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Die Fragebox mit Marco Sonnleitner
+++ Alte Einträge I +++
1Roter Pirat schrieb am 26.04.2004 um 08:23:04: Hi Marco, erst mal herzlich willkommen im 'Club'! Hoffe, es ist okay, wenn ich Dich duze, da dies in den anderen Frageboxen auch so gehandhabt wird. 1. Wie gehst Du mit dieser teils doch recht harschen Kritik um (zumindest auf diesen Seiten)? Inwiefern beeinflusst Dich das beim Verfassen Deiner nächsten Werke? Warst Du überrascht, dass Dir doch ein starker Wind entgegen bläst? Ich selbst kann dies nun wirklich nicht nachvollziehen. Denn alle vier Folgen sind doch mehr als passabel. Beispiele: Beim "gefährlichen Quiz" ist die erste Seite zwar etwas gewöhnungsbedürftig (kenne hier nur das Hörspiel), doch die zweite Hälte ist doch sehr Klassiker-like. Da ist Dir, finde ich, ein Kleinod geglückt; und besagte erste Seite war ja dann somit auch nötig, um sozusagen die 'Köder' auszulegen. Und was "Panik im Park" betrifft (wo ich auch das Buch kenne), bin ich mir sicher, dass es einfach am Nostalgieeffekt und am Wandel der Zeit liegt. Wäre der "unheimliche Drache" (im Grunde genauso 'abgehoben') heute erschienen, wäre es genauso umstritten. (An alle, die jetzt womöglich aufschreien. Achtung: Das war jetzt eine persönliche Meinung). Du schreibst sehr gut vom Linguistischen her gesehen, wohl am besten aller aktuellen Autoren. Demgegenüber schreibt André Marx zwar am 'flüssigsten' und somit vermutlich angenehmsten, jedoch auch am leichtfasslichsten. Wenn man das mit Musik vergleicht, schreibt Marx wie Punkrock (drei Akkorde und ab geht's) und Du technisch versierten Melodic Rock. Falls André das liest - es soll mitnichten eine Kritik sein, sondern nur eine Feststellung. 2. Wird es im Sommer (was ich hoffe) wieder einen Serienbeitrag von Dir geben? Wenn ja, kannst Du uns schon etwas darüber verraten (Titel, Handlung etc.)? Wie viele Bücher sind desweiteren bei Dir so in der Mache? Und wirst Du uns denn längerfristig erhalten bleiben? 3. Ich muss zugeben, dass Du die Eigenarten von Justus, Bob und Peter im Hinblick auf die Originalcharaktere sowie den Umgang untereinander noch nicht so ganz hinkriegst (siehe diverse Foren). Versuchst Du, den dreien Deinen eigenen Stempel - da wäre ja nichts gegen einzuwenden, nur eben nicht übertrieben - aufzudrücken oder bekundest Du tatsächlich noch Mühe, Besagtes richtig zu treffen? ... So, das war's mal. Gruß, Roter Pirat
Marco schreibt: Hallo, roter Pirat!
Zu 1) Wenngleich sich natürlich jeder Autor wünscht, von allen und immer gebauchpinselt zu werden, ist es für mich nicht so schwierig, mit der Kritik umzugehen. Als Lehrer ist man da einiges gewöhnt. Konstruktive Kritik nehme ich auch durchaus ernst und überlege, ob was dabei ist, das ich für mich verwenden kann oder muss. Pauschalkritik, Beschimpfungen, Klischees und Voruteile lassen mich dagegen ziemlich kalt. 
Danke übrigens für deine Kritik, die ja durchaus sehr positiv ist. So was freut wie gesagt immer ...
Zu 2) Im Sommer gibt es wieder ein neues Buch von mir, ja. Es wird heißen »Der schwarze Skorpion«. Darin, so viel kann ich verraten, spielen auch tatsächlich ein Skorpion, aber auch ein Beachvolleyballturnier eine wichtige Rolle, doch eine Sportfolge wird es dennoch nicht. Bücher sind bei mir immer welche in der »Mache«. Im Moment schreibe ich allerdings am vierten Band meines Fantasy-Helden Tom O'Donnell. Danach geht's dann wieder mit den drei ??? weiter, denen ich hoffentlich noch lange erhalten bleibe.
Zu 3) Natürlich interpretiere ich Justus, Peter und Bob ein bisschen auf meine Weise. Und wenn man die bisherigen Autoren miteinander vergleicht, sieht man auch, dass die drei Jungs bei jedem etwas anders rüberkommen und dass sich deren Charaktere im Laufe der Zeit auch wandeln. Was deren Umgang untereinander angeht, so lasse ich sie sicher hier und da ein wenig mehr frotzeln, als das vielleicht bisher üblich war. Das mag zum einen daran liegen, dass ich Lehrer bin und den Umgang der Schüler untereinander tagtäglich mitbekomme, zum anderen an meinen eigenen Kindern, die auch nicht gerade auf den Mund gefallen sind. Aber es ist sicher auch meine eigene Note, die ich hier einbringe.
Tschüss
Marco

2Roter Pirat schrieb am 26.04.2004 um 09:10:50: Nachtrag / Wie beurteilst Du selber Deine Werke? Einfach mal ein paar Sätze zu jedem Buch, so wie wenn Du in die Folgendiskussionen reinschreiben würdest... Findest Du die Hsp-Umsetzungen gelungen - oder eher nicht? Und die Cover? PS: Wow, wie viele Male hab ich vorhin das Wort 'doch' kurz hintereinander geschrieben!?
Marco schreibt: Meine eigenen Bücher zu beurteilen, fällt mir wirklich sehr schwer, das überlasse ich lieber euch. Ich denke, dass ich mich damit leichter tue, wenn ich mal 20 oder 30 oder 100 geschrieben habe. Jetzt im Moment ist es so, dass jedes Buch für mich etwas hat, und ich könnte nicht sagen, das oder das gefällt mir besser. 
Die HSP-Umsetzungen finde ich prinzipiell gelungen, wenngleich ich es oft bedaure, dass man doch vieles rauslassen muss, um mit der Länge der Kassetten hinzukommen. Da geht dann manchmal einiges verloren, was im Buch besser rüberkommt.
Die Cover finde ich eigentlich alle sehr gut. Das kann aber auch daran liegen, dass ich zeichnerisch eine absolute Null bin und es schon bewundernswert finde, wenn es jemand schafft, einen Hund und ein Pferd auf dem Papier anders aussehen zu lassen.
Tschüss
Marco

3Bruce Black © schrieb am 26.04.2004 um 14:11:18: Hallo Marco: Hast Du als Vorbereitung für Deine ??? Geschichten alle Bücher dieser Serie einmal gelesen? Hast Du neben Dir noch einen Lieblingsautoren dieser Serie von dessen Geschichten Du Dich beeinflussen lässt? Wenn ja, welchen?
Marco schreibt: Hallo Bruce Black!
Ich habe noch nicht alle Bücher gelesen, nein. Ich bin zwar dabei, aber im Moment komme ich so auf 60 bis 70 Bände. Einen Lieblingsautor habe ich in dem Sinn nicht. Ich finde einige Bände sehr gut gelungen und lasse mich schon mal von den Plots inspirieren. Aber seinen Stil muss jeder Autor selbst finden, denke ich, sonst ist es nur ein Abklatsch.
Tschüss
Marco


4Sebhe © (sebhe123@gmx.net) schrieb am 26.04.2004 um 19:44:58: Hi Marco, ich nehme jetzt einfach mal das DU! :) Also los dudu! :) Meine Fragen: Hast du deine Schüler z.B. gefragt wie sie ein neues Buch hätten? Woher nimmst du die Ideen? Und wer ist dein Lieblingscharakter? Warum wurdest du ausgerechnet zum neuen Autor es gibt auch viele andere sehr talentiere Burschen, die abgewimmelt wurden? Das wars erstmal und danke für die Antworten schon im Vorraus! :) mfg Sebhe
Marco schreibt: Hallo du Sebhe dudu!
Deine erste Frage verstehe ich nicht ganz. Was meinst du mit: Hast du deine Schüler z.B. gefragt wie sie ein neues Buch hätten?
Woher ich die Ideen nehme, hm. Völlig unterschiedlich. Aus Filmen, aus Büchern, aus der Zeitung oft, manchmal fliegen sie mir irgendwo zu, wenn ich unterwegs bin, manchmal kommt eine Anregung von außen, so nach dem Motto: Schreib doch mal was über ... - das ist wirklich sehr schwer einzugrenzen. Einmal in der Woche verdonnere ich auch meine Schüler dazu, sich Ideen für mich auszudenkenJ.
Mein Lieblingscharakter ist Peter. ABER!!!! Ich mag auch Just und Bob. Irgendwer meinte, ich hätte mal das Gegenteil behauptet. Das ist stimmt nicht! Würd ich den beiden nie antun! Nie!
Dass ich genommen wurde, hängt mit dem Manuskript zu meiner Fantasy-Reihe Tom O´Donnell zusammen. Ich habe es damals auch an den Kosmos-Verlag geschickt, und der kam dann auf mich zu mit der Frage, ob ich nicht für die drei ??? schreiben wolle. Nach einem Probeband (PiP) entschied man sich dann für mich. 
Tschüss


5Drakestar © schrieb am 27.04.2004 um 15:33:18: Hallo Marco. Finde ich super, dass du dir die Zeit nimmst Fanfragen zu beantworten. Meine Fragen: 1. Wieviele der bisher rund 115 erschienen Bücher/Hörspiele hast du gelesen bzw. gehört. 2. Wieviele ???-Bücher bzw. Hörspiele befinden sich in deinem Besitz? 3. Welches ist deine Lieblingsbuchfolge/Lieblingshörspielfolge?? 4. Welches deiner bisher erschienen 3 Bücher gefällt dir am besten? 5. Welche war deine erste ???-Buchfolge/Hörspielfolge?? In welchem Alter? 6. Wie verhalten sich deine Schüler, wenn sie erfahren, dass du ???-Bücher schreibst? 7. Kennst du die anderen drei Autoren persönlich? Das war's vorerst mal. Danke für die Antworten!
Marco schreibt: Hallo Drakestar!
Zu 1) ca. 60-70, s.o.
Zu 2) etwas 30 Bände und die dazugehörigen HSP. Den Rest hole ich mir aus der Bibliothek.
Zu 3) Meine Lieblingsbuch ist bis jetzt Der riskante Ritt, gefolgt von der Geisterinsel. Bei den HSP tue ich mich etwas schwer. Ich bin eher die Leseratte.
Zu 4) s.o. zu roter Pirat 2.
5) Der seltsame Wecker, da war ich zehn oder so. HSP weiß ich nicht mehr.
6) Am Anfang großes Ah und Oh, aber nach ein paar Tagen bin ich wieder nur der Lehrer, und was das heißt, muss ich wohl nicht näher beschreiben ...
7) Nein, bis jetzt noch nicht. Liegt aber auch daran, dass die irgendwo im ewigen Eis leben - von mir aus gesehen.
Tschüss
Marco

6BillyTowne © (Billy_towne@yahoo.de) schrieb am 28.04.2004 um 22:24:17: Guten Tag Herr Sonnenleitner. Ich freue mich, dass sie sich nun als vierter Autor den Fragen der Fans stellen. Wie es vielleicht aus einigen Forumspunkten hervorgeht, bin ich kein großer Fan Ihrer Werke, aber über Geschmack lässt sich ja zum Glück streiten. Ob nun Fan oder nicht Fan, Fragen hab ich natürlich auch. 1.) In einem Chat auf der dreifragezeichen.de sollen sie angeblich angedeuet haben, dass sie Justus und Bob nicht so mögen. Bringen Sie diesen Charaktären tatsächlich weniger Sympathie entgegen, oder wurde das nur so ausgelegt?----2.) Für welche Zielgruppe schreiben Sie? Als Lehrer werden Sie ja sicherlich in erster Linie Ihre Schüler im Kopf haben. Orientieren Sie sich daher auch an den Wünschen Ihrer Schüler? 3.) In einem Interview beklagen Sie die strikten Einschränkungen der Serie. Wie würden Sie eine drei ??? Geschichte schreiben, bei der vom Verlag keine Restriktionen bezüglich "Sex, Drugs and Murder" kämen? Danke für die Antworten, B.T.
Marco schreibt: Hallo Billy Towne!
Zu 1) Also, das mit Just und Bob ist mir neu (s.o.). Da wurde was falsch verstanden. Mir liegt zwar Peter am nächsten, aber Just und Bob mag ich genauso.
Zu 2) Die Zielgruppe, die der Verlag anvisiert, sind Kinder ab 10 Jahren. Darauf muss ich mich zunächst einmal einstellen. Aber natürlich habe ich nicht nur diese Altersgruppe im Auge, wenn ich schreibe. An meinen Schülern orientiere ich mich dabei aber wenigsten. Ich trenne die Schreiberei so gut es geht von meinen Beruf.
Zu 3) Beklagen ist hier etwas zu hart, das würde ich nicht sagen. Ich bedaure es manchmal, dass man einen doch recht klar umgrenzten Rahmen hat. »Murder« wäre hier und da schon mal nicht schlecht. Aber wie gesagt: de Zielgruppe sind 10-Jährige, da kann man keine Köpfe rollen lassen! Doch andererseits macht es manchmal gerade Spaß, sich in dem vorgegebenen Rahmen immer etwas Neues ausdenken zu müssen.
Tschüss
Marco

7Surfer Nick © (flippo89@web.de) schrieb am 29.04.2004 um 20:31:59: Hallo Herr Sonnleitner. Ich freue mich, dass sie nun einer der neuen Autoren sind. Hier nun meine Fragen:1.Hat sich die Entscheidung gelohnt Drei ??? Bücher zu schreiben? 2.Wie kamen sie auf den eher untypischen Drei ??? Codename:Cobra und gefällt er ihnen immer noch gut? 3.Sind sie im Nachhinein generell mit ihrer Arbeit zufrieden?(Ich übrigens sehr) 4.Ist das nicht sehr viel Arbeit Lehrer und drei ??? Autor zu sein oder ist der Beruf des Schriftstellers eher ein ja "Hobby" für sie? 5.Würden sie schon oft angesprochen, gefragt oder "erkannt"? 6.Ist bei ihnen denn dann noch normaler Unterricht möglich? 7.Wie werden ihre neuen Bücher heißen, wann werden sie erscheinen, welchen Inhalt beinhalten sie, werden sie alte Charaktere wieder aufleben lassen und was für ein Genre behandeln sie?(Hoffentlich keine Sportfolge!!!) 8.Hören sie gerne Kassetten,lesen Bücher und wie lange kennen sie die Drei ??? schon? 9.Mit welcher Figur der bekannten Mitwirkenden können sie sich am Ehesten identifizieren? 10.Haben sie noch viele Ideen für Drei ??? Bücher, wo holen sie sie her, fallen sie ihnen spontan ein,arbeiten sie manchmal unter Zeitdruck, wie finden sie es das Kosmos die Seitenzahl für ein Buch vorgibt, ist das oftmals ein Problem, haben sie guten Kontakt zu anderen Autoren oder Mitwirkenden, gehen sie auf Ideen von anderen Leuten ein(Familie), werden sie oft durch Kosmos beeinflusst und wie lange brauchen sie um ein Buch zu schreiben? Und zu guter letzt die 11.Wie viele Drei ??? Bücher werden sie im Jahr schreiben und wie lange wollen sie dies überhaupt noch tun? Ich freue mich auf die hoffentlich baldigen Antworten und wünsche ihnen und somit durch die Produkte auch uns allen Drei ??? Lesern/Hörern ein sehr gutes und noch langes Schaffen. Bis dann SN
Marco schreibt: Hallo Surfer Nick!
1) Äh, was meinst du mit »gelohnt«? Finanziell? Wenn du das meinst - ich habe noch keinen Ferrari vor der Tür ...
2) Die Titel suche nicht ich aus. Da habe ich im Grunde kaum was mitzureden. Ich hätte da manchmal auch durchaus etwas andere Ideen, aber für die Titelwahl spielen viele Faktoren eine Rolle, die ich als Autor z.T. gar nicht überblicken kann.
3) Ich bin so lange und immer dann damit zufrieden, wie und wenn es mir selbst Spaß macht. Das ist für mich das Hauptkriterium. Wenn ich mich täglich an den PC quälen müsste und alles nur lustlos herunternudeln würde, würde ich sofort aufhören zu schreiben. Aber es freut mich, dass dir meine Arbeit gefällt!
4) Es bedeutet tatsächlich ziemlich viel Arbeit, das Schreiben mit dem Lehrerberuf unter einen Hut zu bringen. Aber das Schreiben ist für mich so etwas wie eine Erholung. Ich kann dabei ziemlich gut abschalten und »wache« erst auf, wenn mir der Hintern vom Sitzen weh tut.
5) Einmal hat mich eine Frau im Videoladen erkannt und wollte ein Autogramm. Da bin ich ziemlich erschrocken.
6) Wie schon eben gesagt: nach einem ersten Ah und Oh ist man wieder der alte Pauker und macht business as usual, verteilt Sechser, verhängt die Prügelstrafe, lässt auspeitschen u.s.w.
7) S.o. zu Roter Pirat 1, 2! Über den Inhalt will ich natürlich nichts verraten.
8) Ich lese lieber die Bücher und kenne die drei ??? seit ich zehn bin, also seit 28 Jahren. Kassetten sind nicht so mein Ding, da müsste ich immer den Finger auf den Knöpfen haben, damit ich vor- und zurückspulen oder auch mal stoppen kann.
9) Mit Peter. Aber nicht weil ich so sportlich bin. Meine Knie sind ziemlich hin, so dass ich da etwas gehandicapt bin. Justus ist jedoch viel schlauer als ich und Bob eher der ausgleichend-ruhige Typ. Das bin ich auch nicht so.
10) Ideen habe ich noch 'ne Menge. Wo ich sie herhole, siehe oben bei Sebhe! Das mit den Seitenzahlen ist schon o.k.. Manchmal ist es auch ganz spannend, die Handlung so zusammenzupuzzeln, dass es genau auf die Seiten passt. Kontakt zu den anderen habe ich noch nicht, weil s.o.. Ideen von anderen nehme ich gerne auf, aber meine Kindern sind schon eher genervt von mir, weil sie dauernd meine Bücher probelesen sollen. Von Kosmos werde ich wenig beeinflusst. Und die Zeit für ein Buch schwankt zwischen 10 Tagen und sechs, sieben Wochen.
11) Das hängt beides vom Verlag ab. Ich schreibe so viel, wie man will, dass ich schreibe.
Danke dir auch
Tschüss
Marco

8Surfer Nick © (flippo89@web.de) schrieb am 29.04.2004 um 20:35:15: Nachtrag:Mag ihre Familie ihren Beruf, ihre Bücher und hören und lesen sie die Drei Fragezeichen?(Wie lange kennen sie die Drei ??? schon? Danke SN
Marco schreibt: Hallo nochmal,
wie gesagt, meine Kindern flüchten mittlerweile vor mir und sperren ihr Zimmer zu, wenn ich mit einem neuen Manuskript ankomme. Die stehen im Moment auch eher auf Mystery (so 'ne Groschenromanserie, uäh! ...). Aber im Prinzip finden sie es schon okay, was ich mache ... denke ich ...
Tschüss
Marco

9Hojotoho © schrieb am 29.04.2004 um 22:31:32: Lieber Herr Sonnleitner, mich interessiert im moment eine frage sehr, die ich auch schon im interview-vorbereitungs-forum an Frau Henkel-Waidhofer gepostet habe: Gibt es Ihrer ansicht nach unterschiede zwischen jugend- und erwachsenenkrimis? Und ich meine jetzt nicht thematisch, auch nicht so sehr sprachlich, sondern strukturell? Sind jugendkrimis anders aufgebaut? Ich faende es auch interessant, etwas von Ihnen ueber jugendliteratur im allgemeinen zu hoeren, denn Sie schreiben ja nicht nur ???-krimis. Gibt es fuer Sie strukturelle besonderheiten beim schreiben fuer jugendliche, wenn ja, worin bestehen Sie? Danke, dass Sie sich die zeit nehmen!
Marco schreibt: Hallo Hojotoho!
Diese Unterschiede gibt es ganz sicher, zumindest nach meiner Einschätzung. Ein Jugendkrimi oder -buch muss viel »dichter« sein, kann sich kaum einen Leerlauf erlauben. Die Spannungsbögen müssen auch kürzer sein, und die gesamte Struktur möglichst »rund«. Soll heißen, dass die Handlung in irgendeiner Form zum Ausgangspunkt zurückkehrt, damit die Geschichte als Ganzes erfasst werden kann. Sonst fällt alles auseinander. Auch müssen die Querverbindungen zwischendurch zahlreich und deutlich genug sein, sonst verliert man die Handlung aus den Augen. Das gilt alles auch im Allgemeinen für Kinder- und Jugendlitertatur, soweit es die Genres betrifft, in denen ich schreibe. 
Übrigens: gute Frage!!!
Tschüss
Marco

10Alphawolf © schrieb am 30.04.2004 um 18:57:03: Hallo Marco, ich bin mit deinen Büchern, wie so viele auch, nicht zufrieden und deshalb stelle ich auch ernst gemeinte Fragen, auch wenn sie vielleicht ein bisschen beleidigend klingen, sie sind nicht ernst gemeint. Also, erst einmal interessiert mich, weshalb du nicht einmal die Fans fragst, was du denn bei deinen Büchern falsch machst, da bekommst du sicherlich ein paar ordentliche Antworten zurück und dann sieht man auch, dass du dich anzupassen versuchst. Da gibt es nämlich so einiges was du für deine nächsten Bücher beachten könntest. Gibt es dafür einen besonderen Grund oder bist du einfach noch nicht soweit gekommen? Dann wäre meine zweite Frage, ob du schon einmal gemerkt hast, dass du Justus, Peter und ganz besonders Bob charakteristisch total verändert hast? Justus geht ja noch so einigermaßen, auch wenn er immer mehr zum klugscheißer in deinen Büchern wird (nicht, dass das von anderen Autoren auch manchmal so gehandhabt wird aber vielleicht könntest du dich damit doch etwas zurückhalten). Dann "motzt" Peter die ganze Zeit was auch nicht dem "alten" Charakter entspricht und Bob, gerade dieser ruhige Bob, schreit in deinen Büchern fast nur noch herum. War das unbewusst oder versuchst du die Charaktere mit Absicht so zu verändern, wie sie dir besser gefallen? Oder kennst du die drei ??? noch nicht so gut, dass du sie einfach beschreiben kannst? Nochmal: wenn es sich jetzt teilweise als Beschimpfung angehört hat, war es nicht böse gemeint und ich hoffe, dass du auch die ein oder andere äußerung von mir als kleinen Tipp siehst, damit das nächste Buch ein bisschen besser ankommt. Bis dann, Grüße, Alphawolf
Marco schreibt: Hallo Alphawolf!
Zunächst einmal danke für deine offenen Worte. Für konstruktive Kritik bin ich immer zugänglich und das, was du schreibst, ist ja keine Beschimpfung. Ich hoffe jedoch, du fasst es dann auch nicht als Beleidigung oder als herablassend auf, wenn ich dir ebenso offen antworte.
Zunächst einmal - wenn du dir nur allein die vorausgehenden neun Beiträge an mich ansiehst, wirst du feststellen können, dass die Kritik und die Ablehnung doch nicht so offensichtlich und gnadenlos ist, wie du das darstellst. Es gibt offenbar durchaus Fans, denen gefällt, was und wie ich schreibe. Schon das lässt es ziemlich problematisch werden, deinen Rat zu befolgen und mich bei den Fans danach zu erkundigen, was und wie ich meine Texte schreiben soll. Denn es gibt so viele unterschiedliche Meinungen, Geschmäcker und Bedürfnisse, dass ich immer von hier nach dort eiern würde, wenn ich mich bemühen würde, all diesen unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden zu wollen. Ich kann mich also nur nach dem richten, was ich für gut und unterhaltsam befinde, und der einzige Rat, nach dem ich mich richten muss und werde, ist der des Verlags. Das heißt nun nicht, dass ich auf die Meinungen der Fans nichts gebe, ganz und gar nicht. Realisierbare Wünsche und solche, denen ich und der Verlag auch zustimmen können, werde ich gerne berücksichtigen.
Dann - ich schreibe, weil es mir Spaß macht, das habe ich oben schon öfters betont. Das und nur das ist für mich der ausschlaggebende Grund. Ich schreibe sicher nicht, um mich irgendjemandem anzupassen. Das muss ich in meinem eigentlichen Beruf schon zur Genüge. So weit ich mich nicht zu sehr verbiegen muss, werde ich aber auf Vorschläge und Anregungen eingehen, egal, von wem sie kommen. Doch noch einmal - der Spaß steht bei mir im Vordergrund, und der hört sicher auf, wenn ich andere unablässig fragen müsste, wie sie es denn nun gerne hätten. Und dazu noch: wünschst du dir wirklich einen Autor, der die Fans um Rat fragen muss, weil er das Gefühl hat, alles falsch zu machen, und der hofft, dass man ihm "ordentliche" Antworten gibt, die ihm helfen, endlich angepasste und annehmbare Bücher zu schreiben? So jemand ist eine arme Wurst, wirklich.
Zu den Charakteren: Ich sehe es auch nicht so, dass ich die drei Jungs charakterlich total verändert habe. Ich habe sicher die eine oder andere Eigenschaft hier und da etwas überzeichnet oder herausgehoben, nicht zuletzt, um auch etwas Neues einzubringen. Im alten Brei kann jeder herumrühren. Aber im Grunde sind sie, wie sie immer waren: Justus war und ist ein liebenswerter Klugscheißer, und ich darf dir versichern, dass ich mich selbst oft sehr schwer tue, ihn als einen solchen hinzustellen. Zudem kenne ich eine Menge Bände, in denen er für mich sehr viel großkotziger und distanzierter rüberkommt, als ich ihn darstelle. Das war übrigens auch der Grund, warum meine Tochter vorher nie gerne die drei ??? gelesen hat. Justus war ihr einfach immer zu abgehoben, klugscheißerisch und unsympathisch. Peter hingegen war und ist nicht der Mutigste, und gekabbelt hat er sich auch schon vor meiner Zeit mit Justus. Und Bob bleibt auch bei mir das ausgleichende Moment. Ich finde jedoch, dass er etwas mehr Farbe verdient, und daher ruhig einmal eine nicht nur oberfächliche Regung zeigen darf. Im Ganzen sind die drei ??? auch bei mir - so sehe ich das zumindest - gute Freunde, nur vielleicht mit ein paar neuen Ecken und Kanten, die es vorher so noch nicht gab.
In diesem Sinne hoffe ich natürlich auch wie du, dass meine Bücher bei dir und bei denen immer besser ankommen, die sie bis jetzt nicht so mögen. Aber wenn dem nicht so ist, kann ich aus den oben genannten Gründen auch nicht viel tun, um das zu ändern.
Tschüss
Marco

11Sebhe © (sebhe123@gmx.net) schrieb am 03.05.2004 um 15:07:55: Hi, was mich auch noch intressieren würde, ist wie du dich beworben hast! Könntest du den Fans vielleicht einen kleinen Hinweis geben wie wir Vollyball und Skoprione unter eine Hut zu bringen sind? mfg Sebhe
Marco schreibt: Zu der ersten Frage, hab ich dir oben schon geantwortet und zu zwölf will ich wirklich noch nichts sagen. SPANNUNG!!!
Tschüss
Marco

12ganzbaf schrieb am 10.05.2004 um 22:12:11: Einen schönen guten Tag auch. Ich habe Deiner Werke zwei gelesen. Vom ersten (Panik um Park) war ich begeistert. Das Thema war noch nie da, wurde gut umgesetzt und zuguterletzt ist es eben doch wieder ein ganz gewöhnlicher... Die "Sclucht" hat mich allerdings enttäuscht. Der Justus Jonas den ich kenne hätte allen gleich zu Beginn und unter zu Hilfe Nahme einiger Fakten aus der Vererbungslehre klargemacht, Dass die Schatzkarte auf dem Pferderücken blühender Unfug ist. Selbst aus Peters Panikanfällen, anfangs ganz erheiternd, war mit der zeit die Luft raus. nach einem sehr guten Buch und einem, bei dem entsetzlich wenig Handlung auf 128 Seiten plattgewalzt wurde, bin ich gespannt, wie mir "Codename:Cobra" und der "Skorpion" gefallen werden. Ich hoffe, dass Sie mehr Handlung haben werden als die "Schlucht".
Marco schreibt: Hallo ganzbaf!
Zunächst einmal freut es mich, dass dir Panik im Park so gut gefallen hat. Zur Schlucht der Dämonen vielleicht kurz Folgendes. Justus macht ja relativ deutlich, dass er an die Sache mit der Schatzkarte auf dem Pferdepelz nicht glaubt. Für ihn sieht es eher so aus, als ob hier jemand aus der sozial miserablen Lage der Indianer und ihrer Hoffnung auf bessere Zeiten Kapital schlagen will, indem er sich die Legende von dem sagenumwobenen Pferd zu Nutze macht. D. h., es geht nicht so sehr darum, ob Justus dieser Legende Glauben schenken kann, sondern ob die noch lebenden Kitanemuk darauf hereinfallen. Nur das gibt für die drei ??? schließlich den Ausschlag, dass sie sich auf den Weg in die Wüste machen, und natürlich ihr Auftrag. Aber wie dem auch sei, natürlich hoffe ich auch, dass dir Cobra und Skorpion wieder besser gefallen. 
Bis bald
Ciao Marco

13Hojotoho © schrieb am 14.05.2004 um 14:07:37: Hallo Herr Sonnleitner, ich hoffe, Sie gestatten mir ein paar nachfragen. 
1. aspekt war die dichte. Ich bin mir nicht ganz sicher, was Sie damit meinen. Was ist fuer Sie ein "leerlauf" in einer geschichte (Sie weiten Ihre aussagen ja auf jugendliteratur im allgemeinen aus)? Handlungsstraenge, die nicht direkt mit dem fall/dem zentralen handlungsstrang zu tun haben? Ihr kollege Marx liebt ja z.B. die psychologie vor allem alter und bekannter figuren (Justus, Morton, Hugenay). Halten Sie also solch eine konzentration auf die psyche der figuren fuer schaedlich fuer die dichte? Oder geht es eher darum, dass es insgesamt nicht zu viele handlungsstraenge geben darf? 
2. aspekt war die kuerze der spannungsboegen. Aus welchem grund muss ein spannungsbogen fuer kinder kuerzer sein? Weil es sonst zu bedrohlich wird oder weil Sie glauben, dass kinder einem sehr ausgedehnten spannungsbogen nicht mehr folgen koennen oder aus einem anderen grund? Was sind fuer Sie die elemente, die einen spannungsbogen dehnen? 
3. aspekt, die handlung muss zum ausgangspunkt zurueckkehren. Hier verstehe ich Sie, glaube ich, am wenigsten. Muss ein krimi nicht immer zum ausgangspunkt zurueckkehren (naemlich zum verbrechen, das der anlass fuer die geschichte war)? Wo liegt hier also genau der unterschied? 
Das mit den querverweisen habe ich, glaube ich, verstanden. Vielen dank fuer die antworten und bis zum naechsten mal.
Marco schreibt: Hallo Hojotoho!
Zu 1)  In Bezug auf die Dichte meinte ich vor allem, dass die Handlung vorangetrieben werden muss und dass nicht zu viel Nebensächliches eingebaut werden darf, das vielleicht stimmungsmäßig oder atmosphärisch recht nett ist, aber doch zu sehr von der Handlung ablenkt und vor allem bei jüngeren Kindern dazu führt, dass sie das Buch recht schnell zur Seite legen. Die Psychologie der Figuren bleibt davon unberührt. Die muss sogar in  einer gewissen Ausführlichkeit dargestellt werden, weil ansonsten ja oft die Motivation der einzelnen Handlungsträger nicht deutlich wird. Es darf auch ruhig mehrere Handlungsstränge geben, solange die nicht ins Leere laufen oder bloße Fülsel sind.
Zu 2 ) Gerade durch die Kürze gewinnen Spannungsbögen an Bedrohlichkeit oder eben Spannung. Wenn ein spannendes Moment zu sehr ausgedehnt wird, ist es nicht mehr spannend; an manchen Stellen muss die Handlung einfach sehr kompakt vorangetrieben werden. Ein Element, das einen Spannungsbogen zu sehr dehnt, wäre zum Beispiel eine zu ausführliche Innenschau.
Zu 3) Damit, dass ein Jugend-Krimi zum Ausgangspunkt zurückkehren  sollte, meinte ich weniger das Verbrechen an sich oder den Ort des Verbrechens - oder nicht ausschließlich -, sondern vielmehr ein Element, das zu Beginn der Handlung vorkam und am Ende noch einmal aufgegriffen wird. Bei Panik im Park  sind die drei zum Beispiel  zu Beginn im Kino um es geht darum, ob ein Hund als Monster taugt, und genau diese Frage wird ganz am Schluss noch einmal aufgegriffen, was insgesamt den Eindruck eines »runden Textes« vermitteln soll.
Ciao Marco

14Fabian  (keep-on-rockin@web.de) schrieb am 14.05.2004 um 14:57:19: Hallo Herr Sonnleitner, ich hab da mal eine Frage. In vielen der letzten Bücher/Hörspielen kamen alte Bekannte vor, wie Tante Mathilda, Onkel Titus, Morton, Jeffrey oder sogar Kommissar Reynolds. Bei Ihnen jedoch kommen diese Personen nicht zum "Einsatz". Warum nicht? Liegt es einfach daran, dass sie nicht in den Handlungsverlauf passen oder haben Sie diese Charaktere bewusst weggelassen ? Schönen Tag noch. MfG Fabian
Marco schreibt: Hallo Fabian!
Tante Mathilda und Onkel Titus kommen bei mir eigentlich in fast jedem Buch vor, wenn ich mich da recht erinnere, und Morton taucht bei mir in Gefährliches Quiz auf. Was die anderen »alten«  Charaktere betrifft, so habe ich für sie bisher tatsächlich noch keine Verwendung gefunden, aber das kann sich ja noch ändern.
Bis bald
Marco

15Sebhe © (sebhe123@gmx.net) schrieb am 14.05.2004 um 16:09:21: Es gibt ja viele Arten von Lehrern! Was für eine bist du? Eher der lustige, der gerne die Schüler unterhält oder der, der streng mit den Schülern ist! THX für eine Antwort im Vorraus! :) mfg Sebhe
Marco schreibt: Hallo Sebhe!
Das hängt eigentlich ganz davon ab, wie die jeweilige Klasse drauf ist. Es gibt  Klassen, mit denen kann ich prima herumalbern, und bei anderen muss ich eher den strengen Pauker raushängen lassen. 
Bis bald
Marco

 

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