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Fragebox mit André Marx
+++ Alte Einträge VI +++
76) green schrieb am 10.7.1999 um 17:29:43: Dies soll keine "Früher war alles besser"-Frage sein. Jedoch: In den frühen Folgen waren die drei ??? drei Jahre jünger und mußten sehr viel auf dem Schrottplatz arbeiten, erstens weil sie Geld brauchten und zweitens weil es soviel zu tun gab. Heute sind die drei ??? drei Jahre älter, haben also mehr Kraft und brauchen Geld, da frage ich mich, wieso sie keine schweren Stangen mehr abladen müssen? Wieso spielt der Schrottplatz (inklusive Zentrale, Mathilda & Titus) nur noch so eine marginale Rolle? Was ist aus den Iren Patrick & Kenneth geworden?
André schreibt: Patrick und Kenneth sind zurück nach Irland gegangen, wie ich inzwischen weiß (nachzulesen voraussichtlich im Februar 2000). Und der Schrottplatz? Nun, ich finde nicht, daß der so nebensächlich geworden ist. Bei mir spielt er immer noch eine Rolle. Leider habe ich oft das Problem, daß 128 Seiten für eine Geschichte knapp bemessen sind, daher konzentriere ich mich hauptsächlich auf den roten Faden, und oft haben Tante Mathilda & Co. dort nicht soviel Platz. Es gibt natürlich Geschichten, in denen der Schrottplatz eine wichtige Rolle spielt (" Der Fluch des Rubins " oder "Der rasende Löwe" z.B.), aber auch diese Idee darf man nicht überstrapazieren - siehe letzte Frage.
77) Pavel Chaloupka (Pavel.chaloupka@stud.uni-regensburg.de) schrieb am 14.7.1999 um 15:21:40: Hi André, Du sagtest, Du möchtest eine Folge mit historischem Hintergrund schreiben, aber Du kämest nicht voran. Der Tanzende Teufel z. B. ist einer meiner absoluten Favoriten, und es wäre eine gute Abwechslung zum Mystischen und zu den unerklärlichen Phänomenen. Du sagtest, die Geschichte Kaliforniens gäbe nicht genug her! Ein kleiner Tip: Nimm doch die Geschichte der USA selber, die dürfte doch genug hergeben oder weißt Du nicht, welcher Schauspieler amerikanischer Präsident wurde? Pavel.
André schreibt: Es ist nicht so, daß ich nicht vorankomme, mir fehlt nur einfach der zündende Gedanke. Ich brauche irgendein historisches Thema, das mich reizt. Bisher schwebte mir ja immer das europäische Mittelalter vor, aber es ist ungeheuer schwierig, Burgen, Ritterrüstungen und Hexenverbrennungen glaubhaft nach Kalifornien zu transportieren. Und die Geschichte der USA finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich langweilig.
78) Detlef schrieb am 20.7.1999 um 00:43:37: Hi André, also Du machst Deine Sache immer noch gut, daß sich die Kritiken häufen, ist aber doch in der Tat so, weil nichts Neues kommt (wie denn auch bei fast 90 Folgen)! --- Das Problem ist, dass irgendwie - im Gegensatz zu früher - ein wenig Vielfalt fehlt. Damit mein ich die Art - hmm schwer zu erklären. Wenn ich eine Lösunghabe, sage ich es Dir. :-) --- Hier mal zur Aufmunterung ein paar Scherzfragen: Wie stellst Du es an, immer meine Ideen zu schreiben, hast Du ein Gedankenleseapparat? --- Wenn ja, wie funktioniert er? --- Erklärung: Seit ich ein Manuskript eingereicht hatte - am Anfang Deiner drei  ??? Karriere - hast Du meine Ideen, was mich natürlich abschreckt, denn was soll ich noch schreiben, wenn Du diese Idee sowieso hast, hmmm *grummel*. Bisherige identische Ideen: Poltergeist, Das leere Grab, Teufelsgeiger. Nun gut nicht immer *g*, Ein richtiges Mysterium, oder?
André schreibt: Gar kein Mysterium, wenn Du mich fragst. Natürlich habe ich einen Gedankenleseapparat. Hat doch jeder Autor. Das wissen bloß die meisten Leute nicht, weil man dieses Gerät nämlich erst bekommt, wenn man in den geheimen Autorenzirkel aufgenommen wird. Wie es funktioniert, werde ich aber selbstverständlich nicht verraten.
79) Peter schrieb am 23.7.1999 um 15:21:06: Hallo André, wie war eigentlich Deine drei ??? Sozialisation? Sicherlich bist Du doch auch als Kind drei ??? Fan gewesen. Warst Du Hörer oder Leser (oder beides)? Welche Folgen (Buch/Hörspiel) gefielen Dir damals besonders gut, welche heute? Laß' Dich nicht beirren, erfinde echte Kriminalfälle - die "Rätselfälle" wirkten schon bei Robert Arthur wie eine Schnitzeljagd auf einem Kindergeburtstag...
André schreibt: Hi Peter! Bei mir sah es ähnlich aus wie bei den meisten von Euch: Als Kind habe ich die Hörspiele gehört (mit fünf wurde ich infiziert: "Die schwarze Katze" war mein erstes Tape) und sie eifrig ent- und verliehen. Zwischendurch habe ich immer mal wieder ein paar Bücher gelesen. So mit zwölf wurde es dann still um die drei ???, bis die Begeisterung knapp zehn Jahre später wieder aufflammte. Meine Lieblingsfolgen von damals (und auch teilweise noch von heute) waren übrigens "Der Fluch des Rubins", "Das Gespensterschloß" und "Der tanzende Teufel". Erst später gesellte sich auch "Der Ameisenmensch" hinzu.
80) Oemmel (oemmel1@yahoo.de) schrieb am 31.7.1999 um 22:31:49: Hi André, eine Frage an Dich: Wieviele Folgen von den drei ??? wird es voraussichtlich noch geben?
André schreibt: Bisher ist kein Ende abzusehen. Die Bücher wird es auf jeden Fall noch eine ganze Weile geben, denn es besteht überhaupt kein Grund aufzuhören. Was die Kassetten angeht: Ich höre immer wieder von den Gerüchten, daß die Sprecher nur noch bis Folge 100 weitermachen wollen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, von offizieller Seite habe ich noch nichts derartiges gehört. Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht daran.
81) Ronny Schmidt (schmidt.ronny@t-online.de) schrieb am 1.8.1999 um 00:35:33: Hallo André. Zuerst möchte ich Deinen Mut zu Veränderungen loben. Zwar hänge ich auch an "alten" Dingen wie Morton, finde aber, daß Du recht hast, wenn Du sagst, Stagnation bedeute Tod. Stimmt, und ich finde genau hier liegt im Moment der Reiz der drei ???: Auf der einen Seite gibt es wirklich Neues (Beispiel. Mortons Tod *smile*), auf der anderen Seite gibt es aber auch immer wieder Szenen oder ganze Fälle, die das alte Flair wieder durchkommen lassen. Wenn jetzt noch Jeffrey kommt, fände ich das wirklich mutig und trotzdem gut, denn die 60er sind nun mal Geschichte, und ich finde es löblich, in eine so weitverbreitete Serie wie die drei ??? etwas zum Thema Homosexualität einzubauen. Natürlich sollte es nicht so übertrieben werden, wie bei einem anderen Autor einer Serie, die mit vier Buchstaben betitelt ist; man muß ja nicht gleich einen ganzen Fall lang mit dem mahnenden moralischen Zeigefinger die Message "Homosexualität muß akzeptiert werden - alles andere ist krank" rüberbringen; wenn Jeffrey ein gut in die Geschichte passender Charakter ist, reicht das vollkommen (glaube ich zumindest). Ferner sollte natürlich jeder selbst darüber entscheiden können, ob er / sie es akzeptiert oder nicht. Jetzt habe ich aber noch eine Frage: Wenn Du solche Entwicklungen vornimmst, gibt es in den USA noch irgendwelche Leute, die da mit zustimmen müssen oder liegt das Copyright der Serie nun voll und ganz in deutschen Händen?
André schreibt: Vielen Dank erstmal für Deine moralische Unterstützung. So etwas baut doch sehr auf. Ich scheine doch nicht ganz auf dem Holzweg zu sein mit meinen Ideen. :-)) Zu Deiner Frage: Das Copyright der jeweiligen Geschichte liegt bei Kosmos, das der Ur-Idee jedoch immer noch bei Random House bzw bei Robert Arthurs Erben ("Based on characters created by Robert Arthur"). Das bedeutet aber lediglich, daß man die Figuren der drei ??? und deren Umfeld (also praktisch die gesamte Ur-Idee) nicht verwenden darf, ohne eine Lizenzgebühr an die Amerikaner zu zahlen. Was wir hier letztlich damit machen, spielt für die Amis absolut keine Rolle. Ich glaube, die wissen gar nicht genau, was hier im fernen Europa mit den drei ??? passiert; und ich denke, es interessiert sie auch nicht. Ich kann also lustig vor mich hin schreiben, ohne Ärger aus den USA zu bekommen. Den krieg ich im Zweifelsfall mit dem Lektoriat bei Kosmos... ;-)
82) Torsten (goldfinger@cycosmos.com) schrieb am 1.8.1999 um 19:55:26: Warum machst Du die Folge "Das leere Grab" so schlecht? Es ist schon erstaunlich, daß der so gerechte und immer logisch denkende Justus menschliche Schwächen offenbart. Er denkt nicht lange nach, sondern fährt einfach los, und das ist der Hit, er fälscht sogar eine Unterschrift! Ich finde diesen Fall genial, möchte ich sagen. Es ist ein Fall, bei dem die Täter mal nicht eine Million ausgeben, um an hunderttausend zu kommen. (Die bedrohte Ranch).
André schreibt: Ich habe mich herzlich über Deine Entlarvung der "bedrohten Ranch" amüsiert. Stimmt schon, dieser Fall ist zwar spannend, aber der Aufwand, den die Buben betreiben, ist absolut NICHT zu rechtfertigen. Und sich dann am Ende auch noch so plump anzustellen - unverzeihlich. Zu Deiner Frage: Mir gefällt "Das leere Grab" vor allem deshalb nicht, weil sich die Geschichte nicht so recht entscheiden kann, was sie sein möchte. Am Anfang ist sie ein Drama, und das war auch der Plan gewesen. Aber dann merkte ich, daß ich diesen Kurs nicht 120 Seiten lang halten kann, und ich schwenkte um und machte einen halbherzigen Abenteuerroman daraus. Am Ende ist es ein ebenso halbherziger Krimi. Alles in allem ist dieses Buch jedenfalls nicht "aus einem Guß", und das merkt man beim Lesen leider sofort. Die Grundidee ist zwar gut (ginge es nicht um Justus' Eltern, wäre es mit Highspeed in die Flop Ten abgestiegen), aber es hapert an der Umsetzung. Das hätte viel, viel besser werden können, wenn ich nur gewußt hätte wie.
83) Detlev (Titus.Jonas@rocky-beach.com) schrieb am 03.08.1999 um 05:21:40: Was mich aus aktuellem Anlaß interessiert: Am 11. August ist in Deutschland Sonnenfinsternis (gerade die Heimatstadt von Kosmos Stuttgart liegt mitten im Kernschatten). Hattest Du Dir vor drei Jahren, als Du "Das brennende Schwert" (die Folge erscheint jetzt in vollkommen neuem Licht) geschrieben hast, Gedanken gemacht, wann die nächste Sonnenfinsternis ist, bzw. hast Du recherchiert, wann im Raum Los Angeles die letzte Sonnenfinsternis stattgefunden hat?
André schreibt: Natürlich habe ich recherchiert, wann es die nächste Sonnenfinsternis im Raum Rocky Beach gibt bzw. wann es die letzte gab. Ich weiß es nicht mehr genau, es dauert auf jeden Fall noch ziemlich lange, bis man im Tal des Todes eine sehen kann, daher habe ich mich entschlossen, diesen Punkt völlig fiktiv zu gestalten. Dafür ist die Sonnenfinsternis in Afrika im Jahre 1962, die im "brennenden Schwert" eine Rolle spielt, echt. Wenn Du jetzt also Lust hast zu recherchieren, kannst Du herausfinden, wo Ndala liegt.
84) Thomas Birker (Dream.Land@t-online.de) schrieb am 5.8.1999 um 20:47:23: Hallo André! Ich muß zum einen zwar sagen das Du zur Zeit der beste Autor der "Drei Fragezeichen" Serie bist. Kann es aber nicht verstehen, warum Du Dich so sehr wehrst, einen Roman in Tradition an die alten Romane zu schreiben. Meiner Meinung nach (und das ist nicht nur meine) gehörte Skinny damals einfach zur Serie, und ich fände es echt stark, wenn er auch mal wieder eine größere Rolle spielen würde. Wie wäre es denn wenn er selbst Hilfe bräuchte, und unsere drei Freunde die ganze Zeit nicht wissen, ob er sie nur verarschen will, oder ob er es ernst meint?! Bitte, bitte bringe Skinny wieder. Ich würde Dir die Füße küssen. Die Idee mit dem Schwulen, finde ich gar nicht schlecht, schließlich steht man solchen Leuten noch heute skeptisch gegenüber. Dein Fan Thomas Birker.
André schreibt: Lieber Thomas! Skinny, Skinny, und es ist kein Ende abzusehen... Meine Meinung dazu habe ich ja nun schon oft genug zum besten gegeben. Bleibt mir an dieser Stelle nur, darauf hinzuweisen, daß eine gewisse Person - wir müssen sie vorläufig S.N. nennen - niemals den Status hatte, den viele Fans gerne sähen. Ich weiß nicht genau, in wie vielen Büchern er mitspielte, aber es müßten so fünf bis zehn gewesen sein - mehr als zehn waren es auf keinen Fall. Der letzte Auftritt an den ich mich erinnern kann, war in "Die gefährliche Erbschaft" - korrigiere mich wenn ich falsch läge. [Kom.: Aztekenschwert bzw. Feuerturm von Ben Nevis]. Das bedeutet, daß Skinny schon seit etwa sechzig Büchern nicht mehr dabei ist. Warum, zu Teufel, soll ausgerechnet ich ihn zurückbringen? Na schön: Ich gebe es ja zu: Ganz fern liegt mir der Gedanke nicht. Interessanterweise hatte ich schon eine ähnliche Idee wie Du - und wie übrigens auch Arne in Eintrag 85: daß Skinny sich an die drei ??? wendet, weil er ihre Hilfe braucht, die Jungs aber nicht wissen, ob sie ihm vertrauen können. Es ist ja fast enttäuschend, daß tausend andere Leute auf die gleiche Idee kommen. Das kränkt mich nun wieder so sehr in meiner Berufsehre, daß ich mir wohl doch eine völlig andere Geschichte ausdenken muß, wenn ich Skinny jemals zurückbringen möchte.
85) Arne (arne.koehler@uni-osnabrueck.de) schrieb am 6.8.1999 um 22:56:04: Hallo, André! Du hast in einem der vorigen Artikel die Lektoren bei Kosmos angesprochen. Kannst Du mal beschreiben, wieviel Einfluss die auf die Bücher nehmen? Suchen sie nur nach Schreibfehlern und filtern "böse Wörter" heraus, oder dienen sie auch als eine Art "Logik-TÜV" bzw. achten auf Kontinuität der Folgen untereinander? Wie stark ist sonst eigentlich die Einflussnahme des Verlages? Werdet Ihr als Autoren dazu aufgefordert, bestimmte "Mode-Themen" (z.B. Internet, Computer, Fussball) zu behandeln, von denen man sich einen Verkaufs-Schub erhofft oder liegt die Themenwahl einzig und allein bei Euch? Zum "Traditions-Thema": Natürlich freuen wir "alten" Fans uns, wenn wir Anspielungen auf alte Folgen heraushören oder uns "alte" Charaktere wiederbegegnen. Allerdings solltest Du bei Deiner Linie bleiben, nur Altes einzubauen, wenn es in den neuen Folgen einen Sinn macht, und man kann Dir ja nun wirklich nicht vorwerfen, dass Du die "alten" Charaktere völlig ignorierst. So tauchen z.B. Captain Jason wieder auf und auch Morton... Um mal einen Tipp abzugeben: Ich schätze, dass wir auch Skinny Norris nicht zum letzten Mal erlebt haben. Allerdings muss gerade bei ihm berücksichtigt werden, dass er mittlerweile ein erwachsener Mann ist, denn er war ja immer etwas älter als die drei ???. Ein kichernder Skinny, der die Autoreifen von Bobs Käfer zersticht, wäre also völlig deplatziert. Eine Möglichkeit, die ich mir vorstellen könnte, wäre: Skinny ist irgendwie mal wieder auf die schiefe Bahn geraten und braucht dringend Hilfe. Da fällt ihm ein, dass er ja ein paar Detektive kennt... Meint er es ehrlich mit den drei ??? oder stellt er ihnen die ultimative Falle? Besonders Peter ist nicht besonders wohl bei der Sache, aber Justus sagt zu Recht: Wir übernehmen JEDEN Fall, Kollegen... Aber man sollte Skinnys Comeback auch nicht erzwingen, und vielleicht habe ich das gerade gedanklich getan... Trotzdem kannst Du ja mal schreiben, André, was Du davon - rein theoretisch natürlich - halten würdest...
André schreibt: Um gleich einmal ein Vorurteil aus der Welt zu schaffen (das ich übrigens früher auch hatte): Lektoren tun weitaus mehr als den ganzen Tag Manuskripte zu lesen und Kommafehler zu korrigieren. Im Lektorat laufen sehr viele Fäden zusammen, dort werden Termine koordiniert, Kontakte hergestellt, neue Ideen ent- und verworfen etc. Das Bearbeiten von Manuskripten macht nur einen kleinen Teil des Lektorenalltags aus: Zu den Büchern selbst: Natürlich werden vor allem Tippfehler korrigiert, aber auch inhaltlich hat die - in meinem Fall - Lektorin einen scharfen Blick - bisweilen ist er schärfer als der des Autors. Wenn beispielsweise am Ende eine wichtige Erklärung fehlt, einige Dinge nicht ganz klar werden oder es Kontinuitätsfehler gibt, dann übersehe ich das hin- und wieder, da ich die Geschichte ja bereits im Kopf habe und manchmal vergesse, einige Details dann auch zu Papier zu bringen. Von daher ist das Lektorat auf jeden Fall ein "Logik-TÜV" - Was die Kontinuität der Folgen untereinander angeht, so gibt es offiziell ja gar keine, alle Bücher sollen unabhängig voneinander bestehen können. Ganz so einfach ist das natürlich nicht, denn einige Fakten bestehen nun einmal erst seit Band 12, 42 oder 56 (wie z. B. die Tatsache, daß die Zentrale nicht mehr unter Schrott begraben liegt). In diesen Punkten behaupte ich jedoch, daß die Autoren sich oft besser auskennen als die Lektoren. (Ich hoffe, das nimmt mir jetzt niemand übel.)
Mode-Themen: Ich wurde mal gefragt, ob ich nicht Lust hätte, was zum Thema Computer zu machen, lehnte jedoch sofort ab, da ich a) davon überhaupt keine Ahnung habe und es mich b) auch nicht die Bohne interessiert. Stattdessen hat André Minninger die Herausforderung angenommen und "Vampir im Internet" geschrieben. Es ist also keine konkrete Aufforderung, ein bestimmtes Thema zu behandeln, eher ein Vorschlag. Wenn mir ein solches Thema jedoch überhaupt nicht liegt, schreibe ich eben über etwas anderes. In diesem Fall habe ich bei der Themenwahl völlig freie Hand, wobei ich natürlich darauf achten muß, mich nicht zu wiederholen, aber das versteht sich ja von selbst.
Zu Deiner Skinny-Idee: Da warst Du nicht der einzige, der sie hatte. Siehe dazu Antwort 84!
86) Martin K. (mk.paderborn@gmx.de) schrieb am 9.8.1999 um 12:51:10: Hey André! 1) Bist Du "Titanic"-Fan (blauer Diamant aus "Nacht in Angst", welches ich supergut finde)? 2) Hast Du meinen Brief schon bekommen / gelesen?
André schreibt: Hi Martin! Nein, ich bin nicht Titanic-Fan. Ich habe den Film gesehen, fand ihn ganz nett, mußte aber nicht zehnmal reinrennen, einmal hat gereicht. Daß das "Feuer des Mondes" ebenso wie das "Herz des Ozeans" blau ist, ist reiner Zufall - blau ist doch eine schöne Farbe, oder?
Deinen Brief habe ich inzwischen bekommen und auch bereits beantwortet - er müßte inzwischen bei Dir angekommen sein.
87) Tim (alfred.hitchcock@gmx.de) schrieb am 9.8.1999 um 16:50:38: Dazu, dass auf dem neuen Buch Dein Name steht, hast Du Dich ja schon geäußert. Mich würde darüber hinaus aber noch interessieren, was das für Dich bedeutet. War es frustrierend Bücher zu schreiben, ohne jemals als Autor auf dem Cover genannt zu werden oder war es Dir eher egal?
André schreibt: Um ganz ehrlich zu sein: Es hat mich nie gestört, daß nicht mein Name auf den Covern der Bücher steht. Ebenso wenig versetzt es mich nun in Euphorie, daß das beim "Feuerteufel" anders ist. Natürlich ist es ganz nett, mal seinen Namen zu lesen, aber insgesamt läßt es mich kälter als ich dachte. Schließlich weiß ich ganz genau: Ohne Hitchcock wären die drei ??? wahrscheinlich nie so erfolgreich geworden. In diesem Bewußtsein lasse ich old Alfred (Happy Birthday übrigens!) gerne weiterhin den Vortritt auf dem Cover. Zu den gebundenen Büchern habe ich ohnehin nicht so den Bezug. Wenn die Dinger erscheinen, ist die Arbeit an der Geschichte für mich seit etwa einem halben Jahr abgeschlossen, und ich habe sowieso schon das meiste davon vergessen. Außerdem sieht das Endprodukt, das im Laden steht, ganz anders aus als das, woran ich gearbeitet habe - bei mir ob mit Hitchcock oder Marx auf dem Cover kommt es mir immer so vor, als seien sie gar nicht von mir. Das sind halt irgendwelche drei ??? Bücher. Meine Bücher - das sind die Urmanuskripte mit den Notizen am Rand.
88) Skywise schrieb am 9.8.1999 um 17:42:33: Ayoooooah, André... warum findest Du die Geschichte der Amerikaner denn so langweilig? Da gab es doch Sklaverei (das wär' doch was... die drei ??? vom Winde verweht *bis hinter die Ohrläppchen grinsend*), Bürgerkriege, da gab es die schwarzen Ghettos, den Blues, da gab es Bandenkriege in Chicago und Umgebung, da gab es Vietnam, da gab es Woodstock, da gab es Attentate... und von fast all diesen historischen Ereignissen kann man auch heute noch jede Menge Hinweise in der aktuellen amerikanischen Geographie ausmachen. Und wenn Du wirklich mal Laune hast, die drei ??? in die europäische Geschichte zu integrieren - und das auf eine bessere Art und Weise, als es im europäischen Vierteiler ("Diamantenschmuggel", "Schattenmänner", "Särge", "Bergsee") gemacht wurde *nackenhaarsträub*, dann SORGE dafür, daß sie damit konfrontiert werden. Ich kann mir dafür einige Möglichkeiten denken, die sie direkt in die europäische Geschichte einspannen würde... Skywise.
André schreibt: Ayoooah, Skywise! Soll ich ganz ehrlich sein? Wenn ich in der Schule Geschichte hätte abwählen können, hätte ich es sofort getan. Das alte Ägypten, die Inkas, die Griechen und Römer etc., das fand ich ja noch ganz interessant. Aber die letzten zwei-, dreihundert Jahre? Gähn! Nichts ist einschläfernder! Daher wirst Du vermutlich nie ein Buch von mir lesen, in dem es um Bürgerkriege, Vietnam oder Woodstock geht. Sorry. Das einzige, was (für mich) noch was hergibt, ist die Zeit der Besiedlung Kaliforniens usw. In dieser Richtung ist auch gerade ein bißchen was in Arbeit...
89) Torsten (goldfinger@cycosmos.com) schrieb am 10.8.1999 um 21:46:48: Hallo! Noch mal danke für deine Antwort was das "Leere Grab" betrifft. Ich denke mal, dass Du schon haufenweise Briefe zu diesem Fall bekommen hast und der Kommentare "müde" bist. Um die Sache abzuschließen, möchte ich nur sagen, dass Du durchaus recht hast, was die Geschichte angeht. Aber vielleicht ist es genau das, das diesen Fall so "ankommen" läßt. Die Mehrheit deiner Leser jedenfalls ist, so kann ich wohl sagen, begeistert. Dass Du selbst nicht ganz zufrieden bist, spricht für Dich und deinen Ehrgeiz an der Sache. Nun noch kurz zu etwas anderem. Ich finde es gut, dass Du, was die neuen Folgen betrifft, neue Wege gehst. Mach weiter so. Die, die die alten Dinge (Skinny Norris, Morten usw.) wiederhaben wollen, sind (mal ehrlich) doch die wenigsten. Ich möchte sagen, die Serie ist wie "die Drei" erwachsen geworden und das bedeutet Neuerungen.
André schreibt: Hallo Torsten! Vielen Dank für die aufbauenden Worte. Was die Behauptung angeht, nur wenige Leute würden der guten alten nachtrauern (Skinny und so), so möchte ich Dich nur so zum Spaß an die Einträge 84 und 85 verweisen... ;-)
90) green (wirt4201@uni-trier.de) schrieb am 13.8.1999 um 10:19:48: Dein Bemühen um Details, Deine Ausarbeitungen der Charaktere und der Beziehung der drei ???, sowie die Rückbezüge auf alte Charaktere und Folgen finde ich sehr gelungen und interessant. Deshalb meine Fragen: Was ist mit der 2. Karte der drei ??? passiert ("Die drei ??? sind ehrenamtliche Mitarbeiter der Polizeidirektion... gezeichnet Kom. Reynolds")? Warum wurde Reynolds gegen Cotta ersetzt? Wie kam es dazu, daß Inspektor Cotta der neue Ansprechpartner der drei ??? ist, obwohl er doch als Inspektor nicht der Polizeichef von Rocky-Beach sein kann? Hast Du mit Cotta noch was Spezielles vor? Wird Cottas Charakter wie in "Tödliche Spur" weiter ausgebaut, so daß er mehr wird als nur austauschbarer Polizist?
André schreibt: Wie wir seit "Wolfsgesicht" wissen, ist Reynolds inzwischen in Rente gegangen. Sein Nachfolger ist natürlich nicht Cotta, denn der ist ja bloß Inspektor und nicht Hauptkommissar, aber ich vermute mal, daß die drei ??? mit dem neuen Kommissar nicht so gut zurecht kamen und dieser ihnen seine Unterstützung (auch in Form eines neuen Ausweises) verweigerte. Irgendwie müssen sie dann wohl an Cotta geraten sein, der zwar gerne den Genervten raushängen läßt, die drei Jungs im Grunde seines Herzens aber doch ganz gern mag, auch wenn er ihre Vorgehensweise nicht immer gutheißen kann.
Zu Deiner zweiten Frage: Bisher hatte ich noch keine weiterführenden Pläne mit Cotta, aber die Idee ist gar nicht mal übel! Nachdem ich mich nun zwei Bücher lang etwas intensiver um Morton gekümmert habe ("Nacht in Angst" und "Tödliche Spur", kann ich ja mal versuchen herauszufinden, ob sich nicht auch hinter Cotta irgendeine Geschichte verbirgt. Die Frage ist, ob er sich von mir in die Karten gucken läßt. Ich mag ihn ja ganz gern, obwohl ich gestehen muß, daß ich tatsächlich nicht viel über ihn weiß. Mal sehen, vielleicht ändert sich das ja demnächst.

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