Edition, Erstauflage, Nachauflage
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für einen übersichtlichen und nützlichen MC-Ratgeber
ist die konsequente und standardisierte Verwendung von Begriffen unerläßlich:
In einer Edition werden alle drei ??? Kassetten
zusammengefaßt, die das prägnanteste äußere Merkmal
gemeinsam haben: eine einheitliche Farbe des Gehäuserahmens, bzw.
eine einheitliche Kombination von Aufkleber und Gehäuserahmen. Folglich
beginnen wir mit der Kombination "schwarzes Gehäuse/gelber Aufkleber"
(1. Edition) und setzen dann fort mit "gelbes Gehäuse/gelber Aufkleber"
(2), sowie mit den gelben bedruckten (3), den blaugrauen bedruckten (4),
den hellgrauen bedruckten (5), den roten bedruckten (6) und den schwarzen
bedruckten Gehäusen (7).
Vielerorts wird das, was wir hier Edition nennen, auch als "Auflage"
bezeichnet. Einer der typischen Flohmarktsprüche ist ja: "Das ist
die alte Auflage mit der alten Musik", oder aber man hört: "Vorsicht,
das ist die Nachauflage!" Was im Trödlerlatein seinen Zweck erfüllt,
führt beim Erstellen eines MC-Ratgebers in die Irre. Denn sobald man
ins Detail geht, stellt sich heraus, daß innerhalb einer Edition
verschiedene Variationen, sprich: verschiedene Auflagen existierten. Verschiedene
Auflagen innerhalb einer Auflage? Nein, das ist zu verwirrend.
Wir halten uns da lieber an das englischsprachige Muster, das auf verschiedenen
amerikanischen drei ??? Seiten, und deshalb auch im Coverarchiv Verwendung
findet: es wird klar zwischen editions und printings unterschieden.
Bei printings handelt es sich - außer bei der first printing
- um Neudrucke, also Nachauflagen, die innerhalb einer edition erschienen.
Die edition ist bei den Büchern gekennzeichnet durch ein neues
Design, eine Überarbeitung der Texte o.ä. Auf deutsch könnte
man edition wohl am ehesten mit "Ausgabe" übersetzen, aber
da wir uns nicht in jedem zweiten Satz der Gefahr aussetzen wollen, Ausgaben
und Auflagen miteinander zu verwechseln, haben wir statt "Ausgabe" den
Begriff "Edition" gewählt.
Bei den MCs umfaßt eine "Edition" nun mehrere drei ??? Folgen
und deshalb eben auch verschiedene Auflagentypen: sowohl Erstauflagen
(das sind Kassetten, die erstmals innerhalb dieser Edition erschienen),
als auch Nachauflagen (das sind Kassetten,
die es in einer Edition oder mehreren Editionen bereits gab, die jedoch
in dieser Edition mit entsprechendem Gehäuse erschienen).
Alte Musik, Übergangsmusik, neue Musik ...
Zu den wichtigsten Aspekten der drei ???-Kassettologie zählt die
Frage, in welchen Editionen welche Musik zu hören ist. Keine Bange,
das ist alles bekannt, und wir dröseln das bei jeder Edition auf.
Hier sollten kurz die drei verwendeten Termini erwähnt werden, derer
wir uns - in Anlehnung an die jeweilige Titelmelodie - bedienen:
Sprechen wir von der alten Musik, so enthalten
die Kassetten das Hörspiel in der alten Abmischung. Hierzu gehören
vornehmlich die alten Melodien Carsten Bohns, welche Ende der 1970er und
zu Beginn der 1980er Jahre aufgenommen und unter dem Deckmantel des Sammelpseudonyms "Bert Brac" in vielen verschiedenen Europa-Serien
verwendet wurden. In den späten 1980er Jahren durfte Bohns Musik jedoch
aufgrund eines (auch heute noch anhaltenden) Rechtsstreits nicht mehr verwendet
werden. Zu dieser "musica non grata" zählen die eingängigen
Titelmelodien, die von Folge 1-39 im unregelmäßigen
Wechsel den Auftakt eines Hörspiels bildeten und dieses oftmals auch
abschlossen. Folgenden Titelmelodien sind unter dem Begriff "alte Musik" summiert und entsprechend zu unterscheiden:
1) Titelmelodie der Folge 1, bei der die meisten Tonspuren stummgeschaltet wurden (Variation von "Finale der drei ???" bzw. "Perry Rhodan, Part 3").
2) Titelmelodie der Folge 2, die auf dem Sampler "Original-Musik" (29) unter dem Titel "Der lachende Schatten" erschien (Titel bei Carsten Bohn: "Momme, der Kobold, Teil 2").
3) Titelmelodie der Folgen 3, 5, 6, 9, 16-35 (und der Folge 4 ab der 2. Edition (alt) (?)), die auf dem Sampler "Original-Musik" (29) unter dem Titel "Titelmelodie der drei ???" erschien und bei Carsten Bohn "Perry Rhodan, Part 1" genannt wird (Beginn mit sieben markanten Trommelschlägen).
4) Titelmelodie der Folgen 4, 7, 8, die auf dem Sampler "Original-Musik" (29) unter dem Titel "Finale der drei ???" erschien und bei Carsten Bohn den Titel "Perry Rhodan, Part 3" trägt (Beginn mit nur drei Trommelschlägen).
5) Titelmelodie der Folgen 10-15 und 36-39, die auf dem Sampler "Original-Musik" (29) unter dem Titel "Die erste Spur der drei ???" erschien (Titel bei Carsten Bohn: "Die Arnoldskinder reißen aus, Teil 1" - Melodie, die an ein Pfeifen erinnert).
Natürlich ist bei den Folgen mit der "alten Musik" auch
alles andere im Hörspiel (die Dialoge, die Erzählertexte und
die Geräusche) genau so, wie die meisten Fans es aus den 1980er Jahren
in Erinnerung haben.
Der Begriff der Übergangsmusik definiert
sich vor allem über die ausgetauschte Titelmusik, welche die bisherigen
anderen Titelmelodien ablöste, sich aber eben auch nicht lange halten
konnte, weil sie schon nach zehn Folgen, den Nummern 40-49, wieder ersetzt wurde.
Die neue Musik ist jene Melodie mit der
Roboterstimme, komponiert von Jan Friedrich Conrad, welche bei den Erstauflagen von Folge 50 bis 124 im Hörspiel Verwendung fand.
Diese Musik ersetzte bei den Folgen 1-39 spätestens ab der 6. Edition der MCs die alte Musik, bei den Folgen 40-49 ersetzte sie erst im Herbst 2001 mit Erscheinen aller Folgen auf CD auch die Übergangsmusik bei den MCs. Sie findet bis heute bei den Folgen 1-124 Verwendung.
Die aktuelle Musik ist seit Folge 125 im Einsatz und wird bei diesen auch bis heute benutzt. Für die Klassifizierung der verschiedenen Seiten der Sammlerfälle ist sie jedoch nach derzeitigem Stand nicht relevant - und somit ist dieser Begriff bspw. auf dem Seiten der MC-Editionen nicht zu finden.
Schreiben wir, daß die alten Hörspielfolgen, die vorher die
"alte Musik" bzw. die "Übergangsmusik" aufwiesen, nun die "neue Musik"
haben, dann bedeutet dies, daß die Hörspiele neu abgemischt
wurden: viele der alten Melodien wurden durch neuere ersetzt (natürlich
auch die Titelmelodie), Geräusche und Effekte wurden ersetzt oder
ergänzt, Dialoge wurden überarbeitet, in wenigen Einzelfällen
wurden auch einzelne Parts neu eingesprochen. Das ist dann jene "Nachauflage",
von der so häufig gesprochen wird.
Zur chronologischen Entwicklung der Kassettenhüllen läßt sich keine absolut verläßliche Aussage treffen, da die Hüllen einfach ausgetauscht werden können, ohne daß man dies hinterher bemerkt. Wir wissen allerdings aus unserer eigenen Erinnerung, daß die Folge 48 auf jeden Fall noch mit einer roten Kassettenhülle auf den Markt kam. Bei Folge 49 bezweifeln wir dies.
Aufgrund der Tatsache, dass Hüllen leicht vertauscht werden können, lässt sich auch nicht eindeutig belegen, ab wann der gelbe Aufkleber mit dem Hinweis "Neu!" erstmalig bei den drei ???-Hörspielen Verwendung fand. Derzeit gehen wir davon aus, dass er erstmals bei Folge 25 im Jahr 1981 zum Einsatz kam. |