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Fels der Dämonen
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Erzählt
von: Marco
Sonnleitner, © Kosmos-Verlag Februar 2007
Ein toller Sandstrand, perfektes Surf-Wetter, ein schattiges Plätzchen
für das Zelt: Die drei ??? freuen sich auf ein paar Ferientage am
Meer. Doch dann taucht ein völlig verängstigter Junge auf und
berichtet von einem gruseligen schwarzen Zwerg, der ihn verfolgt. Als Peter
kurz darauf eine mehr als unheimliche Begegnung im Wasser hat, ist klar:
Die drei Detektive stecken mitten in einem neuen Abenteuer!
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Justus Jonas wollte im Urlaub eigentlich nur
ein paar Bücher lesen. Einige Stunden später wäre er fast
ertrunken. |
Peter Shaw wollte eigentlich nur
seinen Körper auf Vordermann bringen. Aus dem Höhlenlabyrinth
ist er glücklicherweise wieder entkommen. |
Bob Andrews wollte eigentlich nur
die Fälle des Detektivtrios aufarbeiten. Nun könnte er aus erster
Hand für die Zeitschrift »Natur und Wissenschaft« einen
Artikel über Haie schreiben. |
Edgar Reardon springt verängstigt zu den
Fragezeichen in den Käfer und löst damit die ganzen Ereignisse
aus. |
Zwei Beamte der Küstenwache fischten Bob
gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser. |
Seargent Ludlow ist der örtliche Polizeichef
von Wheeler Springs. Ihm gehen mehrere große Fische ins Netz. |
Brad, Jake, Alejandro, der italienische Boss,
das »Rattengesicht«, der »Schwarze«, Frank, Joe,
Max und ein weiteres, nicht näher beschriebenes Gangmitglied. |
Judy, ein zotteliger, buckliger Zwerg, klaut
alles was nicht niet- und nagelfest ist, unter anderem Peters Rucksack. |
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Die Luke des U-Bootes wurde geschlossen.
Auf einmal hatte Justus einen irrwitzigen Einfall. »Peter, hol
das Seil! Schnell!«
»Das Seil? Jetzt doch?«
Die Scheinwerfer des U-Bootes wurden angestellt.
»Wenn wir es irgendwie schaffen, das Seil am U-Boot zu befestigen,
dann...«
»Hängen wir uns dran und lassen und rausziehen.! Das ist
genial, Erster!«, jubelte Peter leise. »Einfach genial! Das
könnte hinhauen! Das U-Boot fährt viel schneller, als wir schwimmen
können! Da hast nicht einmal du Probleme, die Luft so lange anzuhalten!«,
feixte er und pikste unter Wasser in Justus Speckfalten.
»Gibs mir nur.« Justus lächelte erleichtert. »Aber
hol jetzt das Seil.«
In diesem Moment sprang der Motor des U-Bootes an.
»Gleich wieder da.« Peter tauchte ab und war bald darauf
mit dem Seil zurück.
»Okay, los gehts.« Der Erste Detektiv nickte Peter zu.
»Glaubst du, du schaffst es, das Seil am U-Boot zu fixieren?«
»Klaro!« Peter zwinkerte, holte tief Luft und tauchte zum
dritten Mal ab. Dicht hinter dem U-Boot kam er noch einmal kurz hoch, schöpfte
ein weiteres Mal Luft und verschwand wieder unter Wasser.
Justus betete inständig, dass alles klappen möge, und befürchtete
schon das Schlimmste, als bereits nach zwanzig Sekunden Peters Kopf wieder
an der Wasseroberfläche zu sehen war. Doch Peter drehte sich zu ihm
um und gab ihm mit dem erhobenen Daumen das Zeichen, dass alles klar war.
Dann schwamm er zurück zu seinem Freund und war mit dem einen Ende
des Seils in der Hand nach wenigen Augenblicken da.
»Alles klar!«, vermeldete er. »Es kann losgehen!«
Kaum hatte er das gesagt, begann die kleine Schiffsschraube am Heck
des U-Bootes sich erst langsam und dann immer schneller zu drehen. Kurz
darauf setzte sich das Gefährt in Bewegung. Das U-Boot drehte um und
steuerte mit der Schnauze auf den Unterwassertunnel zu.
»Festhalten, Justus! Jetzt gilts.« Peter zitterte heftig.
Zum Teil vor Kälte, aber auch vor Aufregung.
Der Erste Detektiv packte das Seil einen Meter vor Peter, und dann
spürten die beiden Jungen auch schon, wie es sich straffte. Sie hatten
gerade noch Zeit, ihre Lungen mit Sauerstoff vollzusaugen, als sie mit
einem heftigen Ruck unter Wasser gerissen wurden.
Die Einfahrt in den Tunnel war etwas problematisch, da sie aufpassen
mussten, beim Abtauchen und in den Kurven nicht an die Wände oder
Felsen geschleudert zu werden. Mit den Füßen und manchmal auch
mit einer Hand stießen sie sich von etwaigen Hindernissen ab und
erreichten schließlich zwanzig Meter hinter dem U-Boot den Tunnel.
Mit aller Kraft klammerten sie sich an das Seil, das jetzt wie der
seidene Faden war, an dem ihr Leben hing. Loslassen durften sie es in keinem
Fall mehr, denn schon bald waren sie zu weit, um umkehren zu können,
und noch nicht weit genug, um alleine ins Meer schwimmen zu können.
Durch die halb geöffneten Lider glaubte Justus auch schon ein
dämmriges, trübes Licht am Ende des Tunnels sehen zu können.
Dort war das Meer, die Freiheit, das Ende dieses schrecklichen Abenteuers!
Aber nach und nach mischten sich in dieses Licht auch wieder dunkle Kreise,
nebelhafte Flecke, und diesmal, das wusste Justus, war es nicht die Erschöpfung,
die diese optischen Irrbilder auf seine Netzhaut zauberte. Diesmal war
es der Mangel an Sauerstoff!
Es waren nämlich weit mehr als die vierzig oder fünfzig Meter,
die Peter geschätzt hatte. Und auch das U-Boot benötigte trotz
seiner hohen und noch zunehmenden Geschwindigkeit eine geraume Weile, bis
es durch den Tunnel sein würde.
Zu den Kreisen und Flecken kamen jetzt Schwindel und Übelkeit
hinzu. Der Reflex, atmen zu wollen, würgte sich Justus' Hals hinauf
und ließ seine Lungen zucken. Alles in seinem Hirn drehte sich nur
noch um Luft, Atmen, Nase, Mund.
Und plötzlich war dieses sonst so geniale Gehirn nicht mehr in
der Lage, andere, lebensnotwendige Funktionen wahrzunehmen. Der Befehl
an die Arme und Hände, das Seil weiter fest zu umschließen,
blieb in irgendwelchen Nervenbahnen stecken, und das Letzte, was Justus
spürte, bevor ihn die schwarze Nacht umfing, war, dass das Seil durch
seine Hände glitt... |
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GMDSS steht für Global Maritime Distress Safety System und ist
eine Zusammenfassung von technischen Einrichtungen, Dienststellen und Regeln,
welche die Hilfe bei Seenotfällen und die Sicherheit der Schiffahrt
sicherstellen sollen. Auf Wikipedia
findet sich eine Auflistung der Bestandteile. |
Die Hoheitsgewässer zählen zum Territorium des jeweiligen
Anreinerstaates. Laut dem Seerechtsübereinkommen von 1982 haben diese
Staaten das Recht, ihre Hoheitsgewässer von ursprünglich drei
Seemeilen auf 12 Seemeilen auszudehnen. Die Geltung des jeweiligen Staatsrechts
ist allerdings nur durchsetzbar, wenn der Staat gegen Rechtsbrecher erfolgreich
vorgehen kann. An die 12 Seemeilen grenzt die sogenannte "Anschlußzone",
die weitere 12 Seemeilen breit ist, innerhalb derer der Staat berechtigt
ist, Kontrollen durch Polizei und Zoll durchzuführen und innerhalb
der 12-Meilen-Zone begangene Straftaten zu verfolgen. |
Der Titel des Buchs kommt im Fließtext nicht vor. Nur aus dem
Klappentext erfährt der geneigte Leser, dass mit "Fels der Dämonen"
die Gegend gemeint ist, in welcher der Fall spielt. |
Der Auftraggeber dieses Falles |
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Dieser Fall ist etwas untypisch: Die Fragezeichen stolpern in die Machenschaften
einer brutalen Gang, die über Leichen geht. Die Mission: Überleben! |
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