bg-color-Chooser
 
  Start
 
  Community
  Bewertungen
  Forum
  Gästebuch
  Fanstuff
  Quiz
 
  Bücher
  Hörspiele
  Filme
  Autoren
  Interviews
  Cover
  Sammlerfälle
  Aiga
  Kids
  Spiele
  Merchandise
 
  Archiv
  Lexikon
  A bis Z
  Links
 
  Layout
  Impressum

© 1997-2024 by
rocky-beach.com

... und der dreiTag

Die Buchbeschreibung
 
... und der dreiTag Erzählt von: Hendrik Buchna, Tim Wenderoth, Ivar Leon Menger und John Beckmann, © Kosmos-Verlag September 2011

Kann ein und derselbe Tag dreimal völlig unterschiedlich verlaufen? Kann ein unscheinbares Detail wie ein Colaglas darüber entscheiden, wie sich alle weiteren Geschehnisse entwickeln? Erlebe, wie Justus, Peter und Bob auf den unheimlichen "Fluch der Sheldon Street", die mysteriösen "Zeichen der Ritter" und den bedrohlichen "Fremden Freund" stoßen - und zwar zeitgleich am selben Tag!

"Der Fluch der Sheldon Street"

"Im Zeichen der Ritter"

"Fremder Freund"
 


 
Auftretende Personen
 
Justus Jonas
Peter Shaw
Bob Andrews

 
Eine kurze Kostprobe
 

Der Fluch der Sheldon Street
Nachdem Justus telefonisch ihren Besuch bei Mrs Sullivan angekündigt und die rätselhafte Filmrolle eingesteckt hatte, brachen die Jungen auf. Zuvor füllte der Erste Detektiv noch frisches Wasser für Blacky nach und streichelte dem Vogel aufmunternd über den Kopf.
"Heute Abend kannst du dann wieder ein schönes Vollbad im Waschbecken nehmen, okay?"
Blacky schien jedes Wort verstanden zu haben und spreizte freudig die Flügel. "Joho, und 'ne Buddel Rum!"
Die drei Detektive verließen die Zentrale und steuerten auf Bobs Käfer zu, der schon seit dem Vormittag auf dem Gelände geparkt war. Das Lärmen von Presslufthämmern wehte von der Straße herüber. Gerade als sie einsteigen wollten, trat ein etwa vierzigjähriger, hagerer Mann im Trenchcoat auf Justus zu. Trotz seines schmalen Gesichts quoll aus dem Hemdkragen ein stattliches Doppelkinn hervor. Die kurzen schwarzen Haare standen ihm wirr vom Kopf ab und sein hektisches Zwinkern ließ auf starke Aufregung schließen.
"E-entsch-schuldigen Sie bitte. Ich b-bin auf d-der S-suche n-nach einem F-Filmprojektor."
Justus versuchte, sich die Irritation über das starke Stottern nicht anmerken zu lassen. "Oh, äh – dann führe ich Sie am besten mal in unser Lager." Er wandte sich kurz um. "Bin gleich wieder da, Kollegen!" Freundlich lächelnd wies der Erste Detektiv seinem Besucher den Weg zum großen Lagerschuppen. "Suchen Sie denn etwas Bestimmtes, Mister ...?"
"D-Dawson, Seb-bastian D-Dawson", entgegnete der Mann mühsam.
"Und ich bin Justus Jonas, sehr angenehm."
Heftig nickend fuhr Dawson fort: "Es geht in d-der Tat um etwas B-Bestimmtes. Ich interessiere m-mich für den N-Novalux, den Sie heute M-Mittag bei Mrs S-Sullivan erstanden haben."
Erstaunt legte Justus den Kopf schief. "Darf ich fragen, woher Sie davon wissen?"
"Oh, g-ganz einfach: Ich b-bin auf das Inserat in d-der Zeitung hin e-ebenfalls bei Mrs S-Sullivan vorstellig geworden, kam aber leider z-zu spät. Sie war dann s-so nett, mir diese A-Adresse zu geben."
Jetzt fiel beim Ersten Detektiv der Groschen. "Ach ja, ich hatte ihr meine Karte gegeben. Nun, Mr Dawson, es tut mir sehr leid, aber dieser Projektor steht nicht zum Verkauf. Kann ich Ihnen vielleicht unser übriges Sortiment zeigen?"
Der Mann schüttelte energisch den Kopf. "N-nein d-danke. Ich bin S-Sammler und genau dieser N-Novalux fehlt mir noch. K-Könnte möglicherweise ein A-Angebot von fünfzig Dollar Ihre M-Meinung ä-ändern?"
"Bedaure, Sir, aber dieses Gerät ist unverkäuflich."
Ein hintergründiges Lächeln huschte über Dawsons Gesicht. "N-Natürlich, ich v-verstehe ... Also s-sagen wir, h-hundert Dollar?"
Justus wurde die Situation allmählich unangenehm. "Sie scheinen mich nicht verstehen zu wollen."
"Zw-weihundert D-Dollar."
Abwehrend hob der Erste Detektiv die Hand. "Sir, ich sagte doch gerade –"
In diesem Moment wirbelte Mr Dawson herum, packte Justus am Kragen und zischte vollkommen stotterfrei: "Jetzt hör mal zu, Fettfrosch – nichts auf der Welt ist unverkäuflich. Ich könnte auch deine Tante kaufen, wenn der Preis stimmt! Also nimmst du jetzt diese verfluchten zweihundert Dollar oder soll ich dir mein nächstes Angebot ins Krankenhaus schicken?!"

 

Im Zeichen der Ritter
Mr Raynes, ein hochgewachsener Mann Mitte vierzig, saß entspannt hinter der kleinen Registrierkasse und las in einer Zeitung. Als die kleine Türglocke anschlug, blickte er auf.
"Ah, Peter Shaw und Justus Jonas. Naaa ... was jagt ihr denn heute? Einen Flaschengeist?" Er lächelte die zwei Jungen an.
Schmunzelnd trat Peter an den kleinen Tresen. "Dann wäre ich etwas angespannter. Ich hab nämlich was gegen Geister. Nein, wir waren gerade in der Nähe und –"
"... seid dem alten Quick in die Quere gekommen. Ich konnte euch beobachten."
Justus grinste in sich hinein. In dieser Gegend schien jeder jeden im Auge zu haben. Und Zeitungslektüre als Tarnung kannte er aus billigen Krimis. "Kein Wunder, durch die Glastür haben Sie eine ideale Sicht auf sein Haus da drüben", bemerkte Justus.
"Wolltet ihr ihn ausfragen? Wegen der komischen Zeichen? Ihr befasst euch doch immer mit solchen merkwürdigen Dingen!"
"Tja, es war leider kein besonders erquickliches Gespräch ..."
Der Getränkehändler kicherte. "Dann hat er euch nicht erzählt, was er hier in der Nacht gesehen haben will?"
"Nein!" Justus' Sarkasmus verwandelte sich in pure Neugier. "Was denn?"
"Seltsam. Er erzählt es jedem hier in der Straße!" Mr Raynes erhob sich und deutete durch die Tür nach draußen. "Nach der Bäckerei der Jacksons war sein Haus das zweite Ziel des Schmierers. Und er ist total stolz darauf, der Einzige zu sein, der den Künstler bei seinem Werk beobachtet hat."
Mit einem Kopfnicken begrüßte er eine Kundin, die gerade durch die Tür getreten war und sich nun einige Flaschen aus einem Regal in einen Weidenkorb packte.
"Er hat ihn gesehen?", fragte Peter verdutzt.
"Sagt er!" Raynes wandte sich der Frau zu, die an die Kasse getreten war, und tippte einige Zahlen ein. "Das macht dann sechs Dollar fünfzig, Mrs Miller."
Während Mrs Miller noch in ihrer Geldbörse kramte, drehte er sich wieder zu Peter und Justus um. "Ich hingegen glaube, dass der alte Quick nur mal wieder einen über den Durst getrunken hat."
"Wieso?", fragte Peter. "War er vorher bei Ihnen?"
Für einen Moment herrschte Stille. Dann brach Mr Raynes in schallendes Gelächter aus. "Guter Witz!"
Der Getränkehändler gab der Dame ihr Wechselgeld und wartete, bis sie wieder draußen war. Justus hatte das Gefühl, dass Mrs Miller froh war, den Laden verlassen zu können.
"Jedenfalls", fuhr Mr Raynes fort, "fühlt er sich jetzt wahnsinnig wichtig! Ist der Meinung, der bedeutendste Zeuge in der ganzen Stadt zu sein!"
"Was genau hat er denn beobachtet?" Allmählich wurde der Erste Detektiv unruhig.
Mit beiden Händen stützte sich Mr Raynes auf seine Zeitung, beugte sich vor, blickte abwechselnd Justus und Peter an und senkte seine Stimme. "Einen Außerirdischen!"
Peter zuckte kurz zusammen. Ihm wurde plötzlich unwohl.
"Einen ... Außerirdischen?"
"Ja, wenn ich es euch sage! Eine weiß gekleidete Gestalt, die nachts durch die Straße schlich." Raynes machte eine kurze Pause. "Hatte angeblich einen ganz unförmigen Kopf. Und ein rotes Kreuz auf dem Mantel."
"Seltsam", nuschelte Justus mit heruntergezogener Unterlippe.
"Ein rotes Kreuz?" Peter schwankte zwischen Unbehagen und Ratlosigkeit. "Das war doch hoffentlich nur ein Arzt auf dem Nachhauseweg."
Wieder lachte Mr Raynes schallend los.

 

Fremder Freund
Es war still zwischen den großen, alten Bäumen am Ufer des Misery Lake. Peters Atem und das gleichmäßige Stapfen seiner Joggingschuhe waren beinah das Einzige, was zu hören war. Der Zweite Detektiv wischte sich übers Gesicht und sah auf seine Uhr. An guten Tagen brauchte er nicht einmal eine halbe Stunde um den See. Heute war er langsamer, aber das war in Ordnung. Er hatte es nicht eilig.
Sooft es ihm die Zeit erlaubte, kam Peter zum Joggen hierher. Mindestens viermal die Woche, um sich körperlich fit zu halten. Doch es war mehr als das: Beim Joggen konnte er völlig abschalten. Seine Beine und Arme bewegten sich in einem festen Rhythmus, er atmete ein, atmete aus. Alles lief wie von alleine.
Die Gegend war einsam – nur selten hatte der Zweite Detektiv auf einer seiner Runden jemanden getroffen – und die knorrigen Bäume verliehen dem Ort etwas Unheimliches, doch trotzdem fühlte Peter sich nicht unwohl. Ganz im Gegenteil: Er mochte diesen Teil des Waldes besonders gerne.
Hier war er ganz für sich. Niemand wollte etwas von ihm, niemand störte ihn. Er war allein mit der Natur und seinen Gedanken.
Ein neues Geräusch mischte sich in die Stille. Peter wusste nicht, wie lange es schon da gewesen war, doch jetzt hörte er es ganz deutlich: ein gleichmäßiges Schnaufen. Es folgte ihm und es kam näher. Ohne sein Tempo zu verlangsamen, drehte Peter sich um – keine fünf Meter hinter ihm lief ein anderer Jogger, ein junger Mann, etwa in Peters Alter. Er trug einen grauen Trainingsanzug und ein Stirnband. Unter den Armen und auf der Brust zeichneten sich dunkle Flecken ab. Mit schnellen Schritten schloss der andere Jogger zum Zweiten Detektiv auf. Als die beiden auf einer Höhe waren, nickte er Peter freundlich zu und sagte: "Hi!"
"Hi", grüßte Peter zurück. Dann sah er wieder nach vorne und wartete darauf, dass der andere Jogger ihn überholen würde. Doch das geschah nicht. Der andere hatte sein Tempo verlangsamt und lief nun neben ihm. Und Peter hatte mit einem Mal das Gefühl, beobachtet zu werden. Er konzentrierte sich auf seine Atmung, doch das Gefühl blieb. Etwa zwanzig Schritte später schaute er erneut zur Seite und tatsächlich: Der andere Jogger sah ihn an.
"Joggst du öfter hier um den See?", fragte der andere und lächelte.
Peter nickte. "Eigentlich fast jeden Tag."
"Das ist ja lustig! Ich auch."
"Echt?", fragte Peter. Er betrachtete das offene Gesicht, die blonden Haare. "Ich hab dich hier noch nie gesehen!"
"Ich hab dich hier auch noch nie gesehen", entgegnete der andere.
Etwas in Peters Magen zog sich zusammen. Aber dann dachte er daran, dass er langsamer gelaufen war als gewöhnlich. Möglicherweise war das der Grund. Vielleicht umrundeten er und der andere Jogger den See immer in derselben Richtung und liefen für gewöhnlich auch in demselben Tempo. "Dann müssen wir uns wohl dauernd verpassen", vermutete Peter, weil das die einzige Erklärung war, die ihm einfiel.
"Das ist ja echt verrückt!", lachte der andere. Er schien genauso überrascht zu sein wie Peter. Der Zweite Detektiv lachte nun ebenfalls. Die Beklemmung in seinem Magen verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war.


 
Interessante Fakten
 
"Die drei ??? und der dreiTag" erschien - eine Premiere in der Editionsgeschichte der drei ??? - 2010 zuerst als Hörspiel bei SonyBMG, um dann anschließend in Buchfassungen ausgearbeitet zu werden. Ursprünglich war diese Folge 2007 als Special der Parallelserie DiE DR3i konzipiert worden.

 
Der Auftraggeber dieses Falles
 
...
Hörspiel

[TOP] - [Druckversion] - [rocky-beach.com] - [Impressum] - [Datenschutzerklärung] - 24.08.2019