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Fragebox mit André Marx
+++ Alte Einträge 58 +++
856dev (devlin_blade@yahoo.de) schrieb am 10.02.2002 um 22:24:12: Irgendwann hast Du mal geschrieben, dass es Zeit für schwule Charaktere gibt - statistisch gesehen sind zwischen 7 und 10 Prozent aller Menschen homo/ bisexuell. Die Ausrede, dass der "schwule" Charakter in die Story passen muss, ist dünn. Das Leben verteilt diese "Anlage" nicht nach Nützlichkeit. Sie ist da - oder nicht. Würfel bei den nächsten Charakteren einfach. 1-5 ergibt hetero, 6 ergibt schwul/lesbisch. Nebenbei lesen mehr Schwule Bücher und Heteros tummeln sich lieber beim Fußball (klar gibt es wenige Ausnahmen). Ich & viele schwule Freunde von mir hätten uns in unserer Kindheit gefreut, Identifikationspersonen in den drei ??? Büchern zu finden. Ich denke, dass der Serie etwas mehr Realismus/Leben geben würde. (Bitte nicht eine Story, in der zwei ältere "Schwestern" seit Jahren zusammen leben - das war schon vor 50 Jahren peinlich. Iinsgesamt zu Sex und Gewalt: Muss die drei ??? Serie wirklich weniger Sex und Gewalt als "Gute Zeiten - schlechte Zeiten", "Pokemon", ein Disney- Film oder die "Lindenstrasse" haben? Die drei ??? sind Jugendliche. In einem Alter, in denen Sex und Gewalt die grösste Anziehung haben. Vielleicht wäre es DER Kick für die Serie, wenn außer den immer ähnlicher werdenden Abenteuern, endlich mal etwas Leben vorkommen würde. Noch ein "nebenbei": Eine Sprecherstimme der drei ??? ist dermaßen feminin, dass man "den Charakter", der insgesamt sehr "sensibel" wirkt, endlich mal mit "seinem neuen Kumpel an den Strand zum Surfen schicken kann", woran hängt es? Gruss dev.
André schreibt: Die Schwulendiskussion, Teil 264. Na schön: Du hast natürlich recht, das wahre Leben ist da etwas weniger pragmatisch als die Welt, in der die drei ??? leben. Aber ist Dir mal aufgefallen, daß sexuelle Orientierung, Liebe, Partnerschaft etc. bei den drei ??? selten eine Rolle spielen? Die Figuren, ob gut oder böse, mit denen es die drei ??? in ihren Fällen zu tun haben, sind sehr oft Singles. Wer sagt Dir also, daß nicht wenigstens die Hälfte von ihnen schwul/lesbisch ist? Bei einigen Nebenfiguren könnte ich mir das sogar ziemlich gut vorstellen, wenn ich länger darüber nachdenke... Worauf ich hinaus will: Um einen Charakter explizit als schwul oder lesbisch darzustellen, muß ich das Kind schon beim Namen nennen. Und das macht nun mal nur Sinn, wenn es auch irgendwas mit der Story zu tun hat, denn sonst haben wir es mit einer Kuriosität á la "Ich bin Nelly Towne, mein Mann lebt nicht mehr" zu tun: "Ich bin Laura Smith, und ich bin lesbisch." Hä? Und warum erzählt sie uns das? Eben. Wenn es für die Geschichte nicht wichtig ist, spielt diese Info nun mal absolut keine Rolle. Und in einer weitgehend asexuellen Reihe wie den drei ??? wäre es auch ziemlich fehl am Platz. Punkt zwei: Auch wenn diese Homepage einen anderen Eindruck vermittelt: Die meisten Leser der drei ??? sind um die zehn Jahre alt! Und für einen Zehnjährigen brauche ich keine schwule Figur zur sexuellen Identifikation! Die jüngste Leserin, die ich persönlich kenne, ist gerade mal acht Jahre alt. Und das Thema "sexuelle Orientierung" ist für sie einfach noch keins. Für unsere drei Hauptfiguren sollte es das schon sein, da gebe ich Dir recht, schließlich sind sie offiziell 16 Jahre alt. Aber irgendwie sind sie das auch wieder nicht, denn sie verhalten sich kein bißchen wie 16jährige. Sie leben irgendwie außerhalb eines bestimmten Alters. Und deshalb müssen die drei ??? tatsächlich weniger Gewalt als Pokemon haben, und weniger Sex als jede Daily Soap. Denn es handelt sich zwar um Geschichten ÜBER Jugendliche, aber FÜR Kinder! Abschließend: Wer den drei ??? unbedingt eine eindeutige Sexualität verpassen will, kann das ja gerne tun, Projektionsflächen gibt es dafür genug (z.B. Jeffrey). Aber ich werde mich in den Büchern dazu nicht eindeutig äußern. Ich weiß, damit sage ich etwas anderes als damals vor zwei Jahren. Aber meine EINE Erwähnung von damals, daß es VIELLEICHT demnächst mal eine schwule Nebenfigur geben wird, hat so dermaßen hohe Wellen geschlagen (die teilweise noch heute nicht verebbt sind!), daß ich keine Lust habe, noch mehr Öl ins Feuer zu kippen und mich daraufhin die nächsten zehn Jahre für irgendwas rechtfertigen zu müssen. Nein, danke. Da klammere ich das gesamte Thema Homo/Hetero lieber komplett aus und widme mich stattdessen einer spannenden Krimi-Geschichten, denn das ist schließlich mein Job. Ein paar lustige Anspielungen in der einen oder anderen Weise wird es auch in Zukunft geben, aber garantiert nichts, worauf man mich festnageln könnte. Ächz, ich hoffe, ich habe erschöpfend genug auf Deine Frage geantwortet.
857guru schrieb am 11.02.2002 um 16:40:35: Erstmal ein riesen-großes Lob an Dich, André, für Deine beiden neuen hervorragenden Bücher. Ehrlich gesagt hat mir aber der Nebelberg noch einen Tick besser gefallen, als "Das Erbe des Meisterdiebs". Ansichtssache! Nun zu meiner Frage: In den letzten Büchern finden die drei ??? immer eine geheime Höhle/Gang (z. B.: Nebelberg, Meisterdieb, Geisterschiff und Toteninsel). Gibt es in deinen neuen Büchern erneut unerforschte Geheimgänge? guru.
André schreibt: Nebelberg soll besser als Meisterdieb sein? Was hast Du nur für einen miesen Geschmack... ;-) Ja, Höhlen und Gänge baue ich immer dann ein, wenn mir gar nichts anderes mehr einfällt. Nein, Blödsinn, ich habe einfach festgestellt, daß diese klassischen Motive immer und immer und immer wieder funktionieren und niemals langweilig oder unmodern werden. Ein Geheimgang ist einfach IMMER geil! Daher tauchte in letzter Zeit bei mir mal häufiger einer auf. Im nächsten Buch jedoch nicht (bzw. nur bedingt; es gibt zwar einen Keller, aber der ist nicht geheim). Und im übernächsten? Keine Ahnung, das habe ich noch nicht geschrieben.
858Alpha (mail@se-ri.de) schrieb am 11.02.2002 um 22:45:36: Hallo André, zunächst einmal ein Lob an Dich! "Das Erbe des Meisterdiebes" gefällt mir ziemlich gut (ist übrigens so ziemlich das erste Buch, was ich von den drei ??? gelesen habe). Es hat mir so gut gefallen, dass ich mir Nebelberg auch noch gleich bestellt habe. ;-) Nun zu meiner Frage: Wird es wieder "durchscnittliche" 25 Folgen dauern, bis Hugenay wieder einmal auftaucht, oder wird er vieleicht in 5-10 Folgen wieder einmal vorkommen? Gibt es da Pläne? Und noch eine Frage, sie wurde bestimmt schon 34x beantwortet, aber wie lange schreibst Du eigentlich an einem Buch? Ich wünsche Dir noch viel Erfolg auch weiterhin, tschüss Alpha, (aus "Nacht in Angst" ;-).)
André schreibt: Mindestens 35 Mal! Aber ich wiederhole mich immer wieder gern: Zwischen ein paar Wochen und ein paar Monaten, das hängt ganz von meiner Begeisterung für die Geschichte ab. Und zu Deiner ersten Frage: Wie soll Hugenay denn wieder auftauchen? Er ist doch tot! Als Geist, oder was?
859sAuron (valjean@gmx.de) schrieb am 11.02.2002 um 23:42:16: Ich habe gerade "Das Erbe des Meisterdiebes" in die Finger gekriegt und - als allererstes Buch - sofort in 80 Minuten aufgesogen. Klasse! Endlich mal wieder Nebencharaktere, die alle Sinn machen und nicht nur schreien "Hallo, ich bin ein weiterer Charakter, der zwar absolut keine Bedeutung für irgendwas hat, aber der immerhin da ist". Toll! Und zudem habe ich noch nie so viele unerwartete Wendungen in einem ja recht knapp bemessenem drei ??? Buch erlebt! Du führst den Leser tatsächlich gut auf falsche Fährten. Und (auch ganz wichtig) Deine Brittany(Spiahs?)-Nebenhandlung ist interessanterweise (die Ablehnung gegenüber den Detektiven emotional nahestehenden weiblichen Charakteren ist ja schon obligativ) sehr geglückt und wirkt realistisch. (ACHTUNG, Nicht-Kenner der Folge bitte nicht weiterlesen). Und deshalb ist ihre Enttarnung umso besser! Ich bestelle mir gleich den "Nebelberg". Ich schließe mich einem Vorschreiber an: Hör bloß nicht auf allzu schnell auf, die drei ??? zu schreiben - Du rettest diese Serie.
André schreibt: 80 MINUTEN??? AAARGH! Unsereins sitzt da immer wochenlang am Schreibtisch, und dann lesen es die Leute in ACHTZIG MINUTEN durch! Das ist so frustrierend! (Aber immer noch besser, als wenn Du achtzig Tage gebraucht hättest, um Dich durchzubeißen.) Ansonsten ... äh ... finde ich gar keine Frage in Deinem Eintrag. Na schön, dann einfach vielen Dank für Dein Lob! 
860Titus © schrieb am 12.02.2002 um 09:13:49: Hallo André, über die Fußnote in "Das Erbe des Meisterdiebs" habe ich mich doch sehr gewundert, aber natürlich auch ebenso gefreut. War es bisher Politik von Kosmos, bekannte Figuren aus früheren möglichst Büchern fernzuhalten, werden dieses Mal sogar Folgen in einer Fußnote erwähnt, die schon lange nicht mehr bei Kosmos lieferbar sind. Wie kam es zu diesem Sinneswandel?
André schreibt: Das wüßte ich auch gern. Ich kann es Dir nicht genau beantworten, da ich nicht weiter nachgefragt habe. Ich hatte befürchtet, dieses Wunder zu zerstören, indem ich es zu erklären versuche. Also habe ich mich gefreut und geschwiegen. Wollte ja keine schlafenden Hunde wecken.
861Tom (Blumen.Igerl@t-online.de) schrieb am 12.02.2002 um 12:44:20: Hallo Herr Marx! Ich möchte Ihnen mit diesen Schreiben zu ihrem Meisterwerk "Das Erbe des Meisterdiebs" gratulieren. Es stellt mit Abstand das beste Buch der deutschen Epoche dar und meiner Meinung nach sogar eines der besten der ganzen Serie. Die Geschichte ist so perfekt und ausgereift, dass es eigentlich keine schlechte Kritik zulässt. Mit der Nebenhandlung haben Sie einen bis dahin noch nie vorhanden Teil eingebaut, der Ihnen vollkommen gelungen ist. Mit diesem Buch können Sie wirklich stolz auf sich sein. Zum Abschluß habe ich noch ein Paar fragen: Im Buch von Ben Nevis "Gift per E-Mail" kommt ebenfalls diese neue Art der Telefonlawine, die E-Mail Lawine vor. Haben Sie sich hier mit ihm abgesprochen? Wie lange brauchten Sie und wie sind Sie auf dieses zugegeben perfekte Rätsel gekommen? Gruß, Tom.
André schreibt: Danke, danke, danke für so viel Überschwang! Zu Deinen Fragen: Nein, ich hatte mich nicht mit Ben Nevis wegen der E-Mail-Lawine abgesprochen, das war purer Zufall, ansonsten hätten wir es wohl auch etwas geschickter angestellt. Wie lange ich für das Buch gebraucht habe? Nun, ich muß zugeben, ich war diesmal sehr schnell, weil ich die Geschichte selbst ganz gut fand (siehe Frage 858). Letzte Frage: Wie ich auf das Rätsel gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr. Ich glaube, es war einfach viel Arbeit, nix mit Geistesblitz und so... Ich weiß nur noch, daß ich mir das Rätsel erst in dem Moment überlegt habe, in dem es wirklich wichtig wurde; beim Schreiben des ersten Kapitels hatte ich noch absolut keine Ahnung, was für ein Rätsel das werden würde. Und den entsprechenden Text im Brief habe ich erst nachträglich eingebaut.
862dev (devlin_blade@yahoo.de) schrieb am 13.02.2002 um 04:39:56: hi andre! ich hab mich sehr gefreut, dass du so schnell geantwortet hast! hast ja mächtig viel geschrieben! zu mir: ich bin 29 und erst vor einem monat wieder auf die 3 ??? gestossen - durch einen bericht über dich im fernsehen - nagel mich nicht fest, wo das war :-) ich fand es einfach cool einen gleichaltrigen als mitmacher meiner lieblingserie (vor 100 jahren?)zu sehen. seitdem habe ich mir alle hörspiele aus dem netz geladen (ein hoch auf's internet) & meinem kumpel im 3??? rausch "das schwarze monster" (buch!) als geschenk gekauft (konnte im zug zu ihm nur die ersten seiten lesen - mea culpa). ich denke, dass die verbreitung der höspiele im netz sehr zur neuen popularität beiträgt. ich werde mir z.b. "das labyrinth der götter" (buch!)kaufen, da ich das hörspiel echt gut fand & trotz deines beharrens, das buch wäre mies, denke, dass man unmöglich ein gutes hörspiel aus einem miesen buch machen kann. das hörspiel "nacht in angst" fand ich sehr "erwachsen" und erinnert mich an einen film, an den ich mich nicht erinnere. die idee ist jedenfalls innerhalb der reihe sehr innovativ gewesen. (das buch steht auch auf meiner liste!) nach allem, was ich über dich gelesen habe, denke ich, dass du einen gravierenden fehler machst: in der fragebox engst du dich dermassen auf die angebliche zielgruppe (mamma & oppa kaufen klein hannilein das buch zum kindergeburtstag) ein, dass es schmerzt. andre meiningers comment hat mir besser gefallen - er sagt, dass er für KEINE zielgruppe schreibt. "Ich schreibe auch nie gezielt Bücher für Erwachsene oder Kinder. Ich möchte, dass meine Bücher beide Gruppen gleichermaßen faszinieren." ich denke, du solltest das auch tun. erzähl DEINE stories ohne diese zielgruppenschere. kinder sehen action & gewalt im fernsehen, sehen tote in den nachrichten & sollten nicht in watte gepackt werden, sondern ernst genommen werden. erzähl deine stories, wie du sie auch erwachsenen erzählen würdest, was nix mit blut und sperma zu tun hat sondern mit glaubwürdigkeit. (früher war "psycho" der megaschocker - heute langweilt es kids, die schlachter- & metzelspiele wie "doom" oder "resident evil" spielen. (hab ich richtig gelesen, dass innerhalb der 3??? handlung kein mord geschehen darf? mann, wir haben 2002 & sogar bei disney sterben menschen ("atlantis")) was spricht gegen ein "mein gott! mr. xyz wurde vor einer stunde tot aufgefunden!" oder ein "der wird euch nicht mehr hören wo er jetzt ist!" harry p. (nochmaaaal...) ist ja nicht DER megaseller, weil er erwachsen wird (wird er ja nicht, mit 18 jahren soll ja schluss sein), sondern weil er ein idot sein darf, gewissenskonflikte, angst & hass spüren darf - eben gefühle hat & in seiner welt kann man eben sterben - sollte das nicht ein teil einer krimireihe sein? die 3??? reihe muss ja absolut nicht neu erfunden werden, nur vielleicht lebendiger. z.b. bob könnte zusammengeschlagen werden, peter einen "guten freund" für eine folge haben & bei dessen abschied eine träne vergiessen, weil er ihn nach einem abenteuer "total vermisst". justus könnte eine gemeine intrige spinnen, da er sich hintergangen fühlt. einer der jungs könnte am anfang der story spurlos verschwinden & fehlt für 100 seiten. (der sprecher wird dich hassen - who cares). für die hetero leser darfs ein romantischer sonnenuntergang mit justus & jelena (ich bin auch dafür)sein, bei dem sie ihm ihr "schreckliches geheimnis" erzählt (jede frau hat ihr schreckliches geheimnis *lol*). (jetzt noch mehr kritik!) wenn die fans halb rocky beach in den büchern wollen, lass die mannschaft eben einmal durchs bild laufen - muss echt nicht in die story passen. hitchcocks cameos hatten auch keinen sinn - ausser dass es fun war. und letztendlich gehts doch wirklich "nur" um unterhaltung. wenn du das (für dich damals)unglaubliche geschafft hast für die 3 ??? zu schreiben, dann kannst du es auch schaffen etwas tabasco in die suppe zu kippen bevor dir selbst die lust vergeht. was die jeffrey-frage anbetrifft - das ausmass habe ich erst heute im studieren der fragebox mitbekommen (scheisse, das waren stunden, bis ich 2001 erreicht hatte, ich mache vielleicht morgen weiter...). noch ein lob: ich bekomme auch dutzende "fanmails" jeden tag (in meinem bereich) und bin kurz davor wahnsinnig zu werden - jeden tag die selben fragen, genörgel und komplimente (deren nette beantwortung einen halben tag verschlingt - viel spass!). wie du das nur schaffst... ich lasse meine leute seit 2 wochen zappeln, weil ich nicht mehr kann... okay, keine konkrete frage dieses mal. mein beitrag passt wohl weniger in die fragebox (weshalb diverse sachen flach fallen, die nicht für das millionenpublikum hier gedacht wären) - du hast doch wohl endlich eine mailadresse? p.s.: vor dem "labyrinth" werde ich mir den "meisterdieb" kaufen - vielleicht hab ich dann nochmal einen grund ein einzeiliges lob loszulassen & für meine downloads zu büssen :-) p.s.s.:wieso ich wieder interesse für 3 ??? habe? weniger nostalgie (dafür sind die neuen sachen schon zu "neu"). gute geschichten sind altersunabhängig (siehe harry p.) und vielleicht sollte der verlag an dem (z.b. bei werbung) ein beispiel nehmen (okay, nicht dein prob). shit: jetzt fallen mir doch ein paar fragen ein (noch wach?): wie siehts mit einem leben nach 3??? aus? wirst du dafür einen neuen namen/ pseudo benutzen (wahrscheinlich)? welche themen (krimi wohl weniger) würden dich reizen? liegt schon was in deiner schublade? (ich erspare dir die restlichen fragen, wer weiss, vielleicht halte ich dich gerade von einem bestseller ab...) kannst die antworten ja auch an meine mailadresse schicken, wüsste gern, ob der 3???-mann so interessant ist wie seine stories! gruss dev
André schreibt: Meine Güte! Bist Du noch zu retten, hier einen halben Roman zu schreiben? Und dann auch noch fast alles Dinge, zu denen ich was sagen kann? Okay, ich versuche mal, mich kurz zu fassen, da warten noch ein paar andere Einträge auf mich ...
1. Thema Zielgruppe: Natürlich weiß ich, daß auch viele Erwachsene die drei ??? lesen. Aber trotzdem muß ich beim Schreiben darauf achten, daß jede Geschichte von einem Zehnjährigen verstanden werden kann. Und daß Erwachsene sie bedenkenlos kaufen können. Will sagen: Ein Kind wird sich an Blut und Gewalt vielleicht gar nicht so sehr stören. Aber diese schrecklichen Buchhändler (meist -innen), die in der Kinderbuchecke herumlungern und sich auf die Eltern, Onkel und Tanten und Großeltern stürzen und schreien: "Kaufen Sie dieses Buch nicht! Es enthält gewaltverherrlichende Szenen! Nehmen Sie lieber den 'kleinen Prinz'!" Diesen Leuten muß das Buch nun mal auch gefallen, denn wenn es das nicht tut, dann werden sie es erst gar nicht in ihr Regal stellen. Und da muß es nun mal stehen, wenn es gekauft werden soll. Also: Ganz so einfach ist es nicht. Ich kann nicht schreiben, was ich will. Und glaube mir, es ist ein Drahtseilakt! Wenn die Story zu simpel ist, geht das Geschrei los: "Durchschaubar! Die drei ??? verhalten sich wie Zehnjährige, dabei sind sie doch schon sechzehn!" Und wenn sie zu krass ist, kommt das Geschrei aus dem anderen Lager: "Viel zu heftig für einen Zehnjährigen!"
2. Tote: Es gibt schon mal ein paar Tote, die vor längerer Zeit gestorben sind. Aber es gibt keine Morde innerhalb der eigentlichen Handlung. Und die drei ??? haben auch nie mit Mördern zu tun. Das ist einfach das Konzept der Reihe: Krimi ja, Grusel ja, Mord und Totschlag nein! Und ich finde nicht, daß man das unbedingt ändern muß. Das Argument, daß Kinder sich in jedem Fernsehkrimi tausend Leichen ansehen können, ist keines. Was interessieren mich Fernsehkrimis?
3. Salz in der Suppe: Vielleicht hast Du recht. Wenn ich mir allerdings Deine Beispiele so ansehe, dann muß ich sagen: Vieles davon gab es schon! Bob wird zusammengeschlagen: Passiert öfter mal einem der drei, der berühmte Schlag auf den Hinterkopf! Einer der drei verschwindet spurlos: siehe "Späte Rache". Romantischer Sonnenuntergang: siehe "Erbe des Meisterdiebs". Möglicherweise könnte die Serie allerdings noch mehr Salz vertragen. Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen. Eines darf ich jedoch nicht aus den Augen verlieren: Das ist eine Krimiserie, keine Seifenoper. Besagtes Salz müßte ich dann also über die Nebenhandlung einstreuen. Und zum Thema Nebenhandlung siehe bitte Eintrag XY, den ich vor ein paar Tagen hier beantwortet habe.
4. Mailadresse: Selbstverständlich habe ich eine Mailadresse! Und selbstverständlich werde ich die hier nicht öffentlich machen, bin ich denn bescheuert? Wenn Du mir irgendwas "unter vier Augen" mitteilen willst, dann mußt Du den altmodischen Weg gehen und einen Brief über den Verlag an mich weiterleiten lassen.
5. Mein Leben nach den drei ???: Es wird eines geben, hoffe ich. Und es liegen diverse Projekte in meiner Schublade herum, vom Kinderbuch übers Jugendbuch bis hin zum Roman für Erwachsene ist eigentlich alles dabei - nur kein Krimi. Ich habe jedoch nicht vor, mir dafür einen neuen Namen zuzulegen. Wozu? Meiner ist doch toll! Ich weiß, daß viele Leute je nach Genre, für das sie schreiben, verschiedene Pseudonyme haben, weil sie der Meinung sind, ein "ernsthafter" Romanautor dürfe keine Kinderbücher, Krimis oder Kochbücher schreiben. Ich finde das albern und habe nicht vor, dieses Spiel mitzumachen.[br] 6. Interessant: Ich bin selbstverständlich noch viel interessanter als meine Bücher.

863Rocky Beach Badboy (nix.d@jetzt.ch) schrieb am 13.02.2002 um 09:53:40: Hallo André! Vor ziemlich genau einem Jahr hast Du mir hier mal sehr ausführlich geantwortet. Mein Bruder tritt üblicherweise unter anderem Pseudo auf, doch ich benütze wieder ­ zum besseren Verständnis ­ das Pseudo von damals. Und zwar betraf's meinen Traum / mein Vorhaben, 'ne eigene Jugendserie hinzubrettern - äh - aus der Taufe zu heben. Möglicherweise erinnerst Du Dich daran. Ja? Sehr gut Mensch, saubere Sache! :-) Und Du hast mir ehedem auch noch eine Eselsbrücke (so in der Art "Gruß und Kuss, Dein Justus") erläutert, in welchen Fällen "ß" und wann "ss" zum Zug kommt, denn hier in der Schweiz wird kein solches "ß" benützt. Nun, was ist inzwischen geschehen? "Leistungsbericht", Klappe auf: Hab da jetzt vier Stories am Start. Ja, richtig geguckt! Allesamt sind sie praktisch beendet ­ praktisch, weil ich sie mittlerweile jeweils zum ca. 15ten Mal überarbeite (ich nehm's wahrscheinlich etwas ZU ernst, tja... *seufz*) :-)! Zunächst glaubte ich wirklich, dass Du wahrlich 'ne Schnecke :-) sein musst, wenn Du "nur" 3-4 Bücher pro Jahr zu verfassen pflegst. Doch nun sehe ich's doll ein, Mann; ich hab mich da janz jewaltig (Du lebst in Berlin, oder?) geirrt! Bei meiner Person war dies ebenso in demjenigen Zeitraum - freilich ist es mir zumeist bloß abends bzw. nächtens sowie v.a. an Weekends möglich, an den Manuskripten 'rumzudoktern'. Viel (wenn nicht die überwiegende) Zeit nimmt dabei der Denkprozess für sich in Anspruch, also das Rattern in der Gehirnsülze. Wenn ich beginne, schreib ich einfach mal so aufs Geratewohl drauflos - das 1., dann beispielsweise das 8., dann das zweitletzte Kapitel oder so, querbeet halt. Bei Lücken benütze ich stets das #-Zeichen, sohin wimmelt es anfangs nur so davon. In der Beginnungswoche zu einer Neustory tippe ich jeweils vorherrschend 35-40 Seiten (à 50 Zeilen, was in 12er-Schrift gut passt auf ein A4-Blatt), doch nachfolgend nimmt die "Leistungskurve" rapide ab. Wie sieht's da denn bei Dir aus? In den nächsten Wochen werd ich mich dann mal auf Verlagssuche begeben. Hmm, Du hast doch 'nen irre heißen Feger - äh - Draht zu den Kosmonauten ­ äh ­ den Kosmos-Leuten, gelle? Meinst Du, ich sollte sie mit meinem endlosen Buchstaben-Salat "behelligen" :-)? Anders rum: Gäbe es - im Falle eines Falles - dort noch Kapazitäten für ein weiteres Projekt? Oder ist da derzeitig nix zu machen? Wenn wir nun schon grad bei Kosmos sind: Vielleicht kann ich Dir ja mal über den Verlagsweg meine Manuskripte zukommen lassen - selbstredend vorausgesetzt, dass Du es dann ganz schön bleiben lässt, Ideenklau zu betreiben ;-), denn es stecken Motive / Handlungsstränge dahinter, welche durchaus auch in schwarzer Verpackung - sprich: als drei-???-Endprodukt - die Massen da draußen zu begeistern wissen würden - äh - wüssten. Vielleicht wäre es auch im Bereich des Möglichen, untereinander Brief- oder E-Mail-Kontakt "anzuleiern", um sich auszutauschen unter Autoren und deren ganzheitlichen Mühen und Freuden :-) - falls Du überhaupt Bock drauf hast... Denn ich muss zugeben, dass Du schlussendlich der Ansporn für meine Wähnigkeit warst, dass ich auch richtig die Sache in die in die Hand genommen hab. Mit 11, 12 wollte ich ums Verrecken (kennt ihr in Deutschland diesen Ausdruck?) - also unbedingt - Schriftsteller werden. Ich hatte stets was zu Papier gebracht (na ja, wenn ich mir gegenwärtig die übrig gebliebenen Schriftstücke von damals vor die Glotzer hänge, sträuben sich mir da schon mitunter sämtliche Nackenhaare einzeln, genauso läuft die Betätigung der Lachmuskeln auf Hochtouren). Noch was zu meinem Stil: Zwar sehr drei-???-lastig, gewiss, doch ich muss zugeben, dass da einige TKKG-typische Elemente nicht von der Hand zu weisen sind... Es ist schlicht und ergreifend die Beeinflussung (oder sagt man/frau der Einfluss?), davon komme ich nun mal nicht los, doch ich versuche, meinen eigenen Stil zu entwickeln und zu formulieren. Doch es geht nun mal vorherrschend um - scheinbar - übersinnliche Begebenheiten, die jedoch zum Schluss allemal rational aufzudröseln sind. Ueberdies achte ich insbesondere auf wiederkehrende Situationskomik, etwas 'Abgedrehtheit' fürwahr und - last but not least - einen etwas forscheren, wenn nicht aggressivereren Tonfall. Meine Protagonisten (mit nicht unweiblicher Beteiligung - putzig, nicht wahr!?) sind fast so alt wie die drei ???, freilich liegt meine Zielgruppe auch in ebendiesem Bereich. Sohin kommen da durchaus ebenfalls Themen zur Sprache, die in dieser Form bei den drei ??? (noch?) inexistent sind. Von Deinen persönlichen Werken kenn ich zwar die allermeisten als Lauschangriff - äh - Hörspiel, doch als Buch habe ich bisher ­ wenn's mir hoch kommt :-) ­ vier vor den Glotzern abrattern lassen. Nee, es sind genau vier, doch ich werd mich bemühen, damit es da noch einige mehr werden ;-). Und ich möchte Dir da mal ein besonders dickes Lob aussprechen! LOB, LOB, LOB! Ich weiß in diesen Minuten, was es heißt, mir tage-, wochen-, bisweilen monatelang was auszudenken, das nicht grad in jedem zweiten billigen Krimi durchgeschaukelt wird. Hmm, es ist eine Fragebox, bin mir dessen gänzlich bewusst! Ohne Dir nahe treten zu wollen: Klar, die genaue Zahl geht mich ja auch 'nen Sch... - äh - 'nen feuchten Dreck - äh - an, aber: Raffst Du mehr oder weniger Kohle ein, als wenn Du eine Durchschnitts-Maloche - also weder Bankfritze ;-) noch Kanalisations-Reiniger - ausüben würdest? So, Du hast sicherlich bereits Blockaugen gekriegt bzw. die Glotzer quellen Dir bedrohlich vor :-)! Tut mir ja leid, André - echt! Aber meine Pfoten fliegen gradewegs nur so über die Tastatur-Knöpfe, was da nach Zehntausenden von abgetippten Wörtern in den vergangenen Monaten fast schon unmerklich vonstatten geht. Also, bis die Tage...! Nee - halt! -, noch was: Weshalb ist denn die Matte - äh - sind die Haare ab, war ja noch recht schnieke :-)??? PS: Trag da nämlich selbst Langhaar, bin übrigens Jahrgang 1980 und komme aus dem Großraum Zürich (i dä Schwyz). Na denn, tschööö! So, und in nahe liegendster Zukunft geh ich mir mal rasch 'n kühles Bier reinglucken - äh - 'nen brühwarmen Kaffee reinschlürfen. Und ... jaja, schon gut, ich schmeiß die neue Toten-Hosen-Platte ("Auswärtsspiel") auf 'n Plattenteller rauf und ... jaja, ich hör auf, hör jetzt auf! :-)
André schreibt: Ääääääääääähhhhh ....... ich bin einigermaßen sprachlos. Irgendwie fällt mir zu Deinem Eintrag kaum was ein, daher widme ich mich einfach mal Deinen beiden gut versteckten Fragen: Ob ich mehr oder weniger verdiene als ein Bankkauf- oder Müllmann, weiß ich nicht, denn ich kenne leider keinen. Und meine Haare sind deshalb ab, weil es a) immer weniger wurden und ich b) jetzt viel besser aussehe. Und was Deine Jugendbuchreihe angeht: Gratulation zu Deinem Durchhaltevermögen. Was ich nun mit der ganzen Sache zu tun habe, ist mir allerdings nicht ganz klar. Einen Verlag mußt Du Dir schon selber suchen, und ob Dein Werk ins Verlagsprogramm von Kosmos paßt, solltest Du ebenfalls selbst rausfinden können, denn das gehört zu diesem Job nun mal dazu. Auf einen privaten Austausch habe ich keine Lust, und Deine Bücher lese ich lieber erst dann, wenn sie veröffentlicht sind.
864Fragezeichen © (ruedigerboehm@t-online.de) schrieb am 13.02.2002 um 11:04:51: Hallo André! Zur Zeit gibt es hier in einem Forum eine Diskussion, wie es mit einem Crossover von den Drei ??? und der "Konkurrenz" von Fünf Freunden, TKKG oder Point Whitmark wäre. Ich weiss, das es nie zu einem solchen Crossover kommen wird, aber würde Dich sowas mal reizen? Was hälst Du eigentlich von den anderen Serien? Würdest Du an ihnen was verändern wollen, wenn Du es könntest? Nochwas: Ich erlaube es mir mal, den großen Meister zu korrigieren. Weiter unten antwortest Du nämlich auf die Frage, weshalb der Hitchcock-Finger nicht mehr dabei ist, das er nach Hitchs Tod 1980 gestrichen wurde. Meines wissens stimmt das nicht. Ich kann mich erinnern, das der Finger noch im Buch "riskanter Ritt" (das letzte, welches ich vor meiner Drei??? - Pause gelesen habe) enthalten war, das war so Anfang der 90er! Ich glaube eher, der Finger viel weg, weil er eine Erfindung der Übersetzerin Leonore Puschert war - als aber die Drei??? von deutschen Autoren übernommen wurde, brauchte ja aber nichts mehr übersetzt werden, womit der Finger dann wegfiel, da auch Frau Puschert nichts mehr mit den Büchern zu tun hatte. Nebenbei: Ein Comeback würde ich dennoch begrüßen. Und eine Rückkehr (zumindest für eine Folge) von Kommissar Reynolds und Patrick und Kenneth oder Allie...
André schreibt: Also, die Fünf Freunde habe ich als Kind mit Begeisterung gelesen. TKKG nicht. Und Point Whitmark kenne ich nur dem Namen nach. Daher kann ich zu diesen drei Serien nicht viel sagen. Ändern würde ich an ihnen nichts, dafür interessieren sie mich viel zu wenig. Eine Art Crossover fände ich allerdings mal witzig. Ich würde dann aber eher Thomas Magnum oder so durchs Bild laufen lassen. Bzw. ihn richtig in die Handlung einbauen. Aber Du hast schon ganz recht: Das ist Utopie und wird wohl nie passieren. Ebenso wird es keine Rückkehr von Reynolds geben, da der Sprecher inzwischen verstorben ist. Bei Allie bist Du bei mir an der falschen Adresse, denn ich mag sie nicht besonders. Patrick und Kenneth? Hm ... schon am ehesten. Mal sehen.
865Steff (Blutgott666@t-online.de) schrieb am 13.02.2002 um 11:26:25: Hi André! Auch wenn Du das hier schon mind. 10.000 mal gelesen hast, so muß ich es dennoch wiederholen: Deine Bücher gefallen mir sehr gut! Mach weiter so! Nun zu meiner Frage, auch wenn sie etwas komisch klingt: Wie lang sind Deine Bücher in Wörtern? Ich habe mal gehört, daß die Länge von Romanen in Wörtern angegeben wird. Und da ich selber mal was schreiben will, würde ich halt gern wissen, wie hoch das Pensum ist. Wenn Du nicht mit dem Computer schreiben solltest, dann mußt du natürlich nicht extra für mich nachzählen (nett nicht?), das macht so ein einschleimender Fan wie auch gerne selbst. :-) Dann möchte ich Dir (und den anderen Fans) noch mein "Beileid" wegen der einen oder anderen etwas längeren "Frage" aussprechen. Die Inhalte sind manchmal doch etwas fehl am Platz, bzw, widersprechen sie sich selbst (entweder mir gefällt die Serie so wie sie ist, oder ich will "Verbesserungen" haben...) Vielen Dank schon mal für die Beantwortung der Frage, falls es Dir denn technisch möglich ist. ;-)
André schreibt: Die Länge eines Buches in Wörtern weiß ich gerade nicht im Kopf, da müßte ich erst nachsehen, und dazu habe ich gerade keine Lust. Aber ich weiß die ungefähre Länge in Zeichen! Ein drei ???-Buch sollte (inklusive Leerzeichen!) auf etwa 195.000 bis 200.000 Zeichen kommen. Hilft Dir das weiter? Übrigens Danke für das Beileid. Manchmal kann es ich wirklich gebrauchen.
866Dan schrieb am 13.02.2002 um 17:54:22: Hallo André, ich muss sagen ich bin beeindruckt. Das Erbe des Meisterdiebs ist in der Tat ein Meisterwerk, wobei es für mich erst durch das Ende dazu wird. Die Tiefe, die die Auseinandersetzung zwischen Justus und dem Meisterdieb ereicht ist einmalig und ich hoffe Du meinst es ernst, dass dies nicht deren letzetes Treffen war. Auch sehr interessant finde ich wie Du das Verhältnis der drei ??? zueinander vertieft darstellst. Nun auch einen bißchen Kritik. Es kommen mir in der Serie eindeutig zu viele dahergelaufene Reporter und Pseudokommissare vor, die die drei??? behindern, bzw. ihnen nicht glauben. Muß das sein? Die Atmossphäre im Museum erinnerte mich an Kershaw, und Reporter gibt es in letzter Zeit beinahe in jedem Buch. Dies nur am Rande das Buch bleibt großartig. Laß Dich auf deinem Weg in den ??? Olymp nicht beirren, zur Zeit steht und fällt die Serir jedenfalls mit Dir und Deinen Ideen.
André schreibt: Danke sehr, und ich werde es mir zu Herzen nehmen: In Zukunft weniger Reporter!
867Arbogast © (Mr.Arbogast@gmx.de) schrieb am 14.02.2002 um 01:21:30: --> Bevor ich mit meinen Anliegen beginne, will ich vorwegschicken, daß ich jedem, der die NEUERSCHIENENEN BÜCHER NOCH NICHT GELESEN HAT, nahelegen möchte, an dieser Stelle mit dem Lesen innezuhalten und MEINEN EINTRAG zu ÜBERSPRINGEN! <-- So! Ich muß es gestehen, daß ich mich heute zum ersten Mal genötigt sehe, eine kleine Kritik in Deine Richtung zu senden. Nach dem Lesen des "Nebelbergs" war ich doch wirklich etwas enttäuscht. Gut, Dein Schreibstil und Deine Liebe zu kleinen erheiternden Details befinden sich noch auf dem gewohnten Niveau bei diesem Buch, doch die Geschichte ist doch eigentlich recht dünn. Nicht nur ist die Identität des Übeltäters über alle Maße vorhersehbar; die Handlung verbreitet auch eine wohlige Wärme, die nur Altbekanntes auszulösen vermag: Ersetzt man den Schriftsteller durch einen Professor, das Gold durch Diamanten, entzieht den Klagelauten sein Gesicht (die Gebeine blieben unverändet) - so erkennt man deutlich, wie ich finde, ein Remake vom "Teufelsberg" (ich muß dazu sagen, daß ich mich ansonsten mit Vergleichen dieser Art zurückzuhalten versuche) mit kleineren Abwandlungen, bei der mir vor allem die mißlungene Konfrontation im Höhlengang besonders übel aufstieß. Okay, genug der negativen Kritik, denn so schlecht war es dann doch nicht! Dich trifft halt der Fluch der hohen Meßlatte! Um aber nicht mit Negativem meinen Eintrag zu beenden, möchte ich mich dem Lob bezüglich des "Meisterdiebs" anschließen! Es ist ein erstklassiges Buch, wobei ich hervorheben möchte, daß es gerade die Abweichung von der gewöhnlichen Charakterzeichnung Justus' ist, die mir so gut gefällt. Auch die Rolle Bobs als aufmerksame, sensible (und moralische) Figur neben einem eher laxen Peter fand ich sehr gelungen; die großartige Story muß ich dabei gar nicht erwähnen, um mich auch in dem Punkt einigen "Vorrednern" anzuschließen: Es macht Lust auf mehr! Punkt. Die Kritik konnte ich einfach nicht aussparen - und sie ist im Resultat ja durchaus ausgewogen. Nun aber zu meiner Frage: Mir ist schon ein paar Mal aufgefallen, daß sich kleine Fehlerteufel in die Seiten schummeln (beim "Meisterdieb" war es zum Beispiel in der Situation, als Justus auf die trotzigen Kollegen trifft, und auf S. 32 steht, Bob habe bisher nichts gesagt, obwohl er ein paar Sätze vorher eben doch gesprochen hat, nämlich daß er davon ausgegangen sei, daß sich alle nach seiner Arbeit in der Bibliothek treffen würden), die nicht besonders schwerwiegend oder ärgerlich sind, bei denen es mich aber dennoch wundert, daß es sie gibt. Ich kann zwar verstehen, daß Du solche Kleinigkeiten übersiehst, da Du ja viel zu nah an der Geschichte bist, doch gibt es niemanden beim Kosmos-Verlag, der die Bücher nicht nur nach Tippfehlern, sondern auch inhaltlich überprüft? Und werden solche Kleinigkeiten, falls sie entdeckt werden, bei der nächsten Auflage korrigiert? So, das waren schon meine beiden Fragen. Lieben Gruß (wahrscheinlich zum letzten Mal in dieser Fragebox) von Arbogast.
André schreibt: Hallo Arbogast! Nebelberg: Tja, wie soll ich sagen, mir gefällt das Buch auch nicht besonders, und zwar aus den gleichen Gründen. Ich habe mir inzwischen jedoch sagen lassen, daß es bei Kindern wegen der ganzen Gruseleffekte ganz gut ankommt. Besser als der Meisterdieb, der ein paar Themen behandelt, die für Kinder einfach (noch) nicht so interessant sind. So kann's gehen. Und was die Parallelen zum Teufelsberg angeht: Auch wenn Du es mir nicht glaubst, aber das war mir nicht bewußt! Es gab schon mal ein Buch, bei dem ich Ärger bekommen habe von wegen "Remake", und zwar "Musik des Teufels", das ja doch sehr große Ähnlichkeiten zur "singenden Schlange" aufweist. Das war zwar damals keine Absicht, aber aufgefallen ist es mir trotzdem selbst - als es fertig war. Beim "Nebelberg" und "Teufelsberg" ist das ein bißchen anders, denn der "Teufelsberg" gehört zu den Geschichten, die ich zwar kenne, aber nicht besonders gut. Ich könnte Dir jetzt nicht genau erzählen, worum es überhaupt geht, weil ich das Hörspiel nur selten gehört und das Buch nur einmal vor achtzehn Jahren gelesen habe. Ich weiß nur noch, daß da irgendwelche Höhlen heulen, weil ein Eingang geöffnet wurde. Also: Es war ein Versehen. Zu Deiner Frage: Fehler werden selbstverständlich korrigiert, sowohl sprachlicher als auch inhaltlicher Natur, dafür gibt es ja das Lektorat. Ein Manuskript geht einige Male hin und her, bevor es gedruckt wird. Trotzdem flutschen immer noch Fehler durch, fast jedes Mal. Das ist um so ärgerlicher, weil man sich jedes Mal sagt: Das Buch ist zehnmal von verschiedenen Leuten gelesen worden! Warum ist da IMMER NOCH dieser Fehler drin? Es gibt keine Antwort darauf. Shit happens. Und diese kleine Fehler gehören scheinbar dazu. Ich glaube, es gibt kein Buch, bei dem Autor und Lektorat nicht irgendwas übersehen haben.
868Mr. Burroughs schrieb am 14.02.2002 um 10:30:34: Hallo André, zu Deinen neuen (insgesamt doch sehr guten) Büchern einige Fragen: 1.) Wie kam es dazu, dass Du dem Glauben in "Erbe des Meisterdiebes" einen (für ???-Verhältnisse) recht grossen Platz eingebaut hast? Interessant finde ich hierbei besonders Justus Skrupel einen Mönch zu belügen. Paßt gar nciht zu ihm. 2.) Ich fand es doch sehr erstaunlich, dass ein Justus Jonas eine illegale Handlung vornehmen würde, wegen einer Frau. Wie bist Du darauf gekommen, ihn so handeln zu lassen? hat Dich dabei Irene Adler inspiriert, die einzige Frau, die Sherlock Holmes beeindrucken konnte? 3.) Im "Nebelberg" finden die drei das Skelett in der Mine. Nur: Wer hat dann letztlich den Zugang im Haus zugenagelt? Von der Mine aus war das wohl relativ schwierig? Oder wie wollte der Minenfritze wieder aus der Mine ins Haus zurückkehren???
André schreibt: 1. Ich finde nicht, daß der Glauben einen so großen Platz einnimmt. Und wenn doch, dann ist das Zufall. Denn ehrlich gesagt war es gar nicht mein Plan, das Kloster einzubauen. Ich hatte die erste Hälfte des Buches schon geschrieben und wußte immer noch nicht, wo jetzt eigentlich das Erbe versteckt ist. Als es dann soweit war und ich einen Handlungsort brauchte, habe ich einfach überlegt, was wir noch nicht hatten und was trotzdem atmosphärisch und spannend ist - und kam auf das Kloster. Und das brachte dann zwangläufig die eine oder andere Thematik in die Geschichte. Außerdem war ich bisher in meinen Bücher geradezu atheistisch. Ich glaube, in meinen ersten zehn Büchern sagt niemals jemand "Oh Gott", darauf habe ich peinlich genau geachtet. Inzwischen sehe ich das nicht mehr ganz so eng. Und da war ein bißchen Mönchsgefasel mal eine interessante Abwechslung. 2. Irene Adler sagt mir gar nichts. Und Justus' Verhalten fand ich einfach spannend, weil niemand so etwas dem Ersten Detektiv zutrauen würde. Ich wollte sehen, was passiert, wenn er sich wirklich ernsthaft verliebt. Und ich finde das Ergebnis sehr interessant. 3. Äääääääähhhhhhh ... wie war das doch gleich mit den Fehlern, die trotz zehnmaligem Lesen niemandem auffallen? (siehe letzter Eintrag!) Ich glaube, Du hast gerade einen gefunden. *ErrötvorScham*
869Titus © schrieb am 14.02.2002 um 11:30:14: André, weißt Du, warum im Rückentext vom Nebelberg von "schrulligen Dorfbewohner und Anstrengungen das Schweigen zu brechen" berichtet wird, dies aber im Buch überhaupt nicht vorkommt? Man bekommt das Gefühl, der Schreiber hätte ein anderes oder viel längeres Manuskript vorliegen gehabt, als er den Text verfasste.
André schreibt: Die Wahrheit ist leider eine andere, Titus: Ich bin schuld! Es war nämlich folgendermaßen: Ich war mit dem Nebelberg wahnsinnig in Verzug. Es gab bereits das Cover und den Titel, als ich noch nicht einmal den ersten Satz der Geschichte geschrieben hatte. Und irgendwann drängte meine Lektorin, sie bräuchte jetzt auch endlich was für den Klappentext, weil es für dieses ganze Zeug halt feste Termine gibt. Also habe ich ihr ein paar Infos gegeben, woraus sie dann den Klappentext strickte. Als mein Manuskript dann endlich, endlich fertig war, waren das Dorf und seine Bewohner allerdings aus der Story rausgeflogen. Für den Klappentext kam das jedoch zu spät. Der war fertig und konnte aus produktionstechnischen Gründen auch nicht mehr geändert werden. Pech gehabt. Nächstes Mal gebe ich einfach ein bißchen zeitiger ab.
870Dan schrieb am 14.02.2002 um 17:45:04: Hallo André, nochmal ich mit nem Nachschlag. Thema Freundinnen. Also Justus und Lys ist Ende. Peter und Kelly wieder neu. Bob und Jelena bals auch, oder doch Justus und Brittany in späteren Folgen und Bob und Elisabeth... Es ist und bleibt ein Dilemma und an wen wendet man sich natürlich an einen der Autoren. Mich stört einfach diese Unklarheit, so dass man immer raten muß, wer hat grad ne Freundin und wer nicht. Es müssen ja nicht handelnde Personen sein, aber bitte einheitliche Fakten. Mein Gefühl herbei ist, dass die Autoren selbst hierzu keine einheitliche Meinung haben und das zur Konfussion beiträgt. Also wie sind die drei zum jetzigen Zeitpunkt bei Dir mit wem zusammen, bzw. wer ist solo? Danke Dir für alle Mühen, die Dich die Beantwortung mancher Fragen kosten.
André schreibt: Tja, da hast Du ein sehr heikles Thema angeschnitten. Mit den Freundinnen war es folgendermaßen: BJHW war die einzige, die das mit den Freundinnen konsequent durchgehalten hatte. Als ich meine ersten Bücher schrieb, gab ich dem Lektorat zu verstehen, daß ich die Freundinnen am liebsten rausschreiben würde. Wir einigten uns schließlich darauf, daß ich die drei Mädels nicht in meine Geschichten einbauen muß, aber ich sollte sie auch nicht explizit rausschmeißen, denn vielleicht könnte man sie ja noch mal gebrauchen. So kam es, daß die drei Freundinnen immer mehr in Vergessenheit gerieten, jedoch nie offiziell "ausschieden". Und deshalb kommt es hin und wieder vor, daß sich ein Autor noch mal bei ihnen bedient - das haben bisher sowohl Nevis, als auch Minninger, als auch Fischer, als auch Marx getan. Im Nachhinein muß ich sagen, daß das keine gute Entscheidung war, denn ebenso hat sich jeder von uns inzwischen die eine oder andere neue Liebschaft für mindestens einen der drei Detektive ausgedacht. Daher hätte es von Anfang an ein klares Ja oder Nein zu den Freundinnen geben müssen. Ich hoffe, wir kriegen da in absehbarer Zukunft eine klare Linie rein, ich arbeite bereits daran. Wenn Du mich persönlich fragst, würde ich sagen: Justus hat sich von Lys sang- und klanglos getrennt und ist wieder solo. Bob hat sich von Elizabeth sang- und klanglos getrennt und ist solo, aber mehr oder weniger heimlich in Jelena verliebt. Peter ist irgendwie noch mit Kelly zusammen, aber er weiß gar nicht mehr so recht warum, und die beiden sehen sich kaum noch. Aber es kann sein, daß Du zu diesem Thema von Ben Nevis oder André Minninger eine ganz andere Antwort erhalten würdest. Wie gesagt: In Zukunft sind wir uns da hoffentlich einig.

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