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Rocky Beach - Eine Interpretation
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Erzählt von: Christopher Tauber
illustriert von Hanna Wenzel,
© Kosmos-Verlag September 2020
Das gab's in der Geschichte der drei ??? noch nie! Viele eingefleischte Fans fragen sich schon lange: Was wäre eigentlich aus
Justus, Peter und Bob geworden, wenn sie nicht ewig jung geblieben, sondern tatsächlich erwachsen geworden wären? Die Graphic Novel
Rocky Beach erzählt eine mögliche Variante dieses Gedankenspiels. Revolutionär, mit Ecken und Kanten im modernen
Graphic Novel-Stil erzählt und besonders ausgestattet – ein Hochgenuss für erwachsene Fans der Kult-Detektive!
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Justus Jonas |
Peter Shaw |
Bob Andrews |
Bericht zur Rocky Beach Lesung von Dura |
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Was hat Peter mit Humphrey Bogart zu tun? Welche Gemeinsamkeiten hat Bob mit Johnny Depp? Kannte Justus eigentlich Bud Spencer?
Diese und noch viele andere spannende Fragen fanden am 8. Mai 2022 auf der Burg Wissem in Troisdorf Antworten. Hanna Wenzel und Christopher Tauber präsentierten im Rahmen der Aiga Rasch Ausstellung ihr gemeinsames Graphic Novel: Rocky Beach – Eine Interpretation.
Dieses Werk wurde in der Fanszene, nach seinem Erscheinen im Spätsommer 2020, heiß diskutiert. Hier wurden unglaubliche Tabubrüche begangen:
Die drei ??? sind erwachsen geworden, sie haben ein Gesicht bekommen. Rocky Beach ist nicht mehr das kleine beschauliche Küstenstädtchen der 70er und 80er, es gibt sogar Tote. Für manche Fans war das einfach zu viel.
Christopher Taubert erzählte, wie ihm 2016 die Inspiration zu Rocky Beach bei einer heimlichen Zigarette, hinter einem kalifornischen Waschsalon kam. Mit der örtlichen Polizei sei nicht zu spaßen gewesen. Ebenso wenig wie mit den Cops in dem Rocky Beach der späten 90er Jahre – in dieser Zeit spielt die Geschichte der Graphic Novel.
Rocky Beach ist zu einem dunklen Ort geworden.
Mit seiner Idee trat Christopher Tauber 2017 an Hanna Wenzel. Er kannte schon einige Werke der jungen, talentierten Zeichnerin. Hanna Wenzel war mit den ??? bis zu diesem Zeitpunkt nur im Rahmen von Übernachtungsfeiern in Kontakt gekommen. Das Rocky Beach für sie nicht im Kinderzimmer ansässig war, könnte vielleicht auch die gute Distanz für das Graphic Novel erklären.
Für das „Rocky Beach Feeling“ schlug ihr Christopher Tauber damals Folgen wie: Der seltsame Wecker, Der Feuerteufel, Nacht in Angst oder der Nebelberg vor.
In der Geschichte wird Rocky Beach von einer anderen Seite gezeigt, Dinge, die erst in den späteren Romanen ansatzweise denkbar waren, werden hier neu interpretiert. So wird Jeffrey eine Rolle zugestanden, an die viele Leser oder Hörer vielleicht noch gar nicht gedacht haben. Diversity funktioniert – auch bei den drei Fragezeichen.
Wer sich die Graphic Novel genau anschaut, kann auch einige Easter Eggs finden. Hanna Wenzel hat sich Mühe bis ins kleinste Detail gegeben, und hat zeichnerisch einige sehr schöne Lokalitäten und Logos entworfen. Die Ideen für die Zeichnung von Peter sind von Humphrey Bogart inspiriert, Bob ein wenig von Johnny Depp – und Justus? Bud Spencer wird freundlich im Publikum gemunkelt.
Die Lesung ist sehr schön aufgemacht, im Hintergrund kann man das Storybord von Christopher Tauber sehen, daneben die Zeichnungen von Hanna Wenzel. Sie zeigt im Rahmen der Lesung live ihre Künste – und zeichnet vor Ort, für alle projiziert, eine Szene mit Justus, Peter und Bob in der Zentrale.
Unter dessen erzählt Christoper Tauber weiter. Davon welche Hürden es gab, Kosmos für ein Graphic Novel im Noir Stil zu gewinnen. Und das, mit all den Tabubrüchen die begangen werden. An manchen Stellen wurde es auch für Kosmos zu heikel – aber dennoch gibt es Sex, Drogen und Alkohol im Buch – auch wenn letzteres schon mal mit Kamillentee auskuriert werden muss.
Christoper Tauber freut sich aber, dass ihm und Hanna Wenzel dennoch sehr viel Freiraum für ihre Interpretation gelassen wurde. Er betont auch nochmals, dass dieses Werk außerhalb der eigentlichen Reihe steht – und auch als solches verstanden werden soll.
Die Ausstellung auf Burg Wissem läuft noch bis zum 12. Juni. Eine traumhaft gelungene Ausstellung, die eine Brücke schlägt – zwischen den geliebten und ewig währenden Künsten von Aiga Rasch, die dank dem Nachlassverwalter der Öffentlichkeit zugänglich sind, über Cover der Originalserie bis hin zu Modernen Künsten wie die von Andreas Ruch, Christopher Tauber und Hanna Wenzel.
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