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961) Martin (phantomsee@gmx.de)
schrieb am 14.04.2002 um 10:16:09: He, Frodo!
Finde ich klasse von Dir, dass du des Rätsels Lösung verraten
hast. Vielen Dank! Da kann ich mir das Lesen bzw. hören ja sparen!
Clever....!
André schreibt: Nein,
tu's nicht! Sooo viel hat Frodo gar nicht verraten! Lies es trotzdem! Bitte!
962) Martin (martiningenhoven@web.de)
schrieb am 16.04.2002 um 14:23:30: Hallo André!
Das Erbe des Meisterdiebs ist das genialste, was es in der "neuen Ära"
so gibt. Danke dafür! Nun meine Frage: Ich möchte eine eigene
Fanstory schreiben. Gibt es für die drei ??? eine sogenannte Serienbibel?
Und wenn ja, wie komme ich da dran? Schreib weiter so und einen schönen
Gruß Martin.
André schreibt: Es
gab bisher nur eine ganz kleine (selbst verfasste) Serienbibel, aber wir
(der Verlag und die Autoren) sind gerade dabei, eine neue, große,
umfangreiche (um nicht zu sagen allumfassende) Bibel zu schreiben. Sie
ist allerdings noch nicht fertig. Und ich fürchte, wenn sie fertig
ist, wirst Du sie trotzdem nicht in die Finger kriegen. Das ist sozusagen
ein Autoren-internes Exklusivteil. Aber wenn Du Dich bei den drei ??? gut
genug auskennst, dass Du eine Fan-Story schreiben willst, brauchst Du doch
eigentlich auch keine Bibel, oder? Wenn Dir ein paar Infos fehlen, musst
Du nur schnell die letzten 100 Bücher durchblättern, irgendwo
wird es schon stehen. ;-)
963) Steff (Blutgott666@t-online.de)
schrieb am 19.04.2002 um 11:16:28: Hi André!
Erst mal großes Lob für Dein bisheriges Gesamt-drei ???-Lebenswerk!
"Das Erbe..." fand ich zwar nicht so gut, und der Nebelberg harrt meiner
noch ungelesen im Regal (Die Buddenbrooks waren erst mal wichtiger), aber
egal, schnell zur Frage, bevor die Box zu ist. Du hast hier ein paar Einträge
zuvor irgendwo geantwortet, daß Du "gelernt" hättest, für
dieses Medium (Buch) zu schreiben (und nicht fürs Hörspiel),
was meinst Du damit? Hast Du etwa so'n Kram wir Journalismus und/oder Germanistik
studiert, oder hat es Dich "das Leben gelehrt"? Ansonsten beste Grüße
und Wünsche, Steff.
André schreibt: Was
soll das heißen, die Buddenbrooks waren wichtiger? Wie können
die denn wichtiger sein als die drei ??? ? Unbegreiflich ... Deine Frage:
Ja, ich habe mal Germanistik studiert, allerdings habe ich dort überhaupt
gar nichts übers Schreiben gelernt. Und das Leben lehrt einen auch
nichts einfach so, dafür muss man schon was tun. Mit "gelernt" meinte
ich, dass ich Texte schreibe, seit ich neun Jahre alt bin. In den letzten
zwanzig Jahren habe ich etliche tausend Seiten verfasst und etliche zehntausend
Seiten gelesen. Ich habe Kurzgeschichten, Erzählungen, Gedichte und
Romane geschrieben und mit jedem Satz ein kleines bisschen gelernt. Ich
habe Bücher über das Thema Schreiben gelesen und gelernt. Ich
habe mich mit Dramaturgie beschäftigt, Workshops besucht, mich mit
Kollegen ausgetauscht - und gelernt. Allerdings immer im Bereich Belletristik.
Ich habe niemals versucht, ein Hörspiel, ein Theaterstück oder
ein Drehbuch zu schreiben, daher sind mir diese Techniken ziemlich fremd.
Alles klar?
964) Sokrates
© schrieb am 23.04.2002 um 13:11:24:
zu #952b: "Übrigens: Genau genommen ist es ja nur EIN attraktiver
Mann." Aha! Und wer soll das sein? André Minninger, Ben Nevis oder
Marco Sonnleitner? :-)
André schreibt: Alfred
Hitchcock!
965) berndreynolds schrieb
am 24.04.2002 um 16:23:26: Hallo André,
erst mal ein Lob für deine Arbeit, die du für die drei ??? machst.
Deine Geschichten sind die Besten. Ich habe mal ein paar Fragen an Dich
als Autor. Ist es mit dem Aufkommen der Handys eigentlich schwieriger geworden,
Geschichten zu schreiben? Weil man jetzt mit der Frager der Leser rechnen
muss, hätte die drei ein Handy dabei, könnten sie ja locker aus
der Patsche kommen.Und warum haben sie nicht immer ein Handy dabei? Ich
selbst habe kein Handy und find es gut, dass vor allem Deine Geschichten
noch nicht so Handy-überlastet sind. Jetzt ein allgemeine Frage.Wie
fändest Du die Idee, wenn ein Autor 3,4,5 Bücher schreiben würde,
die in sich eine geschlossene Handlung haben und nicht aufeinander aufbauen.
Aber in Wirklichkeit nur Puzzelteile eines anderen Buchs sind. Dieses Buch
würde die vorigen Bücher miteinbeziehen und sie miteinander verknüpfen.
Diese neue Geschichte klärt dann auf, wie die alten Geschichten wirklich
zu sehen sind und bringt sie einen größeren Zusammenhang. Wäre
das für Dich ein reizvolle Arbeit, wenn man die nötige Zeit und
Bezahlung dafür bekommt? Gab es schon mal so einer Autor, der so was
gemacht hat? Schon mal Danke für die Antworten. mfg.
André schreibt: Zwei
sehr interessante Fragen! Also, zum Thema Handy: Du hast absolut recht.
Handies machen Krimi-Autoren das Leben schwer. Mit einem Handy kann man
einfach zu schnell Hilfe holen, wenn sie gebraucht wird. Die einzige Möglichkeit
ist, dass immer in der brenzligsten Situation der Akku leer ist, aber das
nimmt einem irgendwann auch niemand mehr ab. Oder die Leute stecken in
einem Empfangsloch. Schwierig, schwierig. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen,
dass die drei ??? eben nicht ständig mit einem Handy herumlaufen,
sondern es nur bei Spezialmissionen mitnehmen, so wie damals die Walkie
Talkies. Ist zwar etwas realitätsfern, aber das sind die drei ???
ja sowieso. Deine Idee mit den verschiedenen Büchern, die inhaltlich
alle zusammenhängen, ohne dass man es anfangs merkt, ist faszinierend.
Ich habe auch schon öfter über solche Experimente nachgedacht
und würde sie sehr gerne mal ausprobieren, nur leider sind die drei
??? die falsche Reihe dafür. Denn eine der unsterblichen goldenen
Kosmos-Regeln lautet: Man MUSS jedes Buch für sich lesen können.
Auch ein Neuleser muss sofort den Einstieg in die Reihe finden können.
Sprich: Wenn Figuren aus alten Bänden auftauchen, müssen diese
dem Leser vorgestellt werden. Wenn gar Ereignisse von früher eine
Rolle spielen, müssen sie erklärt werden. Bei einem Experiment
wie Du es vorschlägst, müssten aber gleich eine ganze Reihe von
Ereignissen erklärt werden, und das würde nicht funktionieren.
Daher gab es einen solchen Versuch bisher noch nicht. Und ich bezweifle
stark, dass es ihn jemals in der Zukunft geben wird.
966) Björn (Björn@drei-fagezeichen.de)
schrieb am 24.04.2002 um 18:15:12: Hallo André,
erst einmal ein dickes Lob an Dich, ich find es toll, dass Du als Autor
Dich überhaupt zu so was wie der Fragebox hier zur Verfügung
stellst. Die drei Fragezeichen sind mir in der Kinderzeit sehr ans Herz
gewachsen, und ich muss sagen, nach dem die drei nun mal erwachsen geworden
sind, habt ihr - vor allem aber Du - die Serie auf sehr hohem Niveau weitergeschrieben.
So nun zu meiner ersten Frage, was denkst Du, warum die drei Fragezeichen
nicht so ein ständiges Auf und Ab haben wie andere vor allem Jugendserien?
Ich meine, Du kennst Dich ja auch mit anderer Literatur aus und da gibt
es so etwas im normalen Fall eigentlich nicht, dass sich eine Serie sich
solange hält. So nun meine zweite Frage wirst Du Dich bei Deinen zukünftigen
Büchern versuchen auf eine Altersgruppe fest zu legen oder wird es
ehr so etwas was eigentlich jeder vom Anspruch, Verstand usw. her lesen
wird? Ich hoffe weiterhin auf einige Bücher von Dir und hoffe das
Du uns den Fans noch lange erhalten bleibst. Björn.
André schreibt: Den
Erfolg von etwas erklären zu wollen, ist immer schwierig. Sicher spielen
ganz viele Faktoren eine Rolle, warum nun ausgerechnet die drei ??? schon
so lange so erfolgreich sind. Von sämtlichen Marketingstrategien,
Äußerlichkeiten und Zufällen mal abgesehen, ist es sicherlich
auch ganz simpel eine Frage der Qualität. Und ich denke, hier haben
die drei ??? gegenüber allen anderen Jugendbuchserien einen entscheidenden
Vorteil - auch wenn er von vielen Leuten ebenso als Nachteil angesehen
wird: Nämlich die Tatsache, dass verschiedene Autoren an der Reihe
arbeiten. Das bedeutet zwar, dass die Serie nie so ganz aus einem Guß
wirkt wie beispielsweise "Die Fünf Freunde" o.ä. Aber dafür
stellen sich auch keine Ermüdungserscheinungen ein. Ständig wechselnde
Autoren bedeuten einfach immer wieder frisches Blut, neue Ideen, neue Herangehensweisen.
Die drei ??? treten nicht auf der Stelle wie so viele andere Serien. Sie
gehen mit der Zeit. Das mag einigen Puristen vielleicht nicht gefallen,
aber ich bin mir ziemlich sicher, daß es die Serie nicht mehr geben
würde, wenn sie inhaltlich und sprachlich dort geblieben wäre,
wo alles begann, nämlich in den 60ern. Zweite Frage: Natürlich
kann prinzipiell fast jeder jedes Buch lesen. Wenn man sich jedoch den
Literaturmarkt ansieht, wird schnell klar, dass es notwendig ist, eine
bestimmte Zielgruppe anzuvisieren, schließlich müssen die Bücher
irgendwie plaziert und beworben werden. Wenn du mich so fragst, schreibe
ich im Moment (bei meinem neuen, nicht-drei ???-Buch) für Jugendliche,
die ein bisschen älter sind als die klassischen drei ???-Leser. Aber
eben noch nicht erwachsen. Trotzdem ist das Buch, denke ich, auch für
einen Neunjährigen lesbar. Ebenso natürlich für einen Vierzigjährigen.
967) Maike schrieb
am 05.05.2002 um 11:19:39: Hallo André!
Großes Lob! Deine Bücher lassen sich wirklich gut lesen. Wann
(wenn überhaupt) wirst Du denn Dein nächstes Buch mit Jelena
schreiben? Schade, dass die Fragebox geschlossen wird! Viele Grüße,
Maike :)
André schreibt: Hallo
Maike! Auf Jelena musst Du leider noch ein bisschen warten. Ich werde sie
sicherlich noch mal irgendwann auftauchen lassen, aber derzeit ist nichts
Konkretes geplant. Ich möchte die Figur auch nicht überstrapazieren.
Aber wie gesagt: Sie kommt bestimmt noch mal wieder!
968) Jenni schrieb
am 14.05.2002 um 14:47:27: Hi! Den Nebelberg
fand ich nicht so gut, dafür fand ich das Erbe des Meisterdiebes echt
gut. Wann (Datum) erscheinen denn die neuen Bücher? VLG.
André schreibt: Die
neuen Bücher kommen Anfang August heraus.
969) Keyser
Soze © (shootthedevilintheback@yahoo.de)
schrieb am 15.05.2002 um 13:29:51: Hi André!
Bevor der Laden hier geschlossen wird, auch noch mal eine Frage von mir:
Wird Brittany mal wieder auftauchen oder war sie von Anfang an als einmaliger
Charakter geplant? Wenn's nach mir geht: Bitte! Bitte! lass sie mal wieder
in einer Geschichte mitspielen! Irgendwann, so 2006 oder 2007... *g* Ich
danke Dir für Deine ausführlichen Antworten und wünsche
Dir für die drei ??? Pause und Dein neues Projekt alles Gute.
André schreibt: Ursprünglich
war keine Rückkehr von Brittany geplant. Aber so nach und nach merke
ich, daß diese Figur Potential hat und ein weiterer Auftritt sehr
spannend werden könnte. Zumal sich die Vorzeichen ihrer Beziehung
zu Justus ja gründlich geändert haben dürften. Also: Möglicherweise
kommt sie irgendwann wieder, und ich bin gespannt, wie Justus sich dann
verhält. Sicherlich jedenfalls ganz anders als im "Meisterdieb". Aber
bevor wir das erfahren, vergeht wohl tatsächlich noch einige Zeit...
970) Instigator schrieb
am 15.05.2002 um 18:40:41: Halli hallo! Ich
muß Dich auch erst mal loben für Deinen Beitrag zu der geliebten
Serie! Meine Frage bezieht sich nicht unbedingt nur auf die von Dir verfassten
Folgen: wie kommt es, daß in der angeblich geheimen (bzw. versteckten)
Zentrale immer wieder eingebrochen wird? Dazu kennen die Täter die
drei ??? meisens gar nicht -- z.B. ...das brennende Schwert.
André schreibt: Ganz
einfach: Die Zentrale ist seit der Folge "Volk der Winde" (wenn mich nicht
alles täuscht) nicht mehr geheim und versteckt! Damals bestand Tante
Mathilda nämlich darauf, daß der Schrottberg, der den Wohnwagen
erfolgreich vor neugierigen Blicken verborgen hatte, abgetragen wird. Ab
da war es dann leider vorbei mit der Geheimniskrämerei. Diese Info
wird im Hörspiel allerdings - glaube ich - verschwiegen.
971) Octavian schrieb
am 16.05.2002 um 17:16:08: Hallo André.
Ich habe keine Frage, aber gibt es etwas, daß Du uns nach so vielen
Fragen sagen willst, ohne dass wir Dich danach fragen? tschüß,
André schreibt: Wenn
ja, dann wirst Du es spätestens bei Frage 1000, bei meinem großen
Fragebox-Rückblick, lesen können.
972) Major
Karnes schrieb am 17.05.2002 um 16:27:54:
Moin André! Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen
und Dir für Deine Arbeit, an der drei ??? Serie, ein großes
Lob aussprechen. Deine Geschichten zählen zu den Besten dieser Reihe.
"verbeug" Nachdem ich die Hörspielfassung von: Das Erbe des Meisterdiebes
gehört habe, kann ich es kaum noch erwarten, dass Victor Hugenay oder
gar Brittany in Zukunft wieder auftauchen werden. Hoffentlich liegen dann
nicht wieder Jahre bzw. ca. 90 Folgen dazwischen.
André schreibt: Vielen
Dank! Nun ja, 90 Folgen bis zu einem weiteren Auftritt des Meisterdiebs
sind vielleicht etwas viel, aber es wird schon noch eine Weile dauern ...
973) Graefin
Zahl (GraefinZahl@rocky-beach.com)
schrieb am 22.05.2002 um 14:24:20: Hallo André,
da Du das Ende der Fragebox offensichtlich kaum erwarten kannst (Gästebuch),
werde ich jetzt auch mal ein paar Fragen abwerfen:
1. Mir fällt in letzer Zeit in Deinen Büchern im Unterschied
zu Deinen ersten Büchern oder die der anderen Autoren sehr stark auf,
daß Du bei direkter Rede sehr häufig auf die Angabe verzichtest,
wer welchen Satz sagt. Das muß zwar nicht immer sein. Aber ich habe
gelegentlich bei Deinen Büchern Schwierigkeiten zu folgen, wer jetzt
was sagt, gerade bei längeren Dialogen. Kommt mir das nur so vor oder
ist das beabsichtigt? Wenn ja, warum?
2. Taucht Brittany etwa tatsächlich noch einmal auf? Daß
du (bzw. die drei ??? incl. eines Mönches) sie entkommen ließen
und Frage 972 lassen schlimmstes befürchten. Wie kann man sie jetzt
noch glaubhaft unterbringen? Den einzigen Weg sehe ich darin, daß
sie ein Kind von Justus bekommt. Aber das ist noch unpassender ...
3. und überhaupt: fast ausschließlich treffen die Drei ???,
wenn gleichaltrige in die Fälle verwickelt sind, auf Mädchen.
Klar, die drei ??? sind männlich und da ist mal ein Gegengewicht nicht
schlecht, aber immer??
4. Kommen in "Die sieben Tore" Biber vor?
5. Warum bezeichnest Du "Die Spur des Raben" als eins Deiner schwächern
Bücher? Mich überzeigt hier insbesondere, daß es spannend
beginnt und diese Spannung auch gehalten wird. Das gibt es leider in letzter
Zeit nicht so häufig.
6. Nach fast 1.000 Fragen: gibt es eine Frage, die Dir besonders im
Gedächtnis geblieben ist, oder Fragen, die Du besodners gern beantwortest
(bzw. ungern), und was glaubst Du, ist die häufigste Frage, die Dir
gestellt wurde. Ja, ich weiß, ich hätte auch nachzählen
können, aber das sind so verdammt viele Einträge. daher weiß
ich natürlich auch nciht, wie oft Du diese Fragen schon beantwortet
hast.
André schreibt: Nach
einer kleinen Fragebox-Flaute kommen jetzt, kurz vor Schluß, ja doch
noch mal ein Haufen interessanter,
ausführlicher Fragen. Wie schön! Dann lege ich mal gleich
los:
1. Ich denke, das hast Du ganz richtig beobachtet, Gräfin. Etwa
ab der "Toteninsel" habe ich mich bemüht, einen etwas schnelleren,
unmittelbareren Schreibstil auszuprobieren. Mir ist aufgefallen, daß
es in meinen alten Büchern viel zu viel überflüssiges Geschwafel
gab, das weder die Handlung, noch die Charakterisierung der Figuren vorantrieb
und auch keine besondere Stimmung erzeugte. Dazu gehören auch so kleine,
lästige Teilsätze wie "... sagte Peter" oder "... gab der Erste
Detektiv zu bedenken". Also bemühe ich mich seitdem, auf diese Füllsel
zu verzichten, soweit es möglich ist. Bei einem Dialog zwischen zwei
Personen ist das ja ganz leicht. Bei drei Personen (sozusagen einem Trialog)
wird es schwieriger. Ich kann mich an konkrete Situationen erinnern, wo
aufgrund der Dialogstruktur nicht ganz klar ist, wer was sagt. Aber an
diesen Stellen habe ich mich immer bemüht, durch das, was gesagt wird,
alle Zweifel auszuräumen. Beispiel: "Wir dürfen nicht außer
Acht lassen, dass es bei derart riskanten Ermittlungsmethoden zu mannigfaltigen
Schwierigkeiten kommen kann." - "Oh, Mann! Ich kann dir gar nicht sagen,
wie sehr mir dein geschwollenes Gelaber manchmal auf den Keks geht!" Ich
denke, bei diesem Dialog ist absolut klar, wer da spricht, oder? ;-) Aber
wenn Du tatsächlich in der Vergangenheit Schwierigkeiten hattest,
mir zu folgen, dann werde ich mich in Zukunft bemühen, wieder etwas
eindeutiger zu werden.
2. AN ALLE, DIE "DAS ERBE DES MEISTERDIEBS" NOCH NICHT KENNEN: HIER
WIRD WAS VERRATEN! Ich wundere mich ehrlich gesagt darüber, daß
Du Brittany nicht magst. Klar, in ihrer Rolle als Justus' Freundin geht
sie Dir und vielen anderen vielleicht auf den Keks - aber der Witz ist
doch, daß sie eben NICHT Justus' Freundin ist! Daß sie ihm
was vorspielt. Daß sie im Grunde genommen ein ganz hinterhältiges
Luder ist. Und damit eigentlich eine sehr reizvolle Gegenspielerin. Wie
man sie ein zweites Mal glaubhaft unterbringen kann? Na, eben genau so:
Als heimtückische Gegnerin! Daß eine zweite Begegnung zwischen
den drei ??? und ihr völlig anders ausfallen dürfte, ist ja wohl
klar. Ich würde sogar behaupten, daß Brittany bei einer möglichen
Rückkehr kaum wiederzuerkennen sein wird. Also reg Dich nicht auf,
das wird bestimmt eine spannende Sache - wenn ich sie jemals schreiben
sollte.
3. Das mit den Mädchen/Frauen ist mir auch schon aufgefallen.
Und der Grund liegt tatsächlich darin, daß die Hauptfiguren
nun mal alle Jungs sind. Wenn ich nun noch männliche Nebenfiguren
und Bösewichte habe, kommt keine einzige Frau in dem Buch vor, abgesehen
vielleicht von Tante Mathilda. Das finde ich irgendwie blöd, daher
habe ich ziemlich oft weibliche Nebenfiguren. Zu oft?
4. Was? Biber? Ich kann Dir nicht ganz folgen. Weder Biber noch Astlöcher,
bedaure...
5. "Spur des Raben" ist einfach eine völlig oberflächliche,
nichtssagende Geschichte, wenn Du mich fragst. Die Handlung ist sehr, sehr
gewöhnlich, die Nebenfiguren langweilig - dieses Buch hat einfach
nichts, was mich begeistern kann. Außer vielleicht die Rätsel,
die finde ich gut. Aber sie sind in eine stinköde Handlung eingebettet.
Und die Auflösung - gääähn!
6. Es gibt keine spezielle Frage, die mir im Gedächtnis geblieben
ist. Das heißt, warte, vielleicht doch: die nach einer möglichen
schwulen Nebenfigur. Nicht weil die Frage so herausragend ungewöhnlich
war, sondern weil meine Antwort darauf eine Riesenwelle gemacht hat. Das
hat mich ziemlich beeindruckt - und auch sehr erschreckt, weswegen der
Fall Jeffrey ja auch erst mal zu den Akten gelegt ist. Fragen, die ich
gerne beantworte? Um ehrlich zu sein, es schmeichelt meinem Ego ungemein,
wenn ich nach MIR gefragt werde, nach meiner Arbeit oder nach Details in
meinen Büchern. Fragen, die sich allgemein auf die drei ??? beziehen,
finde ich eher langweilig, weil die auch jeder andere beantworten könnte.
Oft sogar besser als ich. Die häufigste Frage: das ist leicht. Möglicherweise
bezieht sich das nicht ausschließlich auf die Fragebox. Aber wenn
ich sämtliche Interviews und private Unterhaltungen hinzurechne, teilen
sich zwei Fragen den unangefochtenen ersten Platz in der absoluten Nerv-Fragen-Top-10:1.
Wie bist Du zu Deinem Job gekommen? 2. Wie kommst Du auf Deine Ideen? Da
möchte ich jedesmal schreiend aus dem Fenster springen. Und wenn ich
jemanden kennenlerne, der so aussieht, als würde er diese beiden Fragen
stellen, sobald er herausfindet, was ich beruflich mache, behaupte ich
auch ganz gern mal, ich würde studieren. Das interessiert dann nämlich
meistens keine Sau.
974) Dan schrieb
am 22.05.2002 um 19:56:52: Hallo André,
Deine beiden zuletzt veröffentlichen Bücher Meisterdieb und Nebelberg
scheinen bei der belesenen Anhängerschaft ja doch recht unterschiedlich
"angekommen" zu sein. Während der Meisterdieb beinahe ausnahmslos
für gut empfunden wird, teilen sich beim Nebelberg die Geister in:
das Beste Buch von Dir bis hin zu: Nicht so dolle. Ich muss sagen, ich
habe mit dem Nebelberg auch so meine Schwierigkeiten. Der etwas "andere"
Schreibstil war schon echt ungewohnt. Sind solche Erzählperspektiven
wie Tagebucheinträge eigentlich geplant (vielleicht sogar bewusst
gewählt um Reaktionen des Lesers zu testen) oder entstehen solche
Ideen bei Dir eher kurzfristig? Desweiteren möchte ich mich der Britanny
Diskussion nicht entziehen. Sie hat ganz klar Potential und in der Kombination
mit Justus sogar meines Erachtens mehr als die Kombination Jelena/Bob und
Jelena/Justus. Ich muss sagen weitere Britanny Justus Begegnungen können
diese Serie nur Beleben da sie neue Dimensionen im drei ??? Kosmos öffnen.
Es macht die Serie definitiv lebensnaher, wenn Justus zumindest auf der
Gefühlsebene nicht unfehlbar ist. Also ich fände es gut und würde
mich über eine Vertiefung dieser Beziehung freuen. Kurzer Vermerk
an dieser Stelle: Die Hörspielumsetzung finde ich ausgesprochen gut,
Justus und Britanny spielen und sprechen brilliant. Wie ist Deine Meinung
dazu und wie erlebst Du es wenn Fans so wie jetzt das Fortführen einer
Person in späteren Büchern wünschen? Zum Schluss noch eine
ganz andere Frage: Ich habe gelesen, dass es nun einen offiziellen vierten
Autoren gibt. Heißt das für Dich (und damit auch für uns),
dass es weniger Marx-Bücher im Jahr gibt? Ich kann mich bei Dir nur
bedanken, dafür dass es Dir gelungen ist die drei Jungs aus RB auf
den Weg zu bringen auf dem sie sich seit Toteninsel befinden. Es gefällt
mir sehr gut und es ist spannend zu verfolgen wie sie und Du Dich weiterentwickelen.
Alles Gute und Danke
André schreibt: Nun
ja, so ganz einhellig sind die Urteile über den "Meisterdieb" ja nicht.
Ja, viele Leute mögen das Buch, aber es gibt auch einige, die es abgrundtief
hassen, frag mal JavaJim! ;-) Ben Nevis hat ja mal behauptet, man müsse
die beiden Pro- und Contra-Meisterdieb-Gruppen eigentlich anders bezeichnen:
Es gäbe diejenigen, die das Buch verstanden haben (=pro) und diejenigen,
die es nicht geblickt haben (=contra). Ich selbst würde mich natürlich
nie zu solch ketzerischen Behauptungen hinreißen lassen. Aufschreie
der Empörung bitte ich daher an Ben Nevis zu richten, nicht an mich!
:-) Zu Deinen Fragen: Die Tagebucheinträge beim "Nebelberg" waren
zwar keine spontane Idee, aber ich habe auch nicht wahnsinnig lange daran
herumgebastelt. Ich wollte einfach etwas Abwechslung in eine ansonsten
ja doch sehr geradlinige Geschichte bringen, und Bobs Reisetagebuch schien
mir ein geeignetes Mittel zu sein. Ich muß auch sagen, daß
das Tagebuch meiner Meinung nach das beste an der ganzen Geschichte ist.
"Meisterdieb" (ACHTUNG! HIER WIRD SCHON WIEDER WAS VERRATEN!): Klar, mir
gefällt die Beziehung zwischen Brittany und Justus auch sehr, aber
ich denke nicht, daß Brittany jetzt regelmäßig auftaucht.
Eventuell noch einmal, um zu sehen, wie die beiden in Zukunft miteinander
umgehen, aber garantiert nicht öfter. Die großen Fragen sind
ja: Wie beurteilt Justus im Nachhinein sein eigenes Verhalten? Ist er sauer
auf sich? Oder auf Brittany? Oder auf Hugenay? Ist er immer noch verliebt?
Ganz doll vielleicht sogar? Oder ein bißchen? Oder gar nicht? Wie
sieht eigentlich die Beziehung zwischen Brittany und Hugenay aus? Und wie
geht Justus mit dieser Kränkung um? Ich würde gerne eine Antwort
auf all diese Fragen finden. Aber ich glaube nicht, daß ich Brittany
deswegen zu einem regelmäßig wiederkehrenden Charakter machen
muß. Und wie gesagt: Ich habe längst nicht alle Fans auf meiner
Seite, was Brittany angeht! Es gibt auch viele Leute, die sie hassen! Obwohl
ich das wirklich nicht verstehen kann. Jelena zu hassen ist eine Sache
- Brittany hingegen hat uns ihr wahres Gesicht ja noch gar nicht gezeigt.
Wie kann man sie dann scheiße finden? Das Hörspiel finde ich
übrigens herausragend gut! Der einzige Kritikpunkt ist Hugenay, der
schon im "Super-Papagei" nicht besonders gut war. Ich finde es schade,
daß sein französischer Akzent bei der Hörspielumsetzung
ignoriert wurde. Zu Deiner letzten Frage: Jawohl, es wird in Zukunft weniger
Marx-Bücher im Jahr geben. Nach sechs Jahren Dauer-Fragezeichen wollte
ich ein wenig kürzer treten, um Zeit für andere Projekte zu haben.
Außerdem wollte ich auch vermeiden, daß die drei ??? für
mich ein notwendiges Übel werden. Weniger ist manchmal mehr. Daher
gibt es in Zukunft voraussichtlich nur noch zweimal Marx pro Jahr, statt
wie bisher drei- oder viermal.
975) Mario schrieb
am 23.05.2002 um 16:54:23: Grüß
Dich André! Ich habe eine Frage zu "Nebelberg": Mir ist aufgefallen,
daß sich unsere drei Helden in dieser Folge ziemlich oft und ziemlich
stark sogar in der Wolle haben. (Beispiel: Beim Verlust der Landkarte).
Hätte nicht viel gefehlt und sie wären sich gegenseitig an den
Hals gesprungen. Solch eine Spannung zwischen Justus, Peter und Bob ist
meiner Meinung nach nur noch bei "Musik des Teufels" aufgetreten. Hast
Du die vielen Streitereien extra mit eingebaut um mal (wieder) von diesem
"Wir-haben-uns-alle-lieb,-streiten-uns-nie-und-sind-bis-in-alle-Ewigkeit-dicke-Freunde"
wegzukommen?
André schreibt: Der
Streit war eigentlich nicht so bewußt eingebaut. Vielmehr hat er
sich von selbst ergeben. Das ist doch die typische Camping-Situation: Man
verläuft sich, die Karte ist futsch, das Essen wird knapp, die Blasenpflaster
sind alle, das Taschenmesser stumpf, die Taschenlampenbatterien leer -
und irgendwann gibt's halt Krach. Der Unterschied zum Alltag in der Zentrale
ist ja, daß keiner abends nach Hause gehen und die Unstimmigkeiten
vergessen kann. Nein, die drei ??? hängen tagelang aufeinander. Da
sind solche Auseiandersetzungen vorprogrammiert. Aber im Nachhinein war
es ja gar nicht so schlimm. Die drei haben sich ja nicht ernsthaft gefetzt.
Es war halt ein Streit unter Wanderern und Campern. Ganz normal, nix Dramatisches.
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