlecht sind, aber in der Chronologie fallen sie für mich dann ab. Die Gegenüberstellung Zusammenfassung - Klappentext ist einfach der Chronologie geschuldet, worum gehts in der Folge und dann gehts halt mit Klappentext und Cover an die Erwartung und ob es denn zum Fall überhaupt passt. Bei der gefährlichen Erbschaft passte das Cover ja zum Hörspiel bspw. überhaupt nicht. Wir kritisieren ja schon einige Sachen, nur es ist halt nicht dieses mit dem Finger drauf zeigen und dadurch die Folge kaputt machen, sondern kurz darauf hinweisen und den Spaß an der Folge trotzdem nicht verlieren. Das wird mit Sicherheit auch mal anders sein, wenn wir Folgen besprechen, die keiner von uns mag, aber unser aktuelles Auswahlprozedere lässt es erst einmal nicht zu. Die Motivation eine Folge auszuarbeiten, die man mag, ist halt auch wesentlich größer. Nell als Gegenpart passt halt, dadurch kann man auch einfach an manche Themen anders herangehen oder durch ihre Nachfragen auch noch mal kurz was erklären, zum Beispiel wer wirklich für den Mauerfall verantwortlich ist. :D Ansonsten nerden wir auch hier und da einfach herum, vieles kommt spontan durch die Besprechung und so ist es dann auch einfach natürlicher, als wenn man etwas abliest. Deshalb bekommen die beiden auch nie meine Begrüßung zu lesen und wissen hier und da auch nicht was die News zu bedeuten haben. Der Beginn von Haus des Schreckens bzgl. Folge 20 war ein totaler Akt, keine Ahnung wie oft wir da neu angesetzt haben. Ich muss aber gestehen, ich grins mir gerade einen Ast ab, weil es zwischen dem magischen Kreis und der flammenden Spur 2 Schnittpunkte gibt und da sind wir dann auch ein wenig am abnerden :D Wenn ihr übrigens Langeweile habt, ich sag nur schwarze Madonna. Zwar noch im alten Format und noch zu zweit, aber die Besprechung hat Jonas und mir jede Menge Spaß gemacht. Ansonsten könnt ihr ja auch einfach wieder Helene Fischer ins Kassettendeck schmeißen. ;)
1279) Mihai Eftimin © schrieb am 24.10.2021 um 14:02:46: @Perry: Wird langsam mit den Credits! :D Auch für mich gibt es Grenzen ...
Natürlich, verboten ist erst mal gar nichts. Nur kann es eben abschrecken, wenn man von vornherein anhand des Folgentitels vorhersehen kann, ob das ein Verriss vom "tanzenden Teufel" oder ein Abfeiern von "Im Bann des Drachen" wird. Mich jedenfalls. Aber genug Leute scheinen das ja zu feiern, warum auch immer ...
1278) PerryClifton © schrieb am 24.10.2021 um 13:51:05: Wobei es jetzt nicht um ein prozentuales like/dislike-Verhältnis gehen sollte und der persönliche Geschmack und die Serienentwicklung spielen ja auch noch eine Rolle. Aber vielleicht wurde ja trotzdem deutlich, was ich meinte.
1277) PerryClifton © schrieb am 24.10.2021 um 13:42:52: @Mihai Puh, ich dachte schon Helene Fischer wäre auch deins gewesen. Das gibt nochmal neuneinhalb Credits als Bonus obendrauf 😁
Es ist halt auch ein großer Unterschied, ob man bei zehn Folgen merkt, dass die Person sie richtig toll fand und bei einer, dass sie weniger damit anfangen konnte (es aber trotzdem versuchte) oder ob jemand sich über zehn Folgen aufgrund von Logiklücken mokiert, dabei die Serie als solches gleich mit schlecht macht, und dann bei der elften Folge, die sowieso eher subversiv angelegt ist, alles so richtig abfeiert. Nicht, dass das verboten wäre, aber man sieht halt, wo der Hase läuft.
1276) Mihai Eftimin © schrieb am 24.10.2021 um 13:14:03: @Danny: Wo soll ich unterschreiben?
@Perry: Immerhin ein halber Credit. Mühsam ernähert sich das Eichhörnchen. ;-) Roxette haben in den dreißig Jahren, in denen sie aktiv waren, eigentlich immer recht gut abgeliefert (auch wenn ich nicht alles von denen mag), sei es beispielsweise 1988 mit "Listen To Your Heart", 1991 mit "Fading Like A Flower" und auch noch 2011 mit "She's Got Nothing On (But The Radio)". Übrigens kam noch in meiner Eurodance-Phase Helene Fischer auf, und gefühlt jeder Zweite in meiner Umgebung ging direkt steil drauf - das war dann der Punkt, wo MEIN Verständnis endete. ;-)

Ja, das hat Verstand - wenn Podcaster das, was sie besprechen, hörbar mögen, kann ich auch mit Begeisterung zuhören, unabhängig davon, wie stark ich selbst emotional involviert bin. Das Gegenteil bei einer objektiv schlechten Geschichte kann ebenso gut funktionieren ("Jawoll, das war totaler Kappes, endlich sagt's mal einer!") - und ja, es GIBT, trotz subjektivem Empfinden, objektive Qualitätsmaßstäbe einer Geschichte innerhalb ihres Serienkontextes, change my mind. ;-) Deshalb glaube ich auch, dass bei der Besprechung vom "magischen Kreis" (keine meiner Lieblingsfolgen, aber immer noch sehr gut hör- und lesbar) was Vernünftiges herauskommen kann und in diesem Falle auch wird.
1275) Danny Street © schrieb am 24.10.2021 um 08:50:14: @Eftimin: Na sowieso. Wer "Running Up That Hill" nicht mag, hat ernsthafte Probleme.
1274) PerryClifton © schrieb am 24.10.2021 um 00:33:00: Addendum zum ersten Teil: Oh, doch, es gibt einige Sachen die ich mit 16 gehört habe, die ich heute nicht mehr mit der Kneifzange anfassen würde. So einiges mit deutschen Texten. Hatte ich verdrängt

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