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rocky-beach.com
Die Septemberbox mit André Marx
+++ (Alte Einträge I) +++
1) Graf Zahl © schrieb am 01.09.2003 um 00:00:47: Hallo André, Glückwunsch zu den beiden großartigen Büchern, die besten drei ??? Folgen seit Jahren! Zwei Fragen hätte ich dazu:
1. Glaubst Du an solchen Esoterik-Kram wie bei Alruna beschrieben?
2. Was war die Idee der in der Widmung erwähnten Personen? Esoterik, Trichromaten, Keas oder die komplette Geschichte?
André schreibt: Hallo Gräfin! Wie schön, dass Du die Erste bist. Und danke für das Lob. Zu Deiner ersten Frage kann ich gar nicht viel sagen. Glaube ich an sowas? Keine Ahnung. Ich denke schon, dass es Leute gibt, die mehr wahrnehmen als andere. Und da Wahrnehmung ja das zentrale Thema vom "Drachenauge" ist, habe ich das bei Alruna auf eine etwas andere Weise dargestellt. Einfach so als Denkanstoß. Außerdem passte es gut zur märchenhaften Atmosphäre. Das heißt aber nicht unbedingt, dass ich daran glaube.

Zu Deiner zweiten Frage: Die Idee der drei in der Widmung erwähnten Personen war, dass ich dieses Buch schreibe! Es war so: Ich entdeckte einen Artikel über Tetrachromaten und fand das Thema sofort ungeheuer faszinierend. Ich recherchierte ein bisschen, und dann ergab es sich, dass ich mich mit Stefan, Cori und Martina traf und ihnen von dieser Idee erzählte. Sie waren begeistert. Uns war klar: Das ist ein drei ???-Thema! Ich wusste nur nicht, wie ich es umsetzen sollte. Also haben wir ein paar Stunden lang Brainstorming gemacht. Dabei heraus kam eine Geschichte über eine alte Dame, die auf tetrachromatische Weise eine Art Schatzkarte in ihren Quilt (oder wie diese ollen Patchworkdecken heißen) eingebaut hat. Keine Emily, kein Kea, keine Steinskulpturen, keine Esoterik. Das kam alles erst später. Und der Quilt flog wieder raus. Übrig blieb einzig und allein die alte Dame. Insofern sind eigentlich sowohl die Idee als auch die Story komplett von mir. Stefan, Cori und Martina habe ich es aber zu verdanken, dass ich die Geschichte tatsächlich geschrieben haben. Denn ich hatte zwischendurch ziemlich die Lust verloren und wollte die Idee schon zu den Akten legen, aber die drei bestanden natürlich darauf, dass ich "unser" Buch jetzt auch wirklich schreibe! Und das war eine Widmung wert.

2) Sebastian -sebhe- Hensel (sebhe123@gmx.net) schrieb am 01.09.2003 um 00:01:49: Hallo André, du machst ja viel Pressearbeit. So hast / bist gerade dabei auch für meine Webseite www.kuh-mag.de ein Interview gemacht. Ich freue mich schon, dass es bald fertig ist! :) Machst du viel Pressearbeit? Findest du es gut, dass die drei ??? Autoren dadurch auch mal im Vordergrund stehen? Machst du mal eine Autogrammstunde? Was wird auf der Buchmesse ablaufen? mfg Sebastian "sebhe" Hensel
André schreibt: Ich bin etwas verwirrt. Pressearbeit? Kuh-Mag? Ich war gerade auf der Seite, konnte aber kein Interview mit mir entdecken. Und ich kann mich auch nicht erinnern, je eines gegeben zu haben. Oder kommt das noch? Hast Du bei Kosmos angefragt? Gibt es einen Termin, von dem ich noch nichts weiß? Oder war das ein Witz, den ich bloß nicht verstanden habe? (Kommt häufiger vor.)

Wie dem auch sei, die Pressearbeit macht eigentlich der Verlag. Vor allem zu besonderen Anlässen. Hin und wieder kommt es vor, dass eine Zeitung mal außer der Reihe etwas machen will, dann bin ich natürlich gerne bereit für ein Interview. Die meisten Zeitungsartikel beziehen sich allerdings (leider) verstärkt auf die Hörspiele, bzw. in letzter Zeit vor allem auf "Masters of chess". Natürlich mag ich es, wenn ich als Autor wahrgenommen werde, nicht nur als Teil der drei ???-Maschinerie. Aber ich kann auch damit leben, wenn ich ein ganzes Jahr lang kein einziges Interview habe. Wie gesagt: Aktiv kümmere ich mich eigentlich nicht darum, aber wenn jemand was will - bitte sehr. Reine Autogrammstunden habe ich noch nie gemacht (außer auf der Fan-organisierten Band 100-Party in Frankfurt vor zwei Jahren), normalerweise ist das mit Lesungen verbunden. Und mit Buchmesseauftritten.

Und damit gleich zu Deiner letzten Frage: Ich werde ein bisschen lesen (nur ganz kurz, weil es auf der Messe sehr hektisch ist), es wird eine Moderation geben, ein Quiz, eine Frage-Antwort-Runde (vielleicht), Autogrammwünsche werden erfüllt, und nach den Veranstaltungen bin ich noch eine Weile am Kosmos-Stand für die Leute, die einfach mal Hallo sagen wollen oder sonstwas.

3) Mike Hall © schrieb am 01.09.2003 um 00:07:23: Ich finde auch, dass die beiden Neuerscheinungen auf alle Fälle gut gelungen sind! Ein - Zwei Fragen habe ich da: Wie bist du eigentlich mit den letzten Umsetungen deiner Bücher in die Hörspiele zufrieden? Kannst du eigentlich auch reklamieren wenn dir in der Weise etwas nicht passt, oder lässt sich Europa da nichts dreinreden? Oder machst dud as sowieso nicht?
André schreibt: Ich halte mich eigentlich komplett aus der Hörspielproduktion heraus. Ich habe keinerlei Mitspracherecht, und deshalb halte ich auch meinen Mund. Ich bin mal mehr, mal weniger zufrieden. Den "Meisterdieb" fand ich super, vor allem die Sprecherin von Brittany. Den "Nebelberg" fand ich okay, aber Bobs Tagebucheinträge waren einfach zu langatmig (warum hat er sie nicht einfach in normalem Tempo vorgelesen???). Die "sieben Tore" habe ich noch nicht gehört.
4) Lama © (Lama_2003@lycos.de) schrieb am 01.09.2003 um 00:15:04: Hallo André, also ich muss sagen das ist Buch "Das Auge des Drachen" ist fantastisch! Mach weiter so! Hast du noch neue bücher geplant die in diese richtung gehen werden? Lama
André schreibt: Wenn Du mir verrätst, was "diese Richtung" ist, kann ich Deine Frage beantworten. Meinst Du den mystischen, märchenhaften Touch? Oder die wissenschaftliche Grundidee, die dem Buch zugrunde liegt? Oder die Tatsache, dass eine Sechsjährige die Hauptfigur ist? Ich kann da eigentlich nur sagen: Ich schreibe immer das, was mich momentan am meisten reizt. Und das kann eigentlich alles sein.
5) freako (freako@web.de) schrieb am 01.09.2003 um 06:33:10: Hallo André, Mir gefallen die Bücher von Dir sehr gut! Nur was mich irgendwie stört ist das bei allen „neuen“ Büchern die „amerikanische Atmosphäre“ nicht richtig rüberkommt. Ich weiß nicht wie ich das besser ausdrücken soll, aber du als Buchautor verstehst vielleicht was ich meine. Ich finde z.B. das Buch Drachenauge super, aber bei lesen kommt mir nie der Gedanke das es in Kalifornien spielt. Wahrscheinlich liegt das an den Naturbeschreibungen. Wer schon mal in den Staaten in einem „Wald“ war, versteht vielleicht was ich meine. Außerdem wurde hier schon mal irgendwo angeregt, ob du nicht mal ein Buch selbst vorlesen würdest (Audiobook wie bei den „kids“) ? Ich würde so etwas als „Spezial“ (nicht als Konkurenz zu den Hörspielen) super finden. Kannst Du dich dazu nicht mal überwinden ;) ? Ist schon wieder ein öffentlicher Auftritt (Lesung oder so was) von dir geplant? Viele Grüsse und mach weiter so!!!
André schreibt: Über die amerikanische Atmosphäre wurde ja in letzter Zeit öfter diskutiert. Tja, was kann ich sagen? Ich war noch nie in Amerika. Alle meine Kollegen waren schon mal in Rocky Beach (sprich: Santa Monica und Umgebung), und alle haben gesagt: Wenn du dir das Rocky Beach deiner Träume erhalten willst: fahr nicht hin! Die Realität ist sehr ernüchternd. Also schreibe ich eigentlich immer über das Rocky Beach in meinem Kopf, und sobald ich mich an real existierend Orte begebe, wälze ich Reiseführer und rufe Bilder ab, die ich aus Filmen o.ä. kenne. Das ist eigentlich immer sehr amerikanisch.

Was "Das Auge des Drachen" angeht: Der größte Teil des Buches spielt im Hinterland von Rocky-Beach mitten im Wald. Und ein Wald ist nun mal ein Wald. Er besteht vor allem aus Bäumen, sowohl in Deutschland als auch in Amerika. Und in Kalifornien sind, das sagt zumindest mein Reiseführer, Eichenwälder sehr verbreitet, was ihn für unsere Augen auch nicht gerade exotisch macht. Aber dafür kann ich ja nichts. Ich kann dir höchstens versprechen, dass ich in Zukunft mehr darauf achten werde, "amerikanisch" zu bleiben. Das funktioniert allerdings auch nur, wenn ich die drei ??? ordentlich durch die Gegend fahren lasse. Und irgendwie hab ich's ja immer mit Häusern. *gg*

Zu Deiner zweiten Frage: Audiobooks fänd ich super, aber garantiert NICHT mit mir als Sprecher! Für 'ne Lesung vor lauter Fünfklässlern mag mein Vorlesetalent ja noch reichen, aber da hört es dann auch auf. Nein, da sollte schon ein Profi ran. Zum Thema "öffentliche Auftritte" lies am besten Eintrag 2!

6) Morgi (meisterdetektiv@sms.at) schrieb am 01.09.2003 um 06:47:39: Dickes Lob erstmal für deine tollen neuen bücher!!! Ließt du sie eigentlich auch selber?
André schreibt: Ja, Morgi, ich lese sie natürlich, bevor ich das Manuskript dem Verlag schicke. Und dann ändere ich ungefähr die Hälfte. Und dann lese ich es noch mal. Dann ändere ich noch mal was. Dann ändert die Lektorin was. Dann lese ich es noch mal. Und dann, wenn es fertig gesetzt ist, lese ich es noch mal, um die allerletzten Tippfehler rauszufiltern. Und DANN, wenn das Buch endlich erscheint, so richtig zwischen zwei Buchdeckeln und so - dann stelle ich es ins Regal und rühre es nie wieder an.
7) cluny schrieb am 01.09.2003 um 07:18:07: Hallo Andre, du hattest angekündigt, neben den drei ??? 'etwas Neues' anfangen zu wollen. Was ist daraus geworden ?
André schreibt: Kann ich die Frage tauschen?
8) vedderchen © schrieb am 01.09.2003 um 07:33:36: Hallo,Andre,erstmal Glückwunsch zu den 2 neuen Büchern,ich hab`sie regelrecht verschlungen!Verblüffend fand ich die jeweiligen Auflösungen der Fälle.Tja,man lernt halt nie aus(selbst in meinem Alter*gg*).Wußte ich doch vorher nicht,was eine "Tetrachromatin" ist,b.z.w. kam dieser Begriff in meinem Wortschatz bisher nicht vor.Sehr gut recherchiert,weiter so!Liebe Grüße,vedderchen!
André schreibt: Vedderchen, es gibt gar keine Frage in Deinem Eintrag, trotzdem vielen Dank. Und ich kann Dich beruhigen: Ich bin auch bloß durch puren Zufall auf das Thema gestoßen und hatte vorher noch NIE etwas über Tetrachromasie gehört.
9) Mr. Burroughs © schrieb am 01.09.2003 um 09:46:38: Hi André, ich könnte Dich mit Lob für Deine neuen Bücher überschütten, aber ich schließ mich schlichtweg allen anderen an. Frage:
1. Ließt Du viel klassische Geschichte (Christie, Doyle), um Strukturen, bzw. gewisse Handlungsaufbauten zu erkennen und ggf. zu übernehmen?
2. Gibt es irgendeine echte Operndiva, die Du Vorbild für die DAme aus VdT genommen hast?
3. Geh ich recht in der Annahme, dass Du eine Nichte hast, die Emily etwas ähnlich ist?
André schreibt: 1. Ich habe noch nie etwas von Christy gelesen, und von Doyle nur mal eine Kurzgeschichte vor etwa tausend Jahren. Ich mag ja eigentlich keine Krimis. Trotzdem analysiere ich natürlich alles, was mir so an Büchern oder Filmen vor die Nase kommt. Das ist manchmal etwas doof, weil ich nie entspannt ins Kino gehen kann. Ständig frage ich mich: Warum war diese Szene jetzt gut? Warum ist diese Figur scheiße angelegt? Warum habe ich hier das Gefühl, dass die Story konstruiert ist, da aber nicht? Wie wird hier Spannung erzeugt? Warum gruselt es mich, obwohl gar nichts passiert? Warum lässt mich diese Actionszene völlig kalt? Ich kann Dir sagen, manchmal nervt's. Aber natürlich lerne ich eine Menge dabei. Und ich denke, es ist relativ egal, ob es nun ausgerechnet Krimis sind. Grundlegende Muster findest Du in allen Geschichten, egal ob das nun Krimis, Liebesgeschichten oder irgendwas anderes sind.

2. Ehrlich gesagt: nein. Ich mag Opern nicht besonders und kenne mich daher auch überhaupt nicht aus. Dora Mastrantonio ist ein komplettes Phantasieprodukt. Anders als Emily. Und damit zu Deiner letzten Frage:

3. Emiliy war anfangs ein echtes Problem. Sie war erst neun, dann war sie fünf, mal konnte sie schon lesen, dann wieder nicht ... ich bekam sie nicht wirklich in den Griff. Bis ich mich dazu entschloss, einfach die damals sechsjährige Tochter von Cori (die Frau aus der Widmung) als Vorbild zu nehmen. Ab da lief alles wie am Schnürchen. Ich habe mich einfach immer nur fragen müssen: Wie würde Nana jetzt reagieren? Was würde sie jetzt sagen? Wie würde sie es sagen? Wann fängt sie an zu flennen und wann nicht? Also, charakterlich ist Emily schon eine ganz andere Person. Aber die Sprache und einige Verhaltensweisen habe ich von Coris Tochter abgeguckt.

10) Mr. Moto schrieb am 01.09.2003 um 10:55:19: Hallo André: Zunächst auch von mir ein dickes lob für die neuen Bücher. Ich finde sie nicht nur wegen der Story sehr gut, sondern auch wegen der glaubwürdigen Sprache der ???. Zu dem Vorwurf, die amerikanische Athmosphäre komme nicht richtig rüber, kann ich nur den Wunsch äußern in der direkten Rede der ??? mit anderen Personen ab und an ein "Sir" oder "Madam" anzuhängen, das fehlt mir etwas in den aktuellen Geschichten. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Mir fiel auf, dass die Folgen, die ich am besten finde (Geisterschiff/Labyrinth der Götter/Drachenauge) in Zusammenarbeit mit anderen Personen entstanden sind. 1. Was sind denn das für Personen? 2. Wie sieht ihre Mitarbeit an den Folgen aus? 3. Speziell beim Auge des Drachen: Sind diese Personen Ärzte oder Biologen? Nebenbei Danke für die Bereitschaft sich unseren Fragen zu stellen und die Bitte unaufhörlich weiter zu machen. Beste Grüße Mr. Moto
André schreibt: Ein Wort zu "Sir" und "Madam": Ich baue es eigentlich immer dann ein, wenn ich eine Art Autoritätsperson in der Geschichte habe. Die weise ältere Frau. Den Uni-Professor. Oder wie auch immer. Ich benutze es nicht grundsätzlich für jeden Erwachsenen. Damit habe ich einige sprachliche Differenzierungsmöglichkeiten, wenn ich die Beziehung der drei ??? zu ihrem erwachsenen Umfeld darstellen will. Meinst Du, ich sollte "Sir" und "Madam" in Zukunft immer verwenden, wenn die drei es mit Leuten zu tun haben, die erheblich älter sind als sie?

Nächste Frage: Die Leute in meinen Widmungen sind eigentlich immer Freunde, die auf die eine oder andere Weise an der Entstehung eines Buches beteiligt waren. Entweder haben sie mich motiviert, wenn ich nicht weiterkam (so war es beim "Auge des Drachen"). Oder sie konnten mir bestimmte Fragen beantworten (Xandra aus "Musik des Teufels", Heiko aus "Botschaft von Geisterhand"). Oder ich habe große Teile der Geschichte mit ihnen zusammen entwickelt (Christian aus "Das brennende Schwert" oder Astrid aus dem "Labyrinth"). Oder sie hatten die entscheidende Grundidee (Harald aus "Doppelte Täuschung"). Es war jedes Mal ganz unterschiedlich. Ärzte und Biologen waren jedenfalls bisher nicht dabei *gg*. Mehr dazu: siehe Eintrag 1!

P.S. Ich habe das Buch gerade nicht zur Hand, aber wenn mich nicht alles täuscht, war "Geisterschiff" ein komplettes Solobuch, oder?

11) Hoerspielkassette © schrieb am 01.09.2003 um 11:36:22: Hallo André, hast du als Kind eigentlich auch Hörspiele gehört und wenn ja, welche Serien? Kannst du uns deine All-Time-Top-Ten der besten Hörspielfolgen verraten? Gruss Tom
André schreibt: Oje, ich fürchte, das kann ich nicht. Ich habe natürlich Hörspiele gehört, jede Menge! Und ich habe sie natürlich mit 14 auf dem Flohmarkt verkauft und mich hinterher schwarz geärgert, so wie alle anderen auch. Aber All-Time-Favorites? Kann ich wirklich kaum sagen. Ich weiß nur: Die drei ??? waren immer super. Flash Gordon war immer super. Funk Füchse waren oft super. Fünf Freunde waren manchmal super. Und dann gab es noch so'n paar reihenunabhängige Kassetten, z.B. "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" von Jules Verne, die fand ich auch klasse. Ich weiß noch, dass es mit einem Stück aus Tschaikowskys "Dornröschen" anfängt (die Overtüre?), und die ersten beiden Worte des Sprechers sind: "Ein Buch", und da war ich als Kind schon hin und weg. So meine ich mich jedenfalls zu erinnern. Außerdem ist der Sprecher der gleiche wie der Zirkusjunge aus der "schwarzen Katze", war's nicht so? Vielleicht erinnere ich mich auch gerade völlig falsch und laber nur Blödsinn. Ich will damit eigentlich nur sagen: Ich hatte eine Menge glückliche Hörspielstunden, aber ich bin niemals zum Kenner geworden. Und inzwischen höre ich die Dinger nur noch sehr, sehr selten.
12) Bill A. Bong schrieb am 01.09.2003 um 12:34:25: Tach André!
1.) Hast Du beim Schreiben manchmal auch die Hörspiele im Ohr? Kam mir bei "Villa Der Toten" bei dem Totenkopf-Gag so vor. Denn die Szene, in der Sokrates zu Tante Mathilda "Buh!" macht, ist ja eine sehr prägnante Szene des Totenkopf-HÖRSPIELS. (Frage deswegen, weil Du mal sagtest, dass Du die alten Fälle eigentlich mehr aus den Büchern und weniger aus den Hörspielen kennst.)
2.) Wie kamst Du auf die Idee mit den Tetrachromaten? Hast Du das bei Peter Lustig gesehen? Oder bei Gallileo? Oder hast Du selbst einen Tetrachromaten in der Familie/Bekanntenkreis?
3.) Kosmos ist ja bekannt für Sachbücher, Chemie-Baukästen und Urzeitkrebse. (Habe mir neulich den Urzeitkrebs-Aufzuchtskasten gekauft!) Wird man als Autor von Jugendkrimis seitens des Verlags angehalten, auch eine Art "Lehrauftrag" in den Romanen zu erfüllen? Sprich: Erklärungen wie Tetrachronismus, etc. einzubauen? Immerhin hat Kosmos ja dieses "Sachbuch"-Image. Ach ja: Wessen Idee war das Produkt-Placement des "Kosmos-Tierlexikons" aus dem Auge des Drachen??
Viele Grüße
Bill A. Bong
André schreibt: Also, die ersten fünfunddreißig Folgen kenne ich hauptsächlich aus den Hörspielen. Alles, was danach kam, hauptsächlich aus den Büchern. Da die ersten Folgen für mich aber wie für viele zu den besten zählen, orientiere ich mich schon oft an dieser speziellen Stimmung, die eben in den frühen Hörspielen rüberkommt (wenn mir nicht gerade mal wieder dieser ganze Nostalgiekram kilometerweit zum Hals raushängt und ich beschließe, etwas völlig anderes zu machen - z.B. sowas wie "Nacht in Angst"). Mir war z.B. gar nicht klar, dass der "Buh"-Gag nur im Hörspiel vorkommt, obwohl ich das Buch auch gelesen habe.

Zweite Frage: Auf das Thema kam ich durch einen Zeitungsartikel, auf den ich mal zufällig gestoßen bin. Der Rest war dann Recherche. Peter Lustig konnte mir da leider nicht weiterhelfen *gg*.

Dritte Frage: Kosmos macht zwar eine Menge Sachbücher, aber bisher hat mich noch niemand dazu angehalten, irgendeinen Lehrauftrag zu erfüllen. Wozu sollte das auch gut sein? Natürlich ist es recht typisch für die Reihe, dass man immer mal wieder interessante Dinge lernt. Aber das hat ja nichts mit Kosmos zu tun. Ganz allgemein kann ich nur immer wieder wiederholen: Die Autoren haben absolut freie Hand, was die Wahl der Themen angeht. Der Verlag mischt sich nur dann ein, wenn es zu thematischen Überschneidungen zweier Bücher kommt, die innerhalb eines kurzen Zeitraums oder sogar gleichzeitig erscheinen.

Das Kosmos-Vogellexikon ist übrigens auf meinem Mist gewachsen, und ich hatte fest damit gerechnet, dass das Lektorat es mir rausstreicht. Geschah aber nicht. Als ich meine Lektorin dann darauf ansprach, sagte sie: Nö, wieso? Lassen wir das doch einfach drinnen. Ist doch lustig. Also blieb ein Gag, der eigentlich nur zur internen Belustigung geplant war, dann auch in der Endfassung. Product-Placement ist es übrigens nicht, da es ein solches Lexikon meines Wissens gar nicht gibt. Aber es klingt halt 1a nach einem typischen Kosmos-Buch.

13) Jwl © schrieb am 01.09.2003 um 13:44:59: Hi André!
Ich schließ mich einfach mal den anderen an und sage: Die beiden Bücher waren einfach super! Allerdings hätt ich da noch mal ne Frage...
In "Villa der Toten" sagt Elouise Sachen wie "ich habe sie geliebt" oder "sie brauchte ihn doch nicht, sie hatte doch mich" über die Verstorbene. Das was mich nun brennend interessiert: Hatten die beiden ein Verhältnis, oder hat Elouise Dora geliebt, diese Liebe wurde aber nicht erwiedert? Oder interpretiere ich da zu viel rein?
Was mir vor allem bei "Auge des Drachen" gefallen hat war, dass man mal wieder richtig was lernen konnte, mit der Tetrachromie. So etwas hatte mir in den Folgen davor immer gefehlt. Also, du hast da zwei super Bücher geschrieben, bitte schreib weiter in dieser Art!
Achja, kennst du Ben Nevis eigentlich persönlich? Aus seiner Antwort werd ich irgendwie nicht schlau.... Wenn ja, richt ihm bitte nen schönen Gruß von der Jwl aus!
Viele Grüße, Jwl
André schreibt: Hi Jwl! Seit Deinen Einträgen in der Nevis-Box spreche ich den Namen auch automatisch "Jewel" aus, genauso wie der gute Ben, obwohl ich weiß, dass er eigentlich einen ganz anderen Ursprung hat. Den Ben kenne ich übrigens persönlich, ja. Und ich muss ihn nicht grüßen, denn ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er das hier liest. (Hallo Ben!) Aber nun zu Deiner Frage: Eigentlich gehört das zu den Dingen, die sich jeder Leser selbst denken kann. Aber wenn Du mich nach meiner eigenen Meinung fragst: Ja, die beiden hatten eine Beziehung. Irgendwie. Nicht sehr innig, nicht sehr lange, aber irgendwas muss da mal gewesen sein. Elouise hat die Sache allerdings sehr viel ernster genommen als Dora, deswegen hat das wohl nicht so richtig funktioniert. Am Ende fand Dora es jedenfalls sehr schmeichelhaft, von Elouise angehimmelt zu werden, und Elouise dachte sich: Besser als nichts. Aber wie gesagt: Das ist meine ganz persönliche Interpretation. Mit Sicherheit weiß ich es nicht, ich habe die beiden nicht gefragt. Es steht jedem frei, die Sache vollkommen anders zu sein.
14) Sokrates © (cooly666@web.de) schrieb am 01.09.2003 um 13:46:07: Hi André! Glückwunsch zu deinen neuen Super-Folgen!!!
Zu "Villa der Toten": Im diesbezüglichen Folgen-Forum gab es ja diverse Spekulationen, u.a. wie funktionierte das mit der Bandaufnahme wirklich? wie steuert man Gläserrücken? war E.Adams doch verheiratet? etc. Da dich das bislang niemand gefragt hat, tu ich es einfach Du hast dort auch angedeutet, es könne vielleicht doch Mord gewesen sein. Kannst / willst / darfst du dazu ein wenig genauer werden?
Zu "Auge des Drachen": Wie bist du auf die Idee mit den Tetrachromaten gekommen und gibt es dieses Phänomen (?) bei einigen Menschen wirklich, oder ist das 'ne Phantasie-Transferleistung? Die Autonummer des silbernen BMW spielt ja bei der Auflösung keine Rolle, warum erwähnst du explizit, daß Justus sie sich gemerkt hat?
Was macht die Schreiberei jenseits der drei Fragezeichen, wann ist da was auf dem Markt zu erwarten?
André schreibt: Also, lieber Sokrates, vorweg: Ich sitze jetzt seit zwei Stunden an der Beantwortung der Fragen. In diesen zwei Stunden sind vier neue Fragen hinzugekommen. Wenn das so weitergeht, brauche ich bis März, um die Septemberbox zu beantworten. Und dann hat Dein Eintrag auch noch tausend Einzelfragen! Also gut, der Reihe nach, kurz und knapp und sachlich: Die Bandaufnahme. Man nehme das Tape von Justus (A) und lege es in das Aufnahmegerät, das sich in der Mitte des Stuhlkreises befindet. Die Séance beginnt. Das Justus-Tape nimmt sie auf. GLEICHZEITG wird jedoch heimlich über die Stereoanlage ebenfalls die Séance aufgenommen (B). Man hat nun also zwei nahezu identische Bänder (A B). Beim ABSPIELEN nehme man Justus' Band und lege es in die Stereoanlage ein. Und hier kommt der Trick: Justus' Band wird nicht abge-, sondern überspielt, und zwar mit der Aufnahme, die auf Tape B enthalten ist. Wo ist der Unterschied? Vorerst nirgends, denn Tape B ist ja mit Tape A identisch. ABER: Vorher wurde ein DRITTES Band vorbereitet (Tape C), auf dem die Geisterstimme zu hören ist. Und das mischt man nun während des Ab-/Überspielens dazu. Das ist simpler als man denkt. Man kann ja sogar bei Karaoke-Kinderkassettenrekordern zwei Quellen auf ein drittes Band mischen. Oder man nimmt ganz einfach ein Mischpult, schließt Band B und C an und überspielt beides auf Band A. So hat man also auf Justus' Tape die Geisterstimme. Und zwar zusammen mit den Gesprächen und Geräuschen, die tatsächlich zu hören waren. Eigentlich steht das alles auch genau so im Buch und ist völlig simpel.

Wie steuert man Gläserrücken? Man legt den Finger auf das Glas und schiebt es dahin, wo man es haben will. Wenn man sich vorher mit seinem Partner abspricht, welcher Text erscheinen soll, ist das kein Problem. Und da ZWEI Finger schieben, ist es für die übrigen Anwesenden kaum festzustellen, wer denn da nun manipuliert hat. Eine Person? Zwei? Alle drei? Oder doch der Geist?

War Elouise Adams doch verheiratet? Ja. In der ersten Fassung des Buches. In der zweiten dann nicht mehr. Ich habe alle Szenen, in denen ihr Mann erwähnt wurde, geändert. Bis auf diese. Die habe ich übersehen. Und das Lektorat leider auch. Mein Fehler. Sorry.

War es Mord? Nein. War es unterlassene Hilfeleistung? Ja. Jedenfalls in der ersten Fassung des Buches. Dann habe ich sehr, sehr lange mit meiner Lektorin gesprochen, die der Meinung war, dass das so nicht ginge. Zu brutal für ein drei ???-Buch. Also haben wir am Text herumgeändert, bis wir schließlich eine Version hatten, in der zwar offiziell gesagt wird, dass Dora schon tot war, es aber letztlich dem Leser überlassen bleibt, ob er Mrs Dingsbumswiehießsiedochgleich wirklich glaubt. Insofern glaube ICH, dass Mrs Dingsbumswiehießsiedochgleich eine hinterhältige falsche Schlange ist, die Dora kaltblütig hat sterben lassen. Aber das kann jeder sehen, wie er will. Aus den im Buch genannten Fakten geht es nicht eindeutig hervor.

Auge des Drachen: Alle, die die Geschichte noch nicht kennen, sollten jetzt besser nicht weiterlesen! Wie ich auf die Tetrachromaten gekommen bin, habe ich schon in den anderen Einträgen beantwortet. Und ja, das Phänomen gibt es wirklich, wobei ich auch ein paar Details hinzugedichtet habe, weil es einfach ein SEHR unerforschtes Feld ist. Fakt ist: Es ist ein Gendefekt, der nur bei Frauen auftritt. Es äußert sich in der Wahrnehmung der Farbe gelb. WAS diese Frauen dann aber wirklich sehen, und wie sehr gelb nicht gleich gelb ist, ist natürlich schwer zu beurteilen, da habe ich meiner Phantasie auf Grundlage der Daten, die ich hatte, einfach mal freien Lauf gelassen.

Die Autonummer des BMW: Beim Schreiben dachte ich, dass ich sie vielleicht noch mal brauche. Ein bei mir durchaus übliches Verfahren: Ich baue erst mal jede Menge Hinweise ein und sehe am Ende, was davon funktioniert und was nicht. In der zweiten Fassung schmeiße ich den überflüssigen Kram dann wieder raus. In diesem Fall war das Kennzeichen zwar eigentlich überflüssig, aber ich wollte es als falsche Fährte für den Leser trotzdem drinlassen. Außerdem wäre es sehr unlogisch gewesen, sich die Autonummer NICHT zu merken, wenn man minutenlang hinter einem Wagen herjagt. Dann hätte es nämlich Proteste gehagelt: "Wieso merkt Just sich nicht einfach die Autonummer?? Wieso geht der Autor mit keiner Silbe auf das Kennzeichen ein?"

Deine letzte Frage möchte ich gern ein weiteres Mal tauschen. *g* Keine Angst, ich beantworte sie noch. Aber nicht heute. Später mal. Irgendwann.

15) Jakovich schrieb am 01.09.2003 um 14:24:01: Hallo André! Auch ich kann mich nur anschließen, Du hast wirklich zwei sehr atmosphärische ???-Bücher geschrieben (habe Villa der Toten im Kerzenschein in einem Rutsch durchgelesen). Vielleicht beantwortest Du meine erste Frage schon durch die vorher gestellten Fragen, aber beim Lesen von Drachenauge ist mir wieder eingefallen, dass ich mal im Spiegel einen Bericht über Tetrachromatinen gelesen habe. Hast du vielleicht daher die Idee zu diesem Buch? Als Tante Mathilda als Medium zur Villa fährt, habe ich erst gedacht, das Sokrates als besondere Untermalung mitgenommen wird. Ich fand es gut, dass es dann nicht so war (wäre für meinen Geschmack zu viel des Guten), aber es war nett, beim Lesen auf die Idee zu kommen,so dass Sokrates unterschwellig nochmal seinen "Auftritt" hatte, ohne dass es eben zu viel des Guten geworden wäre. War das so beabsichtigt, oder interpretiere ich jetzt zu viel rein? Also, ich bedanke mich jedenfalls für die beiden Bücher von Dir, die mir wirklich ein großes Lesevergnügen bereitet haben. Beste Grüße, Jakovich
André schreibt: Also, es war tatsächlich der Spiegel-Artikel, den ich im Arzt-Wartezimmer gelesen habe. Als ich dann ins Sprechzimmer gerufen wurde, war ich ganz aufgeregt, weil ich wusste, dass ich gerade auf das Thema für ein neues Buch gestoßen war. Und zwar ein ganz besonderes Thema. Leider gab der Spiegel-Artikel nicht so wahnsinnig viel her, also musste ich noch tiefgründiger forschen.

Sokrates: Ich habe mir nicht besonders viel dabei gedacht. Ich weiß nur, dass das erste Kapitel in der ersten Fassung todlangweilig war. Ich wollte irgendwas Witziges haben, was die Zeit bis zum eigentlichen Start des Falls überbrückt, der ja bei mir traditionell fast immer am Ende des ersten Kapitels kommt. Und da fiel mir irgendwie Sokrates ein. Ach nee, Moment, es war ganz anders: Irgendwann sagt Justus (oder Peter?), dass Tante Mathilda ja schon Erfahrung damit hat, mit Toten zu sprechen. Ich wollte diesen Hinweis unbedingt drin lassen, aber mir war klar, dass jemand, der den "sprechenden Totenkopf" nicht kennt, keine Ahnung hat, wovon ich rede. Also musste Sokrates vorher irgendwie mal erwähnt werden. Und da das erste Kapitel bis dato stinköde war, habe ich es halt einfach umgeschrieben und so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Nur in einem Punkt war ich unsicher: Am Ende vom "sprechenden Totenkopf" wird nicht explizit gesagt, was mit Sokrates geschieht. Dass die drei ??? ihn damals behalten haben, ist also auf meinem Mist gewachsen. Ich hatte halb damit gerechnet, dass die Fans auf mich einschlagen, weil ich das ja einfach so frei erfunden habe. Aber ist ja zum Glück (noch) nicht passiert.

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