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+++ Alte Einträge II +++
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16) Niclas (100.252591@germanynet.de)
schrieb am 2.4.1999 um 12:20:55: Hi André!
Hast Du in "Musik des Teufels" bewusst Bob die "Kernrolle" gegeben, weil
Du gemerkt hast, dass er als einziger "Nichtstereotyp" (weder Klugscheißer,
noch Angsthase) Gefahr lief, zu einer unbeachteten Figur zu werden? Viele
Grüße (und mach weiter so, ich habe seit dem Original keine
so guten Folgen mehr gehört/-lesen !), Niclas
André schreibt: Hi Niclas! Du hast
mich durchschaut: Tatsächlich war mir aufgefallen, daß Bob immer
mehr in den Hintergrund rückte und ihm schon lange keine "Hauptrolle"
mehr beschert gewesen war. Außerdem wollte ich ihn mal von einer
ganz anderen Seite beleuchten, und dafür eignete sich die Handlung
von "Musik des Teufels" ganz ausgezeichnet. Davon abgesehen war es jedoch
auch logisch, daß Bob als erster in den Fall verstrickt wird: Immerhin
ist er derjenige, der durch seine Arbeit in der Agentur und sein Interesse
an Kunst (siehe beispielsweise "Poltergeist") am meisten mit "Kultur" im
weitesten Sinne zu tun hat.
17) Swibi
(tjulan@01019freenet.de) schrieb
am 5.4.1999 um 14:52:56: Hallo André!
Wie schön, doch eine Möglichkeit zu haben, Dich übers Internet
zu erreichen. Per Fax kommt ja schon wieder seit Monaten nichts von Dir.
Soviel Streß? Hoffentlich ist mein Geburtstagsgruß angekommen.
Vielleicht meldest Du Dich ja mal via E-mail, würde mich doch sehr
freuen. Bis bald Swibi
André schreibt: Hi Swibi! Wie peinlich!
Jetzt mußt Du mich sogar schon über die Fragebox im Internet
kontakten! Ich streue gerade kiloweise Asche auf mein Haupt. Per email
kann ich mich mangels Computer leider nicht bei Dir melden, aber ich schreibe
ganz bestimmt demnächst ein Fax! Schön, daß Du diese Homepage
gefunden hast!
18) Detlev
(Titus.Jonas@rocky-beach.com)
schrieb am 5.4.1999 um 23:59:59: Wie sieht
es mit Deiner Motivation für die Zukunft aus? Du schreibst pro Jahr
drei drei ??? Bände. Ich denke, da wird es mit der Zeit eventuell
problematisch gute Ideen für neue Geschichten zu finden (obwohl Du
das im Moment toll machst). Wäre das dann der Punkt, wo Du sagst,
das war es jetzt für mich? Oder besteht die Gefahr nicht und Dein
Ideenpool ist zur Zeit so gut gefüllt, daß wir noch ein paar
Jahre mit Dir rechnen können? Apropos Ideenpool, wir haben von Dir
vor über einem Jahr Ideen zu neuen Abenteuern bekommen. Mir ist beim
Lesen von "Der Fall Morton" Deine Bemerkung aufgefallen "Wird wohl nie
ein Buch werden". Hast Du an dieser Idee wieder Gefallen gefunden...?
André schreibt: Tatsächlich wird
es immer schwieriger, gute und vor allem neue Ideen zu finden. Es kommt
sehr oft vor, daß mir etwas in den Sinn kommt und ich kurz darauf
bemerke, daß es so etwas ähnliches schon in Band 6, 21, 47 gab.
Wenn mir eines Tages gar nichts mehr einfällt, werde ich sicherlich
aufhören (müssen). Aber noch ist das für mich nicht abzusehen.
Und freiwillig werfe ich bestimmt nicht das Handtuch, schließlich
verdiene ich mit den drei ??? auch meinen Lebensunterhalt. Übrigens
ist das Hauptproblem auch nicht die Idee selbst, sondern die Umsetzung
derselben. Ideen habe ich wirklich haufenweise, die Frage ist bloß
immer: Wie mache ich daraus eine interessante, spannende, logische Geschichte,
die es in dieser Form noch nicht gab? Daran beiße ich mir bisweilen
die Zähne aus, und das ist das wirklich das Anstrengende an meinem
Job. Bestes Beispiel: "Der Fall Morton". Diese Idee existierte schon seit
zwei Jahren, und ich habe so lange gebraucht, bis ich nach mühevollen
Überlegungen einen Weg gefunden hatte, wie daraus ein Buch werden
könnte. Jetzt heißt das Werk "Tödliche Spur" und erscheint
im August. Viel übrig geblieben ist von der Ur-Idee nicht, der Rolls
Royce spielt kaum noch eine Rolle, und Morton wird auch nicht mehr verdächtigt.
Eigentlich ist der Plot ein völlig anderer, aber seinen Ursprung hat
er in diesen paar Sätzen, die ich Dir damals geschickt habe. Tja,
manchmal dauert es eben zwei Jahre, bis aus einer Idee ein Buch wird.
19) Dirk
(beyond@t-online.de) schrieb am 10.4.1999
um 00:46:37: Danke! Danke Andre, daß Du mit Nacht in Angst
eines der Besten DDF-Bücher geschrieben hast, die es je gab! Auch
wenn es keine versteckten Botschaften gibt, auch wenn es kein geheimnisvoller
Fall ist, das Buch ist der Hammer! Besonders hab ich mich über den
Einsatz von Morton gefreut! Jetzt bitte noch Skinny! Tja, und was den Alfred
Hitchock Erstatzmann Mr. Hitfield angeht: Da bin ich auch für! Jetzt
mal zu meiner Frage: Machst Du Dir eigentlich Gedanken, wie Dein Buch als
Hörspiel umgesetzt werden kann? Ich denke, Dein Kollege Andre Minninger
wird an Nacht in Angst ganz schön ackern müssen, damit die Story
genauso atmosphärisch rüberkommen wird.
André schreibt: Ich mache mir eigentlich
selten Gedanken über die Hörspiele. Nur manchmal kommt mir in
den Sinn: "Oh shit, hier lasse ich eine Figur allein durch die Gegend laufen,
es gibt also keinen Dialog, sondern nur den Erzählertext, das wird
im Hörspiel wieder der Schere zum Opfer fallen..." Aber wie bereits
an anderer Stelle erwähnt: Ich schreibe Bücher, keine Hörspielvorlagen,
und das Medium Buch funktioniert nun einmal ganz anders als das Medium
Hörspiel. Manchmal klappt die Umsetzung gut, manchmal nicht, aber
das ist Sache von André Minninger, der auf diesem Gebiet auf einen
ungeheuren Erfahrungsschatz zurückgreifen kann und daher seine Sache
sicherlich besser macht als ich es je könnte. Daher habe ich es mir
abgewöhnt, mir großartig Gedanken über die Hörspielumsetzung
zu machen -- es würde weder an meiner noch an seiner Arbeit etwas
ändern. Auf "Nacht in Angst" bin ich sehr gespannt, da es auch da
viele Passagen ohne Dialog gibt, die sich für ein Hörspiel nicht
eignen. Ich denke aber, daß es trotzdem funktionieren wird. Ich freue
mich übrigens sehr darüber, daß die Fans eine Story zu
schätzen wissen, die ohne Geheimbotschaften und Mysterien auskommt.
Seht Ihr: Es geht auch anders!
Was die Geschichte angeht, die ich damals in einem
Interview erwähnte: Sie trug den Arbeitstitel "Der Geistermönch"
und starb unmittelbar nach dem Interview einen tragischen Tod durch Motivationsmangel.
Ich hatte schlicht und ergreifend keine Lust mehr auf die Story, brach
sie nach drei Kapiteln ab und widmete mich dem Buch, das jetzt "Tödliche
Spur" heißt und im Sommer erscheint. Mal sehen, vielleicht grabe
ich den Geistermönch irgendwann mal wieder aus, aber das kann noch
dauern.
20) Su
(JoeSucher@aol.com) schrieb am 11.4.1999
um 19:51:17: Tag André! Kurzes Intro: Ich und meine Frau
liegen sicherlich nicht mehr im Zielgruppenbereich; trotzdem hören
und lesen wir die drei ???. Ein dickes Lob für die Bücher "Teufelsgeiger",
"Meuterei..." und "Nacht in Angst". Schön spannend geschrieben. Dennoch
hapert es eindeutig an der Umsetzung als Hörspiel. "Der Teufelsgeiger"
war längst nicht so gut wie seine Romanvorlage. In "Nacht in Angst"
ist uns leider ein hohes Maß an Gewalt aufgefallen. Viel Gebrauch
der Waffe, Tritte in den Bauch usw. So was sehen die Kids doch schon täglich
im Nachmittagsprogramm, muß das auch noch bei den drei ??? eingebracht
werden? Da sollte man sich doch besser an Altbewährtes halten. Kopfarbeit,
statt Rumgeballer. Hast Du vor, die Tendenz in den nächsten Romanen
weiter zu verfolgen, oder war das nur eine Ausnahme? Klar hört man,
daß sich die drei ??? auch zunehmend älter Semester antun, zumal
wir mit Justus, Bob und Peter quasi aufgewachsen sind. Dennoch müssen
die Bücher primär für die Kids geschrieben werden. Und darum
sollte man übermäßige Gewalt in den Storys vermeiden. Daß
die drei ??? in den neuen Geschichten keine Freundinnen mehr haben, ist
gut bei uns angekommen. Liebschaften passen einfach nicht zu den Jungs.
Gut auch, daß Morton wieder dabei ist. Jetzt fehlt nur noch Skinny
Norris, und wir sind wunschlos glücklich. Fans sind konservativ wie
du merkst. Erzähl doch mal kurz, welches Konzept du für die nächsten
Geschichten anlegst. Bis dann. Jörn Sucher.
André schreibt: Im Prinzip stimme ich
euch zu: Zu viel Gewalt würde der Serie schaden und Leser abschrecken,
und es ist sicherlich nicht mein Ziel, das in Zukunft weiter auszubauen
und aus den drei ??? eine Prügel- und Ballerserie zu machen. Aber
es gibt eben manchmal Geschichten, in denen das unvermeintlich ist, wenn
sie glaubwürdig sein sollen. Bei "Nacht in Angst" haben es die drei
von Anfang an mit einer Einbrecherbande zu tun, die skrupellos ihre Ziele
verfolgt. Um die Bedrohung, die von Alpha & Co. ausgeht, deutlich zu
machen, waren eben ein paar Tritte und Schüsse notwendig, sonst hätte
mir diese Figuren niemand abgenommen. Generell tue ich (fast) alles, um
eine Geschichte glaubwürdig zu machen. Es gibt eben Stories, die ein
erhöhtes Maß an Gewalt erfordern, um zu funktionieren, so wie
es andere gibt, die humorvoll oder ernst, tragisch, actiongeladen oder
dramatisch sein müssen, um ihre Wirkung zu erzielen. Um vor diesem
Hintergrund noch mal auf Skinny Norris zurückzukommen: Ich würde
ihn nie als Mittel zum Zweck einsetzen (etwa um die Fans zu befriedigen),
sondern nur dann, wenn er für die Geschichte wirklich wichtig ist,
oder es in irgendeinem Zusammenhang Sinn macht, ihn auftauchen zu lassen.
Genauso würde ich auch Gewalt nie als bloße Effekthascherei
einsetzen, sondern immer nur dann, wenn sie für den Handlungsverlauf
wichtig ist. Bei "Nacht in Angst" brauchte ich ganz einfach ein paar brutale
Typen. Konzept für die nächsten Geschichten? Die Neuerscheinungen
für August 1999 sind fertig, und sobald der neue Kosmos-Katalog erscheint
(voraussichtlich Mitte Mai) wißt ihr, worum es gehen wird. (Besonders
gewalttätig wird es diemal nicht, dafür aber stellenweise etwas
eklig -- ich hoffe, dafür gibt es keinen Tadel...) Zur Zeit arbeite
ich an dem Buch, das im Februar 2000 erscheinen wird, aber ich werde mich
hüten, darüber auch nur ein Wort zu verlieren, denn ich kenne
mich: Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, daß ich die Story noch
tausendmal umschmeiße, bevor sie endgültig fertig ist. (siehe
auch Antwort 19)
21) Birgitta
(barlet@altavista.net) schrieb
am 15.4.1999 um 18:56:18: Hi, André!
Die Versuchung ist zu groß, als daß ich "schweigen" könnte
- angesichts Deiner Berühmtheit. Auf der Vertretertagung warst Du
auch zumindest mal wieder für einige Minuten im Zentrum des Geschehens
- mich freut es immer ungemein! Kommst Du mal wieder in die Nähe von
S? Diesmal hätte ich bestimmt etwas mehr Zeit! Ich grüße
Dich, Birgitta.
André schreibt: Hallo Birgitta! So
nach und nach trudeln hier alle alten Bekannten ein... wie schön!
Ich muß Dich (und alle anderen, die vielleicht gerne mal zu einer
meiner Lesungen gekommen wären) enttäuschen: In diesem Jahr wird
es keine Veranstaltungen geben, weder im Suttgarter Raum noch sonstwo.
Aber im nächsten Jahr vielleicht wieder, ich lasse es euch wissen!
Und falls Du mal im hohen Norden sein solltest, Birgitta, sag Bescheid!
(Was haben die Vertreter denn so gesagt? Ich platze vor Neugier! Außerdem
kommt es mir so vor, als hättet ihr mindestens zehnmal pro Jahr Vertretertagungen...)
22) Pavel
Chaloupka (Pavel.Chaloupka@stud.uni-Regensburg.de)
schrieb am 19.4.1999 um 13:06:52: Hi André!
Zunächst möchte ich einen Lob auf deine Bücher aussprechen.
Ich finde sie stehen den beliebtesten ersten dreißig Folgen in nichts
nach! Meine Frage an Dich wäre: Kann man eigentlich, wenn man eine
gute Idee für eine drei ??? Geschichte hat, diese an Dich schicken?
Ich fände es natürlich sehr spannend an einer Geschichte selber
teil zu haben. Und vor allem hatte ich beim Lesen mal eine grandiose Idee,
ich habe sie aber leider vergessen. tschüß Pavel.
André schreibt: Hi Pavel! Diese Frage
wird mir oft gestellt, und ich muß etwas ausholen, um sie umfassend
beantworten zu können: Generell freue ich mich natürlich darüber,
daß die Fans sich Gedanken machen und Ideen haben (noch dazu wenn
es gute Ideen sind!) ABER: Ich kann aus euren Ideen keine Bücher machen,
da es immer zu rechtlichen Schwierigkeiten kommen kann. Was passiert, wenn
ich ein tolles Buch auf der Grundlage einer Fanidee schreibe, der Urheber
dieser Idee dabei aber leer ausgeht? Früher oder später wird
es euch wurmen, daß ich damit Geld verdiene und ihr nicht. Und bezahlen
kann ich euch die Ideen leider nicht, da ich
a) nicht wüßte, auf welcher Basis das
geschehen soll und ich
b) nicht so viel Honorar bekomme, daß ich es
mal eben durch zwei teilen könnte, ohne daß es mich kratzt.
Die meisten sagen zwar: Ich will gar kein Geld, ich will nur an einer Entstehung
eines Buches beteiligt sein! Aber es wäre auch für mich ein blödes
Gefühl, mich einfach bei euren Ideen zu bedienen. Schließlich
will ich meine Geschichten erzählen, nicht eure. Und wenn mir eines
Tages nichts mehr einfallen sollte, dann werde ich eben aufhören müssen.
Ich werde mich sicherlich nicht an eurem geistigen Eigentum vergreifen.
Irgendwo auf dieser Homepage gibt es den Ideenpool, aber ich ich habe seit
seiner Entstehung nur ein einziges Mal einen Blick darauf geworfen und
werde mir eure Ideen in Zukunft gar nicht mehr durchlesen. Nicht weil sie
mich nicht interessieren (das tun sie durchaus!), sondern um meine Arbeit
weiterhin unbeeinflußt machen zu können. Soviel moralische Bedenken
sind mir dann doch geblieben. (Auch wenn ich zugeben muß, daß
man beim Schreiben von Krimis sein kriminelles Potential im beängstigendem
Umfang weiterentwickelt...)
23) Maassen,
Uwe (Rude@gmx.de) schrieb
am20.4.1999 um 16:36:36: Hallo André! Was
muß ich tun, wenn ich selbst ein Folge von den drei ??? schreiben
möchte? Ideen habe ich wohl einige! Vielleicht kannst Du mir Tipps
geben? Gruß Uwe.
André schreibt: Hallo Uwe! Die Antwort
ist ganz einfach: Schreib das Buch und schick es an den Verlag! Anders
habe ich es damals auch nicht gemacht. Wobei ich allerdings gleich vorweg
sagen kann: Momentan sind wir vier Leute, die an der Reihe schreiben, das
heißt, es herrscht definitiv kein Mangel an Autoren! Andererseits
wird sich der Verlag, glaube ich, keine wirklich gute Geschichte entgehen
lassen, wenn sie ihm angeboten wird. Also: Probier's! Aber mach mich nicht
arbeitslos!
24) Martin
K. (cool.fool@gmx.net)
schrieb am 22.4.1999 um 03:34:40: Hallo André!
Ok, vielleicht ist meine Idee etwas merkwürdig, aber da die drei ???
zur Zeit fraulos-glücklich ;-) zu sein scheinen, könnte sich
doch auch einer in einen Kerl vergucken (warum sollten Kinder und Jugendliche
_nicht_ lesen dürfen, daß auch zwei Männer miteinander
glücklich sein können?). - Es muß ja nicht gleich Skinny
Norris sein. - Obwohl, wo die Liebe hinfällt ...
André schreibt: So merkwürdig
finde ich die Idee gar nicht. Die drei ??? haben sich schließlich
von einer typischen klinisch reinen 60er-Jahre-Reihe zu einer recht modernen
90er-Jahre-Reihe entwickelt, und im Zuge dieser Modernisierung würde
sich ein schwuler Charakter eigentlich ganz gut machen. Um ehrlich zu sein:
Es gibt ihn sogar schon! Bisher allerding nur in meinem Kopf. Er heißt
Jeffrey, und Peter geht öfter mal mit ihm surfen (und bis jetzt nur
surfen!) Ich wollte ihn sowohl im letzten als auch schon im vorletzten
Buch einbauen, aber irgendwie paßte er nie so recht in die Story,
also habe ich ihn letztlich, glaube ich, nur mal in einem Nebensatz erwähnt.
Das ist wieder der Punkt, den ich schon im Bezug auf Skinny Norris angesprochen
habe: Eine schwule Figur muß in die Geschichte passen, dann wird
sie auch eingebaut. Bisher war das aber noch nicht der Fall, aber da Jeffrey
mir schon seit einiger Zeit durchs Hirn spukt, wird er früher oder
später seinen Auftritt haben. Nur wann das sein wird, kann ich beim
besten Willen nicht sagen.
25) Lars
(Thomi@foni.net) schrieb am 23.4.1999
um 01:42:05: Hallo, Ich wollte mal wissen, warum die neuen Folgen
nicht so aufgebaut sind, wie die alten. Warum mussten die Detektive altern?
André schreibt: Als die Reihe in Amerika
immer mehr Leser verlor, dachte Random House wohl daran, die drei ??? gehörig
aufzumotzen, um so eine neue Zielgruppe anzusprechen. Und so bekamen die
drei ??? von heute auf morgen Autos und Freundinnen und wurden in mehr
oder weniger konventionelle Krimihandlungen verwickelt, wobei die Mystery-Themen
unter den Tisch fielen und auch Alfred Hitchcock keine Rolle mehr spielte
[Anm.: A. Hitchcock tauchte seit der Folge "Narbengesicht" nicht mehr auf
-- er war gerade verstorben]. Das Ganze nannte sich dann nicht mehr "The
Three Investigators" sondern " The Three Investigators Crimebusters" und
erschien in ganz neuer Aufmachnung. Der Schuß ging leider nach hinten
los, und nach nur elf Bänden wurde die Reihe in den USA ganz eingestellt.
Der deutsche Verlag Kosmos konnte diese Entwicklung bei der Übersetzung
der Bände natürlich nicht ignorieren, und als dann Frau Henkel-Waidhofer
die Reihe weiterführte, übernahm sie die meisten dieser Neuerungen,
da man die Zeit ja nicht zurückdrehen konnte. Also, die Schuld liegt
bei den Amis bzw. bei den amerikanischen Leser, die die "alten" drei ???
nicht mehr lesen wollten. (Die "neuen" allerdings auch nicht...)
26) Detlev
(Titus.Jonas@rocky-beach.com)
schrieb am 23.4.1999 um 15:57:28: Hallo André,
zwei Fragen: Du schreibst, daß Du durch Zufall Deine ersten Werke
Jugendbücher waren. Mich würde interessieren, an welchem Genré
Du am liebsten schreibst, Krimis? (siehe drei ???), Abenteuerromane? (siehe
Meuterei auf hoher See), Dokumentarromane? (siehe die gute Recherche Deiner
Bücher), Liebesromane wohl eher nicht. Hast Du schon fertige "Erwachsene-Bücher"
bei Dir herumliegen? Zweite Frage: Bei der Übersetzung eines Interviews
mit der Crimebusters-Autoren Gayle Lynds wurde von einer "Folgenbidel"
des Random House Verlages geredet. Kennst Du diese, gibt es etwas derartiges
Geschriebenes auch beim Kosmos-Verlag, ich denke es gibt bestimmt Vorgaben
(an die sich alle Autoren aber wohl nicht sooo genau halten), aber wirklich
etwas Niedergeschriebenes?
André schreibt: Meine Güte, so
viele Fragen auf einmal! Also: Meine Wurzeln liegen im Fantasy-Bereich,
früher habe ich wahnsinnig viel in dieser Richtung geschrieben, inzwischen
interessiert mich das Genré allerdings nicht mehr so. Aus dieser
Zeit liegt immer noch ein ziemlich umfangreicher Roman in meiner Schublade,
den ich allerdings bestimmt nie einem Verlag anbieten werde, da ich ihn
inzwischen einigermaßen übel finde. Witzigerweise hätte
ich nie gedacht, mal Krimis zu schreiben, da ich Krimis eigentlich nie
besonders mochte und auch selbst keine lese... Erstaunlicherweise machten
mir die drei ??? trotzdem Spaß und haben mir inzwischen auch etwas
meine Krimi-Aversion genommen. Es ist also durchaus möglich, daß
ich auch mal einen Krimi für Erwachsene schreibe. Was mich allerdings
am meisten reizt, ist eine literatische Richtung, die ich als "phantastischer
Roman" bezeichnen würde. Also Geschichten, die zwar im Hier und Jetzt
spielen und ohne Hexen, Drachen und magische Schwerter auskommen, in denen
es aber trotzdem nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. Ein solcher Roman
für Erwachsene liegt seit Monaten auf meinem Schreibtisch und wartet
darauf, daß ich ihn überarbeitete (ich hatte ihn auch schon
verschiedenen Verlagen angeboten, sehe aber inzwischen ein, daß ich
ihn noch verbessern muß, damit man ihn veröffentlichen kann),
nur leider lassen mir Justus, Peter und Bob so selten Zeit dafür!
Davon abgesehen habe ich auch Lust, etwas in Richtung Gruselroman zu schreiben.
Also: Es gibt eine Menge Projekte, die mich begeistern (und auch schon
einige Anfänge, die auf ihren Disketten einen Dornröschenschlaf
halten und darauf warten, daß ich sie aufwecke), und früher
oder später wird mein Name hoffentlich auch mal in einem anderen Zusammenhang
als den drei ??? auftauchen. Zweite Frage: Von einer Random-House-Folgenbibel
weiß ich nichts, aber bei Kosmos gibt es tatsächlich eine Art
Leitfaden. Den habe nämlich ich geschrieben! Dort sind alle Figuren
und Fakten und wichtigen Ereignisse aufgelistet. Ich habe das Ding damals
angelegt, um mir selbst und den anderen Autoren eine Orientierungshilfe
zu geben, wenn einem mal wieder entfallen ist, welche Haarfarbe Peter hat
oder wo Morton wohnt und so. Außerdem haben meine Lektorin und ich
uns die Mühe gemacht, den Inhalt jeder Geschichte in Kurzform aufzuschreiben
(also auch die Dinge, die über den Klappentext hinausgehen), aber
ich muß zugeben, daß wir nie ganz fertiggeworden sind, denn
nach vierzig, fünfzig Büchern verläßt einen ein wenig
die Lust.
27) Haschemitenfuerst
(haschemitenfuerst@yahoo.com)
schrieb am 24.4.1999 um 01:45:46: Lieber André,
hast Du, in seligem Angedenk an die Ursprünge, nicht auch mal Lust,
in eine Deiner Stories mal wieder einen historischen, oder zumindest lokalhistorischen
(Kalifornien) Hintergrund einzuspinnen! Ich habe die geschichtlichen Backgrounds
(Lachender Schatten, Aztekenschwert, Teufelsberg, etc.) oder fremde Kulturen
(grüner Geist, Flüsterne Mumie, Tanzender Teufel, etc.) immer
als ein Hauptbestandteil, nicht nur der Atmosphäre, sondern des ganzen
drei ??? Kosmos empfunden. Leider fehlt mir das, trotz der vielen Besserungen,
immer noch in den neuen (deutschen) Folgen! (Das soll ja nicht heißen,
daß die Serie in eine neue Ethnoesoterik fallen soll.) Nichtsdestotrotz
ein großes Lob, Dein Haschemitenfuerst.
André schreibt: Es gibt eine Story
von mir, in der sich vieles um die kalifornische Geschichte dreht -- und
zwar den "Geistermönch"! Siehe Antwort 19! Ich hatte damals schon
sehr viel über die Missionsstationen recherchiert, die die Spanier
im 18. Jahrhundert errichtet haben, und wollte das als Hintergrund für
die Geschichte nehmen. Aber wie gesagt -- ich hatte plötzlich keine
Lust mehr. Ansonsten hast Du recht, mir haben die Bücher mit historischen
Bezügen auch immer sehr gefallen, das Problem ist nur: Kalifornien
hat nicht besonders viel Geschichte, da es erst vor vierhundert Jahren
von den Europäern besiedelt wurden. Davor gab es die Indianer, aber
die haben leider nicht sehr viel hinterlassen, woraus man ein interessantes
Buch stricken könnte. Dann schon lieber fremde Kulturen. Mal sehen,
vielleicht fällt mir mal was ein. Welche Kultur darf's denn sein?
28) Xandra
(xanfri@hotmail.com) schrieb am 24.4.1999
um 15:01:19: Hej André! Viele liebe Grüße aus
Stockholm! Ich finde Deine Bücher toll! X
André schreibt: Danke, Xandra!
29) Kalli
schrieb am 28.4.1999 um 08:35:24: Hi André,
nur um es nicht falsch zu verstehen: Es wird sich jetzt doch keiner de
drei ??? als schwul outen? Das wäre schlimmer als Autos und Freundinnen
:-) und das Ende der Serie (wenigstens für mich). Die Serie mag sich
ja von einer klinisch reinen 60er-Jahre-Reihe zu einer recht modernen 90er-Jahre-Reihe
entwickelt haben, aber komischerweise mögen die Fans lieber diese
alten Folgen. Also hoffe ich, dass Ihr es trotzdem versucht, den alten
Charme zu bewahren oder sogar wieder zu verstärken. Sherlock Holmes
in den 90er interessiert ja auch kein Schwein.
André schreibt: Daß die Fans
die alten Folgen lieber mögen liegt einzig und allein daran, daß
sie in den allermeisten Fällen nach jahrelanger Hitchcock-Abstinenz
aus rein nostalgischen Gründen zu den drei ??? zurückkehren und
daher ein Stück Kindheit zurückerobern, was ja auch völlig
okay ist. Nur kann ich ihnen das sowieso nicht bieten, dazu müßte
ich wohl Robert Arthur heißen, also kann ich genauso gut neue Wege
beschreiten, die noch nie ein drei ??? Autor zuvor gegangen ist. Und wenn
ich der Meinung bin, daß es Zeit für eine schwule Figur ist,
dann werde ich auch eine einbauen. Es wäre zwar schade, wenn ich Dich
damit als Leser verliere, aber im Zweifelsfall ist das dann Dein Problem.
Du läßt Dir schließlich eine Menge entgehen!
30) Skywise
schrieb am 28.4.1999 um 17:15:10: Hey, André.
Ich mußte gerade - nach Durchlesen der Antworten auf Detlevs Fragen
vom 23.4. - feststellen, daß wir anscheinend doch ein bißchen
mehr gemeinsam haben, als ich bislang geglaubt hatte! Allerdings muß
ich zu Deiner Antwort noch eine Frage stellen (Rückfragen sind nie
verkehrt, sie bewahren einen davor, dumm zu sterben, wie mein Opa immer
sagte): Wenn Du schreibst, daß Du bisher keine Zeit hattest, deine
"sonstigen" Werke zu korrigieren und zu überarbeiten, willst Du damit
sagen, daß die drei ??? keiner großartigen Überarbeitung
bedürfen? Ich halte Kinder und Jugendliche für sehr aufmerksame
Leser, die den kleinsten Fehler oder kleinste Mißverständnisse
sehr schnell entdecken (war selber mal so einer, der nach Fehlern Ausschau
gehalten hat und habe in Büchern schon Leute sprechen hören,
die erst zehn Minuten später die Türe hereinkamen...). Deshalb
hielt ich gerade die Jugendliteratur für sehr aufwendig... Noch etwas:
ich versuche selbst zu schreiben (mit "versuchen" meine ich, ich habe bisher
noch keine Geschichten eingesandt und daher auch - mal abgesehen von der
allseits beliebten Schülerzeitung - nichts veröffentlicht), auch
im Bereich Fantasy, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, irgendwann
einmal die Lust daran zu verlieren, denn schließlich ist das Schöne
an Fantasy, daß man die Realität weitaus eher zurechtbiegen
kann als es in der Wirklichkeit möglich ist. Was stört Dich also
an Fantasy oder worin liegt das Problem, daß Du nichts dergleichen
schreibst? Und warum verbindest Du die beiden Genres Jugendbuch (Drei ???)
nicht mit Fantasy? Ich hätte da ein paar Ideen (mal abgesehen von
der einen, die gerade im Forum steht), die sich durchaus realisieren ließen...
Wie schreibst Du eigentlich? Stoßweise? Kapitelweise? Satzweise?
Alles-in-einer-Nacht-durch-und-dann-mal-schau'n-ob's-mir-morgen-noch-gefällt?
Gut durchgeplant? Oder frei nach Schnauze? Und - ebenfalls noch eine interessante
Frage (zumindest aus meiner Sicht): Hat der Verlag ein Mitspracherecht
an Inhalt und Ausmaße der Geschichte? So, ich wünsche viel Spaß
beim Antwortentippen *grins* und bedanke mich im voraus mit freundlichem
Gruß Skywise
André schreibt: Ayooaah Skywise! Kinder
und Jugendliche sind in der Tat sehr aufmerksame Leser, daher werde ich
mich hüten zu behaupten, ein drei ??? Buch bedürfe keiner Überarbeitung.
Das Gegenteil ist der Fall, ich überarbeite sehr viel, damit am Ende
auch wirklich alles logisch und nachvollziehbar ist und kein Frage offen
bleibt. Der Punkt ist nur: Bei den drei ??? geht die Überarbeitung
sehr viel schneller als bei allen anderen Texten, die ich geschrieben habe.
Und zwar aus folgenden Gründen:
1. Ich habe eine Lektorin, mit der ich mir die Arbeit
sozusagen teile. Sie bringt die Fehler auf den Punkt, die ich vielleicht
erst auf den dritten Blick bemerke, weil ich viel zu wenig Abstand zum
Text habe.
2. Ich muß mich nicht um die Charakterisierung
der drei Hauptpersonen kümmern, da die bombenfest in meinem Hirn verankert
ist. Ich muß nicht mehr über die drei nachdenken, ich habe die
Figuren ganz einfach im Kopf und kann daher beispielsweise die Dialoge
ohne Probleme 'runterschreiben. Ich weiß, was Justus in dieser oder
jener Situation sagt, weil ich mich seit Jahren mit ihm beschäftige.
Und das macht das Schreiben und Überarbeiten sehr viel einfacher als
wenn ich mit Figuren arbeite, die ich selbst erst seit einigen Wochen kenne.
3. So ein drei ??? Buch ist nicht besonders dick,
im Gegensatz zu den Werken, die noch in meiner Schublade liegen.
4. Ich schreibe gerade meinen zwölften Hitchcock-Band
und möchte behaupten, daß ich inzwischen recht routiniert bin.
Dinge, die mir anfangs noch schwer fielen, gehen mir nun viel leichter
von der Hand. Das spart ebenfalls Zeit.
Zu Deiner zweiten Frage: Ich finde, die Fantasy-Literatur
hat sich ziemlich totgelaufen. Es sind immer wieder dieselben Geschichten,
die erzählt werden, ständig geht es um apokalyptische Bedrohungen
und Helden, die ganz allein die Welt retten müssen, etc. Natürlich
gibt es Ausnahmen, aber alles in allem ist Fantasy für mich dadurch
langweilig geworden, daß alles möglich ist. Der Reiz bei den
drei ??? ist, daß ich zwar scheinbar übernatürliche Ereignisse
einbauen kann, sie am Ende aber logisch auflösen muß. Meiner
Phantasie sind Grenzen gesetzt, und genau das ist die Herausforderung.
In der Fantasy gibt es keine Grenzen, und das macht sie sehr unattraktiv
für mich.
Dritte Frage: Wenn ich gut drauf bin, schreibe ich
kapitelweise, wenn ich schlecht drauf bin, schreibe ich satzweise. Alles
in allem aber schon "en bloc", das heißt: Wenn ich erst mal angefangen
habe, gibt es für mich keinen freien Tag mehr, bis ich fertig bin.
In der Regel jedenfalls. Und meistens habe ich zwar eine grobe Idee, wohin
die Geschichte mich führen soll, aber es kommt oft genug vor, daß
ich im vierten Kapitel noch nicht weiß, was im fünften passiert.
Ich bin also weit entfernt von "gut durchgeplant" und sehr nahe "frei nach
Schnauze", wobei mir das auch manchmal zum Verhängnis wird.
Vierte Frage: Im Prinzip hat der Verlag ein Mitspracherecht,
ja. Das heißt: Sie müssen die Geschichte nicht nehmen, die ich
abliefere. Aber bis jetzt haben sie es immer getan. Selbst obwohl sie sehr
oft bis zum Schluß (das heißt bis zum Abgabetermin) gar nicht
wissen, was ich ihnen bieten werde. Eine Frage des Vertrauens. Manchmal
äußern die Verlagsleute auch Themenwünsche, aber bisher
habe ich mich wenig darum gekümmert. Abgesehen von diesem legendären
Tag, an dem ich im Verlag war und meine Lektorin mir die Kopie eines GEO-Artikels
unter die Nase hielt: Es ging um neuentdeckte oder noch zu entdeckende
Tierarten, unter anderem um den Riesenkalmar Archieuthis, der mich wahsinnig
faszinierte. Ich fuhr nach Hause, begann sofort mit der Recherche und schrieb
"Meuterei auf hoher See". Zum Schluß noch eine Frage von mir: Kennen
wir uns? Dein Name Skywise ist doch kein Zufall, oder? Klär mich auf!
Schatten und süßes Wasser!
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